Dinos in der Einfahrphase

  • hi,
    also was auf dem ersten bild zu sehen war, ist kein großartiger befall! du musst aufpassen, dass du nicht in hektischen aktionismus verfällst.
    bei dir reicht aktuell die beläge stören und absaugen. mehrmals am tag. nährstoffe deutlich nachweisbar halten und beleuchtung etwas reduzieren (vor allem uv, violett und blau). kalkwassermethode kann unterstützen. erst wenn das nicht mehr hilft, kann man zu anderen möglichkeiten greifen.
    ich habe gerade mal geschaut, als ich 2009 mein erste 300l gestartet habe. ich habe sieben monate gebraucht, bis das ausgestanden war. da auch letztlich unter einsatz von chemie. aber das war der letzte ausweg und hat länger gedauert als gedacht. das verschwindet nicht von jetzt auf gleich. und die chemische keule würde ich heute nicht mehr auspacken.


    gute erfahrungen habe ich mit einer erhöhung der dichte gemacht. aber das würde ich in deinem zustand noch nicht machen wollen. da muss man dann wieder nach anderen sachen schauen. manuell stören und eventuell kalkwasser wären im moment das schonenste.
    hast du vielleicht mal eine gesamtansicht vom becken, damit man sich da ein bild von machen kann, wie es denn tatsächlich aussieht?

    lg, sven :EV790A~137:




    mein becken: 150x100x60 mit 856l (berechnet) plus technikbecken 140x45x45

    licht: 4x ati straton; strömung: 5x jebao mlw30; 1x jebao mdc 6000; filterung: rollermat; deltec 1000i; deltec 22w uvc; zeolith; aktivkohle und adsorber

  • Hi jackrum,


    das auf den ersten Bildern war der Anfang, mittlerweile sieht es Abends um einiges schlimmer aus.


    Hier mal ein aktuelles Bild, welches ich eben schnell gemacht habe, kurz nachdem die Beleuchtung anging. Auf dem Bild sieht man so gut wie keine Beläge, nur bei genauerem Hinsehen sieht man, dass der Sand leicht bräunlich verfärbt ist. Liegt aber daran, dass ich gestern Abend wieder fleißig abgesaugt habe und die Beläge erst im Tagesverlauf wieder schlimmer werden.




    Mittlerweile kann ich auch Beläge auf dem Gestein finden und teilweise leicht an den Korallen. Außerdem glaube ich, dass ich nun auch überall Bryopsis habe 8| MEGA


    Gruß
    Dominik

  • willkomen im club :D


    irgendwas ist immer.
    auf dem bild, vor allem unmittelbar nach einschalten des lichtes ist eigentlich nix zu sehen. zumindest nichts was sorgen bereiten müsste in sachen dinos. am besten heute abend nochmal, dann erreicht die dinoaktivität das maximum und wenn möglich mit weniger blau.
    bryopsis bitte ebenfalls erst korrekt bestimmen. im zweifel mal was auszupfen und außerhalb des beckens auf einer weissen unterlage ablichten.

    lg, sven :EV790A~137:




    mein becken: 150x100x60 mit 856l (berechnet) plus technikbecken 140x45x45

    licht: 4x ati straton; strömung: 5x jebao mlw30; 1x jebao mdc 6000; filterung: rollermat; deltec 1000i; deltec 22w uvc; zeolith; aktivkohle und adsorber

  • Auf der anderen Seite sammelt man mit jedem Problem auch wieder Erfahrungen :P


    Fotos werde ich heute Abend nachreichen, sowohl von den Belägen, als auch von den vermutlichen Bryopsis!!


    Gruß
    Dominik

  • Moin,


    So hat es bei mir mal ausgesehen. Es waren ebenfalls sehr viele Blasen auf dem Beleg.


    Aber wenn du in das biologische Chaos Ordnung bringen möchtest, wünsche ich dir viel Erfolg. Am Ende wird es eh wahrscheinlich die Zeit regeln und nicht die Eingriffe. Zumindest stärkt es den subjektiven Eindruck, dass man es persönlich in der Hand hat :3_small30:.



  • Ohaaa, das sieht übel aus... und da hast du nichts unternommen? Haben die Dinos sich von alleine verzogen?
    Gab es irgendwelche Verluste (Korallen, Wirbellose, Fische)?

  • Servus,


    Ich weiß nicht ob tatsächlich Dinos dabei waren. Ich habe eigentlich nur Nährstoffe "massiv" dosieren müssen.
    Quasi alle SPS sind eingegangen. Das rechne ich dem Phosphatmangel an.
    Spezifische "Eingriffe" habe ich nicht unternommen. Nach ein paar Wochen war die Seuche weg.
    Verluste... Naja...Schnecken.


    Es war übrigens eine Vergrößerung.

    Beste Grüße,
    Simon :hm:

  • Achsoo... sieht aber stark nach Dinos aus.


    Meine SPS stehen bisher mit am besten, liegt wahrscheinlich an den niedrigen Nährstoffwerten, die ich trotz immer höherer Dosierung nicht so wirklich nach oben bringe.

  • Wie gesagt,


    Hat mich nicht wirklich interessiert, weil es am Anfang dazu gehören kann.
    Ich gehöre zu der Generation, die das "Finger aus dem Becken lassen", als Credo hat.
    Natürlich muss man Werte beachten usw.
    Aber viel hilft in meinen Augen nicht viel.. Bezogen auf den Start.


    Andere haben ihre eigene Meinung, die es zu respektieren gilt. :EV790A~137:
    Tatsächlich kann ich diese auch nachvollziehen.

    Beste Grüße,
    Simon :hm:

  • Wenn korallen mit Schleim zugekleistert werden, dann muss man handeln und absaugen. Ein Abwarten bringt sie unweigerlich um. Ansonsten würde ich nur eine Veränderung durchführen, beobachten und nach einpaar Wochen, wenn es nicht besser geworden ist, eine andere Veränderung durchführen.

    Grüße
    Der Biologe


    Tank: RedSea Reefer 170, 60x50x50
    Light: Giesemann Stellar 4 x 24W + 2x Radion XR15 Pro
    Skimmer: Bubble King Double Cone 130
    Return Pump: EcoTech Marine Vectra VS2
    Flow Pump: 2x Ecotech MP10 QD
    Care System: FM Balling Light & Zeolight


  • Bei mir sind die Nährstoffe alles andere als limitiert? 8|
    Nitrat 10g/l und Phosphat 0,2 mg/l (ihr lest richtig :cursing: ).
    Habe gestern erstmal einen Wasserwechsel gemacht, obwohl man das ja nicht soll bei Dinos. Von denen war gestern Abend vor dem Wasserwechsel sowieso nicht so viel zu sehen. Ich habe das Licht nicht gedimmt, aber die Pomacentrus sind wieder Amok gelaufen, weil ich vorgestern den Bodengrund abgesaugt habe. Die können das gar nicht leiden, wenn der Kies nicht so liegt wie sie sich das vorstellen, also haben sie fleißig umarrangiert. Dabei wedeln sie den Bodengrund mit ihren Schwänzen auf.
    Ich filtere außerdem über Aktivkohle, um eventuelle Giftstoffe zu entfernen.
    Von meinen Einsiedlern fehlt momentan jede Spur, aber die Schnecken waren gestern Abend noch vollzählig.
    Die Sarcophyton ist geschlossen und die Stylophora sieht irgendwie nicht so gut aus, aber die Polypen sind zumindest draußen.

    Einmal editiert, zuletzt von keksi ()

  • Hey Dominik,


    da ich nach meiner Beckenerweiterung auch wieder mit dem Thema zu tun hatte hier mal meine Einschätzung. Wie es einige schon erwähnt haben, spielt die Beleuchtung wahrscheinlich eine wesentliche Rolle. Einfach nur die Beleuchtung auf 50% runterfahren kann allerdings zu wenig des Guten sein. Bei mir hat es jetzt schon mehrmals funktioniert die Dinos loszuwerden wenn ich die Sangokai Empfehlung für junge Becken einstelle. Ich weiß dass es da kontroverse Meinungen gibt. Ich kann nur sagen dass es bei mir wieder einmal geklappt hat.


    Ich habe die Beleuchtung von 12 auf 11 Stunden reduziert. Dann habe ich die Blauphasen von 45 Minuten auf 15 Minuten runter gesetzt. Die Beleuchtungsstärke im Peak habe ich unverändert gelassen, nur das hoch- und runterfahren habe ich den Empfehlungen nach angepasst. Also erst 60% vom Peak, dann 2 Stunden später 80% vom Peak, nach 3 Stunden dann das Maximum und dann wieder rückwärts. Dazu habe ich bei jedem Wasserwechsel abgesaugt.


    Nun fahre ich die Beleuchtung wieder langsam hoch, weil ich an den Zoas schon sehe, dass ihnen das Licht fehlt. Pro Woche um 2%.


    Ich würde es an deiner Stelle so probieren.

    Gruß Alex

  • Moin Leute,


    Meine Nährstoffe sind mittlerweile auch bei PO4 0,11 und NO3 7,4... zu wenig Nährstoffe kann ich also nicht mehr im Becken haben...
    Hat sich deine Sarcophyton gehäutet?


    Nachfolgend meine aktuellen Beleuchtungseinstellungen. Eventuell habt ihr ja ein paar Tipps, wie ich die Beleuchtung noch etwas optimieren könnte?!








    Die Strömung habe ich gestern optimiert, da ich doch sehr viele tote Ecken im Becken hatte. Mal sehen, ob dies eine Besserung bringt.


    Gruß,
    Dominik

  • Ja, die Sarcophyton hatte sich gehäutet. Wenn ich die braunen Fäden wegwedele, sobald sie anfängt die Polypen einzuziehen, bleibt sie jetzt offen. Ein Einsiedler scheint es hinter sich zu haben, mein letzter verbliebener Paguristes ist irgendwie orange?! 8|


    Ich habe ein paar Studien zu Umweltfaktoren gelesen, die das Wachstum der beiden Dinoflagellaten-Spezies Prorocentrum lima und Ostreopsis ovata beeinflussen. Die meisten Untersuchungen fanden durch Stichproben im natürlichen Lebensraum statt, nur eine bzw. zwei als Laborversuch.
    Das Wachstum korreliert positiv mit Temperatur und Salzgehalt, d. h. Algenblüten traten bei höherer Temperatur und höherem Salzgehalt auf. Eine Limitierung von Nitrat und Phosphat korrelierte dagegen negativ mit der Vermehrung der beiden Dino-Arten, wozu auch unsere beiden erhöhten N- und P-Werte passen. Der limitierende Faktor der Vermehrung schien das Phosphat zu sein. P. lima scheint auch von höherem Ammonium-Gehalt zu profitieren.
    Licht wurde nur in einer Studie betrachtet und ansonsten gar nicht; es sah auch eher so aus, als ob Dunkelheit sie nicht wirklich interessiert, dafür aber erhöhter Lichtstress, dem sie sich aber gut durch ihre aufsitzende Lebensweise entziehen können. Das würde mit der Beobachtung übereinstimmen, dass die nach 48 Stunden völliger Dunkelheit noch putzmunter waren (im Gegenteil von so ziemlich allem anderen, was in Deinen Proben war).


    Das alles widerspricht so ziemlich allem, was ich auf diversen Foren und Hersteller-Webseiten gelesen habe. Jackrum zum Beispiel hat ja positive Effekte bei höherem Salzgehalt festgestellt.


    Ach ja: Beide Arten produzieren Gifte, Aktivkohle als Vorsichtsmaßnahme ist eine gute Idee.


    Was ich jetzt machen soll weiß ich allerdings immer noch nicht, meine Idee ist Konkurrenz zu schaffen durch Phytoplankton. Leider habe ich kein gutes erwischt, als ich welches gekauft habe, die Grünalgen waren größtenteils inaktiv und das Wasser war voller Bakterien. Also keine Ahnung. Mehr Korallen reinstellen finde ich irgendwie auch unglücklich in der Situation.

  • Es geht ja nicht darum die Dinos mit dem weniger Licht einzudämmen, sondern die Korallen davon abzuhalten mit dem Lichtstress noch mehr Dinos auszuspucken.
    Die Dinos die man frei im Becken hat sollte man natürlich absaugen und entfernen.


    Du hast dir quasi Haltungsempfehlungen für Dinoflagellaten angeguckt...

  • genau das ist der zusammenhang. niedrige nährstoffe und hohe lichtleistung (vor allem im kurzwelligen bereich) führt dazu, dass korallen ihre zooxanthellen abstossen. und das sind dann die dinos.

    lg, sven :EV790A~137:




    mein becken: 150x100x60 mit 856l (berechnet) plus technikbecken 140x45x45

    licht: 4x ati straton; strömung: 5x jebao mlw30; 1x jebao mdc 6000; filterung: rollermat; deltec 1000i; deltec 22w uvc; zeolith; aktivkohle und adsorber

  • Hach, ich weiß schon warum ich drei Tage darüber gegrübelt habe, ob ich die Ergebnisse meiner (doch recht umfangreichen) Recherche wissenschaftlicher Artikel hier mitteilen soll. Diese beiden Dino-Arten sind keine Symbionten. Und auf genau diese beiden Dino-Arten bin ich gekommen, weil Herr Balling diese als häufig beteiligt an der "braunen Pest" identifiziert hatte. Und dass beide hier betroffenen Becken erhöhte Nährstoffe aufweisen widerspricht der Hypothese, dass eine Nährstofflimitierung ursächlich ist.


    Aber was rede ich. Vielleicht hör ich mir mal lieber einen Podcast von Jörg Kokott an und kauf mir dann drölf Flaschen Sangokai-Wässerchen, damit ich hier mitreden darf. :thumbup:

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