Identifikation von Dinoflagellaten (oder: die Mär von der Zooxanthelle)

Servus,

Genau das meine ich ja. Einfach Fakten liefern. Aber bitte nicht anekdotisch (bzw. die Temperatur nicht mit Fingern "messen" )

@ bigsimon
Wärs nur die Bilder und die durchaus beachtliche Recherche über Dinoflagellaten, hätte ich nichts dazu geschrieben. Aber die provokante Überschrift hat mich halt getriggert genauer hinzuschauen.

Und keksi, nimm das bitte nicht persönlich. Es ist und bleibt auf der sachlichen Ebenen, Kritiken sind im wissenschaftlichen Bereich völlig normal. Und ich meine erkennen zu können, dass du dir selbst dieses Level auferlegt hast, sonst würdest du nicht so ehrgeizig an das Thema rangehen.

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Wenn du dich triggern lässt, verlässt aber du die sachliche Ebene .

schöne Dislussion LG Eure Krabbe

Zitat von Bigsimon

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Wenn du dich triggern lässt, verlässt aber du die sachliche Ebene .

Die stelle musst du mir schon zeigen, wo ich die sachliche Ebene verlassen habe.

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Inhaltlich bleibst du definitiv sachlich, die Motivation ist jedoch emotional. Das hast du selbst geschrieben

Naja, wer provokative Überschriften wählt, der will die Aufmerksamkeit der Leserschaft erhaschen. Das ist in Papers durchaus üblich, allerdings müssen diese Papers dann auch richtig gut sein, da das Publikum dementsprechend eine hohe Erwartung hat. Ist also ein zweischneidiges Schwert. Und eine emotionale Motivation ist an sich nix schlechtes, ich unterstelle keksi dasselbe mal, das zeigt auch mit welchem Elan er an das Thema sich nähert. Das ergibt höchstens leidenschaftliche sachliche Diskussionen.
Ansonsten ist das hier mir langsam zu viel Palaver. Wenn es inhaltlich anzufügen gibt, können wir weiter diskutieren. Ansonsten verbleiben wir dabei, bis keksi mehr Daten zur Verfügung stellt.

Leidenschaftliche Diskussionen sind aber der Antrieb für die Wissenschaft.

Und ich hoffe, dass es nicht nur an Keksi liegt weitere Daten zu liefern .

Wie ich schon schrieb, für mich persönlich ist es latte ob these a zustimmt oder these b. Denn es ergibt keine Konsequenzen wie man die Dinos vorbeugt, bekämpft oder das becken besser fahren kann. Das macht man nur weil man sich besonders fürs Thema brennt. Methodisch würde ich eh komplett anders vorgehen, aber dazu benötigt man schon ne 5stellige summe. Vom Aufwand her könnte es aber locker eine Dissertation fühlen

Was wäre denn die Konsequenz wenn These A zutrifft und wenn B zutrifft? Was würde man da anders machen?

Für unsere aquaristiche belange genau nix.
Die diskussion führt schon weit ins akademische. Der nutzen für 99% der meerwasseraquarianer geht gegen null. Von interesse sind nur die möglichkeiten der bekämpfung.

Ob es nur dinos oder vom typus her zooxhantellen sind ist ein "nebenschauplatz" der mit der problemlösung nichts zu tun hat. Von daher fand ich, das die diskussion immer zu hart geführt wurde.
Unterm strich: man hätte halt gerne eine erklärung. Aber helfen tut die aller wahrscheinlichkeit nach nicht.

Naja,

Die Ursache eines Problems zu kennen ist schon von signifikanter Bedeutung.
Sind es nicht ausgestoße Zooxanthelen, muss man sich z.b nicht zu viel Stress wegen der Lichteinstellungen machen.
Man kann mögliche Ursachen ausschließen, was dann das Hobby erleichtert.

Und im übrigen ist Prävention die beste Möglichkeit der Bekämpfung .

Zitat von Bigsimon

Naja,

Die Ursache eines Problems zu kennen ist schon von signifikanter Bedeutung.
Sind es nicht ausgestoße Zooxanthelen, muss man sich z.b nicht zu viel Stress wegen der Lichteinstellungen machen.
Man kann mögliche Ursachen ausschließen, was dann das Hobby erleichtert.

Und im übrigen ist Prävention die beste Möglichkeit der Bekämpfung .

Auch wenn die Variante mit der Zooxanthenellen nicht stimmen würde, würde ich das Licht auch nicht ausschließen, denn Licht beeinflusst auch die Zusammensetzung des Mikrofauna mit, vor allem das photosynthetisch aktiven. Letztendlich wird man wie immer durch try and error alle Maßnahmen durchgehen, bis eine davon klappt.

keksi
Nichtsfürungut aber ich bezweifle dass du nur visuellen Bestimmungen irgendwelche Zusammenhänge feststellen kannst, dafür sind die zusammenwirkung von Biofilmen sehr komplex, damit beschäftigen Lehrstühle seit Jahrzehnten, mit erheblich besserem Equipment

Hey, das ist ja ein Superthread

Zitat von Bigsimon

Naja,

Aber in unserem Fall sagt die eine Seite "es gibt keine Affen"....und die andere macht sich zumindest auf den Weg das Gegenteil zu beweisen.

Aber ich hätte geschrieben, "eine Seite sagt, es gibt keine Menschen...und die andere Seite macht sich zumindest auf den Weg das Gegenteil zu beweisen". Das wäre ähnlich komplex, denn wie ja jeder sicher weiß, gehört der Mensch zu den sogenannten "Kurznasenaffen".

Zitat von Bigsimon

Tatsache ist jedoch, dass eine nicht nur im Ansatz bewiesene These, auch ohne jegliche auch nur schwachen Hinweise für deren Richtigkeit, außer auf Schlussfolgerungen basiert, als Wahrheit propagiert wird.

Ich würde sagen, das sind die typischen Kennzeichen einer Religion.

Eigentlich ist hier nicht einmal ein logischer Beleg für die Zooxanthellen-These gekommen, schon gar kein Bild.

- Wir wissen, es gibt Blüten von "anderen Dinoflagellaten" (außer Zooxanthellen). Bilder und Videos belegen unter anderem Ostreopsis und Prorocentrum. Ich denke, die Belege sind ausreichend gut für eine Bestimmung der Gattung, zumal die Merkmale schon recht kennzeichnend sind. Der von keksi verlinkte Führer ist da ziemlich gut. Beide Gattungen wachsen typischerweise auch in der Natur auf Substraten, auf denen sie auch in Riffaquarien wachsen, Algen, Korallenskelette, Korallenkies.

- Ostreopsis und Prorocentrum sind in der Lage, Giftstoffe zu produzieren, was sowohl eine Erklärung für deren Massenvermehrung als auch ein besonderes Problem darstellt. Wenn eine gewissen Dichte überschritten wird, können die Blüten von Fressfeinden wie Seeigeln und Schnecken nicht mehr begrenzt werden. Es kann vielmehr zu Verlusten bei Seeigeln und Schnecken kommen.

- Besonders problematisch können die Giftstoffe auch beim Hantieren und Pflegemaßnahmen sein. Ostreopsis ist in der Lage palytoxinähnliche Gifte zu produzieren, die auch über die Luft verbreitet werden können, insbesondere durch Abschäumer-Aerosole.

Grüße
Hans-Werner

Danke für die Erklärung LG

Hans-Werner

Vielen Dank für die Zusammenstellung! Das hier ist ein sehr guter Thread.
Nur finde ich, echte Religionen haben eigentlich immer einen sozialpolitischen Aspekt, also ursprünglich einen Sinn. Die Flagellatentheorie geht für mich so in Richtung Querdenker...

@all

Es gibt bei Facebook eine Gruppe, die bei Dinoplagen hilft. In der Gruppe wird nur in englischer Sprache gepostst, sie ist international. Ich habe mir dort letztes Jahr Hilfe geholt, als ich einen mehrfachen Befall mit verschiedenen Dinoflagellaten, auch nacheinander, in einem frisch angesetzten Becken hatte. Durch das Posten der über das Mikroskop aufgenommenen Bilder der vielen user zeigt sich sehr deutlich, welche Gattungen für die meisten Ausbrüche verantwortlich sind. Auf den meisten Bildern waren tatsächlich auch Ostreopsis abgebildet, wie auch bei mir. Wenn bekannt ist, um welche Gattung/en es sich handelt, hat man Ansätze für die Bekämpfung. Eine Standardbekämpfung für alle Dinogattungen ist leider nicht möglich. Einige Arten leben beispielsweise auch im Sand bzw. in Substraten und gehen die so gut wie nie ins Freiwasser über, wodurch zB. eine UV-Filterung nicht mehr greifen kann. Das sind allerdings scheinbar seltenere Fälle.
Hier im Thread kam ja auch die Bitte auf, Bekämpfungsmaßnahmen aufzuzeigen. Das ist eben nur nach einer Bestimmung anwendbar. Trotzdem könnte man das hier aufgreifen, denn die Begasung durch zB. Ostreopsis ist ja durchaus gesundheitsgefährdend (manche Aquarien stehen sogar in oder im Einzugsbereich von Schlafzimmern).

Man könnte an dieser Stelle zB. auch ergänzen, wer welche Erfahrungen im einzelnen gemacht hat, um Gründe zu finden, warum es einen Dino-Ausbruch gegeben hat. Damit käme man der Vermeidung ein bisschen näher. Wer sich ein bisschen damit beschäftgt hat, hat auch Bestimmungsversuche gemacht, die nach dem schon verlinkten Schlüssel ganz gut durchzuführen sind.

Nur so als Anregung an die Gruppe hier...falls Interesse besteht

Viele Grüße Heike

Moin,

So wie ich das sehe, haben die meisten ihre Probleme in der Startphase und wenn die Nährstoffe noch durcheinander sind bzw. die Biologie noch frisch ist.