trotz natürlichem Meerwasser einfahrphase?

  • Hobby ist es eben nicht mehr, sondern beruf. Und das Wort leitet sich von Berufung ab.
    Als hobbyaquarianer würde ich wohl einfach nein Ding machen und gut. Da sind aber viele professionelle aquarianer wie Oliver, Norbert oder andere, die auch etwas produzieren aus dem gleichen Holz geschnitzt .

  • Ja,ich denke auch,daß es da viele gibt,die mit dem ganzen Herzen dabei sind...und so sollte es auch sein,wenn man mit Lebewesen zu tun hat,die von eine abhängig sind...wenn man das nicht tut,sollte man sie lieber dort lassen,wo sie sind und sich ein anderes Hobby suchen

    Becken Waterbox Cube 10...Kessil A80 Tuna blue LED...Lebendgestein... RFP Tunze...Versorgung mit All for Reef

  • Hallo,


    da ist man mal ein paar Stunden arbeiten und hat schon wieder 20 Beiträge verpasst... ^^


    Aber zurück zum Thema:
    Treffender als Jörg, hätte ich es auch nicht schreiben können:

    Zitat

    Es geht auch nicht darum, jemandem etwas auszureden oder einzureden, sonder darum, das man über potentiell sinnvollere oder erfolgsversprechendere Methoden diskutiert, die uns alle insgesamt weiter bringen.

    Und genau hier sehe ich Handlungsbedarf.... und nicht nur ich....
    Die Riffaquaristik entwicklelt sich weiter. Und das ist auch gut so. Und um mal bei dem Thema Deko zu bleiben. Nicht ist viel immer besser. Jörg hat es ja bereits gut erklärt. In Amerika sieht man inzwischen immer mehr Becken komplett ohne Bodengrund und nur sehr wenig Riffaufbau. Dieser aber vollbestückt mit Korallen. Schaut man sich diese Becken an, fällt auf das diese häufig sehr gut stehen. Ginge es nach dem alten Lehrplan "Berliner-System", dürften diese Becken so überhaupt nicht laufen. Das Gegenteil ist aber der Fall. Hier mal ein paar Beispiele...



    Man könnte dies noch endlos fortsetzen. Alle Becken haben aber etwas gemeinsam. Es ist relativ wenig Deko und Bodengrund und gleichzeitig viele Korallen. Zufall ? Ich denke nicht. Hier zeigt sich eigentlich genau das, was Jörg zum ausdruck bringen möchte.


    Auch ich verteufel das sog. Lebendgestein ja nicht. Aber wir sind wirklich inzwischen weiter als in den 80er Jahren als das Lebendgestein eine große Entdeckung war...


    Gruß
    Oliver



    Ihr Spezialist für effiziente Aquarienbeleuchtung, effektive Hochleistungs-Abschäumer und Wasserpflege

  • ok, ok, ok....


    ich bin jetzt kunde, habe ein 100 liter becken, komplette technik, wie strömungspumpen, led beleuchtung, abschäumer etc.pp. gehobene mittelklasse. habe nötiges grundwissen, kann wassertests selbständig durchführen und möchte ein gemischtes becken mit sps/lps, verhältnis steht nicht fest. auf weichkorallen hab ich kein bock und für algen keinen platz.


    wie ist eure empfehlung dieses becken ans laufen zu kriegen. es gibt noch keine wasserwerte oder ähnliches, klar.


    wie ist mein erstes setup? wasser, dekoration und alles was zum start dazu gehört. bin für alles offen und nicht festgelegt. gut gefallen tun mir o.g. becken.


    wie ist meine weitere vorgehensweise in nächster zeit nach dem setup?


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  • Genau das wollen wir ja noch erklären. Eigentlich ist dieser Thread etwas zu früh gekommen, da ich es auch an einem Beispiel (60er Würfel) zeigen möchte. Anhand diesem Beispiel kann ich dann viel besser mit Fotos auf die ganzen Details eingehen.


    Gruß
    Oliver



    Ihr Spezialist für effiziente Aquarienbeleuchtung, effektive Hochleistungs-Abschäumer und Wasserpflege

  • warum? ist das patentamt im urlaub? :D


    das hätte die gesamte diskussion arg verkürzt und wäre auch allen schneller klar gewesen.


    das meinte ich auch vorhin mit: das ist alles sehr vage...


    aber futter bei die fische... wann kann der kunde denn sein 100 liter becken starten, was denkst du? :D


    und wieso kam das thema zu früh? das kann man doch nun wahrlich nicht steuern... :vain:


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  • ie ist eure empfehlung dieses becken ans laufen zu kriegen. es gibt noch keine wasserwerte oder ähnliches, klar.


    Aber Du wirst sicherlich wissen, wie Dein Becken aussehen soll, oder? Das Thema Gestaltung ist immer ganz individuell und ich versuche den Aquarianer auch zu motivieren, sich selbst darüber Gedanken zu machen, was er denn mit dem Becken zum Ausdruck bringen möchte. Tierbesatz ist hier sicherlich auch in der groben Richtung ganz gut in gestalterischer Hinsicht planbar, wobei die Frage ist, was sind für Dich SPS und was LPS? Also tischförmige Acros oder eher astförmige, oder beides? LPS eher Acans, also krustenförmige, oder Euphyllia, also solche, die Platz brauchen? Das sind Informationen, die man braucht, um die Planung zu machen, wie das Becken gestaltet wird.


    Der Rest ist einfach und trivial: nach der Planung wird das Becken tot grundgestaltet (sofern das geplant ist), es wird der Tag X festgelegt, wann das Becken gestartet werden soll, an dem Tag ist dann Technik Komplett installiert und dann wird aufgesalzen. Ab dann tickt die Uhr und ab dann wird gehandelt und ich kann das eben v.a. für das sangokai System recht konkret beschreiben. Tag 1 ist Inbetriebnahme, Tag 2 wird die gesamte Technik kontrolliert und ab Tag 2 beginnt man mit der Dosierung der sangokai Basis-Versorung nach dem Dosierplan, am Tag 3 wird eine erste vollständige Analyse gemacht, und entsprechende Werte korrigiert, sofern sie nicht optimal sind, das sind typischerweise KH oder Calicum oder es müssen Stickstoff oder Phosphat schon zudosiert werden (wenn die Werte nicht nachweisbar sind), oder man nutzt einen Adsorber, wenn der Phospahtgehalt höher ist. Wenn diese Analyse nichts kontraproduktives aussagt, setze ich am vierten Tag die ersten 2-3 Korallen ein (die auch fit sind, also nicht frisch gebrochene Ableger!), und zwar die Korallen, die auch gepflegt werden sollen, sprich: SPS wenn Du die pflegen willst. Dann wirst Du vom Becken eine Reaktion bekommen, die Korallen werden aufgehen und gut stehen, wodurch Du die Motivation finden wirst, am 6 oder 7 Tag die nächsten Korallen einzusetzen. Ab jetzt wird gesteuert und reagiert. Werden die Korallen heller und Nährstoffe sinken oder sind nicht nachweisbar, muss man nachregeln, Abschäumer trockener einstellen, etc. Das sind individuelle Dinge, die man dann jeweils einstellt, bei Bedarf auch bespricht, etc.


    Ohne das mir das Becken etwas sagt, kann ich auch als Pfleger nicht reagieren. Ich brauche frühzeitig als Pfleger eine Info vom Becken, wie es sich verhält, nur dann kann ich es auch steuern. Ein Auto, das steht, kann ich nicht lenken. Ich muss fahren, um es steuern zu können. und das ist für mich eines der wichtigsten Prinzipien in der Vivaristik: nicht überlegen, was passieren kann oder was man ggf. falsch oder richtig machen kann, sondern man muss agieren und zweckmäßig handeln.


    Jörg

  • das wäre dann das sangokai system. habe ich verstanden...


    gibt es noch ein alternatives, das du empfehlen könntest? nur mal so als unabhängiger berater und abgesehen von sangokai.


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  • Die Vorgehensweise resultiert nicht aus dem sangokai System, sondern folgt einem ökologischen Prinzip. sangokai versorgt Dein Becken, aber besetzen musst Du es so oder so frühzeitig und die gesamte Vorgehensweise ist beim Beckenstart gleich sinnvoll, egal welches Produkt Du nutzt. Nur, wenn Du keine Nähstoffen einbringst, wird auch nicht viel passieren...


    Jörg

  • Ich arbeite nicht mit Bakterienpräparaten, die kommen mit den Korallen von alleine rein, und die Zelldichte ist in diesen Präparaten (wenn sie denn stimmen) zu hoch für meine Begriffe, da stirbt ein großer Anteil sicherlich wieder aus Nährstoffmangel ab und hinterlässt gleich Detritus. Daher lasse ich die Mikrobiologie in Ruhe und lege hier nicht groß Biomasse vor.


    NSW würde ich sofort empfehlen, wenn es finanziell möglich ist. Wenn nicht, dann anteilig, oder auch ohne, eben mit einem guten Salz, das nicht zu stark mit Calcium und KH und Magnesium vollgestopft ist.


    Totes Gestein hat wie Keramik den Bedarf, schnell besiedelt zu werden, ansonsten kommt es drauf an, wie das tote Riffgestein behandelt wurde. Wenn es stark gereinigt ist, hinterlässt es oft unangenehm hohe Calciumwerte, weil es stark angegriffen ist und sich viel kalkhaltiger Abrieb erzeugt. Das drückt dann anfangs die KH schnell runter, die man also stabilisieren muss. Aber es enthält mitunter auch noch Nährstoffe und sollte daher schnell besetzt werden, damit eine Raumkonkurrenz zu Algen entsteht.


    Jörg

  • alles klar, dann sind an dieser stelle meine fragen soweit beantwortet. ich danke dir für deine geduld und auskunftsbereitschaft.


    jetzt warte ich noch ob der Oliver den kunden mit dem 100 liter becken mit ner bilderdoku überrascht... :D


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  • Gern geschehen, wobei das ja hier nicht darum geht, dass wir uns jetzt um Dein Becken battlen.... Ich denke, dass die Vorgehensweisen immer sehr individuell unterschiedlich sind. Und ohne wie gesagt zu wissen, wie Du Dein 100 L Becken eigentlich gestalten willst, fehlt auch eine sehr wichtige Komponente. Von der Gestaltung hängt wiederum die Beströmung ab, etc.


    Vielleicht hat ja der Themenstarter noch eine Frage :EVDB00~131:

  • DEKO ???? NORBERT ???????????


    o.k. dann schreibe ich auch mal was dazu.


    Zuerst etwas zum schmunzeln;


    nach dem Vortrag von Jörg bei uns im Geschäft fragten mich einige Besucher hinter vorgehaltenter Hand, ob Jörg nichts von meiner Deko hält???



    Äh tja also äh, das mußte ich erst mal wechseln. Hatte ich da etwa jemanden eingeladen der mich fertig machen will? Habe ich nicht richtig zugehört???


    Nein im Gegenteil, Jörg hat sehr schön erklärt worum es ihm geht und ich habe mich VOLL angesprochen gefühlt. Denn genau jede einzelne Problematik die er schlüssig erklärt hatte, kenne ich auch aus meiner langjährigen Praxis.


    100kg totes Material werden in 1000 LIter noch toter gemacht in dem sie 3 Monate ohne entscheidene Einwirkung des Betreibers vor sich hin dümpeln.


    Irgendwie haben einige so auch das Thema von Jörg total falsch verstanden und wahrscheinlich auch später falsch interpretiert.


    Selbst wenn unsere Deko inkl. unserer Gestaltungsart seit Jahren immer mehr Beliebtheit erfährt, hat sie wie andere egal welche Deko eine große Schwäche.


    Je mehr ich egal von welchem Dekomaterial einbringe, umso mehr muss ich mich kümmern. Auch gerne mein Schaubecken als Vorbild, es steht absolut TOP da, aber ich habe gekämpft mit allem was meine Erfahrung mir sagte, den Analysen und vielen Ratschlägen der u.a. hier Schreibenden. Ich denke noch gerne an die Gesichter einiger Kunden aus der "Einfahrzeit" zurück, PANIK als sie die Fadenlagenwälder sahen ohne Ende.

    Man versucht (ich eigentlich auch) das Aquarium mit totem Material (oder auch lebenden Steinen) mehr oder weniger fertig zu dekorieren. Unter fertig meine ich man vergisst die Biomasse der Korallen, um die es uns ja eigentlich auch geht. Man will alles schön in Form haben, strukturierte Wände, tolle Pfeiler und Höhlen usw.


    Mir hat man schon oft gesagt, eigentlich will ich da gar kein Wasser mehr rein machen, so schön ist alles geworden. Genau das setze ich heute an und versuche die Kunden davon zu überzeugen nicht so viel Deko in ihre Becken zu packen. (die Gründe hat Jörg auch hier wieder schön erklärt)


    Klar ich könnte mich doof stellen und sagen, hau rein egal wie viel.(bringt ja auch Geld in meine Kasse) Ich könnte aber auch sagen nein bitte nicht mehr sonst......... dann habe ich aber mit dem halbleeren Becken oft unzufriedene Gesichter. Gerade unerfahrere Aquarianer neigen dazu, sich das Becken zu zuknallen. Aber auch alte Hasen bauen gerne ihre Südtribünen mit 100kg Lg auf, da bekommt man ja ne Menge Korallen drauf und die Fische haben Höhlen höre ich immer.


    Ich glaube, dem meisten fehlt es an Vorstellungskraft was aus einem Haufen Steine wird, es wird ein Haufen mit zu wenig Platz für Korallen und ein nicht zu kontrollierende Biomasse.
    Daher ist ein kleiner Haufen alleine schon wegen der Ästhetik sinnvoller, + und das ist viel wichtiger, das was Jörg und andere hier versuchen zu vermitteln.


    Oliver und ich haben vor einiger Zeit das Thema bei einem Kaffee gehabt, o.k. es wurden dann ein paar Stunden. Aber es hat riesig Spaß gemacht und wir waren beide ein Stück weiter. Ohne das er wußte ich habe auch schon was in der Schublade, kam er mit seinen tollen Ideen bezüglich der Einrichtung und wir waren uns sehr schnell einig und gingen in die Praxis.


    Der Plan muss sein eine Deko funktional, neutral und in ansprechender Optik zu fertigen. Sie darf nie im Vordergrund stehen, sondern soll als Brücke zwischen funktionierender Biologie mit vielen tollen Korallen und dem Betreiber stehen. Sie sollte kein Probleme schaffen, die nicht auch ein Einsteiger in der Griff bekommen kann.


    Daher halte ich weder etwas von Faustformeln für die Menge oder das Verhältnis Becken +Keramnik+ LG oder unserer Deko. Der abgedroschene Satz ist nicht nur bei der Menge der Deko zutreffender denn je; "weniger ist mehr"


    Er erfährt gerade bei dieser Diskussion und den vielen Erklärungen, Ansichten und Meinungen immer mehr an Wert. Oftmals ist der Aquarianer mit dem Material und den Ansprüchen des gesamten Systems einfach überfordert, weil bereits bei der Einrichtung elementare Fehler gemacht werden.


    gruß Norbert

    Atoll Riff Deko - Anlagenbau - Riffgestaltung mit eigener Dekolinie - Sonderanfertigungen - Problemberatung - Einzelhandel - Service - Wartung

    Einmal editiert, zuletzt von Norbert Dammers ()

  • das muss ich nochmal richtig stellen: das 100er war ein fiktives. nur als beispiel genannt. dachte es wäre auch so angekommen.


    mein eigenes becken war mit keramik und lebendgestein gestartet, auf die klassische art und weise und steht in der form jetz über 3 jahre.


    also es war nur gemeint: mal angenommen ich wäre...


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  • Ja, Norbert, am nächsten Tag war ich noch bei Jonas und der meinte das auch zu mir... und ich war eigentlich der Meinung, dass meine "take home message" auch angekommen war, nämlich: wenn ich viel Siedlungsraum habe, muss ich auch mehr versorgen!


    Die sehr sparsam eingerichteten Becken sind relativ easy zu pflegen und damit kann man schnell gute Erfolge haben. Aber so ein Schaubecken wie Norbert es hat ist einfach sehr anspruchsvoll, weil eben die gesamte Dekoration belebt werden will und es hier eben auch was zu futtern geben muss.


    Und genau darum sollte es in meinem Vortrag gehen, das man z.B. mit dem Parameter der Gesamtdekorationsoberfläche die Planung angehen kann, wie stark oder ausgiebig ich ein Becken versorgen muss.


    Ich kann mich da bei Norbert nur entschuldigen, dass das eben nicht so angekommen ist, oder die infos waren einfach zu viel an dem Abend :EV6CC5~125:


    Es spricht nichts gegen eine üppige Deko, die muss eben einfach nur stärker versorgt werden. Eine Großfamilie futtert auch mehr als ein Singlehaushalt mit gelegentlichem Abendbesuch :EV012E~133:

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