Wieviele und wohin?

Servus hans!

Prinzipiell kann man sagen, so schnell besetzen wie irgend möglich - meist limitiert hier der Geldbeutel.
Allerdings musst du dann auch dafür sorgen, dass alle Korallen entsprechende Nährstoffe vorfinden, was in einem neuen Becken (zunächst) ohne Fisch, ggf. für einen Anfänger tatsächlich schnell zum Problem werden kann. Ich nutze hierfür das Sangokai Start-System (dosiert Phosphat und Nitrat) und bin damit bisher perfekt gefahren. Achtung allerdings: Umso mehr du anfänglich besetzt, umso höher werden auch deine Fehler bestraft - unter Umständen. Penible Wassertests (ALK, CA, Phosphat, Nitrat, Dichte und Temp) sind super wichtig.

Ich halte die aufgelegte Idee für optimal. So 20 Ableger sollten in diesem 150er? Becken ganz gut konsumieren.
Du kannst dann auch direkt Wirbellose wie Garnelen, Schnecken etc einsetzen (ruhig zufütten). Die ersten Fische, würde ich nach ca 10-14 Tagen einsetzen. Mit einem entsprechenden Ammoniumblocker auch früher (Nitritpeak).

Von den Korallen her, musst du dich belesen. Du kannst dein Riff prinzipiell in drei Sektoren einteilen:

a) Viel Licht, viel Strömung -> Riffdecke -> SPS (Acroporen, Serio, Stylo, Monti)
b) Gut Licht, medium Strömung -> Mittig -> (Montis, Gorgonien, Arcas, diverse LPS und Weichkorallen)
c) Ausreichend Licht, wenig Strömung -> Bodennähe (LPS wie Euphyllias, Weichkorallen (Sinularia), Zoas etc.)

Daher ergeben sich auch die entspechenden Korallengattungen. Auch hier wird dich die Erfahrung mit der Zeit lehren, wo du welche Koralle ansiedeln kannst etc. Aber als grober Überblick sollte es taugen. Generell kann man hier empfehlen: Weder Zoas, noch Clavularia, noch Briareum etc an Festgestein zu kleben - sie wachsen dir dein Riff voll. Auch hier hilft es sich zu belesen.

Hallo Hans,

hast Du denn schon eine Vorstellung welche Tiere du in deinem Becken pflegen möchtest?

Viele Grüße
Birgit

Zitat von jamyz

gibt es denn irgend eine Faustformel mit wie vielen Tieren man starten sollte? (also z.b. bezogen auf die Wassermenge, Stellplatz, x cm von der nächsten entfernt, etc?)

eine faustformel gibt es dabei nicht. es gibt erfahrungswerte und die grundbedürfnisse bzw. die lebens- und wuchssart der jeweiligen korallen. diese sind der limitierende faktor im zusammenleben und der möglichen nähe verschiedener arten zu einander.

Zitat von jamyz

Was ist denn "eine signifikante Menge" sodaß die Biologie in Schwung kommt und die Korallen eine Konkurrenz zu Algen darstellen?

auch hier ist es in jedem becken anders.
korallen stellen hauptsächlich eine raumkonkurrenz zu algen dar. je mehr fläche mit korallen besetzt ist, desto weniger möglichkeiten haben algen sich weiträumig auszubreiten.

Zitat von jamyz

Ich habe mir mal 3cm "Ablegersteine" aus Pappe auf meinen Riffaufbau gelegt, um ein Gefühl zu bekommen, wieviele Korallen rein Stellplatz-technisch denn im Becken Platz hätten.

aus erfahrung kann man glaube ich sagen, dass man das schlecht bis gar nicht planen kann. deine methode ist und wird es vermutlich auch, theoretisch bleiben.

Zitat von jamyz

Hierbei habe ich natürlich noch keinerlei Bezug auf Wuchsgröße, Verträglichkeit, etc. genommen.

das wäre aber bei deiner art der planung von wichtigkeit. je nach geplantem besatz ist deine planung damit schon hinfällig.

setze ein paar einfache korallen ein, schaue wie sie sich machen, kontrolliere engmaschig deine wasserwerte inkl. der nährstoffe, korrigiere diese dauerhaft mit versorgungssystem und halte sie stabil, besetze stetig weiter unter weiterer kontrolle der werte. wenn du diese fest im griff hast, bei abweichungen schnell reagieren kannst, dann kannst du auch recht schnell das einsetzen, was du auch einsetzen willst.

hi,

wir sollten zuvor mal den begriff "koralle" von der größe her eingrenzen.

immer wieder trifft man auf leute, die schwierigkeiten haben, das becken zum laufen zu bekommen.

da wird dann von 20, 30 korallen im besatz gesprochen und wenn dann fotos gezeigt werden, sieht man kleinste schnipsel diverser arten.

oft erst vor wenigen tagen aufgepflanzt und noch damit selbst beschäftigt, sich nach cut und pflanzung wieder zu finden.

eine koralle sollte in klein so ausschauen, wie ein großes exemplar, halt nur in bonsai.

mal einfach beschrieben.

wenn später dann das becken gut steht, wasserparameter stimmen, korallen wachsen locker vor sich hin - dann kann man auch bedenkenlos kleinere nachzuchten ohne probleme dazu setzen.

Genau so Joe...deshalb gibt es bei Dir auch Korallen und keine ,,Schnipsel" LG

Dem Hinweis von Joe kann ich nur zustimmen. Ich habe am Anfang viele Korallen geschenkt bekommen. Aber alles frische Bruchstücke. Bei den LPS ging das ganz gut. Bei den SPS habe ich mittlerweile alle bis auf eine Stylophora verloren. Das waren 4 oder 5 Stück. Sie waren zwar groß, aber frisch gebrochen und hatten keine Chance sich an die schwankungen anzupassen. Also schau, dass du ordentliche Ableger findest, mit ordentlicher Basalscheibe oder genug Polypen dran. Und dann in ordentlicher Größe. Und dann einfach nach und nach besetzen.
Dann wird das schon

Das mit den kleinen Ablegern kann ich so jetzt nicht bestätigen. Ja - sie sollten bestenfalls schon eine Basalscheibe bspw. ausgebildet haben, allerdings geht es auch ohne Ausfälle bei kleineren Ablegern. Ich habe jetzt zuletzt ein 525l Becken gestartet, teils auch mit sehr kleinen Ablegern und bisher keine Ausfälle zu verzeichnen. Meiner Ansicht nach reichen die gewöhlichen "S" Ableger durchaus.

Eine engmaschige Kontrolle der Nährstoffe und des Kalkhaushaltes vorrausgesetzt.

natürlich gehen auch kleinere ableger.
nur sind diese weitaus anfälliger bezüglich unregelmässigkeiten als bereits grössere kolonien.
ebenso ist die nahrungs- und raumkonkurrenz bezüglich algenwuchses eher unzureichend. und das ist ja auch ein wichtiger punkt beim schnellen besetzen.