Selbstgemachtes Batteriebackup

  • Hi Bernd,
    da die Leistungsangaben der Pumpen theoretische Norm-Werte sind, weicht in der Praxis deren tatsächlicher Strombedarf mitunter deutlich ab. Temperatur, Verschmutzung, Spannungsstabilität der Versorgung, etc.
    Das lässt sich einfach mit einem (besser zwei) Multimeter messen: Per Amperemessung misst Du den Strom, indem Du das Meßgerät zwischen Akku und Motor anklemmst. Wenn dann die Pumpe läuft, mißt Du die Akkuspannung (V) und den Strom (A). Dann weißt Du die tatsächliche Leistung. (V x A = W)


    Zur Berechnung der theoretischen Pumpenlaufzeit genügt die A-Messung. Liefert der Akku 50 Ah und die Pumpe "zieht" tatsächlich 2,5 A (= 30 Watt) dann ergibt sich eine theoretische Laufzeit von 20 Stunden. (Genau genommen musstest Du diese Messung bei 13,2 und 10,5 Volt Lastspannung durchführen.)


    Die Praxis ist etwas anders. Eine neue Batterie hat bei der Ladeschlußspannung noch etwa 10 % Restkapazität. (Bezogen auf eine Last von Ah : 20.) Somit hast Du von den theoretischen Nenn-50 Ah nur 42,5 zur tatsächlichen Verfügung, wovon Du nochmals 10 % durch Widerstand- und Wärmeverluste abziehen kannst. Bei einer gebrauchten Batterie kannst Du die tatsächlich erheblich geringere Restkapazität nur durch Belastungsmessung erfahren, indem Du bis zur Klemmenspannung von 2,3 V/Zelle lädst und anschließend durch bekannten Verbrauch bis zur Ladeschlußspannung 1,75 V entlädst. Verbraucher [A] X Zeit [h] = Kapazität [Ah].
    Oben wurden andere Klemmenspannungen genannt, die sich aber offenbar auf Starterbatterien beziehen und nur als kurzzeitige Grenzwerte bei Hochlastentladung (Anlasser) und Schnellladung (LiMa) erlaubt sind. Wir sprechen von 5 Minuten.
    Für Deine Zwecke sind Starterbatterien weniger geeignet, da sie auf Hochlast und nicht auf bestmögliche Kapazität ausgelegt sind. Besser sind 'schlafende' Stromspeicher, wie sie z. B. für Alarmanlagen, Netzwerk- oder Solarpuffer, u. ä. verwendet werden. Oft auch mit VdM-Freigabe.


    Diese Batterien kommen auch besser mit der Dauerladung zurecht, dürfen nicht schnell ge- und entladen werden.


    Dein gezeigtes Ladegerät ist auf die Leistung von Starterbatterien getrimmt. Mehr Spannung, als Du für Deine Anwendung brauchst, kostet Lebenszeit. Ich würde das im Automatik-Modus maximal 30 '/Tag zuschalten.
    Richtig ist, dass die gezeigte Batterie ein gekapseltes System ist, in dem das entstehende Gas ausgeklügelt kondensiert und rückgeführt wird. Aber bei einem Kurzschluß, das kann bei sulfatierten Akkus auch ein interner sein, kann soviel Hitze entstehen, dass sich durch den Gasdruck die Notstöpsel öffnen.


    Widerstandsfähige Grüße,
    Werner

    Grüße vom Nordeifelrand,
    Werner


    RS Reefer 425, 2 x Hydra 32, 40 Watt oben umlaufende 13.000 K LED-Leisten
    5 x Turbelle, Wellen im 8 Sekundentakt, Strömungswechsel 3,5 h. Deltec 600i
    Biopellets, Zeolith, Balling light
    Täglich lebende Artemia + 250 cm³ zapffrisches Phytoplankton
    13 % Wasserwechsel/Woche

  • Da möchte ich mich mal eben einhaken.


    Sollte es so sein, dass diese Batterie liegend eingebaut werden kann, dann handelt es sich meist um einen AGM- oder Gel-Batterie. Diese Gasen recht wenig beim laden. Jedoch werden diese Batterien, so wie alle anderen auch, Recht warm beim Ladevorgang. Daher sollte sie auf jeden Fall gut belüftet sein, damit diese keinen Schaden nimmt.
    Zum Laden empfehle ich dir ein Ladegerät mit Erhaltungsfunktion. Dieses Lädt und Entlädt die Batterie regelmäßig. So bleibt die Leistung am besten erhalten.


    Ich würde auch, so wie meine Vorredner, Sicherungen empfehlen. Hierzu eigenen sich "KFZ-Sicherungshalter" sehr gut. Dort kannst du dann 5, 7.5, 10 usw Ampere - Sicherungen einstecken. Musst du dir errechnen wie viel Ampere dein System benötigt.


    So jetzt nochmal eine Antwort.
    Ja es ist eine AGM Batterie.
    Es ist auch ein Temperatursensor verbaut bei dem ich einen Alarm einstellen kann falls es zu warm werden würde.
    Werde das beim nächsten laden mal beobachten.Beim ersten laden ist mir mal nichts aufgefallen.


    Wieviel Strom die Pumpen ziehen kannst du doch anhand deren Leistung errechnen.
    Ich glaub ich würde für so ein Vorhaben immer eher eine Li Ion Batterie nehmen. Ist zwar teurer, aber hat kaum Selbstentladung und hat bis tief in die Entladung noch die volle Stromstärke.


    Da ich die Batterie noch im Keller hatte wollte ich es erst mal mit der versuchen.Aber ich behalte es im Hinterkopf. :3_small30:


    Wieviel hast du investiert?


    Also für alles, außer für die Batterie die hatte ich schon, habe ich ca 90-100€ bezahlt. Mit Ladegerät.
    Es sind aber auch ein paar Stecker und Buchsen übrig geblieben.


    Gruß Bernd

    Mein Becken: 125x100x60
    Beleuchtung: 4 x Reef Flare Pro
    Strömumg: 2 x Ecotech MP40, 1 x MLW 30 an einer Orca Steuereinheit
    Rückförderpumpe: Ecotech L1
    Abschäumer: Aqabee Cove 200

  • um die stromaufnahme zu berechnen addierst du die leistung der pumpen in watt und dividierst sie durch die betriebsspannung volt.
    hat eine pumpe also 12 w bei 12v, dann heisst das für 3 pumpen 36w. bedeutet 36w/12v. es wäre also 3a an stromentnahme. würde für deine batterie theoretisch etwa 12 bis 14 stunden betrieb bedeuten bei voller batterie. 36 ah durch 3a.



    das ladegerät muss agm batterien unterstützen. sonst werden diese nicht voll. die ladespannung ist dort für die agm 14,4 v, für agm2 14,8 v. da du bei relativ gleichbleibender temperatur lädst, sollte der temperaturunterschied bei der ladespannung keinen unterschied machen.
    welches ctek ladegerät haste dran? eigentlich sollten sie agm können. muss man einstellen, wenn sie es nicht selbst erkennen. auch solltest du die batterie mindestens 24 stunden einmalig aufladen.


    Ich habe ein CTEK MXS 3.8 Ladegerät und ist für AGM Batterien geeignet.
    Ich habe auf meinem Display auch gesehen das beim laden über 14 Volt angezeigt werden.
    Meinst du ich sollte sie einmal am Tag voll laden?
    Warum so oft?Ich bin vom normalen Gebrauch der Batterie ausgegangen. Wenn sie im Auto verbaut wäre wird ja evtl auch nicht jeden Tag gefahren. Ich bin mit meinem Auto teilweise nur einmal die Woche gefahren.


    ich finde Bastellösung eigentlich auch gut. Nur haben wir hier die Komponente Brandgefahr. Im Schadensfall wird eine Versicherung sich da schnell auf Fahrlässigkeit berufen und nicht zahlen. Mit ner gekauften Lösung wäre man safe, und hätte im Schadenfall viel bis sehr viel gespart.


    Mir ist klar das es nicht für jeden etwas ist und natürlich ein Restrisiko besteht.Aber das muss jeder für sich verantworten und ich sehe für mich,wenn ich die Sicherungen eingebaut habe :3_small30: ,ein sehr kleines (eigentlich kein gefährliches) Risiko.
    Aber danke für deinen Beitrag!
    Gruß Bernd

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    Einmal editiert, zuletzt von rex450 ()

  • wie gesagt, meine hängt an dauerladung. die aktuellen ladegeräte regeln selbstständig die lade- und erhaltungsspannung. gerade auch die ctek lader sind sehr gut. sie wird nicht immer auf den maximalen14,4 volt gehalten, sondern wird intervallmäßig immer mal wieder bestromt. und auf dauerladespannung abgeregelt. meist dann so bei 12,8 bis 13 volt bei den agm. kann man also ohne weiteres dran hängen lassen. so haste immer ne volle und gut gepflegte batterie.


    signatur.jpg


    Hilfreiche Informationen von der Einrichtung

    bis zum Betrieb des Beckens

  • Muss ich mir dann wohl nochmal durch den Kopf gehen lassen. :3_small30:
    Es spricht da immer mein innerer Geiz dagegen. :10_small20: :lol:

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  • Ob Du alle 3 MP40 mit Notstrom versorgen musst,ist eine Frage. Bei mir ist nur die eine an Notstrom dran und hat schon 2Mal geholfen. Das alles ohne Ausfall und das bei 10% Leistung, da von Ecotech so automatisch eingestellt.

    Red Sea Reefer 425 XL
    Deltec 1000i - Ecotech Vectra M1
    AI nero 5 + Ecotech MP40wQD
    2xOrphek V4 compact + 120cm Orphek Leiste
    Theiling rollermat compact 1
    AquaMedic 11W UV + RedSea reefdoser2
    Vertex Deluxe Puratek 200
    reefloat AWC 28 - ATU-Pro3-50
    ATI Versorgung

  • Hallo Henry,


    das habe ich mir beim bauen auch gedacht.
    Es war jetzt aber nicht unbedingt mehr Arbeit und Geld drei Anschlüsse einzubauen.
    Wie lautet auch ein alt bekannter weißer Spruch:
    Haben ist besser als brauchen. :)
    Ich war aber auch der Meinung das es eine recht starke (für diesen Zweck) Batterie ist und ich mir drei Pumpen leisten kann. Aber da habe ich mich wohl etwas getäuscht.


    Der erste Test war mit allen drei Pumpen auf 50%. Habe ich im bzw über den Reeflink höher gestellt.
    Der Test mit allen drei auf 10% steht noch aus.
    Danach möchte ich dann entscheiden wieviel Pumpen ich anschließe.
    Ein Gedanke war auch das es bestimmt auch auf die Größe vom Becken ankommt wieviel Pumpen laufen müssten.


    Wie lange waren deine Ausfälle damals?


    Gruß Bernd


    Gesendet von meinem POCO F2 Pro mit Tapatalk

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