Quarantänebecken ja oder nein?

  • Da ich mit meinem Becken ja möglichst schnell mit Korallen besetzen möchte, stellt sich mir die Frage, ob ich auch ein Quarantänebecken einrichten soll. Sinnvoll ist das ja schon, um ungebetene Gäste und Probleme gar nicht erst ins Hauptbecken gelangen zu lassen. Natürlich bedeutet es auf der anderen Seite mehr Kosten und mehr Aufwand.


    Da ich die Qualität der Verklebung bei einfachen Standardbecken gruselig/bedenklich finde, dachte ich an eine lebensmittelechte Kiste aus PP. Davon habe ich auch mehrere unbenutzte da. Auch ein Schwerlastregal mit reichlich Platz für weitere Meerwasserbehältnisse steht zur Verfügung. Sand wird von der Einrichtung des Hauptbeckens noch übrig bleiben und für Steine habe ich ja Atoll direkt um die Ecke. Eine gebrauchte Giesemann Quazar konnte ich ebenfalls sehr günstig gebraucht kaufen. Für mein Hauptbecken möchte ich diese aber nicht einsetzen. Würde dann nur noch eine kleine Pumpe und ein Heizstab fehlen. Meine Erstbecken möchte ich in zwei Sitzungen komplett besetzen. Das Quarantäne"becken" könnte ich dann ja weiter laufen lassen um Lebendgestein selbst zu kultivieren, Lebendfutter zu züchten, armen bösen Krabben, die andere los werden wollen ein Asyl zu bieten, als Ablegerbecken nutzen, ...


    Was haltet ihr von der Idee?


    Die Kisten sind transparent und ich habe sie in den Maßen 56,5x38x16 (BxTxH), 37x26x17 (BxTxH) und 37x26x27 (BxTxH). Das erste Maß ist meinem Hauptbecken ja recht ähnlich, fällt mir gerade auf.

  • Hallo Chris,


    grundsätzlich ist die Idee eines Quarantänebeckens vorbildlich, nicht nur für Korallen, sondern gerade auch für Fische. Das hatte ich vor einigen Monaten erlebt, als ich neue Fische kaufte, diese einsetzte und eine knappe Woche später die Hölle ausbrach. Einen sehr schönen Eibli-Zwergkaiser habe ich verloren, dem kleinen Eibli, den ich als Ergänzung dazugekauft hatte, geht es jedoch gut.


    Aber auch bei Korallen kann man sein blaues Wunder erleben. Da berichten Leute sogar von Kieferwürmern, die sie sich mit den Ablegersteinen der Korallen eingeschleppt hatten, von den üblichen Turbellarien, Schnecken und Krabben mal ganz zu schweigen.


    Die große Schwierigkeit wird sein, die nötige Disziplin zu bewahren und genügend lange und konsequent die Quarantäne durchzuhalten.


    Gruß
    Sandy

  • Ich finde es auch eine sehr sinnvolle Einrichtung. Dein Beispiel bestätigt das ja auch wieder. So kann man eben etlichen Problemen vorbeugen, die man später nur schwer oder gar nicht mehr los wird. Ich glaube ich werde das dann angehen. Viel zusätzliche Kosten außer dem zusätzlichen Strom, der ja fast nix ausmacht, kommen ja auch nicht auf mich zu. Außerdem hätte ich dann auch schon ein "Becken" für die anderen genannten Zwecke.

  • Habe ich bei mir auch so gemacht, habe immer noch einen kleinen Pott mit Lebendgestein und ein paar Einis/Schnecken, wie du schon schriebst, kostet kaum was und kann einem aber großen Ärger ersparen. Achja und Makroalgen.

  • Die Entscheidung steht. Macht zwar irgendwie kaum jemand, aber gerade das ist ja schon fast ein Grund, es zu tun :-).
    Passt auch prima. Dann werde ich erst das Quarantänebecken starten mit der Kokottschen Schnellstartmethode und kurz bevor ich die Korallen aus der Quarantäne entlasse, geht das Plexibecken an den Start. Bis dahin habe ich dann ja auch Zeit um den Kleber in kleiner Menge aufzutreiben. Dann sitzt die erste gemütliche Runde Korallen im neuen zu Hause, sobald die Werte im Plexibecken ok sind und dann kann die zweite Runde Korallen ins Quarantänebecken wandern und das Spiel beginnt von vorne. Das klingt für mich passend.
    Ich sehe nur schon mit Schrecken das Regal mit weiteren Becken zuwachsen, die dann eben für die ganzen weiteren oben genannten Aufgaben herhalten müssen :-). Bald gibt es kein Zurück mehr, dann nimmt der Schrecken seinen Lauf :-).

  • Ach, ich könnte unser ganzes Haus mit kleinen Becken zu pflastern. Kann man sich eigentlich bei dem Virus oder der Sucht nicht sowas verschreiben lassen ... :10_small20:

  • Hallo,


    wie lange soll eine solche Quarantäne-Phase idealerweise denn so gehen? In Bezug auf Korallen jetzt.
    Ich meine, die Korallen müssen ja im Quarantänebecken ebenfalls mit Nährstoffen etc versorgt werden. Eine passende Beleuchtung ist ja auch kein Fehler, sollte es länger gehen. Deshalb meine Frage, was es da für Empfehlungen gibt bzgl. der Dauer.
    Bei Fischen kann ich das eher abschätzen.



    Es gibt doch auch so Mittel wie Pest Control, die da sehr wirksam sein sollen, um sich keine ungewünschten Gäste ins Aquarium zu holen. Wirkt zwar nicht gegen gar alles. Aber immerhin gegen so einiges.


    Gruß,
    Matthias

  • Das Quarantänebecken hat die gleiche AUsstattung wie das Becken, in das die Korallen später eingesetzt werden, Pumpe, LED-Beleuchtung, ... und würde in meinem Fall ebenfalls mit Sangokai versorgt werden. Die Korallen werden so lange darin bleiben, dass man genügend Zeit hat, evtl. mit eingebrachte Schädlinge zu entdecken und die Koralle an die Beckenverhältnisse zu gewöhnen. Da ich möglichst gleichwertige Bedingungen wie im Hauptbecken schaffen würde, würde ich auch das Quranänebecken mit natürlichem Meerwasser fahren. Da eine andere LED darüber hängt, würde ich zumindest versuchen die Beleuchtungsstärke ebenfalls annähernd gleich zu halten. Da ich dahingehend keine Erfahrungswerte habe, kann ich auch keine konkreten Zahlen nennen, aber ich denke mindestens eine Woche wäre angemessen. Sollte es dann keine Anzeichen von miteingeschleppten Glasrosen oder anderen Gemeinheiten geben, wandert der Pflegling in sein endgültiges zu Hause.
    Da ich mein Plexibecken in zwei Schüben voll besetzen möchte, würde das ganze wie oben beschrieben ablaufen. Danach würde ich die Quarantänestation weiter laufen lassen als Ableckerbecken, zur Lebendfutterzucht, zur Kultivierung von Lebendgestein, um Flüchtlingen Unterschlupf zu gewähren, ....

  • Hi Matthias,


    die Antwort liegt in dem Vermehrungszyklus der Schädlinge, die wir verhindern wollen. Das geht von einigen Tagen bis zu einigen Wochen. Generell würde ich sagen etwa 3-5 Wochen Quarantänezeit muss man schon einrechnen. In meinem Fall war es so, dass keiner der drei Fische, die ich gekauft hatte, in irgendeiner Weise auffällig waren. Sie waren auch nicht sichtbar krank, hatten anscheinend die Krankheit bereits hinter sich, waren aber noch ansteckend. Den neuen Fischen ging es auch gut, nur den alteingesessenen Fischen ging es schlecht, diese hatten die Immunität nämlich nicht.


    Deshalb denke ich, dass für Korallen eine Behandlung mit Pestcontrol/Jodbad die erste Maßnahme sein sollte, eine Überprüfung, ob man Gelege sieht an dem Ablegerstein/Koralle, gegebenenfalls abkratzen und dann die Quarantänezeit, um zu sehen, ob wirklich nichts da mitgewandert ist. Das ist schon einiges an Aufwand.


    Bei einer Fischquarantäne muss das Becken schon so groß sein, dass der Fisch es für ein paar Wochen darin aushält und auch etwas Deko hat, um sich zu verstecken und entsprechende Schlafplätze. UVC-Klärer am Quarantänebecken ist auch sinnvoll.


    Im Prinzip betreibt man ein zweites Becken mit fast dem gesamten Technischen Aufwand wie das Hauptbecken. Gut, ich würde keine Dosierpumpen nehmen, sondern einfach jede Woche Wasserwechsel machen, auch Abschäumer und UVC können abgeschaltet werden, wenn keine Quarantänebewohner da sind oder nur einige Korallen im Wasser sind, aber zumindest das Wasser muss bewegt und auf Temperatur gehalten werden, damit es schnell zum Einsatz kommen kann.


    Das echte Problem ist aber der innere Schweinehund, der einfach gähnt, sagt "Mann, war das ein langer Tag", dann bequem die Koralle ins Becken plumpsen lässt und sich schlafen legt. Morgen ist schließlich auch ein Tag und dann wird alles nachgeholt. Klar... sicher.


    Gruß
    Sandy

  • Genau, es ist ein vollständiges zweites Becken und genau so sollte man es auch behandeln. Fische werde ich ja keine Pflegen, von daher müssen auch keine in Quarantäne. Was ich allerdings weder bei Fischen noch bei Korallen machen würde, ist einfach etwas ins Becken kippen. Erst wenn es Anzeichen für irgendetwas gibt, würde ich mit entsprechenden Gegenmaßnahmen reagieren. Auch hätte das Quarantänebecken in meinem Fall genauso wie das noch zu bauende Hauptbecken keinen Abschäumer und keinen UV Klärer. Da das Quarantänebecken ja vor meinem Hauptbecken gestartet wird, hat der innere Schweinehund keine Chance, die Korallen irgendwoanders hin plumsen zu lassen ;-). So gewöhne ich es mir dann vielleicht auch an. Außerdem wird das Quarantänebecken in meinem Fall ja nur zweimal als Quarantänebecken genutzt werden (zumindest rede ich mir das ein), da ich ja in zwei Schüben voll besetzen werde.

  • Hallo Chris,


    ein Becken mit Krach und Wumm zu besetzen ist immer sehr riskant. Wenn Du ohnehin in nur zwei Schüben besetzen willst, dann kannst Du Dir das Quarantänebecken schenken. Der Unterschied zum Neuanfang ist nicht mehr so wild. Auch der Sinn, einige wenige Sachen praktisch unter dem Mikroskop zu betrachten für einige Zeit fällt weg, wenn Du direkt dutzende von Korallen und Ablegern dort einsetzt siehst Du den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.


    Dann wäre es als Vorsorge sinnvoller alle Korallen vor dem Einsetzen ins Jodbad zu setzen. Das gibt dann den größten Effekt beim kleinsten Aufwand, sowohl zeitlich als auch materiell.


    Gruß
    Sandy

  • Erstens geht es bei meinem kleinen Tümpel nicht um Dutzende von Korallen und zweitens halte ich wie schon geschrieben nichts davon eine Koralle in ein Jodbad zu setzen, die das vielleicht gar nicht nötig hat. Bei den Korallen geht es ja auch eher darum, was so mit den Ablegersteinen mitkommt. Ist da vielleicht eine Glasrose, die man übersehen hat oder sonstige ungebetene Gäste.
    Beim Besetzen geht es nicht um Krach und Wumm, sondern die von Jörg schon mehrfach ausgiebig beschriebene Methode. Krach wären in meinem Fall vielleicht drei Korallen und Wumm noch einmal maximal 5. :)

  • Chris,


    unabhängig von der Anzahl der Korallen geht es um die Kapazität des Beckens. Wenn Du in Bezug auf die Kapazität des Beckens eine Hälfte und dann die andere Hälfte einsetzt, dann ist das so ziemlich die Definition von "Krach" und "Wumm". Das ist auch definitiv nicht, was Jörg empfohlen hat, da bin ich mir sehr sicher.


    Gruß
    Sandy

  • Was Jörg geschrieben hat, kann ja jeder nachlesen.
    Ich werde das alles auch noch einmal mit ihm durchsprechen wenn er wieder fit ist. Wenn meine Interpretation zu Krach und Wumm sein sollte, werde ich sie eben entsprechend anpassen. Aber der erste Schritt der Quarantäne mit vielleicht drei Korallen nachdem das Becken so weit ist und dann dem späteren Einsetzen ins Hauptbecken scheint mir unbedenklich. Hast du da konkrete Einwände? Den zweiten und dann evtl. dritten...Schritt werde ich ohnehin ja erst in einige Wochen durchführen können. Auch der erste Schritt wird frühestens in zwei Wochen starten. Ab morgen bin ich erst einmal für eine Woche nicht in NRW.

  • Hier mal ein Blick in meine Quarantäneecke. Wie man sieht, ist da durchaus auch noch mehr möglich und gelpant, als nur die eine flache Kiste als Quarantänestation. :2_small9:



    Ich hatte ja schon die olle gebrauchte Giesemann Quazar erwähnt, die das Quarantänebecken erhellen soll. Aber da war natürlich keine Beckenhalterung dabei und wenn, würde die wahrscheinlich auch nicht an die Kiste passen. Eine Deckenaufhängung ist im Regal natürlich auch schwierig und ganz nach oben wollte ich das Becken auch nicht stellen. Also erst einmal eine günstige provisorische Lösung gesucht.



    Einfacher geht es kaum.



    Da wird doch jeder Designer für Lampenhalterungen neidisch.



    So sieht das ganze dann an Ort und Stelle aus. Da das Holz auf einer Schiene liegt, kann die ganze Konstruktion auch ganz einfach nach hinten geschoben werden.


  • gute lösung...


    wie machst du das mit temperatur? ist es in der ecke so warm, dass die korallen oder fische auch mal ne woche dort stehen können? oder hängste dann ein heizer in die jeweiligen behälter? ebenso mit strömung?


    signatur.jpg


    Hilfreiche Informationen von der Einrichtung

    bis zum Betrieb des Beckens

  • Das Quarantänebecken wird mit kompletter Technik betrieben. Deshalb habe ich Strömungspumpe und Heizer doppelt bestellt. Einmal für das Plexiglasbecken und einmal für das Quarantänebecken. Das Plexiglasbecken wird ja im Wohnzimmer untergebracht werden.
    Was ansonsten noch auf dem Regal Platz findet, wird natürlich auch immer so betrieben werden, dass die Bewohner alle Technik haben, die zu deren Pflege notwendig ist.
    Die ganzen bestellten Sachen müssten im Laufe der Woche hier eintrudeln. Den Rest hole ich dann, wenn alles andere so weit steht.

    Einmal editiert, zuletzt von Chris ()

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