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Hier möchten wir euch ein paar Themen zur Korallenhaltung näher bringen. Wir gehen dabei auf Tiergruppen ein, welche man am besten wo und wie hält und was man ihnen wie bieten kann und soll.

 

• Korallen allgemein:

    Wir unterscheiden zwischen SPS, LPS, Weichkorallen und Anemonen. Wie überall gibt es auch hier teils sehr grosse Unterschiede in der Haltung und Haltbarkeit von Korallen. Einige verzeihen Fehler, andere sind sehr sensibel im Bezug auf Wasserqualität und Lichtverhältnisse. Auch sollten für Korallen Nährstoffe wie Stickstoff in Form von NH4 NO2 oder NO3 und Phosphor in Form von PO4 vorhanden sein. Dazu sind wir im Bereich Versorgung aber näher eingegangen.

    Die Haltungsbedingungen für sehr viele Arten könnt ihr detailiert im Meerwasserlexikon nachlesen. Daher verzichten wir hier auf die einzelnen Beschreibungen. Informiert euch bitte vor dem Kauf über die jeweiligen Tiere.

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• Korallen für den Start:

    Es gibt einige Korallen die recht unempfindlich und daher als Erstbesatz gut geeignet sind. Dazu zählen unter anderem Weichkorallen, Zoanthus, Scheibenanemonen, einige LPS und sogar SPS Korallen wie z.B. Montipora. Diese Tiere verzeihen den ein oder anderen Anfängerfehler und sind nicht so empfindlich was die Wasserwerte betrifft.

    Viele sagen das SPS am Anfang nicht gehen. Aber was machen wenn man keine Weichkorallen möchte? SPS gehen schon am Anfang. Sicher nicht die empfindlichsten Acroporas, aber es gibt schon einiges was möglich wäre. Die limitierenden Faktorer sind dabei der Halter selbst und das Aquarium mit seiner technischen Ausstattung.

    Ein gutes Maß an Grundwissen ist auf alle Fälle und immer nötig. Genauso wie die technische Ausstattung. So sind SPS nicht zu empfehlen wenn man nicht genug gutes Licht bieten, oder keine entsprechende Versorgung der SPS sicherstellen kann. Genauso müssen die Wasserwerte im optimalen Bereich liegen und dort auch gehalten werden. Da kommt das Versorgungssystem zum Tragen. Ebenfalls muss man bei auftauchenden Problemen sofort handeln können und wissen was zu machen ist. Es sollten technische Geräte und Verbrauchsmaterialien immer zur Verfügung stehen die in dem entsprechenden Problemfall eingesetzt werden könnten um Abhilfe zu schaffen.

    Ihr seht es geht, ist aber nicht eben auf die Schnelle gemacht und nicht jeder kann diese Voraussetzungen schaffen und sollte daher am Anfang auf die o.g. unempfindlicheren Tiere zurückgreifen.

    Um SPS halten zu können muss man wirklich schon einiges an Wissen mitbringen. Daher empfehlen wir die Haltung dieser Tiere gleich beim Start wirklich nur Einsteigern mit dem nötigen Wissen und den technischen Möglichkeiten. Aber prinzipell ist der Start mit SPS, wie oben geschrieben, möglich.

    Hier seht ihr mal ein paar einsteigertaugliche Korallen in drei Videos zusammengefasst. Unterteilt in Weichkorallen, LPS und SPS.

    Weichkorallen LPS

    SPS

• Platzierung:

    Der endgültige Platz einer Koralle sollte nach ihren Bedürfnissen gewählt werden. Die meisten können sich nicht wegbewegen und sind daher dem was wir ihnen bieten ausgeliefert. Passt ihnen das Gebotene so gar nicht, quittieren sie das mit Kümmerwuchs oder gar Absterben. So brauchen SPS Korallen in der Regel mehr Licht als LPS. Genauso verhällt es sich mit der Strömung.

• Nesseln:

    Korallen sind wehrhafte Tiere die je nach Art mehr oder weniger stark nesseln können. Das hat durchaus seinen Sinn. Durch das Vernesseln anderer Tiere schaffen sich die Tiere neuen Siedlungsraum. Das ist im Aquarium nicht immer erwünscht. Gerade bei länger stehenden Becken wird es früher oder später dazu kommen. Hier kann man etwas dazu lesen.

    Um das ein wenig einzuschränken, kann man versuchen Korallen gleicher Art im Aquarium zusammen stehen zu lassen. Diese vernesseln sich in der Regel nicht, oder nur sehr schwach. Das wird aber auch nicht immer gelingen. Daher ist darauf zu achten den Korallen ausreichend Platz zueinander zu gewähren, so dass es nicht zu gegenseitigen Vernesselungen kommen kann. Man unterschätzt oft, dass die Tiere doch einiges an Grösse erreichen können. Das ist bei der Platzierung mit zu beachten.

    Einige Korallen können sehr lange Tentakel entwickeln und so auch noch Korallen in grösserer Entfernung erreichen. Da muss man sich über die entsprechenden Tiere gut informieren und ggf. beobachten und umstellen. Viele LPS Korallen fahren ihre Tentakel erst nachts aus.

    Es emphiehlt sich daher die neu eingesetzten Tiere erstmal nicht mittels Kleber zu befestigen, um dort ggf. noch eingreifen zu können.

• Korallen befestigen:

    Es gibt mehrere Möglichkeiten Korallen im Riff zu befestigen. Die Gebräuchlichsten sind Gelkleber, 2-Komponenten Knetkleber und Riffmörtel. Diese gibt es ebenfalls in unterschiedlichen Farben wie weiss, grau, rosa oder sogar violett. Keine Neuentwicklung, aber jetzt auch direkt für die Aquaristik erhältlich, ist ein so genannter Thermoplast. Dieses ist ein Granulat, welches in heisses Wasser eingelegt wird und dort zu einer knetartigen Masse wird. Die Reste sind wiederverwendbar, kleben nicht an den Fingern und sollen keine Stoffe an das Wasser abgeben. Hier ist die Vorstellung des Klebers. Andere Hersteller werden diesen Kleber demnächst auch anbieten.

    Das Kleben unter Wasser ist mit allen Klebern bedingt möglich. Durch Biofilme am Gestein ist die Haftung des Klebers z.B. am Gestein eingeschränkt. Mit ein wenig Geduld und Übung ist aber auch dies möglich. Der Thermoplast härtet durch Abkühlen aus. Das ist im Wasser sehr schnell der Fall. Daher wird dieser hauptsächlich für das Kleben von Ablegern ausserhalb des Wassers empfohlen.

    Die Anwendung der Kleber ist denkbar einfach. Der Gelkleber ist praktisch Sekundenkleber und sollte auch dementsprechend behandelt und verarbeitet werden. Der 2-Komponentenkleber wird wie Knetmasse verarbeitet. Riffmörtel wird mit Wasser angerührt. In allen Fällen härtet der Kleber unter Wasser vollständig aus. Man sollte nicht zuviel von den Klebern auf einmal im Becken anwenden. Es können unerwünschte Stoffe abgegeben werden, die die Korallen dann zum Zusammenziehen veranlassen. Einige berichten gar von Eintrübung des Wassers oder Überkochen des Abschäumers. Diese Sachen sollte sich aber nach einiger Zeit wieder normalisieren. Hilfreich dabei kann der Einsatz von Aktivkohle sein.

    Aber wie bei allem gilt auch hier: nicht übertrieben anwenden. Beachtet bitte dazu die jeweiligen Anwendungshinweise der Hersteller.

    Eine Diskussion bezüglich Kleber könnt ihr hier lesen.

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• Korallen füttern:

    Der allergrösste Teil der Korallen muss eigentlich nicht extra gefüttert werden, weil sie durch ihre Zooxanthellen einen Teil ihres Nahrungsbedarfes decken können. Die Zooxanthellen betreiben wiederum Photosynthese, sind also vom Licht abhängig. Daher ist das Licht so wichtig. Das haben wir im Bereich Licht näher erklärt.

    Bei einigen Versorgungssystemen ist bereits alles für die Korallenversorgung enthalten. Da muss dann gar nicht mehr zusätzlich gefüttert werden.

    Das heisst aber nicht, dass Korallen kein Extrafutter annehmen. Vermutlich kann von SPS neben gelösten Nährstoffen auch feines Staubfutter oder ähnliches aufgenommen werden. Ob und in welcher Form sie dieses tun ist nicht ganz klar. Fakt ist aber, das gefütterte Korallen besser und gesünder stehen. Bei LPS kann auch gröberes Futter wie Pellets, oder Frostfuttersorten verfüttert werden. Ein interessantes Thema dazu findet ihr hier.

    Nur sehr wenige von uns gehaltene Arten von Korallen besitzen keine Zooxanthellen und sind daher auch nicht vom Licht abhängig. Sie sind ausschliesslich auf externes Futter angewiesen. Dieses sollte täglich, nach Möglichkeit auch mehrmals, gefüttert werden. Das kann das Wasser belasten und die Nährstoffwerte nach oben treiben. Daher sollte man nicht zu viele azooxanthelle Korallen mit z.B. SPS zusammen halten. Das muss man vorher mit einplanen.

    Als Futter werden sehr viele Sorten und Arten im Fachhandel angeboten. Das geht von Staubfutter über flüssige Planktonpräparate bis hin zu speziellen Pellets. Welches man jetzt verwendet und welches die Besten sind darf wieder jeder für sich rausfinden. Da ist es unmöglich zu sagen welches das Wertvollste ist. Im oben verlinkten Thema ist schon einiges zum Thema Futtersorten dabei.

    In der Regel fällt bei der Fütterung der Fische immer auch etwas für diverse Korallen ab. Daher sollte man mit dem Korallenfutter eher sparsam umgehen. Auch hier gilt wieder: viel hilft nicht viel.

    Ergänzend muss man noch sagen, dass man auch lebendes Futter in Form von Phyto- oder Zooplankton anbieten kann. Die meisten Meerwasserfachhändler haben da was im Angebot. Auch eine eigene Zucht von Plankton ist möglich. Hier mal ein Beitrag dazu.

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• Welche Korallen sollten nicht ins Riff:

 

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