Beiträge von Andreas L


    Tach Andreas,
    das interessiert mich sehr! Kannst Du denn Deiner Meinung nach/aufgrund von Vergleichen bestätigen, dass Dein Becken sich gut mit reichlich ZP weiterentwickelte?


    Vergleichen kann ich nicht, es ist mein bislang einziges Salzwasserbecken, steht seit 14 Monaten.
    Ich habe jedenfalls mit Totgestein gestartet und außer den besagten Copepoden-"Impfungen" kein lebendes Zooplankton eingebracht. Das eine oder andere ist dazu natürlich mit den Korallenablegern reingekommen. Wenn ich genau hinschaue, sehe ich auch manchmal Krabbelviecher <1mm auf den Steinen. Ob die "reichlich" sind, keine Ahnung ;)


    Und wie gesagt, der Mandarin pickt ausgiebig am Gestein, und zwar nicht nach Resten von Granulatfutter. Er verharrt, schaut sich um und pickt dann zielstrebig. Da er auch Granulatfutter nimmt, kann ich natürlich nicht sagen, inwieweit das ZP im Becken allein ausreichen würde.
    Was ich sagen kann: Ich habe noch ein paar Wochen weiter Copepoden "geimpft", als der Mandarin schon im Becken war, und natürlich auch immer eine Portion direkt vor seine Nase gesetzt. Da ist er jedesmal sofort drangegangen.

    Ich habe drei Monate lang Copepoden vermehrt und mein Becken damit jede Woche "geimpft". Also nicht einfach reingekippt, sondern mit einer langen Futterpipette in die Löcher des Gesteins gespritzt. Danach kam mein Mandarin ins Becken.
    Er pickt jetzt nach knapp einem Jahr immer noch fleißig am Gestein nach Futter, ich nehme mal an, die Copepoden haben da eine stabile Population entwickelt. Allerdings nimmt er auch "Krümelfutter", wenns gerade vor seiner Nase liegt.


    Was du dafür brauchst: Lebende Copepoden als Zuchtansatz, Phytoplankton als Futter (frisch ist gut, Pulver geht auch), großer durchsichtiger Behälter mit Schraubdeckel (hab 5l destilliertes Wasser für 1-2€ gekauft, Behälter ist perfekt), Haarsieb, Pipette.
    Membranpumpe mit Ausströmer ist hilfreich, muss aber nicht.
    Material und Anleitung hatte ich von Aquacopa.

    Bin gespannt auf euer low-tech-Becken :)
    Zu deinen Fragen (auch in der anderen Vorstellung):
    Ich habe mein Becken (150l) vor knapp einem Jahr ohne Probleme mit CaribSea Base Rock gestartet. Kann ich (ohne direkte Vergleichsmöglichkeit) auf jeden Fall empfehlen.
    Mein Clownfisch-Pärchen hält sich zu 95% in der direkten Umgebung "ihrer" Anemone auf, nur beim Füttern schwimmen die beiden im Freiwasser herum. Mit einem Beckenvolumen von 100l hätten die beiden sicher kein Problem.
    Ich habe auch ans Salzwasser akklimatisierte Mollies im Becken. Gibt es (nur) als Nachzucht und die zuppeln gerne Algen weg, und was sonst noch so an Fressbarem herumliegt. Wäre vielleicht eine Option, wenn ihr wegen Nachzuchten bei der "cleaning crew" Abstriche macht.
    Für meinen Mandarin-Leierfisch und sein Bewegungsverhalten halte ich mein Becken (60/50/50) für völlig ausreichend, ungeachtet der im MeWa-Lexikon angegebenen 240l. Artgerechte Ernährung sind Copepoden (Kleinlebewesen, <1mm), die habe ich separat vermehrt und das Becken drei Monate regelmäßig damit geimpft. Mittlerweile wuselt alles mögliche Kleingetier im Gestein, und der Mandarin frisst zusätzlich auch Granulatfutter. Den Mandarin-Leierfisch gibt es auch als Nachzucht, deshalb die Erwähnung.

    Schau mal auf YT bei Hegau Reefer, der hat (hatte?) ein Makroalgen-Aquarium und hat dazu ein paar Vids gemacht. Vielleicht findest du dort noch ein paar nützliche Infos.

    Last sie per Bypass mit der
    Rückförderpumpe laufen so
    spart man auch Strom.
    Und jede Pumpe weniger ist natürlich
    für die Lautstärke förderlich.


    Dass keine Missverständnisse aufkommen: "Bypass" heißt nicht, den UV-Klärer hinter der RFP in die Leitung zu hängen. Dann wäre die Durchflussgeschwindigkeit viel zu hoch und der UV-Klärer wirkungslos. Gemeint ist, eine im Durchfluss regelbare Ableitung hinter der RFP zu schaffen, die dann in den UV-Klärer geht. Dessen Ausgang muss nicht zwingend wieder in den Rücklauf hinter der RFP geführt werden, sondern kann einfach wieder ins Technikbecken plätschern. Da hat man dann auch eine einfache Kontrollmöglichkeit über die Durchflussmenge.
    Zur Frage: Ich nutze für meinen UV-Klärer eine Sicce Syncra Nano, für mich im Betrieb unhörbar. Bin da allerdings auch nicht sonderlich hellhörig.

    Naja, du kennst ja das Volumen von Becken und TB, jeweils bis zum Soll-Füllstand. Gestein und Sand auf Kalkbasis hat etwa 2-3g/ccm, wegen möglicher Lufteinschlüsse im Gestein rechnest du eher an der unteren Grenze, also gut der doppelten Dichte verglichen mit Wasser. Für z.B. 35kg Gestein+Sand ziehst du also etwa 15l vom Volumen ab. Für Technik, Trennscheiben und so Kram nochmal ein bisschen abrunden und du hast ausreichend genau deine tatsächliche Wassermenge.
    Du kannst auch nach dem Befüllen und ersten Aufsalzen aus der verwendeten Salzmenge und der gemessenen Dichte die Wassermenge berechnen, ist halt nur so genau wie die Messwerte selbst. Auch die bis zum Sollwert noch benötigte Menge zum Nachsalzen kannst du damit berechnen.

    Herzlich willkommen.
    Das sind echt respektable Beckenmaße für ein "Anfängerbecken" :thumbup:
    70cm Beckenhöhe sind recht ordentlich. Der Druck, und damit die Zugkräfte auf die Verklebung, nehmen ja mit der Höhe der Wassersäule zu. Dein Aquarienbauer hat das sicher auf dem Schirm, mich würde dabei interessieren, mit welchen Glasstärken (also Breite der Klebekante) da gearbeitet wird.
    Bei einem Becken in der Länge brauchts wohl auf jeden Fall Strömungspumpen an beiden Stirnseiten, also auch an der Kopfseite mitten im Raum, falls das Becken nicht als durchgehender Raumtrenner geplant ist. Wie machst du das mit Kabeln und Magneten außen am Becken?


    Ich frage deswegen, weil ich ebenfalls mit dem Gedanken eines langen und hohen Raumteiler-Beckens spiele. Ist derzeit noch Konzept und keine Planung, aber Detailfragen stellen sich ja von Anfang an :8)
    Edit: Habe eben in deinem anderen Thread gelesen, 12mm Glasstärke und XF350 Strömungspumpe (reicht da eine?).

    Wenn du 0,5g=500mg in einem Liter Lösung hast, hast du in einem ml Lösung 0,5mg.
    Verdünnt auf 100 Liter (also 1ml auf 100l) ergibt das 0,5mg/100l = 0,005mg/l
    Du hast dich anscheinend vertan ;)

    Mit verschiedenen günstigen digitalen/programmierbaren Zeitschaltuhren habe ich über die Jahre immer wieder schlechte Erfahrungen gemacht, die gehen gern mal spontan in Standby (auch ohne Spannungsunterbrechung) oder starten nach Unterbrechung wieder bei 0:00 Uhr, obwohl sie das eigentlich nicht sollten. Gleiches habe ich mit günstigen programmierbaren Thermostaten (eigentlich für Fußbodenheizungen) erlebt, die ich zeitweise in Terrarien verbaut hatte.
    "Günstig" heißt hier bis etwa 25€, ob teurere Modelle zuverlässiger sind, kann ich nicht sagen.
    Derzeit benutze ich gar keine Zeitschaltuhr, würde aber auf jeden Fall eher eine stabil gebaute mechanische Zeitschaltuhr nehmen, wenn die Zeitverschiebung nach einem Stromausfall kein wirkliches Problem darstellt. Die richtige Zeit ist da schnell wieder eingestellt, viel schneller als mit irgendwelchen Buttons und Menüs.

    Die e-jet 1605 ist keine Strömungspumpe.
    Vielleicht kann man mit einem anderem Aufsatz an der Auslassöffnung (oder den beiliegenden Aufsatz einfach weglassen?) ein prinzipiell brauchbares Strömungsmuster erreichen, gleichzeitig ist die Nennleistung von 1600l/h für Strömung ziemlich dünn. Und sie reduziert sich mit Filterwatte zusätzlich, und zwar um so mehr, je mehr die Watte mit Schwebeteilchen zugesetzt ist. Ich würde dir also auf jeden fall zwei "richtige" Strömungspumpen empfehlen.


    Ein anderer Punkt ist, dass man den Powerfilter recht häufig rausnehmen und die Watte wechseln muss, deshalb wäre es unpraktisch, die e-jet 1605 so tief im Becken zu plazieren, besser nahe der Oberfläche oder im Technikbecken.
    Ich benutze die 1605 selbst als Powerfilter. Habe sie im TB installiert und bin mit dem Ergebnis soweit zufrieden.
    Für Strömung habe ich in meinem 60x50x50 zwei MP10 im Pulse-Modus auf je 60% Leistung laufen, die machen nominal über 6000l/h pro Stück bei konstant 100% Leistung, also bei mir grob geschätzte 2x2000l/h. Auch damit bin ich zufrieden, hängt natürlich auch individuell von Riffaufbau und Korallen ab.

    Wurde ja schon gesagt, wenn nur aufgesalzenes Wasser und künstliches Gestein drin sind, hats weder Algen noch Nährstoffe. Irgendwann kommen sicher irgendwelche Erstbesiedler, die Stoffe aus dem Gestein/Sand lösen und N2 aufspalten können (manche Cyanos), aber wozu sollte man die haben wollen?
    Klar stabilisieren Verbraucher die Wasserwerte, und wenn man aus Kostengründen nicht gleich mit Korallen vollballern will bzw. nur kleine Ableger hat, die erst noch wachsen müssen/sollen, dann läufts zwangsläufig auf Algenwachstum hinaus. Nur muss man die nicht vorher "züchten", das pegelt sich von selbst ein.
    "Einfahrphase" wird auch oft mit der Entwicklung der Nitrifikation in Verbindung gebracht. Was im Süßwasser vor dem Fisch- und Garnelenbesatz wegen NO2 notwendig ist, ist beim Riffaquarium optional. Korallen verbrauchen vorrangig NH3/NH4 und NO2, bevor sie NO3 verbrauchen. Das NO2 ist für die Tiere im Salzwasser in den zu erwartenden Konzentrationen unbedenklich, nur auf NH3/NH4 sollte man anfangs ein Auge haben. Wenn hier anfangs weder Korallen noch Mikroorganismen ausreichend verbrauchen, kann es zu bedenklichen NH3-Konzentrationen kommen.
    Deshalb Fisch-/Krebstierbesatz und Futter schrittweise aufbauen und NH3/NH4 und pH (wegen NH3-Anteil) im Auge behalten.

    Sieht sehr schick aus :thumbup:


    Das Frostfutter würde ich trotzdem spülen, das Wasser ist schon eine ziemlich gammlige Brühe und manchmal auch mit Schwermetallen belastet. Davon würde ich nicht mehr als nötig (also das abgespülte Futter selber) ins Becken tun.
    Phosphatlösungen bekommst du von verschiedenen Herstellern für ein paar Euro, da kannst du dann genau abgemessen und unabhängig vom Füttern zudosieren. Ich hab z.B. von DSR 250ml für 8€, 1ml erhöht PO4 in 1000l Wasser um 0,01ppm. Zum genauen Dosieren kann man es natürlich zuerst mit Osmosewasser verdünnen.
    Drahtalge hatte ich auch zuerst irgendwo ins Riff geklemmt zum Nährstoffaustrag. Habe ich dann entfernt, weil ich da dauerhaft eher konstant niedrige Werte/Limitierung hatte und sich in dem "Haarball" auf die Dauer doch eine Menge Schmodder sammelt.

    Herzlich Willkommen :)
    Ich finde, klein anzufangen hat immer den Vorteil, sich vergrößern oder weitere Becken aufstellen zu können, und nichts belebt Interesse und Motivation besser als neue Projekte.
    Ich glaube ja, die oft formulierte größere Schwierigkeit mit kleinen Becken kommt von der stärkeren Tendenz zu unausgewogenem Besatz, unpassender Technik und der Notwendigkeit, Veränderungen (inkl. Dosierungen) feiner zu bemessen. Also nichts, was sich nicht mit Sorgfalt beheben ließe.

    Ich hatte zuerst auch etwas Schwierigkeiten, den Ablauf passend zu drosseln (Reefer170, Originalablauf). Dann habe ich den Ablauf oben mit einem Gitter gedrosselt, eigentlich um zu verhindern, dass Schnecken reinkriechen können. Dann hats auf einmal auch mit dem Feintuning geklappt.

    Kann ich bestätigen.
    Ich habe mein Becken vor 6 Monaten mit Totgestein gestartet, zügig voll besetzt (LPS, Fische, Krebstiere, Schnecken). Trotz eher großzügiger Fütterung mit lebenden Artemien, Granulat und Nori hatte ich anfangs massive PO4-"Verluste".
    Ich habe alle 1-2 Tage gemessen (mit Hannah Checker) und bei Werten <0,02 um 0,05 "aufgestockt", war oft nötig. Nach etwa 8 Wochen wars dann gut damit, habe seitdem ohne weitere Maßnahmen stabil um 0,05 PO4.

    Ich kann mich da argonaut/Chris nur anschließen.
    Ich glaube keiner bestreitet, dass Tritons Methoden in der Praxis gut funktionieren. Tatsächlich nehme auch ich bei vielen Äußerungen seitens Triton das Bedürfnis wahr, die eigene Herangehensweise und "Geschichte" als exklusives Alleinstellungsmerkmal herauszukehren, eine implizite Abwertung anderer Herangehensweisen/Systeme schwingt dabei unvermeidbar mit. Das mag in einem konkreten Werbekontext in gewissem Rahmen üblich sein, aber wenn es ziemlich allgegenwärtig wahrgenommen wird, wirkt es eben recht arrogant und geringschätzig anderen Alternativen gegenüber. Der Eindruck, bei jedem Triton-Post irgendwie einer Werbeveranstaltung beizuwohnen, kommt nicht von ungefähr.
    Andere Methoden führen genauso zu schönen Tanks, für auftretende Probleme gibt es auch andere effektive Möglichkeiten als nur Tritons Herangehensweise.
    Natürlich kann man alles ganz exakt und genau machen wollen, doch letztlich ist unser Aquarium keine Petrischale, kein wissenschaftliches Experiment. Es ist ein Hobby, und zumindest für mich kann ich sagen, Hobby bedeutet auch, mit der Zeit eigene Erfahrungen zu sammeln und selbst abzuschätzen, was mir plausibel ist und was nicht. Natürlich orientiere ich mich da an Konzepten und Aussagen von Herstellern und erfahrenen Aquarianern. Aber eine Methode, die sich als überlegen präsentiert und mir letztlich ein Kochrezept verkaufen will, das voll auf "Erbsenzählen" und Labortabellen setzt, passt einfach nicht gut zu meinen Bedürfnissen an das Hobby.
    Btw, ich finde, Ehsan kommt in Videos immer ein bisschen wie Sheldon Cooper rüber (nicht böse gemeint) :8)

    Die Verklebung von günstigen Standardbecken hält wohl nicht grundsätzlich weniger lang als bei Becken vom Aquarienbauer des Vertrauens. Allerdings ist die Verarbeitung und Qualitätskontrolle vermutlich weniger sorgfältig, so dass Einzelfälle mit Problemen häufiger auftreten. Grundsätzlich kann natürlich auch beim teuren Becken z.B. ein Fingerabdruck (Fettablagerung) an einer Stelle unterm Silikon sein, wo es dann verfrüht zu einer Ablösung kommt.
    Neben sauberer Verarbeitung ist natürlich die Größe der Klebefläche entscheidend, also die Dicke der Scheibe. Eine großzügige Verwendung von Silikon in der Innenkante erhöht nur wenig die Belastbarkeit und sieht nicht so toll aus, verhindert aber kritische Beschädigung z.B. durch Scheibenreinigung oder Algenwuchs, der sich etwas unter die Silikonkante "gräbt".
    Entscheidend für die Belastung der Nähte ist ausschließlich die Höhe der Wassersäule. Es spielt also keine Rolle, ob das Becken 40x20 oder 200x80 Grundfläche hat, lediglich die Füllhöhe bestimmt die Zuglast auf den Nähten. Für die Durchbiegung der Scheiben sind dagegen deren Abmessungen in jeder Richtung relevant.
    Wenn das Becken länger trocken steht, sollten Silikonnähte gefettet werden, um nicht spröde zu werden.