Wie ist das mit der Aquarien Größe und dem Wachstum juveniler Fische

  • Hallo allerseits...


    Mal ein Grundsätzliches Thema bzgl. dem Verhältnis von Fischlänge zu Aquarium Volumen.
    Ich komme ja Ursprünglich aus der Terraristik, nun ist es dort lt. Allgemeinen Regeln der Technik so das


    "Das Behältnis (Terrarium, Rack) mit den Insassen wächst.


    Es wird im Allgemeinen davon ab abgeraten juvenile Tiere in Terrarien zu halten welche den Platzbedürfnissen von adulten Tieren entspricht. Keiner würde hier auf die Idee kommen einen 5cm Phelsuma grandis in ein 80x50x180 Terrarium zu halten.
    Aus mehreren Gründen
    1) Man hat keine wirkliche Chance den Gesundheitszustand des Tieres zu kontrollieren, geschweige denn das Tier bei etwaigen Problemen aus dem Terrarium zu fangen um es behandeln zu können.
    2)Die Futterdichte kann bei einem kleinen Behälter wesentlich besser aufrecht erhalten werden.
    3)Man bekommt das Tier sogut wie nicht zu sehen.
    4)Die Schaffung eines dementsprechenden Microklimas is oft in einem kleinen Behälter sinnvoller Umzusetzen.(sowohl vom !Energieaufwandes! als auch vom Standpunkt der Hygiene)
    5)Eine mögliche Trennung von Tieren während der Aufzucht ist einfacher möglich.


    Vielleicht fallen mir noch andere Punkte ein...
    Wie kommen mir die Gedanken dazu?
    Es ist so mein Schwiegervater hat ein Armatus 450, er hat nun seit mehreren Wochen ein "Paar" Amphiprion Occelaris darin. Diese sind ca 3cm groß, er hat sich über die Fische erkundigt und stellt ihnen alles zur Verfügung was Clownfische brauchen. Trotzdem würde ich sagen es geht ihnen nicht gut, sie gehen weder in die Anemone noch Korallen, sie schwimmen hektisch in einem Eck auf und ab und kämpfen sichtlich mit der Strömung. Trotz mehrmaliger täglicher Fütterung wirken sie nicht wirklich "voll"... vom Händler wurden ihm die Fische so als passend verkauft. Was wir auch nicht bedacht haben ist die jetzige tatsächliche Größe, in einem Jahr oder 2, wenn Sie an Größe zugenommen haben ist das Becken bestimmt perfekt für Sie, jetzt wirkt es auf mich zumindest eher nach Quälerei als wenn man sie in einem 30er Cube halten würde.


    Was ich halt schon mitbekommen habe ist das im Bereich Meerwasseraquaristik bei dem Thema Beckengröße bei vielen die Alarmglocken angehen.
    Aber wäre es nicht vernünftiger auch in diesem Fall das Becken mit den Tieren wachsen zu lassen, als einen eventuellen Ausfall zu riskieren?


    Hat dies unter Umständen etwas mit dem "Wert" der Tiere zu tun? Riskiert man hier als in der Meerwasseraquaristik mehr als in anderen Bereichen in denen es schwieriger ist an Tiere zu kommen? Ich hätte zumindest in 1 1/2 Jahren Meerwasseraquaristik noch nie gehört:
    "Tu den Pseudochromis erst mal in 50l bevor du ihn dann mit 5-6cm ins 300er setzt!"
    hingegen werden Leute regelmäßig gerügt sie sollen warten wenn sie schreiben das:
    "Ich würde mir gerne ein paar Occelaris in mein 60l Aquarium setzen und mir später ein größeres Becken holen."


    Damit würde man ja auch Problematiken wie das Unterdrücken juveniler Fische von größeren entgegenwirken.


    Irre ich mich?
    Gibt es hierzu Ansichten, Meinungen, Erfahrungen...
    Ergeben sich hieraus andere Problemstellungen?


    Freue mich über eure Ansichten!


    LG Stefan

  • Also dass sich die Clownfische in einem kleinere Becken wohler fühlen würden als in dem "Großen" (alles unter 1000l ist nicht wirklich groß) wage ich doch stark zu bezweifeln. Denke, dass dich deine Beobachtungen hier täuschen.


    Es dauert in der Meerwasseraquaristik sehr lange, bis das Becken biologisch stabil ist, i.d.R. etwa 1-2 Jahre. Würde man das Becken mitwachsen lassen, hätte man fast einen Neustart der Beckenbiologie, zumindest einen massiven Eingriff. Das ist nicht praktikabel, da auch die Technik jedes mal mitwachsen müsste. Soviel Geld und Zeit wird niemand aufwenden wollen, zumal wie oben geschrieben der Nutzen stark zweifelhaft ist. Im Vergleich zum Meer ist jedes Aquarium winzig.

  • In der Praxis ist es doch so, dass man früh oder später vergrößert, wenn das salzige fieber einen richtig gepacken hat und die hauskanzlerin sowie die wohnsituation es zulässt

    Grüße
    Der Biologe


    Tank: RedSea Reefer 170, 60x50x50
    Light: Giesemann Stellar 4 x 24W + 2x Radion XR15 Pro
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  • moin,


    interessante überlegung.


    meist geht es darum, dass fische für die üblichen becken "zu groß" werden.


    oder ob die beckengröße einfluss auf die fischgröße ausübt.


    ein 2,5 cm großes anemonenfischpärchen mag tatsächlich im tausend liter pott rein futtertechnisch "untergehen".


    auch aufgrund ihrer standorttreue - sie flitzen kaum den futterbröckchen hinterher.


    kleine jung-anemonenfische, die nicht an wohnanemonen gewöhnt sind (oder auch langtentakligem weichen oder lps) mögen da auch im nachteil sein.


    die frage stellt sich aber auch nach der futtermenge, die hinzugefügt werden muss, damit die winzlinge auch ihren anteil bekommen.


    bei korallenstarken becken mit ordentlichem fischbesatz und entsprechend starker fütterung mögen dahingehen im vorteil sein.

  • Trotzdem würde ich sagen es geht ihnen nicht gut, sie gehen weder in die Anemone noch Korallen, sie schwimmen hektisch in einem Eck auf und ab und kämpfen sichtlich mit der Strömung.


    so sieht es aus, wenn clownfische ohne anemonen aufgezogen und dann verkauft werden. man kann es nicht oft genug wiederholen... achtet beim kauf darauf, dass diese tiere auch mit und in anemonen gehalten werden. dann fällt es deutlich leichter sie auch im eigenen becke dort hinein zu bekommen.


    gerade in grösseren becken ist es dann schwierig die uneingewöhnten clowns in die anemone zu bekommen. sie schwimmen ungern lange wege oder frei im becken. sie haben den drang nach der deckung. daher auch oft das stehen in den ecken und an den scheiben.


    jetzt könnte man sich diesen drang zu nutze machen. es mag im ersten moment rabiat klingen aber es kann funktionieren, wenn man sie in stress versetzt. man spielt dabei den fressfeind und jagt sie etwas durchs becken. irgendwann tauchen sie dann zwangsläufig in eine deckung ab. meistens sind es dann tentakeltiere. das kommt in der natur genau so auch vor.
    natürlich sollte eine mögliche anemone auch bereits eine entsprechende grösse haben. pro fisch würde ich da schon 10cm empfehlen.


    bezogen auf die beckengrösse könnte man jetzt sagen, dass ein sehr kleines becken rein zur gewöhnung der clowns an die anemone durchaus von vorteil wäre. dabei würde die anemone einen grossteil des kleinen beckens einnehmen und der weg der fische wäre nur sehr kurz um sich einzunisten. das würde sicher in kürzester zeit funktionieren. danach könnte man die tiere zusammen umsetzen.


    insgesamt kann man aber tiergrössen kaum an beckengrössen anpassen oder sich anpassen lassen. die endgrössen sind in variationen genetisch vorgegeben. und ob ein imperatorkaiser nun 30 oder nur 23cm gross wird spielt dabei kaum eine rolle. es geht in den meisten fällen auch um andere faktoren. dabei spielen futterangebot, lebensraumbedarf, aufbau und schwimmbedarf eine grosse rolle um der haltung gerecht zu werden. da können auch kleiner bleibende fische für grössere becken unpassend sein, weil einfach nicht genug raum für vielschwimmer oder genug futter für dauerfresser da sein könnte. diese faktoren spielen also eine hauptrolle.


    es ist also nicht so, dass ein imperator in nem 300 liter becken nur 10cm gross wird und sein erwachsenenkleid annimmt. vielleicht wächst er etwas langsamer... wahrscheinlicher wäre aber, dass er zeitig eingehen wird, weil die anderen faktoren einfach nicht passen.


    und diese faktoren spielen auch im meerwasserlexikon eine rolle. daher wirken für einige die literangaben für fische dort etwas unrealistisch. hat aber seinen sinn.


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  • Also ich würde sagen das selbst 10000 Liter im Vergleich zum Meer ein... nunja "winzigster" Bereich ist und wir uns hier auch nicht der Illusion hingeben sollten das wir im Bezug auf Größe auch nur annähernd Artgerecht sein können.


    Zu sagen größer ist immer besser ist meiner Meinung nach ein Totschlag Argument... die Frage ist doch eher "Ist größer zu jedem Zeitpunkt besser?"



    Und ich verstehe auch das es zum Teil mit höheren Kosten verbunden ist sich auch noch ein Aufzucht Aquarium anzuschaffen aber sollte das nicht im Interesse des Hobbyisten sein eine möglichst stressfreie Aufzucht (für Halter und Tier) zu ermöglichen?


    Was die Einfahrphase des Aquariums angeht, so wäre es z.B. im Falle meines Schwiegervaters ein leichtes sich ein 30-60l Becken mit eingefahrenen Stein/Sand/Wasser aus bestehenden Aquarium einzurichten. Kosten würde ich über den Daumen mit ca. 250,- rechnen(Becken, Lampe, Pumpe, Heizstab) Was doch im Verhältnis der allgemeinen Kosten in diesem Hobby gering erscheint...


    Wie hier auch geschrieben wurde vergrößern ja viele ihr Becken früher oder später, also scheint das ja auch zu funktionieren und da stellt sich mir die Frage ob das nicht die bessere Herangehensweise ist?


    Natürlich muss man bei der ganzen Überlegung darauf achten keinen Freifahrtschein für Haltungsbedingungen unter dem minimum zu bekräftigen.


    Hab jetzt nochmal darüber nachgedacht, wir züchten relativ viele Tierarten und bei keinen ist es so das die Nachzuchten in "Adulti Becken/Gehege" untergebracht werden.

  • Also die Clowns waren beim Händler in einer Anemone, und sie durchs Becken zu stressen um sie irgendwie in die Anemone zu bekommen wirkt jetzt auch irgendwie nicht ganz korrekt.


    Das mit den occelaris war ja auch nur ein Beispiel.
    Generell ist mir aber schon aufgefallen das es im Bereich Mewa immer wieder zu lesen ist das kleinere Fische beim nachsetzen von größeren unterdrückt werden, und wenn dies dann im verhungern oder davon springen der Fische endet ist das für mich nur schwer nachzuvollziehen. Jetzt könnte man sagen das man dann halt nur Fische in entsprechender Größe kaufen sollte, mir kommt jedoch vor das vorallem junge Fische gehandelt werden.(Hat wohl was mit Import zu tun)


    Und in diesem Fall wäre doch ein kleineres Aufzuchtbecken eine gute Sache?


    Wie oben geschrieben, mir geht es hier nicht an das anpassen der Tiergröße an das Aquarium sonder an das anpassen der Aquariengröße an die Tiergröße!
    Auch geht es mir nicht um die Unterdrückung des Wachstums sondern um die Förderung dieser.

  • Zu sagen größer ist immer besser ist meiner Meinung nach ein Totschlag Argument... die Frage ist doch eher "Ist größer zu jedem Zeitpunkt besser?"


    die fragen müssen lauten - was will ich halten, wieviel geld kann/will ich investieren, wieviel platz habe ich, kann ich die folgekosten bewältigen... das sind nur die grössten fragen.


    wenn man sich alleine nur beim platz einschränken muss, dann muss man auch zwangsläufig auf einen bestimmten besatz verzichten. das ist der kompromiss, den man eingehen muss.


    und wie gesagt, du kannst grosse fische als juvenile tiere auch in kleinen becken halten... das wird aber nicht lange funktionieren und du müsstest spätestens alle 3 monate vergrössern. dazu muss licht, strömung und co. mit angepasst werden.
    es gehört heute dazu sich vorher darüber im klaren zu sein was geht, was ist maximal möglich. danach baut man das maximale auf und richtet die hardware danach aus. das ist zumindest das sinnvollste. alles andere wird platz und kostenintensiv. mal abgesehen davon, dass du niemals ein stabiles system etablieren kannst, wenn du monatlich die becken wechselst. es sei denn du betreibst mehrere becken parallel.


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  • Die wachsen eigentlich schnell, sind nach 1 j bereits ausgewachsen. und so schnell wechseln die meisten nicht. Die idee würde sowieso nur für manche arten klappen. für zb doc oder großkaiser würde diese überlegung nicht so gut funktionieren. du kaufst nen palettendoc mit 3-5 cm, dafür würde vlt ein 500l becken reichen, 1 jahr später hast du aber bereits ein 15 cm großes tier und du brauchst schon 2000l, und nen jahr später 25 cm dann sind wir bei 5000l. das macht also mehr sinn bei solche arten von vorherein mit 5000l zu planen statt mit 500 anzufangen.

    Grüße
    Der Biologe


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  • moin,


    es gibt auch den unterschied zwischen relativ "stationär" lebend oder im gesamten becken unterwegs zu sein.


    ein doc flitzt zur fütterungszeit den futterteilchen im gesamten becken hinterher, der anemonenfisch wartet, bis etwas an ihm vorbei driftet.

  • die fragen müssen lauten - was will ich halten, wieviel geld kann/will ich investieren, wieviel platz habe ich, kann ich die folgekosten bewältigen... das sind nur die grössten fragen.

    Aber die finanziellen Mittel oder der Platzbedarf haben ja im ersten Moment wenig mit der grundsätzlichen Frage ob ein kleineres Behältnis für die Aufzucht von Jungfischen besser geeignet ist zu tun... sind zwar auch interessante und relevante Fragen aber ich glaube die von dir getätigten Aussagen zielen in eine andrere Richtung ab.

    wenn man sich alleine nur beim platz einschränken muss, dann muss man auch zwangsläufig auf einen bestimmten besatz verzichten. das ist der kompromiss, den man eingehen muss.

    Wie gesagt, es geht nicht darum einen zu großen Fisch in ein zu kleines Aquarium zu drücken sondern eine gute und stressfreie Aufzucht zu ermöglichen.

    und wie gesagt, du kannst grosse fische als juvenile tiere auch in kleinen becken halten... das wird aber nicht lange funktionieren und du müsstest spätestens alle 3 monate vergrössern. dazu muss licht, strömung und co. mit angepasst werden.
    es gehört heute dazu sich vorher darüber im klaren zu sein was geht, was ist maximal möglich. danach baut man das maximale auf und richtet die hardware danach aus. das ist zumindest das sinnvollste. alles andere wird platz und kostenintensiv. mal abgesehen davon, dass du niemals ein stabiles system etablieren kannst, wenn du monatlich die becken wechselst. es sei denn du betreibst mehrere becken parallel.


    Angenommen man würde mehrere Behälter haben, wäre es dann nicht vernünftiger?
    Wie wird denn das in professioneller Aquakultur gemacht? Wobei ja auch hier vorallem Jungfische verkauft werden...

    Die idee würde sowieso nur für manche arten klappen. für zb doc oder großkaiser würde diese überlegung nicht so gut funktionieren. du kaufst nen palettendoc mit 3-5 cm, dafür würde vlt ein 500l becken reichen, 1 jahr später hast du aber bereits ein 15 cm großes tier und du brauchst schon 2000l, und nen jahr später 25 cm dann sind wir bei 5000l. das macht also mehr sinn bei solche arten von vorherein mit 5000l zu planen statt mit 500 anzufangen.

    Stimmt natürlich bei gewissen Arten und ab einer Bestimmten Größe wäre das sehr schwierig Umzusetzen, es ist bestimmt im Bereich von bis 1000l leichter.


    Bei dem Doc denk ich mir aber auch wieder, wenn ich denn gleich in 5000l gesetzt wird und da sind auch Größere Fische, das muss ihn doch stressen oder?
    Wenn da ein paar Aggressoren dabei sind und er von anderen unterdrückt wird zb. in Nahrungsaufnaheme oder Revierbildung(allgemeiner) kann mir nicht vorstellen das es für sein Wohlbefinden zuträglich ist.
    Ich hab eben kein so großes Aquarium, wie wird das denn in der Praxis gemacht? Kommen dann wirklich 3cm Fische in 5000l?


    Hat hier schon jemand Erfahrung gesammelt?
    Kommt es hier zu ausfällen?
    Mir kommt halt generell vor das es in der Meerwasseraquaristik zu Teils hohen Mortalitätsraten kommt, sei es jetzt durch etwaige "Paarfindungsversuche", durch unzureichend gesicherte Aquarien oder durch unterschätzen von Jäger-Beute Größe und das wird dann eben hingenommen, im Sinne "Der eine Fisch ist aus dem Aquarium gesprungen... ich hol mir mal einen neuen!"


    Kann ja jeden Hobbyisten passieren das ein Pflegling verstirbt, es ist nur so das es in der Terraristik nahezu keine Importe mehr gibt weil einfach der Verbrauch an Tieren zu groß war und ich sehe ähnliche Dinge auch auf den Bereich Meerwasseraquaristik zukommen, weshalb man sich wohl längerfristig mit dem Thema Nachzucht und Aufzucht auseinandersetzen muss.

    es gibt auch den unterschied zwischen relativ "stationär" lebend oder im gesamten becken unterwegs zu sein.

    Stimmt natürlich, deswegen wird es mit den Clowns theoretisch auch eher funktionieren, wenn ich mir aber das im Verhältniss ansehe.
    10cm Doc auf 100 cm Kantenlänge
    oder
    30cm Doc auf 300 cm Kantenlänge
    nimmt sich nicht wirklich was.
    Erfahrungen und Beispiele aus der Praxis wären in dem Zusammenhang wirklich interessant.
    Lg Stefan

  • Angenommen man würde mehrere Behälter haben, wäre es dann nicht vernünftiger?


    kommt auch auf den fisch und den restlichen besatz im becken an. hat man weitestgehend friedliche fische, kann man auch recht kleine exemplare einfach so einsetzen. man kann es anderenfalls auch anders machen. ist halt abhängig vom kosten nutzen faktor. willst du es aber etwas grösser machen (mehrere fische), dann wird auch das erstbecken grösser werden müssen. es gibt aber keine garantie, dass es nicht bei allen fischgrössen zu streitigkeiten kommen kann. so kannst du einen fisch mühsam herangezogen haben und es gibt anschliessend doch theater im becken und einer muss wieder raus. man muss zwingend seinen besatz passend zueinander wählen.


    beispiel: du möchtest 10 doktoren von ganz klein nach gross aufziehen. dann muss das startbecken schon ne ordentlich grösse haben und recht gut strukturiert sein. auch wenn sie anfänglich noch in schulen zusammen schwimmen sollten. das folgebecken müsste praktisch schon ein vielfaches von dem erstbecken haben. willste nur einen fisch aufziehen, dann wird es alles kleiner und die nächstgrössere beckengrösse muss nicht riesig sein, aber der kosten-nutzen-faktor ist miserabel. vor allem, wie will man es abstufen? 100l auf 300l über 500 zu 1000? bei 10 fischen startet man, je nach grösse der fische, wohl schon bei 500 liter und stuft dann gleich das dreifache hoch.
    mag bei clownfischen sicher andere grössen haben, aber das prinzip ist gleich. zusätzlich kommen da noch die anemonen, die dann die beckengrösse bestimmen werden.


    Bei dem Doc denk ich mir aber auch wieder, wenn ich denn gleich in 5000l gesetzt wird und da sind auch Größere Fische, das muss ihn doch stressen oder?


    auch hier muss der besatz ausgesucht werden. in solche becken setzt man auch nicht ein einzeltier, welches nur 5cm gross ist. da nimmt man dann gleich ne gruppe in einer bereits passenden körpergrösse. auch hier gilt: die struktur des beckens ist wichtig. die tiere müssen sich alle auch aus dem weg gehen können. das ist bei so grossen becken natürlich einfacher als in kleineren.
    ich hab nen bekannten mit nem 9000l becken und bunter fischgesellschaft vieler arten und grössen. durch die riesige wassermenge, was ja im verhältnis zur natur noch winzigst ist und einer guten struktur, kommt es dort kaum zu raufereien. passiert, aber ist meistens schnell vorbei bei guten versteckmöglichkeiten. das wird man auch nie ganz verhindern können, wenn man bedenkt, dass einige tiere mehrere meter grosse reviere besitzen wollen und dem entsprechend auch viel schwimmen. andere begnügen sich mit nem höhleneingang oder einer bestimmten koralle.


    alles in allem kommt es immer drauf an was man pflegen will, welche möglichkeiten man selber hat, welche wassermenge benötigt wird und welche gemeinschaft und arten man wählt. man kann also nicht pauschal sagen, dass kleine fische nicht einfach in ein becken können.


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  • Moin,


    Perfekt wäre es den gesamten geplanten Besatz Auf einmal einzusetzen. Am besten in das große "Endbecken".
    Wegen der Nährstoffe und dem Verbrauch usw. ist das kaum möglich.
    Viele Meerwasserfische sehen das komplette Aquarium (z. B Doktoren) oder Teileberiche (z. B. viele Barsche) als ihr Revier an.
    Das Nachsetzen eine adulten Tieres ruft meist eine heftige Abwehr aus. Bei kleineren Tieren scheint die "Abwehr" nicht so ausgeprägt zu sein. Deshalb werden meist Jungtiere nachbesetzt.
    Ein junges Tier aufzuziehen, um es dann die Schlacht zu schicken muss somit nicht unbedingt erfolgreicher sein.
    Nachbesetzen im Meerwasser ist in meinen Augen immer eine Lotterie... Leider. Im Süßwasser war das wesentlich einfacher.

    Beste Grüße,
    Simon :hm:

  • Zitat

    Bei dem Doc denk ich mir aber auch wieder, wenn ich denn gleich in 5000l gesetzt wird und da sind auch Größere Fische, das muss ihn doch stressen oder?


    hi,


    nicht unbedingt und ausserdem: im meer zu leben ist purer stress.


    wichtig bei solchen geschichten ist den natürlichen lebensraum im aquarium nachzugestalten.


    ein schwarm winziger chromis benötigt seine große sps, um darin bei gefahr in windeseile abtauchen zu können.


    in einem umfeld von weichkorallen bestünde diese deckungsmöglichkeit nicht und der räuber schnappt einen nach dem anderen...


    was bei kleinen jungfischen in kleinen becken von vorteil wäre, ist, die möglichkeit einer höheren futterdichte und somit einer besseren ernährung.

  • Was man bei einem großen becken machen kann, ist im Technikbecken ein teil abzutrennen und dort eine kleine Aufzuchtstation zu führen, bis die jungfische futterfest sind und eine gewisse Größe erreicht haben, um sich oben im Hauptbecken behaupten zu können. Ne einfache Lampe, einpaar Röhren als versteckt. Oder man macht gleich richtig mit gestein und Algenrefugium.

    Grüße
    Der Biologe


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