Moin,
ich stehe einfach auf kontroverse Diskussionen über die Entwicklung unser Hobby. Das hier ist zb ein Thema.
Vlt kennt der eine von euch schon die neuen Funktionen von FM bezüglich der Vorhersage über die Entwicklung eure Becken und mögliche Probleme anhand den ICP Werten. Wer es noch nicht kennt, der schaut erstmal dieses Video:
Nun bevor ihr jetzt Nase rümpfen aufhört weiter zu lesen: ja es ist verdammt geiles Marketing (Steve Jobs würde in Tränen ausbrechen), iQ-Reef klingt fancy. Nachdem jeder Hans und Peter an Hersteller mittlerweile ICP anbietet, muss man sich halt wieder absetzen. Und dann kommen große Schlagwörter wie Big Data oder KI Unterstützung zum Einsatz, auf der Welle Von ChatGPT und Co. Aber macht das Sinn? Bringt das für uns so einen Vorteil wie die ICP? Und da kann man sagen, das hat die Haltung von Korallen doch schon ein zwei Level angehoben.
Ansicht ist die Idee nicht neu und nichts innovatives. Die Medizin tut das schon seit Jahrzehnten, wir sammeln riesige Mengen an Gesundheitsdaten, erstellen Gendatenbanken und sequenzieren das Genom ganze Bevölkerungsgruppen, um Prognosen über Krankheiten und deren Verläufen zu erstellen. Das liegt nah dass das bei uns in der Meeresaquaristik auch möglich sein kann. FM zb wirbt damit 150000 Test durchgeführt zu haben. Das ist ne Menge, da kann man schon einiges rausbekommen und Korrelationen durch KI anzeigen lassen, was der Mensch sonst nicht sehen würde. Aber, und jetzt kommt das große ABER. Sowas funktioniert nur wenn die Datenerhebung lückenlos ist und man auch Feedback bekommt. Wenn bei patienten ein Gen defekt ist und dieses zu einer Erkrankung führt, dann kann man es nachvollziehen, weil man a)Krankheitsdaten erhebt, b) Laboruntersuchungen durchführt c) Tiermodelle einführt. Der Datenaustausch erfolgt zu 100% in zwei Richtungen. Anders bei ICP Proben. Die Labore bekommen nur die Werte mit, aber wie das Becken aussieht, wie es sicht entwickelt, das weißt man nur, wenn der entsprechender Aquaristik sich dann auch wirklich anruft und seine Probleme schildert. Dann stellt sich die Frage: wieviel machen das denn? Hundert? Tausend? Zehntausend? Wie ist die Vergleichbarkeit? In medizinischen Studien versucht man stets Probanden zu vereinheitlichen. Das geht bei uns im Hobby natürlich nicht, da ist jedes Becken ein Unikat. Zum Schluss die Aussagekraft der möglichen Korrelationen. Aus Erfahrungen kann ich sagen, dass auch nur kleine zusammenhänge in der Natur herauszufinden, extrem viel zeit beansprucht, und extrem viel manpower. Es dauert mitunter Jahrzehnte, da arbeiten dutzende Arbeitsgruppen, und oft sind die zusammenhänge extrem miteinander verflechtet und verzweigt. Und da bin ich skeptisch ob wir mittlerweile schon soweit sind solche Voraussagen richtig zu treffen. Aber lukrativ ist es auf jeden Fall, denn mind. 5 icp innerhalb von 6 Monate benötigt FM schon für ihren KI
Wie denkt ihr über das Thema? Ist das die Richtung in der die Aquaristik sich entwickeln wird? Seid ihr auch skeptisch oder seht ihr Potentiale? Ich bin auf jeden Fall gespannt auf die nächsten Jahre.