Beiträge von Andreas L

    Überprüf mal den Ammoniumwert. 1,5ppm ist schon sehr grenzwertig und dürfte nur mit ein paar Schnecken und Garnelen/Krebsen im Becken nicht so hoch sein, zumal der Abbau (Nitrifikation, Nitrat 20ppm) offensichtlich stattfindet. Ich würde einen Mess-/Ablesefehler annehmen (0,15 statt 1,5ppm wäre plausibel), oder einen unbrauchbaren Test.

    Erstmal kein Stress...
    Farbausprägung ist vor allem eine ästhetische Kategorie und kein hinreichendes Anzeichen für ein gesundheitliches Problem (deutliches Ausbleichen mal abgesehen). So lang die Koralle vital dasteht, also aufmacht, keine Gewebeveränderung hat, ggf Wachstum erkennbar ist, hast du nicht wirklich einen Handlungsdruck.
    Dein Jod ist laut ICP etwas niedrig, sieht aber nicht nach Mangelsituation aus. Etwas anheben schadet sicher nicht, ist aber eher nicht der Knackpunkt bei deinen Zoas.


    Einige Inhaltsstoffe von CE Blue sind bei dir gut ausreichend vorhanden (Kalium, Brom, Nickel). Was mir bei deiner ICP auffällt, ist ein möglicher Eisenmangel. Ich persönlich würde da eher gezielt ein Eisenpräparat nehmen, CE Blue geht sparsam dosiert sicher auch.
    Wenn möglich, würde ich den Zoas auf jeden Fall mehr Licht geben, also zentraler und/oder höher stellen. An den Lichteinstellungen würde ich eher nicht drehen, wenn das Becken ansonsten gut dasteht.
    Über welchen Zeitraum fand denn die Umfärbung statt, wenige Wochen oder eher mehrere Monate?

    Für unsere Wahrnehmung überdeckt Braun den blauen Farbanteil besonders wirksam, da wäre ein Umschlag in Rot-Braun naheliegend, wenn sich die Zooxanthellen deutlich vermehrt hätten. Das kann von zu wenig (verwertbarem) Licht oder hohen Nährstoffwerten im Wasser kommen.
    Denkbar auch ein Verblassen der blauen Farbanteile (sind die Zoas, unabhängig von der Farbe, insgesamt eher heller oder dunkler geworden?). Da können spezifische Mängel bei Spurenelementen vorliegen. Für Blau ist (angeblich?) eine ausreichende Jodversorgung relevant.

    Die Kleinlebewesen für den Leierfisch leben ja auch auf dem Gestein, gern in Algenaufwuchs... der verhungert schon nicht, wenn der Boden mal abgesaugt wird.
    Ihr könntet den Boden auch in 2-3 Etappen absaugen, nicht alles auf einmal. Das mach auch deswegen Sinn, weil aufgewirbelter Bodengrund gern Nährstoffe ans Wasser abgibt.

    Wenn du was Freischwimmendes suchst, ich habe an MW akklimatisierte Mollies in meinem Becken. Die sind überall im Becken unterwegs, aber keine schnellen Schwimmer, aggressiv oder revierbildend, kommen mit deinen 84 Litern gut aus. Nebenbei noch fleissige Allesfresser.. wenn man sparsam füttert, halten sie auch die Algen kurz. Ich bin jedenfalls absolut zufrieden mit denen :)

    Ich hab auch eine Tubastrea, die anfangs nicht aufgemacht hat.
    Ich habe sie dann 2x täglich für etwa 20min in einer Schale mit Beckenwasser und reichlich Futter "gebadet": Granulat (etwas zerdrückt), zerkleinerte Mysis (TK) und einen Tropfen Amino/C von DSR. Am 2. oder 3. Tag hat sie etwas aufgemacht und konnte gefüttert werden, hat danach dann zuverlässig funktioniert. Nach einer Woche hat sie dann auch im Becken immer wieder tagsüber aufgemacht und wird jetzt dort gezielt mit Granulat gefüttert.

    Ooops, da hab ich Odimor geschrieben, meinte tatsächlich das Protomor :wacko:


    Das Odimor enthält auch Malachitgrün, aber zusätzlich auch Kupfersulfat, das hat nichts im Becken zu suchen!
    Danke Rolf fürs aufmerksame Lesen und die Korrektur :thumbup:

    Mit dem UVC-Klärer kannst du die Parasiten im Freiwasser reduzieren, zum Teil auch im Boden, wenn du bodennah ansaugst. Das braucht etwas Laufzeit, und ganz los wirst du sie damit nicht. Der positive Effekt ist für deine Tiere möglicherweise nicht ausreichend oder kommt zu spät.
    Du könntest zusätzlich mit Medikamenten im Becken arbeiten. Malachitgrün (z.B. Odimor) wirkt gegen Protozoen und gilt als unbedenklich für Korallen. Es wird auch von Krebsen/Garnelen/Schnecken problemlos vertragen (Hersteller-Info und eigene Erfahrung im Süßwasser). Ektomor ist ein "Allheilmittel" gegen Ektoparasiten, Pilz- und bakterielle Infektionen. Der Inhaltsstoff Natriumperborat ist allerdings nicht ganz ohne, taugt z.B. als Schneckengift, wird trotzdem regelmäßig in Becken verwendet. Ist wohl eine Frage korrekter Dosierung, außerdem sollte das Material komplett aufgelöst sein, bevor es ins Becken kommt, damit du nirgends "Schneckenkorn" rumliegen hast..

    Ich würde auch sagen, lass mal die ganzen Flaschen mit organischem Material weg und pack Korallen ins Becken, was der Geldbeutel hergibt. Dann noch vorsichtig PO4 zudosieren, dass es nachweisbar und möglichst stabil ist (0,05 oder so), außerdem einen Abschäumer in Betrieb nehmen.
    Wasserwechsel würde ich schon machen, um die aktuelle Belastung zu reduzieren, aber keine 60% auf einmal, eher alle 5 Tage/wöchentlich 10-15%.
    Deine Krebse und Schnecken musst du natürlich weiter füttern (möglichst gezielt), so lang sie noch nicht genug im Becken finden. Besser täglich kleinere Mengen als nur alle 3 Tage. Die kleine Futtermenge ist bei 300ltr+ ziemlich unerheblich.
    Wenn dein Ammoniak unkritisch ist, mit Fischbesatz starten (nach und nach) und normal füttern. Krebse und Schnecken nur nachsetzen, wenn außer Futterresten auch ausreichend Aufwuchs da ist.
    Zu den Tests: Entscheidend ist, dass dein Gesamtgehalt NH3+NH4 dauerhaft in einen unkritischen Bereich sinkt (unter 0,2mg/l). Am pH brauchst du da nichts drehen, entsprechend musst du den auch nicht exakt (oder überhaupt) messen. Wenn doch, ich habe über die Jahre gute Erfahrung mit einem NoName-pH-Tester(digital) gemacht, sowas kostet keine 20€, glaube ich. Habe ich vor Jahren für Süßwasser kalibriert und immer wieder mal mit Eichlösung überprüft, dann fürs Salzwasser auf pH8 neu kalibirert. Musste den nie nachkalibrieren. Aber wie gesagt muss man nicht haben, gute Tests für KH, Ca, PO4 und NO3 sind wichtiger.

    NH4=1mg/l
    NH3=0,11mg/l
    pH=8
    Das geht nicht zusammen, sofern dein Becken nicht um die 37°C warm ist. Wahrscheinlich Messungenauigkeiten, vermutlich vor allem beim PH. Bei NH3und NH4 müsstest du zusammen um 50% danebenliegen, ein tatsächlicher PH von 8,3-8,4 würde jedoch zu den Messwerten passen.
    Jedenfalls, mit 0,11mg/l NH3 bist in einem Bereich, wo es für deine Einsiedler und Schnecken gefährlich werden kann, egal wie genau der Wert tatsächlich zutrifft.
    Weiter steigen sollte der Ammoniak auf keinen Fall und du hast völlig Recht damit, auch den aktuellen Wert als Problem zu sehen.
    Mit KH-Erhöhung solltest du vorsichtig sein. Das kann auch den pH etwas anheben, was den Ammoniakanteil dann merklich erhöht.
    Zum Nitrit kann ich dir im Bezug auf deine Einsiedler nichts sagen. Ich weiß nicht, ob "NO2 ist im MW weitgehend ungiftig" auch für Krebstiere gilt. Im Süßwasser sind jedenfalls einige Garnelenarten bei NO2 ähnlich empfindlich wie Fische, auch wenn oft behauptet wird, sie wären generell unempfindlich. Den Schnecken sollte das Nitrit tatsächlich nichts ausmachen.
    Was ich mich (nein, Dich!) frage: Woher kommt das ganze NH3/4? Fütterst du deine Einsiedler+Schnecken? Hast du außer den Bakterienpräparaten noch etwas dosiert, Plankton, organische Flüssignährstoffe oder so? Oder sind vielleicht einige Schnecken gestorben und vergammeln irgendwo?

    Der Test gibt dir die Gesamtmenge NH3+NH4 (Ammoniak+Ammonium) an.
    Wie groß daran der Ammoniakanteil ist, hängt im Wesentlichen vom pH-Wert des Wassers ab. Die Temperatur spielt auch eine Rolle, spielt sich aber im Aquarium in einem kleinen Bereich ab und kann vernachlässigt werden.


    Dafür gibts eine Formel:

    Einfacher ist es, eine Tabelle zu benutzen:

    Du musst also den pH-Wert deines Beckens kennen und auch im Hinterkopf haben, dass mit der Schwankung des pH (z.B. Tag/Nacht wegen CO2-Konzentration im Wasser) der Ammoniakanteil erheblich variieren kann bei konstantem Gesamtwert NH3+NH4. Entscheidend ist der Tabelleneintrag zum höchsten zu erwartenden pH-Wert.


    Ammoniak gilt für Fische bis 0,02mg/l als unbedenklich. Ein etwas höherer Wert ist kurzfristig folgenlos, verursacht auf Dauer aber Langzeitschäden. Bei Werten ab 0,1-0,2mg/l zeigen Fische zum Teil schon spontan Verhaltensauffälligkeiten und Sterblichkeit, insbesondere Jungfische.
    (Informationen und Erfahrungen aus der Teichwirtschaft und offiziellen Fischgewässer-Richtlinien. Für Aquarien allgemein und MW-Aquarien insbesondere findet man gleichlautende Informationen.)
    In der Süßwasseraquaristik wird für Garnelen in etwa die gleichen Richtwerte genannt, bzw. sollen sie eher empfindlicher sein als Fische. Von einem Unterschied zu MW-Wirbellosen wüsste ich nicht.

    Vielleicht liege ich falsch, aber vielleicht wäre es besser erstmal insgesamt die Intensität runterschrauben anstatt das Spektrum groß zu verändern.
    Ich hab eine Hydra26 über 60x50x50, also grob vergleichbar mit deinen zwei Hydra26 über 100x50x55. Auf den drei "starken" Kanälen (W, B, RB) habe ich aktuell etwa 1/3 weniger eingestellt als bei deiner neuen Einstellung. Hatte das auch eine Zeitlang höher, da haben ein paar LPS bei mir rumgezickt (Euphyllias, Duncan, Acanthastreas).
    Klar ist jedes Becken anders und die Korallen gewöhnen sich im Rahmen an mehr Licht. Ich mein nur, gerade wenn es nur manche Korallen betrifft, wäre Strahlungsstress plausibel.