Versorgungssysteme

  • Hallo ihr Salzigen! :D


    Es gibt bis jetzt nur ein Thread zu diesem Thema Uralt. Deswegen würde ich gerne einen neuen eröffnen. Pro und Contras dazu erfahren und eure Fachgespräche "lauschen".


    Ich möchte Red Sea nehmen und versuchen mit wenig Wasserwechsel auszukommen. Einige haben ja das berühmte Sangokai und ich hörte, einige haben gar keines. Leider habe ich nichts gut erklärenes gefunden im Internet. Wenn man LG nimmt und Osmose ist klar, dass vom LG die wichtigsten Sachen kommen, aber bei TG und Osmose MUSS ein System her, oder? Also kommt es wohl nur aufs Becken an? Habe mir das Red Sea noch nicht geholt. Nur das ABC Foundation. Calcium, Magnesium und noch irgendwas. Mir ist auch klar das Licht einige Stoffe beeinflusst und Korallen dadurch einiges delbst bilden können.


    Vielleicht könnt ihr vor und Nachteile.
    Pro und Contras und Vielleicht auch einfache Erfahrungen einbringen. Wer fährt ohne System. Was für Becken habt ihr und was nutzt ihr für welches? Usw. Einfach mal interessante und wichtige Erfahrungen und Fakten zu dem Thema Versorgung und Nähstoffe. :thumbup:


    Danke schon mal.

    2 Mal editiert, zuletzt von p1xiefish ()

  • die wahl des versorgungssystems ist keine frage der ersteinrichtung. dabei ist es egal ob man tot startet oder mit bereits belebten materialien. bereits belebt bedeutet einfach nur, dass eine biologische aktivität vorhanden ist. es kann bereits ein gewisses mass an nitrifikation stattfinden. versorgen tut man damit aber keine korallen.


    ein versorgungssystem ist für die hauptversorgung der korallen mit makro- und mikroelementen und teilweise des gesamten beckens mit seiner kompletten biologie zuständig. hauptsächlich geht es dabei um die kalkversorgung der korallen. also mg, ca und kh. fast alle systeme bringen auch spurenelemente mit, die ebenfalls für tiere und mikrobiologie wichtig sind. mitentscheidend ist auch dein gewünschter besatz und die grösse des beckens. in sehr kleinen becken mit einfachem besatz, kann es sogar ausreichend sein dieses mittels wasserwechseln auch mit nsw (natürlichem meerwasser) zu versorgen. das geht aber nur bis zu nem gewissen punkt. werden die schwankungen der werte zu gross, muss was anderes her.


    da es im moment schon einen haufen systeme von fast allen namhaften herstellern gibt, muss man sich wohl oder übel dabei etwas selbst durchs netz graben und sich entscheidungshilfen und wissensdaten anschaffen. du wirst ggf. hier auch merken, dass viele leute die unterschiedlichsten systeme nutzen und damit zufrieden sind. es wird dir kaum bei der entscheidung helfen können.


    vielleicht kann man grundsätzlich sagen, dass man ein system nehmen sollte, wo man die hauptelemente getrennt voneinander dosieren kann. also ohne die ausrichtung an einem einzelnen wert.
    prinzipell basieren alle systeme auf dem balling sytem. da solltest du anfangen dich zu informieren. von dort wirst du automatisch auf alle anderen darauf basierenden systeme stossen.


    wenn man einige nennen möchte, dann muss man wohl ati, fauna marin, triton, sangokai, bartelt, oceamo, tropic marin nennen. dabei ist die reihenfolge der nennung keine präferenz und es gibt noch andere anbieter.


    im leitfaden findest du unter dokumente ein paar anleitungen zu verschiedenen systemen. vielleicht hilft dir das schon etwas weiter. im forum wirst du ganz sicher diesbezüglich auch fündig. siehe z.b. hier.


    wenn du es verstanden hast wofür die versorgung ist und welche zusammenhänge bestehen, dann wird die entscheidung sicher etwas einfacher werden.


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  • Danke erstmal für die ausführliche Antwort.
    Entschieden habe ich mich schon, wie du gelesen hast.
    Red Sea soll es werden! Aber die Frage war nach einer Diskussion, da es auch einige gab, die meinten ohne Versorgung auszukommen nur mit Wasserwechsel. Einige nutzen nur die drei Hauptelemte und wechseln gar kein Wasser. Ich wollte einfach Erfahrungsberichte hören. Diskussionen "lauschen".


    Ich weiß auch wie es ungefähr funktioniert und was wichtig ist habe die Textdatei von Sangokai gelesen. Mit dem Co2 und Licht, Die Ernährung und Formeln. Aber trotzdem wollte ich noch mal eine kleine Diskussionsrunde starten, da einige angeblich sogar ohne System arbeiten und ich wollte einfach wissen wie sie das machen bzw wie der Besatz ist und so. Sowas kann auch etwas helfen. :thumbup:

  • Jetzt ist mir aber was eingefallen, woran ich nicht dachte. Beim WW kommen die Stoffe ja mit dem Salz wieder rein.
    System braucht man nur wenn man keine WW macht.
    Bei mir würde kleine WW mit dem Red Sea ABC reichen. Oder kann man das jetzt nicht so sagen?

  • es gibt einige systeme, wo trotzdem noch wasserwechsel vorgesehen sind.
    diese sind dann aber weniger zum ergänzen von stoffen, sondern zum ausgleich einer steigenden salinität und dem erhalt von verschiedenen verhältnissen vorgesehen.


    dosierungen mittels system ist aber rein von der dosierung her unabhängig von wasserwechseln. also, es muss durchgehend versorgt werden. unabhängig davon ob wasserwechsel gemacht werden oder nicht.


    wasserwechsel ist nur eine temporäre, unterstützende sache, versorgung eine permanente.


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  • Man kann das nicht verallgemeinern.
    Was willst du erreichen? Ein gewöhnlich gut laufendes Meerwasseraquarium verbraucht pro Tag 0,5-1dKH. Wie viele Wasserwechsel willst du da machen?
    Das schaffst du nicht mit Wasserwechsel wenn du nicht täglich 50% oder mehr wechselst.
    Ist mir Wachstum und alles egal und ich will einfach nur überlebende Korallen dann kann man sie auch unterversorgen und es klappt möglicherweise ebenso. Ist nicht zu empfehlen. Aber auch Gut möglich das es gar nicht klappt. Empfehlenswert ist es nicht. Aber es geht ohne. Meistens sehen Zooaquarien oder in Restaurants oder andere geschäftliche Aquarien die nicht direkt im Meerwasser zu tun haben in ihrem Business aus wie so ein Becken ohne richtiger Pflege (und meist Systemen) aus. Irgendwie traurig in meinen Augen. Hat man mal gute Aquarien in natura gesehen fällt es schwer mittelmäßige oder unterdurchschnittliche Aquarien als wirklich erstrebenswert zu empfinden.
    Und es wird immer den einen geben der zeigt das es anders geht. Der eine spiegelt aber nicht die breite Masse wieder.


    Wasserwechsel sollte man überlegen wozu er denn überhaupt durchgeführt wird. Wasser bleibt Wasser. Auch nach 5 mio Jahren. Warum Wechsel ich dann Wasser? Und da kommen wir zu dem Punkt. Kümmere ich mich um mein Aquarium und sorge für stabile Werte (zB mit einem guten Versorgungssystem, bewusste saubere Arbeit mit dem was ich ins Aquarium einbringe, einem guten Schadstoffexport und ggf ICP Analysen) dann kann ich darauf verzichten tolles Wasser durch neues gutes Wasser zu ersetzen.
    Wasserwechsel hat nicht nur Vorteile. In der modernen Aquaristik ist Nährstoffarmut ein großes Problem. Wasserwechsel machen das unter Umständen noch schlimmer.


    Jeder findet seinen Weg irgendwie. Meine persönliche Meinung: egal welches Aquarium. Egal ob 60 Liter oder 600 Liter oder 6000 Liter. Will ich darin gesunde Tiere halten dann brauche ich wassertests und ein Versorgungssystem. Wasserwechsel sind 2021 nicht mehr notwendig.

    SPS Hauptbecken: DIY Weißglas 295x70x55
    - 5x ATI Straton - Tunze 6105 - Tunze Stream 3 - Deltec 3000i - Jebao DCP-10000 -
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    3 Mal editiert, zuletzt von -Saithron- ()

  • Danke -Saithron- für die tolle Erklärung.
    Jetzt seh ich ziemlich durch.
    Gucke auch gerade noch Youtube und
    Denke langsam richtig reinzusteigen.
    Ich hole mir dann auf jeden Fall noch
    Red Sea Versorgungs System!
    WW wollte ich im Grunde auch nicht machen.
    Tat ich im Süßwasser selten. Mir war klar, dass
    es irgendwie nicht sein muss. Gutes eongelaufenes
    Wasser gegen neues tauschen kam mir nämlich sinnlos
    vor. Nur das verdunstet Wasser auffüllen ist wichtig.
    Und eine gute Versorgung. :EVERYD~313:


    Danke an euch für eure Hilfe und interessanten Kommentaren. :EVDB00~131:

  • Moin,


    Ich sehe das auch ähnlich. WW würde ich nur machen wenn irgendwas im Wasser aus den Fugen gerät, was ich nicht anders lösen könnte. Es wären aber sehr große WW.
    Aktuell bin ich tatsächlich am überlegen ob ich einen mache (nach 13 Monaten Standzeit), weil die Salinität wohl leicht gesunken ist, bei sonst eher hoch normalem Calcium und Magnesium.


    Aber vielleicht schaffe ich es auch anders :3_small30:.


    Übrigens...der Saithron hat gute Videos auf YouTube...das Thema WW bespricht er auch.

    Beste Grüße,
    Simon :hm:

    Einmal editiert, zuletzt von Bigsimon ()

  • Ach Das ist er??? Dann habe ich ihn wohl gesehen.
    Gleich mal Abonnieren :D Und dir auch danke für die Antwort.

  • Es gibt viele gute deutschsprachige Youtuber ^^
    Aktuell bin ich auch etwas ruhiger auf Youtube. Aber ja. ^^
    Blue Passion heiße ich dort.

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  • Im Übrigen solltest du berücksichtigen, dass es bei jedem Versorgungssystem, Welches mehr oder weniger auf der Ballingmethode bassiert, es immer mit der Zeit zu einer Ionenverschiebung kommen wird und dann Wasser entnommen werden muss. Gott sei Dank gibt es heute ICP und N-Doc, um seine Wasserwerte zu kontrollieren. Der Wasserwechsel kommt aus der Vergangenheit, als es kaum vernünftige Messreagenzien ab, um die Wasserwerte zu kontrollieren. Heute ist WW fast überflüssig. RedSea hat leider das Problem, dass man alle Werte ständig kontrollieren muss bei anderen Systemen, wie Bartelt oder Triton, orientiert man sich nur am KH, Sangokai hat eigene Pläne zur Versorgung des Wassers mit seinen Elementen.


    Rolf

  • Es gibt viele gute deutschsprachige Youtuber ^^
    Aktuell bin ich auch etwas ruhiger auf Youtube. Aber ja. ^^
    Blue Passion heiße ich dort.

    Die musst du mir zeigen.
    Außer dich und Anker und Meer kenne
    Ich kaum gute. Vorallem die das so gut
    Erklären. ^^


    Im Übrigen solltest du berücksichtigen, dass es bei jedem Versorgungssystem, Welches mehr oder weniger auf der Ballingmethode bassiert, es immer mit der Zeit zu einer Ionenverschiebung kommen wird und dann Wasser entnommen werden muss. Gott sei Dank gibt es heute ICP und N-Doc, um seine Wasserwerte zu kontrollieren. Der Wasserwechsel kommt aus der Vergangenheit, als es kaum vernünftige Messreagenzien ab, um die Wasserwerte zu kontrollieren. Heute ist WW fast überflüssig. RedSea hat leider das Problem, dass man alle Werte ständig kontrollieren muss bei anderen Systemen, wie Bartelt oder Triton, orientiert man sich nur am KH, Sangokai hat eigene Pläne zur Versorgung des Wassers mit seinen Elementen.


    Rolf

    Da habe ich über Red Sea halt anderes gelesen. Aber das ist dann wohl wieder ansichtssache. Da hat ja jeder seine Lieblinge. Aber danke für deine Erfahrung und Erläuterung dies bezüglich. ^^

  • Das ist bei RedSea genau so, da es nichts anderes als Balling ist. Das wirst du merken, wenn das Becken länger steht. Ist halt Chemie, aber auch nicht so schlimm. Ist eben so.
    Meerwasser ist eben eine chemische Suppe, die man versuchen muss, vom Inhalt her immer gleich zu halten. Je weniger sich darin verändert, desto besser für die Tiere.


    Rolf

    Einmal editiert, zuletzt von wilro ()

  • Ich mache Wasserwechsel auch nur nach einer ICP wenn ich sehe das da was drin ist was nicht drin sein voll, bzw. zu viel davon. Würde auch von dem Redsea Versorgungssystem abraten. Ich hatte zuerst ATI, dann Sangokai und jetzt Oceamo und da werde ich nach aktuellem Stand auch bleiben. Ich mache alle 2-3 Monate eine ICP und habe festgestellt das ich mit Oceamo eigentlich so gut wie keine Sachen nachdosieren muss und hab mich von Anfang an die vorgegebene Dosierung der Spurenelemente gehalten.

    Grüße Sebastian

  • Oceamo ist ähnlich dem Barteltsystem. Da sind die wichtigsten Elemente sein eingebaut, sodass eigentlich nicht viel geändert werden muss. Einiges muss dennoch immer wieder angepasst werden, da ja jedes Becken sich anders entwickelt und kein Becken gleich einem anderen ist.


    Rolf

  • Ich halte die Ionenverschiebung, die meistens ja auch nicht wortwörtlich gemeint ist, als theoretische Möglichkeit und kein tatsächliches Problem. Gemeint ist ja die Verschiebung aus Natrium und Chlor. Eine Ionenverschiebung im eigentlichen Sinne (also irgendeine Verschiebung in den Elementen) passiert vermutlich schon während ich das Wasser anmische. Damit sind wir 24/7 konfrontiert.


    Ich kenne in der Praxis kein Becken persönlich, was jemals wirklich Probleme damit hatte. Ja es ist möglich. Im Allgemeinen aber eine Rarität und Ausnahme als wirklich gefährlich oder wahrscheinlich. Möglicherweise wenn ich wirklich NUR Natriumhydrocarbonat über Monate und sonst gar nichts dosiere. Weichkorallenbecken könnten da ggf. Probleme haben. Das normale Mixbecken wo auch Calciumchlorid dazu kommt sollte da eher keine Probleme jemals bekommen.

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