Welche Lichtfarben machen tatsächlich Sinn?

  • Ein bisschen anderer Ansatz, aber sehr interessant.

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    Besonders ab min.5. Die meistens wussten das wahrscheinlich, ich wusste es nicht. Und schön verständlich erklärt :3_small30:

  • Also, mir erschließt sich der Sinn der momentanen Argument nicht für unsere praktische Betrachtung. Driftet es da etwas ab? Was hat das mit dem benötigten Spektrum für Korallen zu tu? :?: Die Betrachtung von Landpflanzen in diesem Zusammenhang ist absolut Fehl am Platz. :gb:

    Pflanzen betreiben Photosynthese, Korallen betreiben Photosynthese und zumindest für das Wachstum ist das Spektrum egal, da alles ähnlich effektiv ist.

  • Pflanzen betreiben Photosynthese, Korallen betreiben Photosynthese und zumindest für das Wachstum ist das Spektrum egal, da alles ähnlich effektiv ist.

    Zum dritten mal und ignorier mich nicht wie du es ja auch nichg willst.

    Wie kann das Spektrum egal sein.? Chlorophyl absorbiert blaue und rote Wellenlängen und reflektiert grüne Wellen? Das ist doch eher eine mangel/defizitsituation würde ich die nur mit grünen Spektren bestrahlen. Da macht eine ausgewogene Mischung ja eher Sinn oder?

  • Das Problem ist, er versteift sich auf einem Effekt, McCree, und vergisst dabei, dass reale Versuche was anderes zeigen. Man hat verschiedene Pflanzen monochrom beleuchtet und jeweils die Fotosynthesesrate gemessen (anhand der o2 produktion). Man hat festgestellt dass zwischen 500-650 nm, ergo zwischen grün und gelb, die Photosyntheserate rapide abnimmt. Deswegen benennt man das Grünlücke. Und da bringt es nichts nen 50j alten paper zu posten den wahrscheinlich jeder Bio Student ab der 3. Semester kennt.

    Um zusammenfassend auf den aquaristischen Bereich zurück zu kommen, es gibt verschiedene Aspekte die man auseinander halten muss.

    1. Es gibt die biologischen Aspekt, welche Spektren benötigt die Korallen wirklich, und welche spektren machen Probleme. Ersteres haben wir jetzt genügend diskutiert, beim 2. sollte einem klar sein, dass die langwelligen Spektren Richtung rot, gelb, grün förderlich sein kann für algen und cyanos. Zusätzlich sollte man wissen dass weißes licht ein vollspektrum licht ist und deswegen auch rot, gelb und grün enthält.

    2. Dann gibt es die Farbdarstellung, und es sind 2 Bereiche auseinander zu halten: die plakativen Farben und die Fluoreszenzfarben. Hier spielt der Besatz eine große rolle, hab ich ein hawaii doc, den ich gerne auch Zitronengelb darstellen möchte, dann sollte mein Licht nicht die 10000K überschreiten, hab ich eher Tageslichtkorallen in gelb, rot, grün. Dann sollten diese spektren auch in meine Beleuchtung vorhanden sein, sofern dadurch keine Probleme auftreten. Hab ich dagegen viele lps oder mehrfarbige tenuis, dann kann man auf die langwelligen verzichten.

    Grüße
    Der Biologe


    Tank: RedSea Reefer 170, 60x50x50
    Light: Giesemann Stellar 4 x 24W + 2x Radion XR15 Pro
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    Einmal editiert, zuletzt von Der Biologe ()

  • Danke für die Antwort, eh sry Lou aber deswegen lese ich solche Studien nicht da es nix bringt nur einen Abschnitt zu lesen und zu verstehen.


    Wenn kein Unterschied mehr gemacht wird zwischen Landpflanzen und Korallen bin rich raus hier. :danke:

    Obacht und nochmal! Das Photosynthesegedöhns in den Korallen sind Pflanzen. Da gibt es durchaus Zusammenhänge, aber auch Unterschiede wie zwischen der Körperwärme von Mensch und *füge beliebiges Tier ein*. Alles eine Frage der jeweiligen Anpassung. Ansonsten tschüssi

    Einmal editiert, zuletzt von Greg0sh () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Greg0sh mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Wenn kein Unterschied mehr gemacht wird zwischen Landpflanzen und Korallen bin rich raus hier. :danke:

    Na wer will denn sogleich mit dem Handtuch werfen. Einfach mal das Absorptionsspektrum von Dinophyta anschauen und dann mit den Landpflanzen vergleichen.

    https://www.researchgate.net/publication/319210709/figure/fig2/AS:530152637829121@1503409646952/A-Five-area-normalized-absorption-spectra-of-phytoplankton-used-in-R-rs-l.png

    Grüße
    Der Biologe


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  • Wer Unterwassermessungen kennt, sieht dass ab 10m Tiefe oberhalb 600 nm vorhanden ist.

    Henning ff

    Warum beleuchten wir nicht einfach unsere Becken mit Pflanzenstrahlern. Schon mal ausprobiert?

    Nicht nur meine eigene Erfahrung hat gezeigt, dass besseres Wachstum mit in Maßen höherem Spektrum gefördert wird, was aber auch Nachteile wie starkes Algenwachstum bringen kann.

    Ich halte mich an Jörgs Untersuchungen und Darstellungen in der SEAZ, die sicher auch eigene Ergebnisse seiner Feldforschungen am GBR sind.

    Alles andere sind für mich lediglich akademische Aussagen mit wenig Praxisbezug und Besserwisserei aus Mangel an Erfahrung.

    Wozu da noch rechthaberisch diskutieren? Leute wie Claude, Tom oder Joe wissen das und beweisen das mit tausenden von Korallenablegern.

    Deshalb ist das Thema eigentlich für mich ziemlich durch.

    Gruß
    Burkhart

    3 Mal editiert, zuletzt von fellnase ()

  • Nun, wir haben einen universellen strahler, nennt sich sonne ;) funktioniert bei Pflanzen, funktioniert bei Korallen. Eine Vollspektrumlampe mit 6000-8000K würde auch für beides gehen. HQI kam damals am nächsten ran und war wunderbar. Die Korallen sehen halt braun aus. Aber biologisch funktionierte das einwandfrei. Übrigens, andersrum geht auch, Mangroven sprießen auch unter unsere reefbeleuchtung so vor sich hin. Ich denke die Fragestellung am Anfang wurde mittlerweile mehr als ausreichend beantwortet.

    Grüße
    Der Biologe


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    Einmal editiert, zuletzt von Der Biologe ()

  • Zum dritten mal und ignorier mich nicht wie du es ja auch nichg willst.

    Wie kann das Spektrum egal sein.? Chlorophyl absorbiert blaue und rote Wellenlängen und reflektiert grüne Wellen? Das ist doch eher eine mangel/defizitsituation würde ich die nur mit grünen Spektren bestrahlen. Da macht eine ausgewogene Mischung ja eher Sinn oder?

    Photosynthese hängt nicht nur von Chlorophyl ab. In der Zelle gibt es verschiedene Mechanismen, um verschiedene Wellenlängen zu nutzen. Das hat McCree untersucht und dabei ist folgende Grafik entstanden. Er hat dabei ganze Blätter untersucht. Dadurch muss man nicht wissen, wie die Photosynthese genau abläuft (also welches Pigment, wie beteiligt ist).



    In der Grafik sieht man auf der horizontalen Achse die Wellenlänge des Lichts und auf der vertikalen Achse die relative Effektivität zur Photosynthese. Die effektivste Wellenlänge (gelb/rot bei ca

    630 nm) hat den Wert 1 bekommen, die anderen entsprechend weniger.

    Das ganze ist berechnet für die Menge an eingestrahltem Licht (Energie). Rotes und blaues Licht werden fast vollständig absorbiert und haben die höchsten Werte. Grünes Licht wird nur zu 80 % absorbiert. Das erklärt, warum da die geringsten Werte gemessen wurden.

    In der Praxis ist grünes Licht aber nicht verschwendet, sondern wird reflektiert und kann als Streulicht von einer anderen Koralle absorbiert werden.

  • Die achsenbeschriftung mit „relative Photosynthese Efficience“ hast du aber schon verstanden oder?

    Und nein, es bedeutet nicht 80% wird absorbiert. Sondern ein teil wird absorbiert, und davon wird 80% für die Photosynthese genutzt. Ergo Wieviel letztendlich absorbiert wird, ist durch die mccree Kurve garnicht ersichtlich, sondern durch das Absorptionsspektrum der Pigmente.

    Grüße
    Der Biologe


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    Einmal editiert, zuletzt von Der Biologe ()

  • ohne es wissenschaftlich erklären zu wollen bzw. zu können, habe ich mit weiss und blau, dabei royal und cyan, gute ergebnisse bei der korallenhaltung erhalten.

    beim hinzufügen von rot und grün hat es darauf keinen für mich sichtaben effekt an den korallen gehabt. wenn es einen effekt gab, dann eher auf nebenschauplätzen wie der mikroflora.

    die korallen waren sowohl mit als auch ohne rot und grün optisch gleich in wachstum und ausbildung.

    ganz sicher haben rote und grüne anteile aber effekte auf algen und vermutlich auch bakterien wie cyanos und können diese begünstigen. aber licht ist in dem komplexen system auch nur ein teil. wenn auch nicht unbedeutend.


    man muss auch wissen, dass z.b. cyan bereits eine gewisse menge grün enthält, die vermutlich völlig ausreichend für eventuelle bedürfnisse sein wird. ebenso bei violett ein erhöhter rotanteil.


    mein persönliches fazit: auf rot, orange, gelb und grün kann man durchaus verzichten. diese würde ich ggf rein experimentell einsetzen.

    gerade wenn die lampe ordentlich weiss und cyan beinhalte, werden diese bereiche meines erachtens nach in ausreichender menge mit abgedeckt. bei hybridlampen mit basisröhren sowieso.


    signatur.jpg


    Hilfreiche Informationen von der Einrichtung

    bis zum Betrieb des Beckens

  • Hallo Michael,


    genau so eine Antwort hatte ich mir erhofft.

    Du bestätigst damit auch die Aussage von Fellnase mit Weiss und Blau im Verhältnis 2:1


    Hintergrund meiner Frage ist tatsächlich, ob ich bis auf Weiss und Blau alle anderen Farben abdrehen sollte.

    Einmal um Energie zu sparen, aber auch um Algen und Cyanos eine möglichst geringe Lichtgrundlage zu geben.


    Ob ich es wirklich mache weiss ich allerdings noch nicht :)


    Und was mache ich mit UV?

    Wird das benötigt oder kann das auch weg?


    Grüße Jochen

  • Ich würd alle anderen höchstens auf 8% drehen. Kann aber im Prinzip auch aus. UV ist ein Spezialfall, da es schon recht viel mit der Fluoreszenz der Tiere zu tun hat. Allerdings muss man die dran gewöhnen.

    Gruß,
    Andreas


    Aktuelles Becken:


    Sera Aquatank 160:
    - 2x Jebao MLW-10
    - 1x Jebao MLW-20
    - Heizung
    - AutoAqua Smart ATO Duo
    - Dosieranlage
    - Vervve G3
    - JBL CrystalProfi GL e902
    - Eheim Skim 350

  • Stellt doch die Standardsprogramme wie AB+ ein. Damit solltet es auf jeden Fall klappen. Und wenn du die Möglichkeit hadt ein Par Gerät auszuleihen und das Becken auszumessen ist das noch besser.

    Grüße
    Der Biologe


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  • Und was mache ich mit UV?

    Wird das benötigt oder kann das auch weg?

    da uv in allen tiefen vorkommt, würde ich es auch zumindest geringfügig mitlaufen lassen.

    aber wie bei allem muss man das beobachten ob es auswirkungen gibt und wenn ja, welche.

    daher würde ich bei der einstellung der lampe tatsächlich immer nur einen lichtkanal verstellen um rückschlüsse ziehen zu können.

    aber es wurde ja bereits gesagt... die vorgefertigten szenarien kann man durchaus nutzen und ggf. dann seinen bedingungen anpassen. denn wie so oft... nicht alles funktioniert auch überall.


    du wirst also um ein wenig experimentieren nicht drumrum kommen. aber da bist du ja fachkraft. :phat:


    signatur.jpg


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  • Hallo Jochen,

    ich habe die Erfahrung gemacht, dass bei der Straton die Spektren UV/Violett weder Algenwuchs noch Cyanos begünstigen, im Gegenteil. Algen werden bei mir durch Weiß, in dem ja auch Grün und Rot enthalten ist und Cyan (an der Grenze zu Grün) begünstigt.. Ich verwende jetzt das voreingestellte Programm SPS/LPS von ATI. Ich habe aber sowohl die Blauphasen rausgenommen, weil mir das nicht gefällt und auch für die Augen nicht so günstig ist, als auch Rot nur auf 15. Dadurch gehen bei mir die Algen und Cyanos zurück und die Fluoreszenzpigmente bei den LPS werden etwas angeregt.. Das Ergebnis ist bei mir jederzeit reproduzierbar.

    Bei diesem Programm ist dann zwar das Korallenwachstum nicht ganz so schnell, aber man kann ja mit Weiß/Cyan rumspielen und in etwa auf Jörgs Einstellung gehen, wenn dann allew wieder ok ist.

    Gruß
    Burkhart

    2 Mal editiert, zuletzt von fellnase ()

  • Würde jedem zu diesem Thema wärmstens die Folgen #77, #78 und #79 des Reefer´s Podcast ans Herz legen.

    Bzgl. weißem Licht gibt´s im Sangokai Youtube channel noch einen Nachsatz der ebenfalls interessant ist.

    Hab´s geistig inhaliert und es blieben keine offenen Fragen zurück ... nur mein Mund steht immer noch offen 8|

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