Hallo,
nach dem Desaster zum Unterschrank des Red Sea Peninsula 650 habe ich mich entschlossen auf ein völlig neues Gesamtsystem mit selbstangefertigtem Unterschrank mit Alurahmen und ein neues Becken aus Acrylglas (Plexiglas, Hersteller Schuran) umzustellen. Volumen nun ca 50l mehr.
Die ganze Geschichte dazu, beginnend mit den umfangreichen Vorbereitungen sowie den Verlauf vom Start an zum Peninsula 650 im letzten Jahr findet ihr hier:
Red Sea peninsula 650 mit high-end-technik
In den etwa 8 Wochen insgesamt, die ich (unfreiwillig) auf die Sonderanfertigung zum neuen Becken warten mußte, habe ich natürlich so einige Dinge schon vorbereitet und hatte auch Zeit darüber Überlegungen, was denn besser zu machen ist (Stabilität, Praktikabilität, Wartungsfreundlichkeit und ein tiergerechter und optisch mich ansprechender Riffaufbau mit zukünftigem Potential für ein wachsendes Riff) anzustellen.
So habe ich nocheinmal tief in die Geldkatze gelangt und folgendes besorgt (einiges ist noch gar nicht hier - in der Hoffnung, dass alles "in time" zum WE hier noch eintrifft):
Becken:
Abmessungen: 150* 80* 55 cm , Acrylglasstärke 12 mm, Brutto 660 L.
Gründe für die Wahl eines deutlich teureren (Preis nur des Beckens etwas mehr als 2500 Euro) Acrylglasbeckens sind für mich:
- deutlich geringeres Gewicht:Das Becken selbst wiegt knapp nur 70 kg (statt der ca. 180 kg des Peninsula von Red Sea)
- Langlebigkeit: da keine Silikonnähte vorhanden, soll nach Herstellerangaben (Schuran) Jahrzehnte halten, deutlich geringere Scherkraft - und Bruchempfindlichkeit
- bessere Lichtdurchlässigkeit ohne Farbverfälschungen
- bessere thermische Isolationseigenschaften
Ein Poolbecken wie beim Peninsulasystem war preislich akzeptabel (für mich) nicht machbar, daher die Rahmenvariante mit einer Strebe. Diese hat jedoch den Vorteil, das Fische am Springen (hoffentlich) gehindert werden, das kaum noch Wasser an die Aussenscheiben beim Hantieren im Becken gelangt und das man die Strömung zur Oberfläche hin "schärfer" einstellen kann.
Eindeutiger Nachteil ist die Kratzerempfindlichkeit
Als Scheibenreiniger werde ich, da von Tunze dazu explizit als geeignet für Acrylglas beschrieben, einen Tunze care-Magnetreiniger (natürlich nur mit den Kunststoffklingen) verwenden.
Das Becken steht ohne Zwischenunterlage direkt plan auf einer rundum lackierten 18mm Multiplexplatte.
Das Becken wird einschließlich 3 Tankdurchführungen (25mm, 32mm und 40mm) geliefert, die Vorrohrungen dazu werde ich selbst anfertigen, als Anstauventil kommt ein Membranventil von Aliaxis in 32mm (Italy, sehr hochwertiger Eindruck) zur Anwendung (siehe Bild).
Alurahmenunterschrank:
Selbstbau (Motedis) in 45 mm Boschprofil mit 10mm Nut, schwere Ausführung. Sehr stabiler Eindruck, gewichtsmäßig trotzdem nicht einmal insgesamt so schwer (geschätzt) wie der Holzunterschrank zum ehemaligen Peninsula.
Hab dafür noch so einige Streben von dem Profil passend hier liegen (nicht verbaut bisher), für den Fall, dass mehr Scherkraftsicherheit nötig wird oder ich mehr Anbringungsmöglichkeiten brauche (dafür ideal).
Dieser Rahmen steht auf insgesamt 11 auch unter Last noch höhenverstellbaren Möbelfüssen, um eine Nivellierung auch im gefüllten Zustand vernünftig noch Durchführen zu können (Belastbarkeit je 150Kg).
Das Ganze steht plan dann auf einer allseitig lackierten 21mm Multplexplatte.
Als Trennwände zwischen dem Feuchtbereich mit dem Filterbecken und der Technik kommen 10mm SmartX-Platten, ebensolche als Verkleidung an alle drei sichtbaren Seiten, diese dann schnell abnehmbar mittels Neodymmagneten befestigt. Ob das optisch der Weissheit letzter Schluß sein soll wird sich zeigen (eventuell muß ich mir da was Schöneres noch Aussuchen).
Technik (das meiste vom Peninsula übernommen):
Beleuchtung:
6 mal 54W ATI Hybrid (Version 2017) mit 3 mal 75W LED. Die Leuchte habe ich vom Peninsula erstmal übernommen. Die Beleuchtung wird aber noch verändert (größere Hybridleuchte von ATI oder ganz anderes Leuchtensystem-da bin ich noch am Überlegen). Röhren: ATI 3 mal Coral plus, 3 mal blue plus.
Strömung:
4 mal Tunze Stream 3, gesteuert über Tunze USB-Controller 7097. Zwei an jeder Beckenseite über die gesamte Länge des Beckens abströmend. Immer nur eine Seite (links oder rechts je 2 Stück) in Betrieb als Gezeitensimulation mit Wellenschlagfunktion. Das hat, nun mit 4 dieser Pumpen, zum Peninsula extrem gute, laminare Strömung erzeugt (Ringströmung). Sehr leise Pumpen mit jedoch etwas optisch gewöhnungsbedürftiger Anbringung.
Filterbecken:
Ich verwende das von mir für den Vliessfilter veränderte Originalfilterbecken des Peninsula 650 weiter, ca. 130-140l Nettovolumen. Refugium dadrin (ca 50l) dazu mit Tunze LED full spectrum 26W getaucht (zur Vermeidung von Streulich im Filter) beleuchtet, diese auch angesteuert durch den Tunze Controller 7097. In das Refugium wird wieder reichlich Lebendgestein eingebracht (in ca 6 monatigen Abständen wird dieses getauscht oder ergänzt, um maximale und ungestörte Biodiversität dadrin zu erhalten).
Abschäumer:
Royal Exclusiv Mini Bubble King 200 VS13 mit RD3 Mini Speedy/extra schmale VS.
Zum Verlängern der Wartungsintervalle wird bei Bedarf auch wieder der AquaDriver SkimClean 200 HELIX als automatische Schaumtopfreinigung angeschlossen (läuft im mom aber ohne).
Ich habe einen neuen Sander Certizon 25 mg Ozonisator hier noch liegen, um die Leistung bei später dichterem Besatz eventuell noch zu steigern.
Auch werde ich einen "Atemkalkreaktor" da noch Anschließen, dies um den pH insgesamt besser zu Stabilisieren (wie ich das mache muß ich mir noch überlegen), denn der pH schwankte im Peninsulasystem schon deutlich (7,7-8,3) im Tagesverlauf.
Rückförderpumpe:
Royal Exclusiv Mini Speedy 50 Watt / 5,0m³ / 10V Regeleingang, unter Dauervollast laufend.
Heizer:
300W Titan von Schego. Eventuell verwende ich aber auch nur den Titan 100W von Schego (der reicht nämlich auch)
UV:
De Bary AN-15 E mit neuer Röhre dazu, angetrieben durch Aqua Medic DC Runner 1.1 (12W), werde die Leitungen dazu noch Verrohren.
Wirbelbettfilter:
Mainriff Magnetic System, 2 mal 1l Kammervolumen, angetrieben von Aqua Medic DC Runner 1.2 (12W), sehr praktischer und hochwertiger Fliessbettfilter für Kohle und Rowaphos.
Vliessfilter (Papierfilter):
ClariSea SK 5000 AUTOMATIC, hat bisher sehr gut funktioniert beim Pensinsula, Verbrauch bisher etwa 1 Rolle im Monat. Da der Wasserstand jedoch für den im Filter zu hoch muß ich den höhersetzen.
Algenfilter:
Skimz Macroalgen Reactor MBR157, dieser wird jedoch erst später mit Drahtalgen bestückt eventuell in Betrieb genommen, falls Nitrat wieder Ansteigen sollte...
Aquariencomputer:
ProfiLux 4 Ultimate-Set komplett, optischer Niveausensor
Dosieranlage:
4-Kanal GHL Doser 2.1 SA und 4 Kanal GHL Doser 2.1 Slave, werde erstmal nur eine davon Anschließen.
Es wird auch weiterhin wird das klassische Balling von Tropic Marin (ABC) und die Spurenelemente "A" und "K" von Tropic Marin eingesetzt.
Neben dem auch wieder die Phytoplanktongabe (easyreefs Easybooster prof 1500ml) mittels Dosierpumpe, mehrfach Nachts direkt in die Rückförderpumpe zur optimalen Verteilung im Hauptbecken eingegeben, verwendet.
Jod und eventuell weitere "echte" Spurenelemente werde ich erstmal auch weiterhin von Hand reingeben.
Osmosewassernachfüllung:
IKS Vario blue 2, 50l Osmosefass
Beckeneinrichtung:
Ca 35 kg Real Reef Rocks (RRR, neu, Platten wie normale Steine), diese habe ich mit EcoTech Coral Cn (und Accelerator) quasi als Grundgerüst jeweils auf Plexiglasplatten in Form von 4 "Modulen" bereits vorfertigt. Diese könnte ich auch später nachträglich als Ganzes bei Problemen aus dem laufenden Becken wieder herausnehmen, so jedenfalls theoretisch meine Idee dazu.
Diese werden dann ins noch leere Becken entsprechend eingebracht, die Plexiplatten werden auf der Bodenplatte des Beckens mittels Silikon leicht fixiert.
Es kommen dann 30 Kg frisches Lebendgestein als "Dach" oben drauf.
So habe ich beide Vorteile, das der Vorfertigbarkeit des Grundaufbaus mit den "trockenen" RRR und das von Lebendgestein (auf das ich nicht verzichten will wegen der Biodiversität und Stabilität der Gesamtbiologie) miteinander verbunden.
So einige (10-20kg(?) lebende Steine bzw. RRR des (noch) laufenden Peninsulasystems mit untrennbar angewachsenen Tieren kommen noch dazu.
Wichtig war mir die Herstellung einer "Ringströmung", also dem Freilassen eines Bereiches für die Strömung hinten am Schacht, so das diese entweder links-oder rechtsherum jeweils für 6 Stunden schön" Kreisen" kann.
Bodengrund:
Ein Mix mit nun auch gröberen Sand/Korallengruß, siehe dazu auch:
Eine reichliche Auswahl an Bodengrund fürs neue Becken
So, das wars erstmal zur Grundinformation, alles weitere wird jetzt in den nächsten Tagen folgen, dann auch mit deutlich weniger Text und wesentlich mehr (neuen) Bildern.
Start des Beckens mit fast ausschließlich natürlichem Meerwasser (ATI) ist für den Freitag geplant.
Danke für die Aufmerksamkeit und
Gruß
Thomas