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Die Einrichtung ist ein schwieriges Thema, weil sehr viele verschiedenen Möglichkeiten bestehen ein Becken einzurichten und zu dekorieren. Wenn man aber ein paar Sachen beherzigt, dann sollte jeder für sich etwas passendes finden.


• Wie richte ich ein:

    Am besten richtet man sein Aquarium nach den Bedürfnissen der zu haltenden Tiere ein. Oftmals muss man dabei seine eigenen ästhetischen Vorlieben in den Hintergrund stellen, um für die Tiere eine passende Umgebung zu schaffen. Das heisst aber nicht, dass man nichts sehr Schönes schaffen kann. Man braucht Geduld wenn man mit den Dekorationsgegenständen arbeitet.

    Die grösste Herausforderung ist es, die sichtbare Technik, soweit vorhanden, in der Dekoration verschwinden zu lassen, wenn das möglich und sinnvoll ist. Das wird nicht immer gelingen.

    Wichtig ist aber, dass man eine ansprechende, sinnvolle und für die Tiere geeignete Umgebung schafft.

• Was benötige ich:

    Um sein Aquarium einzurichten empfehlen wir vorab sämtliche gewünschte Technik zu beschaffen. Nichts ist schlimmer als im nachhinein festzustellen, dass man dieses oder jenes nicht hat und es ggf. länger dauert bis man es bekommt. Wie schon in der Rubrik Planung geschrieben, braucht es nicht sehr viel an Technik um ein Becken zu starten. Um es langfristig erfolgreich zu Pflegen gibt es sehr viel spezielle Technik. Darauf gehen wir etwas näher in der Rubrik Technik ein.

    Für den Eigentlichen Start benötigt man dann noch aufbereitetes Wasser, Salz, Bodengrund und Gestein. Welches und welchen muss man selbst entscheiden. Weiter unten gehen wir auf verschiede Möglichkeiten ein.

• Arten der Dekoration:

    Der Dekoration in einem Aquarium sind eigentlich keine Grenzen gesetzt. Dabei ist aber darauf zu achten, dass man keine Gegenstände ins Wasser bringt die Giftstoffe abgeben, sich unbeabsichtigt auflösen oder gar rosten können. Da ist penibel drauf zu achten.

    Man kann zur Dekoration z.B. auf verschiedene Steinarten zurückgreifen. Dabei sind Lebendgestein, Totgestein, Real Reef Rocks, CaribSea Life Rocks oder Riffkeramik möglich. Über die verschiedenen Steine haben wir weiter unten noch ein wenig geschrieben.

• Der Bodengrund:

    Diesen gibt es in verschieden Korngrössen. Als Bodengrund hat sich recht feiner Korallensand als gut erwiesen. Man sagt eine Schichthöhe bis 2cm ist ausreichend. Die Höhe richtet sich auch mit nach den zu haltenden Tieren. Will man z.B. einen grabenden Seestern, im Boden lebende Schnecken oder Symbiosegrundeln mit Knallkrebs halten sollte die Schicht schon etwas höher sein. Da sollten 4cm Schichthöhe passen. Grob berechnen kann man das mal hier. Natürlich dann nochmal abzüglich der bereits eingebrachten Deko. Normaler Bodengrund muss vor dem Gebrauch gewaschen werden. Das kann man am besten mit nem Eimer und nem Wasserschlauch bewerkstelligen. Der Sand sollte so lange gespült werden, bis das Wasser beim Bewegen des Sandes fast klar bleibt.

    Es gibt noch den so genannten Livesand. Dieser Sand soll schon mit Bakterien versetzt sein. Wenn man ein Becken frisch einrichtet, dann kann man auch diesen Sand benutzen. Er sollte dann aber vor dem Wasser eingebracht werden, weil er wirklich sehr fein ist und nicht gewaschen werden darf. Dadurch enthält er viele Schwebstoffe die beim nachträglichen Einbringen einen dichten Nebel im Becken erzeugen, der ein paar Tage bleibt und sich überall niederschlägt. Der Livesand sieht allerdings sehr natürlich aus. Ob er nun wirklich diese versprochenen Bakterien enthält wissen wir nicht.

    Beim Einfüllen bitte die Verdrängung des Wassers durch den Sand beachten, damit das Becken nicht überläuft.

    Hier eines der vielen Themen dazu im Forum. Benutz auch die Suchfunktion für mehr Themen dazu.

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• Steine und Aufbau:

    Da gibt es verschieden Möglichkeiten. Jeder kann es gestalten wie er möchte. Sehr luftig mit relativ wenig Gestein oder als Berg von Gestein. Aus Erfahrung gilt: weniger ist oft mehr.

    Das Gestein sollte vor dem Sand eingebracht werden, damit nicht, sollte man grabende Tiere einsetzen, diese das Gestein untergraben und den Aufbau dadurch ins Wanken bringen. Ob man jetzt etwas unter das Gestein legt um evtl. punktuelle Belastungen zu kompensieren bleibt jedem selbst überlassen. Das macht einer so, der andere so. Dazu eignen sich ggf. Plexiglas, Hartschaum, Ringe geschnitte aus PVC-U, Lichtrasterplatten, Stücke von totem Gestein bzw. Riffkeramik. Man kann diese Materialien gerne auch mit der Bodenplatte verkleben. Ist aber nicht zwingend notwendig. Falls man das möchte empfielt sich Aquariensilikon.

    Bei der Einrichtung sollte man ebenfalls darauf achten das Gestein so zu arrangieren, dass alle Scheiben noch gut zu reinigen sind, Schwimmraum für Fische, falls gewünscht und möglich, bleibt und genügend Stellflächen für Korallen entstehen. Dabei sollte man nicht zu hoch bauen um Korallen den Wuchs nach oben zu ermöglichen. Möchte man seinen Steinaufbau mit bereits lebendem Material gestalten (z.B. Lebendgestein), dann ist darauf zu achten dieses auch für die dauer ausserhalb des Meerwassers feucht zu halten, damit die steine nicht austrocknen und die Microfauna keinen Schaden nimmt. Dazu kann man die Steine mit Hilfe einer Sprühflasche immer wieder mit Meerwasser beschrühen, oder diese auch in feuchte Tücher oder Papier einschlagen.

    Manchmal sieht ein Aufbau recht mager aus. Da darf man sich nicht täuschen lassen. Das wird, wenn die Korallen drin sind und wachsen, kaum noch erkennbar sein. Man muss sich den Aufbau wie eine Art Skelett vorstellen. Nicht so wie man sich ein fertig gewachsenes Riff wünschen würde. Das ist schwierig, aber wie schon gesagt, weniger ist oft mehr. Im nachfolgenden Bild ist sehr schön zu sehen wie der Aufbau nur einen Teil des späteren Riffs darstellt. Hier ist die Aufbauhöhe nur ca. 50 Prozent der anschliesenden Riffhöhe. Das muss man sich wirklich so vor Augen halten. Hier ist das unten gezeigte Becken in der Vorstellung.

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    Auch die Strömung, die herrschen wird, muss optimal und möglichst ungehindert alles umströmen können. Das sollte man bei seinem Aufbau berücksichtigen. Es sollten keine Ecken entstehen wo die Strömung so schwach ist, dass sich dort Dreck sammelt. Im obigen Bild sieht man einen luftigen Aufbau der sehr schön umströmt werden kann, zumindest als reiner Aufbau. Betrachtet man nun das gewachsene Riff, dann sieht die Sache schon wieder anders aus. Da könnte die eingeplante Strömung schon zu wenig sein und man müsste ggf. stärkere Strömungspumpen verbauen oder bestehende ergänzen. Daher weisen wir hier nochmal auf eine ausgiebige Planung dahingehend hin. Lieber etwas stärkere Pumpen die regelbar sind. Dann hat man später noch Reserven.

    Ein sehr lesenswertes Dokument stammt von Jörg Kokott und beschreibt den Einfluss der Dekoration auf die biologischen Prozesse und geht dabei auch auf die verschiedenen Gesteinsorten ein.

• Lebend- und Totgestein:

    Lebendgestein ist Gestein, das aus dem Meer kommt. Es wird direkt aus dem Meer entnommen und mit dem Flugzeug zu uns gebracht. Dabei wird es tausende Kilometer in entsprechenden Transportboxen transportiert und landet schließlich beim Händler, der es entweder frisch "out of the box" verkauft oder in entsprechenden Hälterungsanlagen vorhältert.

    Das Besondere daran ist, dass es eine unglaublich hohe Vielfalt an Bakterien, Mikroorganismen und Biofilmen besitzt und dadurch das Aquarium stark in der Einfahrphase unterstützen kann, um schnell eine hohe biologische Aktivität zu erreichen.

    Oft wird Lebendgestein beworben mit tollem Bewuchs. Der erfahrene Meerwasseraquarianer weiss was das in der Regel bedeutet. Nämlich der sichtbare Bewuchs mit Algen verschiedenster Arten. Dabei können viele sein, die sich später nur wieder schwer entfernen lassen. Der Bewuchs hat also Potential für Plagen. Was sichtbar sein sollte sind z.B. Kalkalgen. Aber viel wichtiger ist der nicht sichtbare Bewuchs in Form von Bakterien. Diese kann man natürlich nicht sehen. Da muss man dem Händler vertrauen, dass er das Gestein gut gehältert hat. Gestein aus einem schlecht beleuchteten und mit Detritus durchsetzen Becken ist oft nicht so schön. Besser ist es da Gestein aus einer Anlage zu bekommen, welche mit Berieselung arbeitet. Oft sieht man den Unterschied zwischen so gehälterter Steine sofort. Gestein aus einem gtepflegten Hälterungsbecken ohne Berieselung aber auch ohne viel Detritus, kann ebenfalls sehr hochwertig sein. Das muss man sich ggf. vor Ort selbst anschauen.

    Totgestein ist totes Riffgestein. Es bietet einige Besonderheiten im Gegensatz zum Lebendgestein. Wenn Ihr eine Lieferung von Totgestein erhaltet, so könnt Ihr tagelang Euren optimalen Riffaufbau gestalten bis er Euch am besten gefällt. Das Lebendgestein sollte man relativ schnell ins Salzwasser bringen. Totgestein hat jedoch beim Einbringen ins Aquarium zunächst keine biologisch aktive Oberfläche, weil eben die Bakterien fehlen.

    Der große Vorteil von Totgestein liegt darin, dass die langen Transportwege wegfallen und es sich dabei nicht um Naturentnahmen handelt. Auch, und das ist ein weiterer großer Vorteil ist, dass keine ungewünschten Plagegeister ins Aquarium kommen, wie das oftmals beim LG der Fall ist.

    Allerdings gibt es auch hier, wie so oft, einen Haken. Dadurch, dass es mal echtes Lebendgestein war, kann es durch Rückstände toter Organik zu einem späteren Zersetzen dieser kommen und die Nährstoffwerte negativ beeinflussen. Vor allem kann der PO4 Wert dadurch in die Höhe gehen, was wieder recht lange dauern kann diesen mittels Adsorber zu senken.

    Real Reef Rock ist sehr leicht, porös und voller Löcher und Spalten. Durch seine dreidimensionale Form und den vielen, natürlichen Nuancen an Rot, Lila und Violett imitiert er perfekt die Erscheinung, das Gefühl und die Funktion von korallinen Skelettgestein. Er besteht aus natürlichen und vorallem Riff-freundlichen Materialien und wurde in Gewächshäusern kultiviert um ein bioreaktiver Stein zu werden, ohne die Gefahr, Parasiten oder andere ungebetene Gäste wie Krabben und Borstenwürmer, die in dem Wildgestein vorkommen, mit in Ihr Aquarium zu überführen. (Beschreibung des Herstellers)

    CaribSea Base Rock sind relativ neu. Dabei handelt es sich um echtes Aragonitgestein mit fossilen Ursprung. Meistens sind diese Steine eher hell und ohne Überzug.

    CaribSea Life Rock sind mit einem rötlichen Film überzogen der Bakterien enthalten soll welche bei Kontakt mit Wasser aktiviert werden. Sobald die Life Rock Steine im Aquarium sind, beginnt der natürliche Zyklus. Eben so, wie man es auch von dem CaribSea's Live Sand gewohnt ist.

    Durch die rötliche Beschichtung sehen die Steine auch tatsächlich aus wie lebende Steine...von Kalkrotalgen überzogen. Die Steine werden trocken transportiert und gelagert. Das hat keinen Einfluß auf die Wirksamkeit der Bakterien.

    Es ergeben sich folgende Vorteile durch den Einsatz von CaribSea Life Rock:

      • Keine Naturentnahme aus den Riffen der Natur
      • Echtes, natürliches Aragonitgestein
      • Hohe Makro- und Mikro-Porosität
      • Keine unerwünschten "Blinde Passagiere" wie Borstenwürmer, Fangschreckenkrebse etc.
      • Ähnliche Eigenschaften wie lebendes Gestein durch den aufgetragenen Bakterienfilm
      • Sauber und sicher für alle Fische und Wirbellose
      • Umweltfreundlich
      • Praktisch in einem handlichen Karton verpackt
      • Trockener Transport und Lagerung ohne MHD

    (Beschreibung des Herstellers)

     

    Hier ein Link zu einigen Erfahrungen.

    Hier ein Thema welches dieses Gestein mit Lebendgestein vergleichen möchte.

    Riffkeramik war und ist umstritten, weil man nicht weiss was diese alles abgeben könnte oder wird. Die Hersteller garantieren hier meistens das nichts abgegeben wird. Jedenfalls nichts was schädlich ist. Es gibt sehr viele Becken die tadellos mit Keramik gestartet sind und nach Jahren auch noch laufen. Andererseits gibt es auch immer wieder Berichte über Becken die so gar nicht ans laufen kommen wollen. Ob das jetzt an der Keramik liegt können wir nicht sagen.

    Auf alle Fälle ist die Keramik eine super Dekoration, womit man sehr kreativ sein Becken einrichten kann. Auch in Verbindung mit anderen Gesteinstypen. Sie lässt sich recht einfach bearbeiten und anpassen. Einige Hersteller fertigen diese auch nach eigenen Maßen ganz individuell wie man es möchte oder braucht. Es ist so ziemlich alles möglich.

    Hier mal ein Link wo jemand ein kleines Becken mit Riffkeramik eingerichtet hat. Davon gibts ne ganze Reihe. Auch grössere Becken. Bemüht ruhig mal die Suchfunktion im Forum.

    EpoReef ist relativ neu, besteht aus Epoxidharz und Korallensand und ist eine künstliche Einrichtung die sehr luftig gestaltet werden kann. Angeboten werden verschiedenste Zusammenstellungen an Steinen. Eine Einrichtung könnte jederzeit erweitert werden.

    Da das Material eine sehr feste und raue Oberfläche hat, verhakt es sich wunderbar. So kann man damit auch schöne schwebende Überhänge schaffen, die den 3D Effekt von einem Riffaufbau nochmal verstärken. Vorgestellt wurde dies Einrichtung hier.


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