Liebes Triton-Team,
ich hoffe Ihr verzeiht, wenn ich in Eurem Werbebereich poste, aber ich kann das nicht ganz unkommentiert stehen lassen:
ZitatAnsonsten zeigt dir der N-DOC,dass dein Gesamtstickstoffwert etwas über unserem vorgegeben Sollwert liegt. Wenn alles Stickstoff in deinem Aquarium in Nitrat gebunden wäre, dann hättest du einen Nitratwert wie du unten als theoretischen NO3 angezeigt bekommst.
Da du zu Hause aber nur NO3 von 1mg/l angezeigt bekommst, weißt du nun, dass ein Großteil deines Stickstoffes in andere Stickstoffverbindungen gebunden ist.
Es ist super, dass Ihr mit eurer TOC/TNb Messung Summenparameter für Kohlenstoff und Stickstoff den Riffaquarianern zugänglich macht. Ich bin überzeugt, dass die Daten in manchen Fällen hilfreich bei der Beurteilung eines Beckens sind. Es ist jedoch wichtig darauf hinzuweisen, dass mit der TNb-Messung nur der Gesamtstickstoff erfasst wird. Gebundener Stickstoff kommt im Beckenwasser in Form von Nitrat, Nitrit, Ammonium, Harnstoff, Aminosäuren, Glucosaminen,... vor, wobei die dominante Form in den allermeisten Fällen das Nitrat darstellt. Es ist bei der Messung nicht möglich, zwischen diesen einzelnen "Stickstoff-Formen" zu unterscheiden.
Nun wird in Eurer Auswertung vom Gesamt-Stickstoff-Wert ein Nitrat-Stickstoff-Wert abgezogen, um den Nicht-Nitrat-Stickstoff im Becken (also Ammonium, Aminosäuren & Co) indirekt zu bestimmen.
Gesamtstickstoff - Nitratstickstoff = Nicht-Nitrat Stickstoff
Dafür wird der Nitrat-Messwert herangezogen, welchen User mittels Testkit zuhause ermittelt haben.
Leider sind Nitrat-Heimtests sehr anfällig für Interferenzen (etwa durch Nitrit), aber auch z.B. das Alter der Reagentien im Testkit, sowie deren Lagerbedingungen haben einen großen Einfluss auf das Ergebnis. Abweichungen vom Realwert um teilweise mehrere hundert Prozent sind bei Nitrat Testkits keine Seltenheit. - Dieser unsichere Messwert wird dann verwendet um den Nicht-Nitrat-Stickstoff zu bestimmen, und daraus Handlungsempfehlungen abzuleiten. - Dieser Wert ist dann zwangsweise mit denselben Unsicherheiten wie der "Nitrat-Tröpfchentest" behaftet.
Ich bin mir sicher, dass Eure Gesamt-Stickstoffmessung sehr genau ist, denn das zugehörige Verfahren ist etabliert, und es existieren am Markt wirklich gute Geräte dafür. Es ist mmn jedoch keine gute wissenschaftliche Praxis, einen Laborwert mit einem Testkit-Wert zu korrigieren, um daraus dann Rückschlüsse auf die Konzentration von reduziertem Stickstoff im Becken zu ziehen.
Ich hoffe Ihr versteht das nicht als "Angriff" (denn das soll es keinesfalls sein!), sondern als guten Ansatzpunkt für eine Diskussion!
Ich freue mich auf Eure Antwort!
Beste Grüße,
Christoph