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Die Beleuchtung ist eines der wichtigsten Bestandteile bei der Korallenhaltung und ist ein sehr umstrittenes Thema. Ein paar Grundlagen zum Thema wollen wir euch hier etwas näher bringen.

 

• Wofür brauche ich Licht:

    Man sagt nicht umsonst: Licht ist Leben. Das gilt auch im Meerwasseraquarium. Da die meisten Korallen ihren Nährstoffhaushalt über Zooxanthellen regeln und diese wiederum Photosynthese betreiben um diese Nährstoffe zu erzeugen. Also, eigentlich beleuchten wir nicht unsere Korallen, sondern deren Symbiosealgen. Licht ist somit eine der wichtigsten Komponenten beim Betrieb eines Meerwasseraquariums. Entscheidend ist dabei die Lichtfarbe und Lichtstärke. Lampen aus dem Süsswasserbereich sind ungeeignet. Hier mal ein lesenswerter Artikel aus unserem Forum bezüglich Zooxanthellen und grundsätzliches zu Steinkorallen aus Wikipedia.

• Arten der Beleuchtung:

    HQI: Vor noch gar nicht all zu langer Zeit noch in aller Munde, scheint die HQI Beleuchtung im Heimbereich ausgedient zu haben. Das liegt wahrscheinlich am vergleichsweise hohen Stromverbrauch, der fehlenden Möglichkeit der Dimmbarkeit und dem jährliche Wechsel des Brenners. Das Licht ist allerdings mit dem richtigen Brenner absolut tauglich für Meerwasseraquarien, da es durch die Reflektoren sehr gut verteilt wird und das Aquarium recht flächig ausleuchtet. In Verbindung mit T5 eigentlich ein gute Beleuchtung. Durch die HQI Brenner sogar mit Kringeleffekt.

    T5: Wo wir bei der Neonbeleuchtung wären. Diese ist heute noch mit eine der gebräuchlichsten Art der Beleuchtung. Es gibt im Moment noch keine wirklichen Alternativen zu den Röhren, um eine echte flächige Beleuchtung zu erreichen. Da ist die T5 Beleuchtung mit ihrem diffusen Licht bisher unschlagbar. Nicht zuletzt durch die zu verwendenden hochwertigen Reflektoren. Die sind bei den heute kaufbaren Lampen bereits integriert.

    Ein grosser Vorteil dieser Art der Beleuchtung ist das erzeugte diffuse Licht, welches die Röhren in alle Richtungen ausstrahlen. Die Reflektoren helfen dabei das Licht, welches sonst ungenutzt nach oben oder zur Seite strahlen würde, wieder zurück ins Becken zu lenken. Das erhöht die Lichtausbeute nochmal deutlich und die Tiere werden von allen Seiten relativ gleichmässig und bis ins Innere beleuchtet. Das ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Gerade auch für die Haltung von SPS Korallen.

    Nachteil bei den Röhren ist es allerdings, dass sie alle 9 Monate ersetzt werden sollten, da die Leistung und Farbtreue dann nachlässt. Die neuen Röhren sollen eingebrannt werden, so sagen die Hersteller. Es gibt Röhren in verschiedenen Farbtönen, die man frei kombinieren kann. Welche es sein sollen, muss man für sich selbst und für seine Tiere entscheiden. T5 Röhren sind mit der richtigen Lampe auch dimmbar, erzeugen aber keinen Kringeleffekt, was das Licht sehr statisch wirken lässt. Übrigens sind T8 Röhren heute nicht mehr gebräuchlich.

    LED: Die Technik hat in den letzten Jahren einen gigantischen Sprung gemacht. LED-Beleuchtung ist heute ebenfalls sehr verbreitet und wird immer beliebter. Ihr geringer Stromverbrauch im Vergleich zur hohen Lichtausbeute und der Wegfall des Leuchtmittelwechsels macht sie für viele Leute sehr interessant. Mittlerweile werden sehr effiziente LED-Lampen am Markt angeboten, die ein wirklich ausgezeichnetes Licht machen. Man kann sie stufenlos dimmen, Farben je nach Bedarf einfach einstellen und individuelle Tagesverläufe programmieren. Das geht teilweise sogar per Computer oder Mobilgerät.

    Diese Fähigkeiten machen sie eigentlich zu einem Muss. ABER: LEDs strahlen ihr Licht punktuell, das heisst relativ gerade nach unten und nur wenig diffus ab. Dadurch werden die Korallen hauptsächlich von oben beleuchtet und es kommt dadurch zu Selbstabschattungen. Das bedeutet für die Korallen das sie relativ wenig Licht von den Seiten bekommen und es dadurch zum Ausbleichen an den schattigen Bereichen kommen kann. Eben dies wird mit einer LED Lampe mit grosser Fläche - der vielbesagten "flächigen Ausleuchtung" - etwas kompensiert.

    Es gibt die LEDs mit verschiedenen Abstrahlwinkeln. Das wird oft mittels Linsen erreicht. Viele kommen aber ohne aus, was den Abstrahlwinkel erhöht. Grössere Flächen sollten mit grösserem Abstrahlwinkel und mehr LEDs verteilt auf einer grossen Fläche der Lampe beleuchtet werden. Gegebenenfalls müssten dann mehrere Lampen verwendet werden. Natürlich immer in Abhängigkeit von den zu haltenden Tieren und dem gewünschten Aufbau.

    Beleuchtung einer Fläche mit 1 Lampe flächige Beleuchtung mit 4 Lampen

    Es gibt einige Lampen die sehr viele LEDs auf einer grösstmöglichen Fläche verteilt haben. Von diesen "flächigen" LED-Lampen gibt es inzwischen einige, die aber mitunter noch sehr teuer sind. Da wird sich aber in nächster Zeit noch sehr viel tun. Der gewollte Kringeleffekt kann allerdings zur Heimdisko werden was nicht jedem gefallen wird.

    Eine flächige, aber auch teure Lampe, seht ihr hier.

    Die Preise für die verschiedenen Beleuchtungstypen sind selbst untereinander sehr unterschiedlich. Eine Beschreibung von ein paar günstigen so genannten "China-LED-Lampen" findet ihr hier.

    Ein paar allgemeine Fragen zu LED-Beleuchtungen hat hier mal jemand zusammengefasst.

    Hybrid: Das bedeutet das diese Lampen eine Mischung aus verschiedenen Leuchtmitteln sind. Nicht neu, weil wie oben beschrieben gab es das schon bei der HQI-Technik in Verbindung mit T5, oder auch früher mit T8-Röhren. Heute sind die Hybrid-Lampen eine Mischung aus LED-Modulen und T5-Röhren. Das vereint einerseits die Vorteile beider Beleuchtungen und kompensiert gleichzeitig die Schwächen der jeweils anderen. Die Hybrid ist bisher die empfehlenswerteste Möglichkeit sein Aquarium zu beleuchten.

    Eigenbau: Auch eine Do it yourself (DIY), also Eigenbau-Lampe ist heute möglich. Dazu könnt ihr euch unter anderem hiemit beschäftigen.

    Welche Beleuchtungsart oder von welchem Hersteller ihr kauft ist eine Entscheidung die euch niemand abnehmen kann und wird. Eine nicht repräsentative Umfrage welche Beleuchtungsart und von welchen Herstellern viel genutzt werden wurde hier gestartet.

    Alles weitere zur Beleuchtung findet ihr im Forum im Allgemeinen Bereich.

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• Lichtstärke:

    Die Lichtstärke die man anstreben sollte ist abhängig von den zu haltenden Tieren und des Lampentyps. Es gibt Korallen die sehr viel Licht brauchen und welche die weniger Licht benötigen. Alle heutigen Lampen lassen sich dahingehend einstellen und es sollte jedem möglich sein die optimalen Einstellungen und Lichtfarben zu finden die die Tiere benötigen. Das wird sicher ein Kompriss sein aus o.g. Gründen. So müssen lichthungrige Korallen dann meistens im Riff oben stehen und andere, weniger lichthungrige, weiter unten.

    Als Faustformel kann man aber sagen, dass bei HQI und T5 ungefähr 1 Watt pro Liter nötig sein wird. Bei LED etwa 0,5 Watt pro Liter. Aufgrund der teilweise sehr hohen Effizenz einiger LEDs rückt dieser Wert aber aktuell in den Hintergrund.

• Beleuchtungsdauer:

    Die Beleuchtungsdauer, egal mit welcher Art Lampe, sollte nicht länger als 12 Stunden inklusive aller Dimmphasen sein. Wenn man davon ausgeht, dass man zum Rauf- und Runterdimmen jeweils 1 Stunde einplant, dann sollte die Hauptbeleuchtungsdauer 10 Stunden betragen.

• Dimmphasen:

    Sollten nicht länger als 60 Minuten dauern. In der Natur wird es auch recht schnell dunkel und wieder hell. Genauso empfehlen wir, wenn es natürlich sein soll, die Dimmphase in der Farbeinstellung zu gestallten die auch in der Hauptbeleuchtungszeit eingestellt ist. Das ist in der Natur nicht anders. Dort ist es morgens oder abends auch nicht blau. Lediglich die Helligkeit variiert.

• Blaulicht:

    Blaues Licht ist sehr energiereich. Wird zuviel mit blau beleuchtet, kann es zu Stressreaktionen der Korallen kommen. So z.B. das Ausstossen von Zooxanthellen. Hier ist eine sehr interessante Diskussion zum Thema Blaulicht. Auch in den Empfehlungen von Jörg Kokott findet ihr es sehr gut erklärt warum zuviel blaues Licht nicht unbedingt gut ist für unsere Korallen.

    Rein blaues Licht, welches optisch durch das Auslösen der Fluoreszenz für uns sehr schön ist, kann für die Korallen Stress bedeuten. Es ist wie oben schonmal erwähnt, sehr energiereich.

    Floureszierende Oberflächen gibt es aber nicht nur bei Korallen. Auch das Lebendgestein kann unter blauem Licht Fluoreszenzen aufweisen. Diese entstehen darauf z.B. durch Kalkalgen.

• Mondlicht:

    Muss man nicht zwingend haben. Ist andererseits für die Orientierung der Fische, gerade auch für neu eingebrachte, wichtig. Es sollte aber wirklich nur sehr leicht schimmern. Am besten man nimmt weisses Licht. Gründe dafür sind im oberen Abschnitt schon erklärt. Eine Diskussion darüber findet ihr hier. Macht euch ein eigenes Bild. Über die Suchfunktion im Forum findet man einiges diesbezüglich.

     


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