Heike, kann sein, daß sich ein Missverständnis eingeschlichen hat. Ich meinte eigentlch, daß es "schlechter" ist, wenn man kein Phosphat nachweisen kann, als Nitrat. Hab ich etwas unglücklich ausgedrückt.
Es gibt tatsächlich Bereiche im Meerwasser, an denen die Phosphatwerte nicht mehr nachweisbar sind. Das heißt aber nicht, dass garnichts mehr da ist, es ist nur unter der Nachweisgrenze, bei der die Messmethoden noch funktionieren.
Für gutes Wachstum brauchen die Korallen im Aquarium aber etwas Phosphat. Also ganz ohne geht nicht. Aber: Nitrat sollte immer mehr da sein als Phosphat, nie weniger.
Ein Aquarium kann gegenüber dem offenen Meer immer nur ein Mangelzustand sein. Wir versuchen nur, die wichtigsten Parameter bereit zu stellen, damit die Tiere überleben und wachsen können. Mit den genaueren Untersuchugsmethoden wie der ICP können wir auch seltenere Elemente berücksichtigen, aber trotzdem erreichen wir nie die Gegebenheiten in einem gesunden Meer. Jede Korallenart hat ganz bestimmte Ansprüche und darüer wissen wir so gut wie nichts. Wir sind also garnicht dazu in der Lage, einen wirklich "guten" Lebensraum für die Tiere nachzubilden, weil wir den ganicht kennen. Allein an einem einzigen Riff gibt es sehr unterschiedliche Zonen mit unterschiedlichen Bedingungen und Nährstoffgehalten. Viele Korallenarten sind nur in ganz bestimmten Bereichen zu finden. Wir bewegen uns also immer nur in einem Standard-Toleranzbereich der Korallen, nie im Optimum. Und für Wachstum braucht man eben wenigstens Nährstoffe.