Triton vs Sangokai vs Balling

  • Zu den Kosten. Ehrlich gesagt habe ich noch nicht jeden Euro dafür umgedreht, aber ich denke selbst wenn man die beiden Systeme vergleichen würde, dann entstehen hier keine großen Differenzen. Was kosten euch die Wasseranalysen? Die Fahrt zu Triton usw.?

    Hinzu kommt, dass ich seit ich mit Sangokai arbeite nichts mehr an Staubfuttern oder Flüssignahrung für die Korallen zu geben muss. Auch nicht für die Menellas oder den Spider Sponge. Alleine was da eingespart wird habe ich schon einen Teil der Kosten für die Produkte raus.


    Bei der Zeit kann ich nur sagen, dass bei mir bis auf die beiden Kai Produkte alles über die Dosierpumpe läuft und ich von daher einen täglichen Zeitaufwand für Sangokai habe der bei genau 10 sek liegt um 10 Tropfen ins Wasser zu geben :EVD335~121:

    Gruß Eric

  • Hi,


    sehr interessante Diskussion.
    Vorab: Ich nutze Triton und wohne ca 5 Min per Auto entfernt. Das macht in der Tat einiges leichter.
    Die Erwartung, sich hier im Forum anzumelden, kann ich nicht nachvollziehen, zumal aus dem Bereich Meerwasser sicherlich nicht mal 1% der Hersteller hier angemeldet sind. Mal ehrlich: Wenn man den ganzen Tag am arbeiten ist, soll man dann noch seine Pause und Freizeit mit Forendiskussionen verbringen? Ich finde es gut, wenn man es macht, wie Jörg hier (oder auch Claude im Nachbarsforum) weil es super hilfreich ist, Fragen zu klären, aber es zu erwarten und wie einige hier, sich darüber aufzuregen, geht in meinen Augen zu weit. Wie auch immer...


    Übrigens gibt es doch die Nanoriff-Triton Veranstaltung wo Ehsan seine Methode erklärt. Vielleicht hat ja sogar Jörg Zeit, wäre sicherlich interessant. Denn mir drängt sich gerade folgende Frage auf:


    Wenn Triton eine Grundversorgung (wie Balling) inkl. einer (bald: auf das Becken angepasste) Spurenelementeversorgung und Sangokai eine reine Nährstoffversorgung, die bei SPS Becken ebenfalls noch Balling oder einen Kalkreaktor benötigt, ist, dann müsste es doch theoretisch auch möglich sein, sein Becken sowohl mit Triton als auch mit Sangokai zu fahren?


    Das man hier nicht vergleichen kann, sollte ja eigentlich mittlerweile klar sein.
    Was die Angabe von Inhaltsstoffen angeht:
    Ich bin eh zu sehr Laie um zu verstehen, ob die Zusätze da rein gehören oder nicht. Und selbst wenn es drauf steht, die genaue Menge steht meistens nicht dabei was mir dann auch nicht weiterhilft. Und wer prüft, ob das drin ist, was drauf steht? Wer kann das überhaupt? Wer hat jemals sein Salz prüfen lassen?
    Was ist mit Betriebsgeheimnis? Weiß irgendwer hier, was genau in CocaCola drin ist?? Trinken tuts wahrscheinlich jeder hier... ohne nachzudenken.
    Was ich damit sagen will: Mir ist es schnuppe, obs drauf steht oder nicht. So lange es funktioniert und ich happy bin. BAlling hat bei mir nicht geklappt, Triton klappt. Bei beiden wusste ich nicht, was ich mir ins Becken kippe, außer dass ich Ehsan vertraue, den Hersteller meiner Ballingsalze nicht mal kenne.



    VG
    Thorsten

  • Hi Thorsten,


    was die Inhaltsstoffe angeht: mich stört es nicht, wenn andere Hersteller nichts deklarieren, das ist mir völlig wurscht, aber, ich finde es - ich sags mal neutral - mühselig, wenn hier Triton Anwender, die garantiert nicht die Rezepturen der Produkte von Triton kennen, sagen, dass da alles drin sei, was Korallen brauchen. Das sind solche absoluten Aussagen, mit dem ich weder als Aquarianer, noch als mitbewerbender Hersteller was anfangen kann.


    Auf Meersalz steht auch drauf, dass alle Elemente enthalten sind, die es gibt. Das ist doch alles nur Marketing. Ob die Inhaltsstoffe drin sind oder nicht, naja, es gibt vermutlich alle Möglichkeiten, den Endverbraucher zu veräppeln...


    Ich möchte dem Kunden zeigen, was drin ist, die genauen Mengen sicherlich nicht, das ist mein Betriebsgeheimnis, aber der Anwender hat dadurch eine Idee, was drin ist. Wie oft hab ich mich früher bei anderen Herstellern gefragt, ob ich da nur Wasser kaufe und ins Becken kippe. Klar, Du hast recht, wenn man Kunden betrügen will, kann man auch nur Wasser abfüllen und weiß ich was draufschreiben. Wenn das jemand glaubt, naja, dann würde es mir Leid tun.


    Ist aber wirklich ein Thema, das hier in diesem thread offtopic ist. Aber wenn ich jedes Mal höre, da ist ALLES drin, was man braucht... naja, dann ist das eben keine Grundlage für eine sachliche und fachliche Diskussion.


    Jörg

  • Hi Jörg,


    ich verstehe was Du meinst, ist auch nachvollziehbar.
    Bei Triton läuft das so - und für mich persönlich der beste Weg - dass man sich sehr viel mit ihm unterhält und Vertrauen in seine Methode gewinnt. Aber es ist und bleibt sehr komplex, so dass man als Laie wirklich nur vertrauen kann. Und nach knapp 2 Jahren, die ich bei ihm Kunde bin (die Methode mach ich aber erst seit nem halben Jahr) glaube ich ihm, wenn er sagen würde, da ist alles drin was mein Becken braucht. Sagt er aber auch gar nicht, da in seinen Elementen gar nicht alles drin sein kann, da jedes Becken nun mal unterschiedlich ist. Mit seiner neuen Messumgebung kann er aber sehr sauber messen und somit seine Tritonlösungen so inidviduell anpassen, dass er dem "ALLES" recht nahe kommt.


    Wie gesagt, für mich eine reine Vertrauensentscheidung gewesen. Ich denke aber, dass das Thema in einigen Monaten oder vielleicht auch erst Jahren durch ist und es dann sehr viele erfolgreiche Becken geben wird, dass diese Diskussion dann nicht mehr geführt werden muss.
    (und die Skeptiker werden sagen: ".... oder Triton wird es gar nicht mehr geben"... kann natürlich auch sein)
    Triton hat sicherlich nicht das Rad neu erfunden, aber er hat es noch runder gemacht.


    Daher noch mal meine Frage oder mein Ansazt, ob es nicht ggfs möglich ist, Triton und Sangokai zusammen zu fahren. Dazu müsstest Du vermutlich mehr über Triton wissen und umgekehrt genauso. Oder der mutige unter uns testet es :4_small16:

  • Ich kann hier auch wieder nur für mich sprechen, man kann sangokai in jedem Becken anwenden, aber natürlich sehe ich es auch kritisch, wenn dann noch andere Additive zur Anwendung kommen, weil es eben dann auch zu viel sein kann. Das müsste eben jemand probieren, der sich dafür interessiert, d.h. in dem Falle Du :)


    Grundsätzlich schliesse ich sowas nicht aus. Das ist ja auch der Vorteil des sangokai Systems, dass der Aquarianer völlig frei in der Entscheidung ist, was er an Technik etc. benutzt. So lange die technische Konzeption generell sinnvoll ist, klinkt sich das sangokai System in jedes Becken ein. Warum soll das bei Triton nicht gehen? Selbst wenn sich manche Nährstoffe in beiden Systemen wiederfinden, ist es immer noch eine Frage der Konzentration. Das sangokai System ist kein Hau-Ruck-Verfahren, wo wenige Nährstoffe in übetrieben hohen Konzentrationen dosiert werden. Sondern, wie ich es schon eingangs schrieb, die Dosiermengen sind gering, dafür aber konstant und sehr breit über viele v.a. organische Mikronährstoffe verteilt. Das erlaubt dann eine nachhaltig Versorgung, die keine negativen Begleiterscheinungen verursacht und auch keinen Dominanz-Organismus schafft, der mit nur einem Nährstoff am besten umgehen kann und dann alles andere verdrängt.


    Die Frage, ob beides zusammen paßt, ist zunächst einfach nur eine spekulative, weil es eben noch niemand ausprobiert hat.


    Liebe Grüße
    Jörg


  • Hallo Max,


    erstmal finden wir es toll, dass du in Erwägung ziehst die Triton Methode zu benutzen und natürlich, dass du dich für dieses Hobby entschieden hast. Zum anderen finden wir es schade, dass dein Thema etwas aus dem Ruder gelaufen ist, allerdings könnte man dies etwas mit der Überschrift in Verbindung bringen.
    Um dir sachlich zu helfen würden wir sagen, dass es als Anfänger immer schwierig ist zwischen den unterschiedlichen Methoden und Systemen zu unterscheiden. Wenn es dir um ein Steinkorallenbecken geht, das ein starkes Wachstum zeigt mit vielen SPS und LPS, wäre unserer Meinung nach bei gewissen chemischen Vorkenntnissen Balling nicht schlecht (mit vernünftigen Salzen), dabei solltest du dir aber auch einige Gedanken um die Filterung machen, d.h. Zeolithsystem, Berliner System, DSB, Miracle Mud, Algenfilter... Mit Spurenelementen wäre ich gerade zu Beginn vorsichtig, solltest du aber für gewisse Steinkorallenarten nicht ausser acht lassen. Dein Hauptaugenmerk sollte darauf liegen ein stabiles, gut funktionierendes und für dich leicht pflegbares Aquarium zu erhalten.
    Die Triton Methode, wie viele ja wissen, nimmt dir viele dieser Punkte bereits ab und wäre für dich natürlich auch eine Lösung. Triton ist hier eher Plug and Play. Wir haben die Triton Methode an unserem eigenen Schaubecken nun über Jahre bewiesen, ich glaube, dass wenn es dir um Wachstum geht, dass dir viele hier aus dem Forum, die unser Aquarium bei seiner Entwicklung beobachtet haben, dir eher positives Feedback dazu geben werden. Du brauchst also bei uns nichts mehr testen, du müsstest höchstens ausprobieren, ob die Triton Methode zu dir passt oder nicht.
    Ein Kalkreaktor wäre natürlich auch eine Möglichkeit der Kalkversorgung, der Aufwand ist allerdings höher und die Gedanken um die Filterung müsstest du dir natürlich trotzdem machen. Mir ist leider nicht die geplante Aquariengröße bekannt.
    Wir werden dir zur Seite stehen, egal für welche Grundversorgung du dich entscheidest.
    Viele Grüße
    Ehsan

  • Ich habe bemerkt, dass hier bestimmte Kritikpunkte an der Triton Methode und auch an mir zu diesem Thema aufgekommen sind und es wohl einiges an Diskussionsbedarf gibt. Ich werde hierzu ein eigenes Thema eröffnen, alle Zweifler und Kritiker sind herzlich eingeladen mir ihre Fragen dort zu stellen. Wir werden dort laut unserer Firmenphilosophie alle Fragen mit höchstmöglicher Transparenz beantworten.
    Das Thema nennen wir "Zweifel an der Triton Methode"


    Viele Grüße
    Ehsan Dashti

  • Mit Spurenelementen wäre ich gerade zu Beginn vorsichtig, solltest du aber für gewisse Steinkorallenarten nicht ausser acht lassen.


    Hallo zusammen,


    ich denke, dass wir hier in einem öffentlichem Bereich im Forum sind, der von jeder Seite her Fragen zuläßt und dafür auch offen sein sollte. Und obiges Zitat würde ich gerne diskutieren. Meinen Standpunkt zur Nährstoffversorgung von Riffaquarien habe ich in diesem Beitrag erläutert und erörtert.


    1) Warum wird bzgl. einer Spurenelementzugabe zu Beginn potentiell zur Vorsicht aufgerufen, und welche Spurenelemente sind hier kritisch und in welchen Konzentrationsbereichen?
    2) Warum finden insbesondere Steinkorallen eine laut der obigen Aussage übergeordnete Beachtung gegenüber anderen Organismen?
    3) Welche Steinkorallenarten wäre hier genau zu nennen?


    Liebe Grüße
    Jörg


  • Hallo Jörg,


    1) Da es sich hier um die Beratung eines Anfängers handelt und dieser hauptsächlich Seinkorallen halten und vermehren möchte, basiert meine Beratung auf dieser Grundlage. Mit den Spurenelementen rate ich immer zur Vorsicht, da es auf dem Markt sehr viele verschiedene Spurenelemente-Mischungen zu kaufen gibt und diese auch sehr verwirrend sein können. Viele von diesen Spurenelementelösungen enthalten Metalle wie Kupfer, Zinn, Zink... und werden laut Empfehlung völlig bezugslos zum Aquarieninhalt dosiert. Oft heisst es z.B. 10ml auf 100l. Für einen Anfänger ist es oft schwierig hier eine Überdosierung zu vermeiden, vor allem weil er meist nicht weiß was enthalten ist und in welcher Konzentration.
    Kritisch sind in meinen Augen alle Spurenelemente, die stark von den natürlichen Spurenelementkonzentrationen im Riff abweichen. Genaue Daten werde ich hier nicht veröffentlichen, da ein solches Wissen nunmal mein Kerngeschäft ausmacht. Du als Hersteller wirst das ja sicher verstehen.


    2) Steinkorallen gelten in der Aquaristik als eher schwer zu halten und empfindlicher als Weichkorallen. Wir haben bemerkt, dass viele Steinkorallenarten mit einer geringen Spurenelementeversorgung das farbgebende Protein nicht so gut ausbilden. Dies ist übrigens nicht nur uns aufgefallen. Die farbige Steinkoralle ist ja das Ziel des Kunden und deshalb haben wir ihn darauf aufmerksam gemacht.


    3) Dass Jemand weiß was jede einzelne Korallenart genau an Aminosäuren, Spurenelementen etc. benötigt, wage ich stark zu bezweifeln. Die Forschung ist meiner Meinung nach noch nicht so weit hier eine genaue Aussage treffen zu können. Die einzige Möglichkeit eine naturnahe und gesunde Koralle zu halten, ist es logischerweise die Umgebung aus der sie stammt so gut wie möglich zu imitieren inkl. Spurenelementen, Aminosäuren etc. Die Triton Methode verfolgt genau diesen Ansatz.

  • Hallo Ehsan,


    danke für die Antworten.
    Dass die meisten Spurenmetalllösungen zu hoch konzentriert sind, bzw. die Dosiermengen zu hoch angegeben sind, da gebe ich Dir sicherlich recht, das macht aber die Spurenmetallversorgung an sich nicht unbedeutend oder gar vernachlässigbar.


    Berücksichtigst Du den Spurenmetallverbrauch denn nur von Steinkorallen, bzw. betrachtest Du nur die Chromoproteinbildung als einziges Kriterium? Wie steuerst Du die Spurenmetalldosierung in Deinem Becken?


    Das Du zu Deinen Analysen nichts sagen möchtest, naja, was ist daran verkehrt, Daten zu publizieren, die im generellen Sinne Aussagen von Dir untermauern würden?


    Dass das natürliche Meerwasser eine Umgebung ist, die wir grundsätzlich imitieren sollten, sehe ich ehrlich gesagt nicht in allen Details als sinnvoll an. Wir haben im Aquarium teilweise dichtere Korallenbestände als im Riff, v.a. oft sehr unnatürliche Besatzstrukturen an Korallen, die in der Natur gar nicht an der gleichen Stelle existieren würden. Entsprechend ist auch die Nährstoffversorgung im Aquarium anders, als in der Natur. Natürliche Werte sind in einem solchen Fall womöglich gar nicht ausreichend. Mit einer Analytik wird auch nur ein akuteller Zustand gemessen, der zunächst nichts darüber aussagt, wie hoch ein biogener oder auch chemisch-bedingter Verbrauch ist. Das ist ein sehr interessantes Thema, das man von unterschiedlichen Seite beleuchten muss.


    Liebe Grüße
    Jörg

  • Ich habe mir jetzt intensiv alle Threads zu dem Thema durchgelesen, auch die Beiträge im Thema "Zweifel an der Triton Methode".


    Ich möchte daher BEIDE Hersteller mit meinen Fragen konfrontieren.


    Grundsätzlich stellt sich für mich das Problem der Triton-Methode darin, dass sie immer noch im Vergleich zu klassischen Methoden (separate Nährstoffdosierungen, Spurenelemente- und Kalkhaushaltstabilisierung) sehr neu und einzigartig ist. Natürlich kann es durchaus sein, dass Ehsan mit seiner Methode den "heiligen Gral" gefunden hat und die Meerwasseraquaristik damit revolutioniert. Vielleicht werden wir in ein paar Jahren alle lächelnd zurückblicken (wie wir es heute mit Balling machen) und uns denken "warum ist da niemand drauf gekommen". Da der Wasserwechsel uns als zwingendes Element der Aquaristik über Jahre quasi "eingetrichert" wurde, ist es für mich jetzt erstmal schwer, das alles zu vergessen.


    Ähnlich ist es mit den sangokai Produkten. Auch diese Produktreihe ist noch verhältnismäßig neu.


    Beide Hersteller berichten, dass ihre Methoden erprobt seien. Ich mutmaße jetzt mal über die Größe der beiden Firmen, habe aber in beiden Fällen Zweifel, dass es überhaupt MÖGLICH ist, interne Tests zu fahren, die repräsentativ sind.


    Daher also die ersten Fragen an beide Hersteller:


    1. Wie genau liefen Eure Testphasen ab? Welche Testverfahren zum empirischen Vergleich von Ergebnissen habt ihr herangezogen. Wie konntet ihr bei Euren Tests sicherstellen, dass die Ergebnisse reproduzierbar und auf Eure Verfahren zurückzuführen sind. Gab es z.B. Placebo-Tests? Ich könnte mir vorstellen, dass es einen Placebo-Effekt bei allen System geben kann: Ein Aquarianer der Geld in eine Methode investiert und quasi "gezwungen" ist, sich täglich (sofern keine Dosierpumpe vorhanden) mit der Anwendung zu beschäftigen, achtet vielleicht mehr auf den Zustand seines Beckens, ist sorgfältiger. Dies könnte zu einer besseren Gesamtsituation führen.


    2. Wie viele Testbecken gab es? Wurden die Tests intern durchgeführt oder in einer breit angelegten Studie? Falls ja, nach welchen Kriterien wurden die Testbecken ausgewählt? Hintergrund ist: Gibt es das "typische" Meerwasser-AQ oder zumindest ein Modell, was dieses sehr gut beschreibt? Diese Frage geht vorwiegend Jörg, da seine Dosierempfehlungen ja allgemein gehalten sind und "für die meisten Becken zutreffen.


    3. Wie wurden Erfolge beurteilt? Subjektiv nach dem allgemeinen Erscheinungsbild der Korallen? Nach Wachstumsrate? Farbausbildung? Nährstoffverbraucht?


    4. Wie viele Testbecken wiesen Probleme auf? Welches waren die häufigsten Probleme? In wie vielen davon konnte eine Ursache nicht zweifelsfrei gefunden werden (z.B. Überdosierung, Abweichung von allgemeinen Empfehlungen zum System)?



    Nun noch ein paar weitere Fragen zu Triton


    1. Jörg ist der Meinung, dass ein Zusammenhang zwischen Kalkhaushalt und Spurenelementedosierung/Nährstoffe nicht zwingend gegeben ist, da es durchaus Verbraucher für Spurenelemente und Nährstoffe gibt, die unabhängig vom KH, CA, MG Haushalt sind. Das klingt für mich logisch und würde erklären, warum Triton vorwiegen in SPS Becken Sinn macht, wo dieser Zusammenhang vielleicht viel stärker gegeben ist und daher eine Dosierung auf Basis des KH-Wertes in der Praxis möglich ist. Nachvollziehbar ist schon, dass ein hoher Verbrauch von KH, CA und MG auf ein verstärktes SPS/LPS Wachstum hindeutet und damit auch ein höherer Nährstoffbedarf besteht. Wie sieht das dann aber bei einem wirklichen Mischbecken aus, wie es meines derzeit ist (40% LPS, 30% SPS, 30% Weiche). Ein gut gedeihendes Algenrefugium dürfte ebenso auf den Nährstoffhaushalt unabhängig vom KH Wert Einfluss nehmen.


    2. In diesem Zusammenhang sind mir Fälle bekannt, bei denen es zu Explosionen von Algenwachstum bei Anwendung der Tritonmethode kam, wobei auch hier absolut nicht sicher ist, ob diese durch die Anwendung begründet waren. Wäre es denn denkbar, dass eben eine zu hohe Dosierung von Nährstoffen vorgenommen wurde, da das Verhältnis von KH-Verbrauch zu Nährstoffverbrauch eben NICHT wie in den durchgeführten Tests war und dadurch eine langfristige Überdosierung stattgefunden hat? Das würde ggf. erklären, warum diese Vorgänge erst nach längerer Zeit stattfanden.


    3. Der Austrag von Phosphat und Nitrat geschieht bei Triton ausschließlich über Absorber bzw. das Refugium. Dies setzt voraus, dass das Refugium in der Lage ist ausreichend Nitrat zu verbrauchen. Wenn das Refugium aber keine ausreichende Größe hat oder der Besatz zu einer höheren Belastung führt, welche Möglichkeiten außer regelmäßige, ggf. auch größzügigere Wasserwechsel habe ich dort, um dem entgegenzuwirken?


    4. Werden die Base Elemenz für jeden Kunden individualisiert angemischt oder handelt es sich hier auch um eine Standardrezeptur, die sich im Rahmen der Tests als ideal für alle Beckentypen herausgestellt hat? Wird über die initialen Wassertests die Rezeptur angepasst oder lediglich die Erstanpassung vorgenommen?


    Nun noch eine Frage zu sangokai


    1. Salze verschiedener Hersteller sind sehr unterschiedlich, somit auch die dort bereits enthaltenen Spurenelemente etc. Wie kann Jörg eine Dosierempfehlung unabhängig von der verwendeten Salzsorte geben?


    2. Im Gegensatz zu Triton befasst sich Deine Methode nicht mit dem Thema Kalkhaushalt und Phosphatreduktion. Wie wirkt sich aber z.b. ein Algenrefugium auf den Eintrag der Nährstoffe laut Deiner Dosierempfehlung aus? Ist es nicht so, dass ich eigentlich höher dosieren müsste, da das Refugium einen nicht unwesentlichen Teil selbst verbraucht?



    und zu guter Letzt eine Frage an die "alten Hasen" hier, die teilweise schon seit 20 Jahren Aquaristik betreiben und vielleicht kopfschüttelnd diese ganzen Informationen zu dem "neumodischen Zeug" lesen:


    Wie konntet Ihr Eure Becken über Jahre stabil fahren, das Korallenwachstum optimieren? Welche "Tricks" wendet auch ihr schon seit zig Jahren an ohne dafür ein Arsenal an Technik und Hilfsmitteln zu verwenden?



    Ich für meinen Teil werde jetzt einfach mal beide Verfahren für mich selbst testen.


    Da mir sangokai aber zunächst am wenigsten "invasiv" erscheint, werde ich hiermit starten und meine Balling-Dosierung wie gewohnt fortsetzen und wöchentliche Wasserwechsel a 20 Liter bzw. zweiwöchentliche Wasserwechsel a 30 Liter + niedrige Ozondosierung (statt Kohle) beibehalten.
    Ich werde das ca. 3 Monate betreiben (solange bis die erste Marge der Produktreihe verbraucht ist). Da mir keine bessere Möglichkeit als der subjektive Vergleich von Wachstum und Farbausbildung bleibt, werde ich versuchen die Wachstumsrate zu "messen" (cm/Monat) und die Farbausbildung über Fotos zu dokumentieren.


    Anschließend werde ich 3 Monate Triton betreiben, was mir gleichzeitig auch noch ein wenig zeitlichen Spielraum gibt, weitere Erfahrungsberichte abzuwarten. Dies bedeutet dann keine Teilwasserwechsel mehr und Filterung über Kohle + Phosphatabsorber wie empfohlen.


    Ich hoffe, dass beide Hersteller der Meinung sind, dass eine 3-monatige Phase ausreichend lang für eine Beurteilung der Ergebnisse ist.

    2 Mal editiert, zuletzt von Timo ()

  • Hallo Timo,
    hört sich alles erstmal fundiert und nachvollziehbar an.
    Bin dann mal am weiteren Werdegang interessiert,
    Bilder wären natürlich nett :)

    Liebe Grüsse Karl-Heinz

  • Hallo Timo,


    grundsätzlich hast Du meine volle Zustimmung, was die Fragen angeht :) Gut formuliert und wichtige Punkte ansprechend. Dh. ich erwarte mit Spannung eine Antwort der Hersteller.


    Jetzt noch paar Anmerkungen:



    2. In diesem Zusammenhang sind mir Fälle bekannt, bei denen es zu Explosionen von Algenwachstum bei Anwendung der Tritonmethode kam, wobei auch hier absolut nicht sicher ist, ob diese durch die Anwendung begründet waren. Wäre es denn denkbar, dass eben eine zu hohe Dosierung von Nährstoffen vorgenommen wurde, da das Verhältnis von KH-Verbrauch zu Nährstoffverbrauch eben NICHT wie in den durchgeführten Tests war und dadurch eine langfristige Überdosierung stattgefunden hat? Das würde ggf. erklären, warum diese Vorgänge erst nach längerer Zeit stattfanden.


    Welche Algen sind gewachsen? Bei der Tirtonmethode, so ich das verstanden habe, soll man über ein großes Algenrefugium verfügen (Eshan hat unter seinem Hauptbecken ein Mordsrefugium stehen und sehr viele Algen). Dann kann es sein, dass die Methode so ausgelegt ist, dass auch Algen davon profitieren, spielen sie doch eine wesentliche Rolle bei dem Nährstoffhaushalt. Vielleicht war daher das Algenwachstum von dem Du sprichts lediglich eine zu erwartende und eigentlich gewollte Reaktion des Systems. Die Frage ist, welche Algen sind gewachsen und gab es auch ein Refugium ausreichender Größe mit Algen, die wachsen sollen (zB Drahtalge und co).



    Da mir sangokai aber zunächst am wenigsten "invasiv" erscheint, werde ich hiermit starten [...] Anschließend werde ich 3 Monate Triton betreiben,


    Das halte ich für kritisch bezüglich der Fragestellung, welches System "besser" ist. Mit dem einen System nimmst Du ja schon veränderungen im Nährstoffhaushalt Deiner Korallen und anderer Beckenbewohner vor. Du fügst Stoffe zu, die es vielleicht bei der anderen Methode nicht gibt (zB partikuläres Ca). Wenn die Stoffe plötzlich fehlen, kann es Auswirkungen haben, ohne dass diese primär auf die zweite Methode (Triton) zurückzuführen sind. Du erzeugst einen Mangel, der sich nach Sangokai gravierender auswirkt, da die Tiere sich eben darauf eingestellt haben, einen Mangel, den es vorher nicht in dem Maße gab, weil die Stoffwechselwege dafür gar nicht "freigeschaltet" waren. So ähnlich wie mit einem Alkoholiker und nem Menschen der nicht trinkt. Entziehst Du dem ersten den Stoff wird er sicher extremer reagieren als der zweite, der den Alkohol nicht benötigt. Obwohl sie beide irgendwannmal den gleichen Status hatten und keiner alkoholabhängig war. (Das dient hier nur als bildhaftes Beispiel, was ich meine)


    Wenn Du also dann anschließend Triton versuchst, kann es sein, dass aufgrund von Sangokai das System anders reagiert, als wenn Du zB zuerst mit Triton starten würdest. Um tatsächlich vergleichbare ergebnisse zu bekommen, müsste man 3 exakt gleiche Becken aufstellen, exakt die gleichen Korallen einbringen, die gleiche Technik, Aufbau usw. Und zeitgleich mit den beiden Systemen starten. Das dritte Becken läuft dann so zu sagen klassisch. Balling und Spurenelementeeintrag durch WW mit Meersalz des gleichen Herstellers, wie die erstgenannten Becken. (Aber den Vorschlag hatten wir hier ja bereits ;))


    Dein Test, wie Du ihn vorhast, kann darauf abzielen welche Methode Dir besser von der Hand geht und mit welcher Du am besten klarkommst. Verallgemeinerung dürften hier schlecht gemacht werden können. Vielleicht geht der Versuch ganz anders aus, wenn Du zuerst mit Triton startest und dann auf Sangokai wechselst.


    Nichts desto trotz, ein interessantes Experiment. Auf Berichte freu ich mich jetzt schon.


    lg
    Evie

  • Hallo Timo,


    ich habe derzeit sau wenig Zeit und bin arg ausgelastet, daher kann ich jetzt eher kurz antworten und gehe zunächst auf die Test-Fragen ein.


    1) sangokai ist erst 11/2011 gegründet worden, davor war ich aber 7 Jahre im Einzelhandel und habe ich schon intensiv Produktentwicklung betrieben, d.h. dass ich kein Produkt auf den Markt gebracht habe, das ganz neu war, sondern was in anderer Form, Zusammensetzung und v.a. auch Wirkprinzip bereits im Handel war. Ich kenne also alle Wirkstoffe und Konzentrationsbreiche seit vielen Jahren und weiß daher, was ich tue.


    Es gab zudem aber natürlich auch Tests, die ich jedoch nicht an eigenen Anlagen gemacht habe, sondern in Kundenbecken. Ganz einfach deshalb, weil dadurch die Bandbreite an Besatzstrukturen, technischer Ausstattung, aquaristischer Erfahrung der Anwender, und natürlich auch Fehlerquellen, größer ist. Dadurch wird der Test representativer.


    Zudem gab es dann im Riffaquaristikforum einen Test mit 10 Becken, die über 2 Monate komplett betreut wurde, die meisten haben dann auch mit sangokai weiter gearbetet.


    Aber, nochmal hier die Information, dass ich kein komplett neues Produkt auf den Markt geworfen habe, sondern ich über die Wirkung und die Gefahren sehr wohl über mehrere Jahre Erfahrung hatte.


    Placebo's: nein, das ist auch in meinen Augen unsinnig. Ein Aquarium hat keine Psyche, die uns austrickst, und ein Aquarium hat auch keine psychosomatischen Beschwerden. Man mag vielleicht mehr ins Becken schauen und auf mehr Details achten, und darüber erkennt man vielleicht vermeintliche Verbesserungen oder Verschlechternungen, die werden aber über die Zeit keinen großen Einfluß haben.
    Letztlich ergeben sich Veränderungen oder eben auch nicht. Der psychologische Placebo-Effekt ist ein ganz anderer, eine solche Problematik liegt bei einem Aquarium gar nicht vor.


    Die anderen Fragen beantworte ich noch separat.


    Grüße
    Jörg

  • Nun noch eine Frage zu sangokai


    1. Salze verschiedener Hersteller sind sehr unterschiedlich, somit auch die dort bereits enthaltenen Spurenelemente etc. Wie kann Jörg eine Dosierempfehlung unabhängig von der verwendeten Salzsorte geben?


    Hi,


    das ist ein Thema, das ich vernachlässige, einfach deshalb, weil es bei allen Salzsorten, die Ihre Salze mit reinst nach Ph.Eur./USP etc. oder sogar pharmazeutisch (DAB) deklarieren, keine nennenswerten Spurenmetallkonzentrationen gibt. Wären in den Salzsorten aus pflegerischer Sicht signifikante Konzentrationen an Spurenmetallen vorhanden, dann würden wir das in der aquaristischen Praxis merken. Klar, es gibt einige Salzsorten, die sicherlich stärker belastet sind als andere, aber die sind erstens selten geworden, und zweitens würde man das eben merken, v.a. weil es zu unkontrollierbarem Algenwachstum oder Cyanobakterienwachstum nach einem WW führen würde. Das ist eine Beobachtung, die man grunsätzlich macht, wenn eine Zugabe von Spurenelementen sporadisch oder über ein längeres Intervall erfolgt, und dann eine höhere Konzentration angelegt ist. So schnell können Korallen gar nicht physiologisch reagieren, Cyanos oder Mikroalgen sind da sehr schnell und nutzen dieses Überangebot kurzfristig aus, verschiwnden aber schnell wieder.


    Ich selbst empfehle im sangokai System nur 2-3% die Woche, oder 5% alle 2 Wochen. Der Effekt einer spekulativ vorhanenen Spurenmetall-Dosierung ist also hierbei vernachlässigbar.


    Jörg

  • Dein Test, wie Du ihn vorhast, kann darauf abzielen welche Methode Dir besser von der Hand geht und mit welcher Du am besten klarkommst. Verallgemeinerung dürften hier schlecht gemacht werden können. Vielleicht geht der Versuch ganz anders aus, wenn Du zuerst mit Triton startest und dann auf Sangokai wechselst.


    Um nichts anderes geht es. Ich erhebe nicht den Anspruch ein repräsentativen Test zu machen. Den müssten mir die Hersteller dann bezahlen ;)


    Was Deine Bedenken angeht, stimm ich Dir voll zu, habe dafür aber keine Lösung parat. Allerdings hoffe ich, dass eben solche Übergangseffekte nach 3 Monaten ausgeglichen wären. Wenn ich also mit Triton starte könnte es tatsächlich zu den von Dir aufgeführten Problemen kommen, diese sollten sich ja dann aber auch irgendwann wieder geben, wenn sich das Becken wieder umgestellt hat, die Frage ist nur, wie lange das dauert.



    Noch eine Ergänzung zu meinem Thread:



    Ich möchte die beiden Methoden mal grundsätzlich in kurzen Worten zusammenfassen und bitte die Hersteller mich zu korrigieren:



    Triton
    Bei der Triton-Methode wird mit Hilfe moderner Analysetechniken versucht, Meerwasser bestmöglich zu "immitieren". Wenn der sogenannte "Status Quo" erreicht wurde, also das Beckenwasser möglichst nah an der Zusammensetzung von echtem Meerwasser angeglichen wurde, wird über tägliche Zugabe von "Base Elementz"versucht, diesen Status zu erhalten. Da Teilwasserwechsel hier kontraproduktiv wären, da sie die Zusammensetzung wieder ändern würden, verzichtet man gänzlich darauf bzw. führt diese über tägliche "Mikrowasserwechsel" durch, bei der die Menge an zugeführtem Base Elementz durch das Entnehmen von Altwasser ausgeglichen wird. (Für mich klingt das so, als wären die Base Elementz+Osmosewasser=Ideales Meerwasser). Die Anreicherung unerwünschter Nährstoffe wie Nitrat, Phosphat und Gelbstoffen wird über ein Algenrefugium und Absorber gelöst.
    Ziel ist es, die Verhältnisse im Meer bestmöglich zu immitieren.


    Frage: In welchem Meer? Im Roten Meer ? Indischer Ozean? Nordsee? Welches Wasser soll ich nachahmen, wenn ich teilweise Korallen aus verschiedenen Weltmeeren halte?


    sangokai
    Bei der Methode von Jörg Kokott wird NICHT versucht, die Zusammensetzung von Meerwasser zu immitieren. Dem Becken wird ein breiter Haushalt von Spurenelementen und Nährstoffen angeboten, so dass für JEDEN Beckenbewohner etwas dabei ist. Die Methode macht keine Vorgaben zur Stabilisierung der Wasserwerte (KH, Nitrat, Phosphat, Ca, Mg etc) und überlässt dabei dem Benutzer, welche ergänzende Methode er verwendet.


    Frage: Das hört sich für mich an, wie ein dickes Buffet, wo von allem reichlich da ist und jeder Gast auf seine Kosten kommt und am Ende alle schön dick, fett, zufrieden und satt nach Hause gehen. Aber was mach ich mit den Dingen, die keiner essen wollte, außer vielleicht die Ratten, Kakerlaken (Cyanos, Dinos) ?
    Wie stellt das System sicher, dass ich nicht zu viele Nährstoffe einbringe, die nicht verbraucht werden und sich dadurch unnatürlich anreichern?

    Einmal editiert, zuletzt von Timo ()

  • Placebo's: nein, das ist auch in meinen Augen unsinnig. Ein Aquarium hat keine Psyche, die uns austrickst, und ein Aquarium hat auch keine psychosomatischen Beschwerden. Man mag vielleicht mehr ins Becken schauen und auf mehr Details achten, und darüber erkennt man vielleicht vermeintliche Verbesserungen oder Verschlechternungen, die werden aber über die Zeit keinen großen Einfluß haben.


    Das hast Du nicht richtig gelesen. Ich meinte einen Placebo-Effekt auf den Anwender, der sich einfach mehr mit seinem Becken beschäftigt. Kling ich so bescheuert, dass ich meinem Becken eine Psyche zutraue :10_small20:

  • Man mag vielleicht mehr ins Becken schauen und auf mehr Details achten, und darüber erkennt man vielleicht vermeintliche Verbesserungen oder Verschlechternungen, die werden aber über die Zeit keinen großen Einfluß haben.


    Hi Timo,
    auf den Effekt auf den Anwender bin ich auch eingegangen (s.o.). Wenn ich einem Tester ein Placebo für sein Becken gebe, und er tatsächlich Verbesserungen oer Verschlechterungen in seinem Becken sieht, was hätte das dann für mich als Hersteller für eine Bedeutung? Für das Produkt keines, weil es eben nichts mit dem Produkt zu tun hat. Ich würde mir da glaube ich eher Gedanken um den Tester machen, aber statistisch betrachtet, ist der Anteil an Testern, die hier die Statistik signifikant beeinflussen würden, vermutlich minimal. Jedenfalls ist es kein Thema, das es mir als Hersteller helfen würde, meine Produkte besser beurteilen zu können.


    Jörg

  • Da diese Tests ja offensichtlich noch nicht durchgeführt wurden, sollte man keine Mutmaßungen darüber treffen, ob sie helfen würden oder nicht. Dann ist ja der Sinn eines Tests schon hinfällig. Auch ich als Entwickler muss mich manchmal auf Tests einlassen, die ich im ersten Moment vielleicht für unsinnig halte. Mit den Jahren hat sich aber gezeigt, dass man sein eigenes Ego dabei bei Seite stellen muss.


    Placebo-Effekte können vielfältig auftreten:


    1. Der Anwender kann sich schlichtweg einbilden, eine Verbesserung zu sehen. Ich unterstelle, dass ein nicht unerheblicher Teil von Aquarianern NICHT in der Lage ist, durch "gucken" die Lage des Beckens beurteilen zu können.


    2. Der Anwender kümmer sicht mehr um sein Becken. Vernachlässigt die Wasserwechsel nicht, reinigt den Abschäumer öfter, entfernt Schmuddelecken, achtet auf die richtige Fütterungsdosierung etc.


    Ich möchte das mal mit Jogging vergleichen: Kauft man sich für 500 Euro ne Jogging-Ausrüstung fühlt man sich ggf. genötigt auch Laufen zu gehen. Nicht die Ausrüstung führt dabei aber dazu, dass man läuft, sondern die eigene Psyche.



    Placebo-Effekte müssen ja nicht schlecht sein, es gibt genügend Leute, bei denen dieser Effekt so stark ist, dass am Ende eine signifante Verbesserung des Problemzustands eintritt.

    Einmal editiert, zuletzt von Timo ()

  • Ich habe mein ego schon im Griff.


    Die sangokai Methode betrachtet keinen spezifischen Parameter, der sich durch den Einsatz der sangokai Produkte ändern würde, und v.a. ist das Wirkprinzip des sangokai System wie ich es mehrfach geschildert habe, keines, dass eine bestimmte messgabe Aufgabe erfüllen soll. Ich habe erklärt, dass sich die sangokai Methode mit der Dosierung von Nährstoffen beschäftigt, und das jedes Becken mit den Nährstoffen unterschiedlich umgeht. Wie soll ich also eine Placebo-Wirkung genau für einen bestimmten Test definieren. In dem einen Becken fällt der Nitratgehalt, im zweiten Becken nimmt er zu, im dritten ergibt sich gar keine Wirkung auf den Nitratgehalt. Und das betrifft auch alle möglichen anderen Parameter, seien sie messbar oder nicht.


    Für mich als Hersteller ist ein Placebo-Effekt einfach nicht brauchbar, weil die Wirkung auf den Anwender unerheblich ist.


    Und der Vergleich mit dem Jogger ist für mich irrelevant: das sind kurzzeitige Momente, selbst wenn man mit einer neuen Ausrüstung den Leistungszustand kurzfristig positiv beeinflussen kann (was auch nicht richtig ist, man wird nicht leistungsfähiger daduch, das man tolle Schuhe trägt, sodern allenfalls verschiebt sich die psychische Schmerzgrenze und man hält länger durch, weil man es eben will), der Effekt läßt beim dritten Mal Laufen aber nach und letztlich ist der Trainingszustand gegeben und die Leistung da oder eben auch nicht.


    Der Aquarianer kann sich sonst was einbilden, aber selbst wenn er innerhalb von zwei Wochen etwas bemerkt, was sich zufällig ergeben hat, dann wird sich das nicht über 2 Monate hintragen lassen.


    Jörg

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