trotz natürlichem Meerwasser einfahrphase?

  • Hallo zusammen, hallo Angela,


    wieso hast du Sorge dein Becken mit Totgestein zu starten, Angela? Was soll passieren, wenn du das Geld für das LS nimmst und von Beginn an Korallen einsetzt, zumal du mit NSW starten willst?


    Egal, wie du anfängst, die Wasserwerte, den Zustand der Korallen und anderen Tiere etc. musst du immer im Auge haben. Und natürlich entsprechend reagieren.


    Die ersten Tiere einzusetzen ist immer auch mit einem leicht mulmigen Gefühl verbunden, da man ja keinerlei Erfahrung mit fremdarigen Wesen wie Korallen hat.


    Ich habe mein Becken mit Totgestein von Norbert und den Produkten von Jörg sowie NSW vor gut zwei Wochen neugestartet und sofort alle Korallen eingesetzt. Grund war einerseits mein klobiger Aufbau, in dem sich die nicht sessilen Bewohner super verstecken konnten, andererseits eine Seeasternplage, die ich lange unterschätzt habe.


    Nun habe ich was ganz anderes. Es gibt einen luftigen Aufbau und ich sehe immer meine Garnelen, die am Riffdach hängen. Wasserwerte und Zustand der Tiere sind top, es gab keine peaks o.ä.. Kieselalgen und Grünalgen kamen und gingen auch wieder bzw. werden von einigen Einsiedlern und Schnecken im Zaum gehalten. Seit Montag ist auch der erste Fisch drin, eine Neongrundel.


    Entspannter kann ich mir einen Beckenstart nicht vorstellen. Im Vertauen auf die Berichte von Leuten, die es ähnlich gemacht haben und durch die Tipps bzw. Beratung von Fachleuten wie Norbert und Jörg sehe ich den nächsten Wochen der "Einfahrphase" ganz entspannt entgegen.


    Mein erster Start mit LS war auch nicht schlecht, aber ich finde so habe ich die Gestaltung und auch Führung meines Beckens mehr in eigener Hand.


    LG, Britta


    ps. ich kann mich nur anschließen, ich finde die Diskussion hier klasse!!


    Das ist natürlich meine ganz persönliche Einstellung.

  • Das beste am totgestein ist ja die zeit, welche man beim einrichten hat. Habe mein leztes becken bestimmt ne woche hinn und her gebaut bevor ich zufrieden war. Die weiteren pro's wurden ja genannt und meiner meinung nach gibts nix was dagegen spricht.


    Man muss sich halt nur bewusst machen was einen erwarten kann, je nach angewandter methode. Egal wie man es angeht, hier findet man kompetente User welche einem helfen.

  • @akki: so ca 8cm ist mein Sand schon hoch - halt so wie es in den "aktuellen" büchern geschrieben steht


    jörg et al:
    ich möchte nochmal meine Frage pushen:
    Kann man ein bestehendes System auf diese Methoden umbauen und ist das überhaupt empfehlenswert?

  • kann man wohl so sagen (sieht gelinde gesagt bescheiden aus mit all den Grüntönen im Sand) - wenn man dann das klobige LG mit dazu nimmt... also am liebsten würde ich das ganze nochmal vom Grund auf neu machen... aber wohin mit all den Tieren in der Zwischenzeit???

    Einmal editiert, zuletzt von MartinP ()

  • Hallo Martin,


    ich habe meinen Becken Ab- und Neuaufbau innerhalb von ca. 3 Stunden durchgezogen und alle Tiere in Tupperdosen zwischen gelagert. :vain: Zuvor hatte ich mich bei Norbert, von dem mein Totgesteinaufbau stammt erkundigt und er meinte, dass das klappen würde. Hat's auch (s. mein Beitrag weiter oben).


    Ich bin super zufrieden und alle Tiere haben es gut überstanden.


    LG, Britta

  • @akki: so ca 8cm ist mein Sand schon hoch - halt so wie es in den "aktuellen" büchern geschrieben steht


    jörg et al:
    ich möchte nochmal meine Frage pushen:
    Kann man ein bestehendes System auf diese Methoden umbauen und ist das überhaupt empfehlenswert?



    Hallo Martin


    das ist der Fall den ich immer predige. :3_small30: Lampen , Abschäumer, usw. kann man immer schnell mal eben tauschen. Das Innenleben ist Stress für Mensch und Tier.


    Aber es ist auch nicht unmöglich.
    Bei der Neueinrichtung muss man auch wenig Glück haben und alles sehr gut vorbereiten. Und trotz genauer Vorarbeit kann es voll in die Hose gehen. Oder auch wie bei Britta, alles läuft gut ab. Ich würde dir raten dazu ein extra Thema aufzumachen, da es dazu sicher mehrere Meinungen und Erfahrungen gibt.



    gruß Norbert

    Atoll Riff Deko - Anlagenbau - Riffgestaltung mit eigener Dekolinie - Sonderanfertigungen - Problemberatung - Einzelhandel - Service - Wartung

  • Hi Jörg,
    lieben Dank, für die Erklärung!
    So in die Ecke war meine Frage auch gerichtet.
    Demnach könnte ich z.B. das Betreiben eines reinen SPS-Beckens insofern unterstützen, indem ich etwas mehr unspezifische EF schaffe?


  • Demnach könnte ich z.B. das Betreiben eines reinen SPS-Beckens insofern unterstützen, indem ich etwas mehr unspezifische EF schaffe?


    Hallo Dirk,


    wenn ich dich richtig verstehe, schlussfolgerst du das, weil auf den unspezifischen EF Organismen wachsen können, die Nährstoffe verbrauchen und damit ein SPS-freundliches Milieu schaffen. Aber das kann man ja auch erreichen, indem man mehr spezifische EF für SPS vorhält. Dann regeln die Korallen den Nährstoffverbrauch und nicht die Algen, Schwämme, Röhrenwürmer usw.


    Jörg, ich hoffe, ich habe dich damit richtig interpretiert.


    Grüße
    Ingrid

  • Ingrid, dann wäre das wohl eine sowohl-als-auch-Situation! ^^
    Wobei dies, wenn überhaupt wirklich steuerbar, nur in der Anfangsphase gelingen könnte, da die Korallen ja an Wachstum zulegen, die unspezifische EF analog dazu nicht steigt.

  • Demnach könnte ich z.B. das Betreiben eines reinen SPS-Beckens insofern unterstützen, indem ich etwas mehr unspezifische EF schaffe?


    wenn ich dich richtig verstehe, schlussfolgerst du das, weil auf den unspezifischen EF Organismen wachsen können, die Nährstoffe verbrauchen und damit ein SPS-freundliches Milieu schaffen.


    Guten Morgen Dirk und Ingrid,


    die unspezifische EF kann unter Umständen eine Nährstoffkonkurrenz erzeugen, daher empfehle ich insbesondere(!) bei der SPS Pflege, dass die unsp. EF klein ist und die spezifische EF groß! Damit kannst Du dann ganz gezielt SPS einsetzen und direkt versorgen.


    Das Problem mit der unspez. EF ist, das wir nicht gut steuern können, was dort passiert. Wie ich es schon einige Male hier erörtert habe, kann im einfachsten Beispiel eine hohe Nitrifikationsleistung entstehen, die für die Korallen die Ammoniumverfügbarkeit verschlechtern. Es können natürlich auch noch Kalkrotalgen und viele andere Organismen wachsen, die nützlich oder für uns weniger nützlich sind. Das kommt drauf an, aber wie gesagt, es ist nicht gut regelbar, was auf der unspez. EF passiert.


    Wie Oliver es mit den Bildern schon gezeigt hat, die besten reinen SPS laufen mit einer sehr geringen unspez. EF!


    Liebe Grüße
    Jörg

  • da die Korallen ja an Wachstum zulegen, die unspezifische EF analog dazu nicht steigt.


    Du gehst hier v.a. von Biomasseaufbau auf, der Nährstoffe bindet. Es können aber auch Nährstoffe über Stoffwechselvorgänge umgesetzt werden, unabhängig von der Biomasse, z.B. Nitrifikation und Denitrifikation. Und daher ist die unspezifische EF auch langfristig unterschiedlich leistungsstark, je nachdem, wie gut verfügbar bestimmte relevante Nährstoffe bzw. Stoffwechselsubstrate zur Verfügung stehen.


    Jörg

  • jörg et al:
    ich möchte nochmal meine Frage pushen:
    Kann man ein bestehendes System auf diese Methoden umbauen und ist das überhaupt empfehlenswert?



    Hallo,


    klar geht das, man muss es entsprechend alles gut planen und vorbereiten. Letztlich ist es einen Kosten-Nutzen Rechnung, die man individuell betrachten muss. Aber klar kann man im Laufenden Betrieb ein Becken um umgestalten, wie gesagt, mit der nötigen Planung und Vorbereitung.


    Grüße
    JÖrg

  • Verstehe ich das richtig, dass nach Möglichkeit sowenig wie möglich Gestein sichtbar bleibt und mit Korallen, egal welcher Art, besiedelt werden sollte? Einfach ausgedrückt.


    signatur.jpg


    Hilfreiche Informationen von der Einrichtung

    bis zum Betrieb des Beckens

  • Hi,


    für die meisten Einsteiger ist das einfacher, ja. Weil sich darüber auch eine bessere Stömungsverteilung etc. ergibt.
    Natürlich kann eine unspezifische EF auch sehr interessant sein, gerade die Makrofauna die sich z.B. auch im Zusammenhang mit der sangokai Versorgung ergibt, ist ein spannender Aspekt in der Riffaquaristik.


    Hier geht es mir aber eben darum, und das ist auch die Anlehnung an meinen Vortrag bei Norbert, wenn ich ein hohes Maß an unspez. EF vorliegen habe, dann muss ich auch einen höheren Versorgungsaufwand berücksichtigen, z.B. mit sangokai. Da reicht es nicht, wenn man 10% WW in der Woche macht (was eh ein in meinen Augen unsinniges und nicht funktionierendes Konzept ist), sonder hier muss dann v.a. auch die organische Versorgung berücksichtigt werden.


    Grüße
    Jörg

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!