Ausgangswasser gut, Rahmenbedingungen schlecht

  • Hallo zusammen,
    ich lese schon eine ganze Weile mit und habe schon häufig eine Antwort zu meinen Fragen gefunden.
    Jetzt ist es an der Zeit etwas aktiver zu werden.


    Eine Vorstellung inkl. Becken folgt heute Abend oder spätestens morgen im passenden Bereich.
    Darum hier nur kurz zu mir und meinem Aquarium. Ich bin 33, komme aus der Nähe von Aschaffenburg, habe mich seit vielen, vielen Jahren im Süßwasser ausgetobt und vor 5 Wochen mit einem Reefer 170 den Einstieg in den Meerwasserbereich gewagt.


    Bisher habe ich zum Ausgleich der 10l/Woche Verdunstung und zum Wasserwechsel 30l/Monat UO- bzw. fertig gemischtes Salzwasser beim Händler gekauft.
    Das soll aber kein Dauerzustand bleiben und reines Wasser muss zuhause hergestellt werden. Dementsprechend rund 100l/Monat.


    Mein Ausgangswasser ist eigentlich garnicht schlecht. Wasserwechsel für meine Diskus kann ich direkt aus der Leitung machen.
    Wasserwerte laut Laboranalyse von 2018



    Dass ich es trotzdem für Meerwasser aufbereiten muss ist mir klar.
    Ich wohne allerdings auf dem Berg und habe einen Leitungsdruck von sage und schreibe 1-1,5 bar. Ich würde also um einen Osmoseanlage mit Boosterpumpe nicht drumherum kommen. Hier würde ich evtl. die Aqua Medic Premium Line nehmen, die wohl auch einige hier im Forum nutzen. Die ist für meinen aktuellen Bedarf aber eigentlich überdimensioniert. Alle sonstigen Komplettanlagen mit Boosterpumpe haben eine ähnliche oder sogar noch größere Kapazität, wobei ich eine 5 bzw. 7 Stufen Anlage sowieso nicht möchte. Die Anlage soll rein fürs Aquarium sein, nicht für Tee, Kaffee etc. Wie gesagt, unser Wasser ist sehr gut. Anschaffungkosten sind knapp 300€ für die Anlage plus einen extra Silikatfilter.
    Ich frage mich ob ein Ionentauscher evtl. eine sinnvolle Alternative wäre. Das Problem mit dem geringen Druck wäre gegessen und bei meinem weichen und unbelasteten Wasser wäre die Standzeit recht hoch. Klar ist die Regeneration auch ein Thema. Wenn dieses Angebot hernehme, das für 13500 Härteliter ausgelegt ist, ich also um die 5400 l Wasser erhalte bevor das Harz erschöpft ist, kostet ein Liter Wasser in der Herstellung 1,5 cent plus die Wasserkosten.
    Was wäre in euren Augen die beste Lösung?

  • Das wichtige ist ja, ob der Enthärter auch ein Wasser mit einem Leitwert von 0 + Silikat 0 wirklich schafft. Also nicht nur sauberes Waser, sondern pures 100% H2O. Denn das ist nötig fürs Meerwasser!


    PS: Sag nicht die Anlage wäre überdimensioniert. Du möchtest für deine 100 Liter Wasser bestimmt auch nich 24h sitzen. :)

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    - 5x ATI Straton - Tunze 6105 - Tunze Stream 3 - Deltec 3000i - Jebao DCP-10000 -
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  • Das würde heißen, ich müsste dem Kati/Ani, genauso wie der Osmoseanlage, einen Vollentsalzer nachschalten um wirklich alle Mineralien, Phosphate und Silikate zu entziehen?


    24h für 100l wollte ich nicht warten. Länger als 3-4 Stunden für 20 Liter Wasser sollten es aber auch nicht sein. So kann man bequem Abends nach Feierabend die Anlage anschalten und einen 20L Kanister füllen.

  • Guten Abend,


    von deiner Überlegung hast du recht, gehe aber mal lieber von max. 50-70% Kapazität deines Austauschers aus. Die Reaktion während des Austauschvorgangs ist reversibel und es kann mit zunehmender Erschöpfung zu nicht ausreichend Entsalzung kommen (Rucklösung vom Harz). Einen extra Silikatfilter benötigt man nicht, der ist schließlich nichts anderes als der Anionentauscher. Silkat ist zwar durchaus im Grundwasser enthalten, es wird aber auch gezielt durch die Versorger zugesetzt um Kalkablagerungen zu reduzieren, bei deinem Ausgangswasser rechne ich nicht mit viel Silikat
    Das regenerieren ist eine echte Sauerei, 5-10% Salzsäure und Natronlauge müssen Verdünnt, gelöst und gehändelt, nicht zu unterschätzen!


    Die Effizienz der Osmoseanlagen ist abhängig vom Vordruck und der Salzfracht! Daher wäre mein Tip: Magnetventil, Schwimmschalter und 20l/d akzeptieren. Kann dir ja egal sein wie lang das Ding läuft, wenn es sich von selber ausschaltet. 100l/Monat schaffst so sicher.


    Eine weitere alternative wären Mischbettharze, kosten nicht mehr die Welt und bei Erschöpfung austauschen. Wie viel Liter du schaffst kann ich dir nicht sagen. Ich bereite so mein Regenwasser (20yS/cm) auf und tausche es sobald die Leitfähigkeit messbar wird.



    Gruß
    Robin

  • Hi,
    wenn es langsamer durch die Osmose läuft kann das Harz danach auch besser arbeiten. Ich hatte auch lange Zeit wenig druck und mein Wasser ist top mit der billigsten Osmoseanlage für 80€ Osmosfresh oder so plus zwei MB Harz Kartuschen danach. Das bisschen Wasser was du brauchst ist gar kein Problem.
    Viele Grüße Johannes

  • Wenn es langsam läuft ist auch garnicht tragisch. Für mich ist es auch kein Problem ein kleines Fass mit Schwimmerventil hinzustellen und die Anlage einfach lange laufen zu lassen. Ich dachte nur mit 1 bar funktioniert es überhaupt nicht, weil die Membran 3 bar Druck braucht damit sie überhaupt arbeiten kann.

  • Hi,


    Achte aber darauf das sich das Harz nicht trennt.
    Also den Austauscher schön feste befüllen.

  • Alexander meint sicherlich, dass das Harz korrekt eingefüllt wird.. Also am besten Einschlämmen. Zu wenig fest eingefülltes Harz begünstigt eine Entmischung, das eine geringere Lebensdauer zur Folge hat.



    Gruß,
    Matthias

  • Erkennbar wird dies, wenn das Harz in der Patrone einen hellen und einen dunklen Bereich bildet. Damit sind Anionen- und Kationentauscher getrennt und es ist kein Mischbett mehr.


    Ich würde in deinem Fall aber trotzdem eine Osmoseanlage mit Druckerhöhungspumpe versuchen.


    Wie hast du bei dir den Leistungsdruck von 1 bis 1,5 bar festgestellt? Oder ist das geschätzt?


    Ich frage, weil die meisten Pumpen auch einen gewissen Ausgangsdruck benötigen um effektiv zu arbeiten.


    signatur.jpg


    Hilfreiche Informationen von der Einrichtung

    bis zum Betrieb des Beckens

  • Der Druck ist gemessen. Wie erwähnt, ich wohne auf dem Berg und der Wasserspeicher liegt nicht so viel höher.
    Am Wasserverteiler, bzw. dem Rüchspülfilter im Keller ist ein Manometer. Druck liegt stationär bei knapp 1,5 bar.
    Bei höherem Durchfluss sinkt der Druck auf etwas über 1 bar. Den Durchfluss würde eine Osmoseanlage aber nicht schaffen.
    Ist aber so oder so zu wenig.
    Wir haben aber eine Druckerhöhungspumpe fürs komplette Hausnetz, ohne Wassertank. Sobald Wasser abgenommen wird und der Druck fällt springt die an. Die schafft dann auch selbst bei vollem Durchfluss etwa 5 bar. Sobald sie 6,5 bar erreicht hat schaltet sie ab. Eigentlich ideal, springt nur leider erst unter 2 bar an.
    Jetzt bin ich mir nicht sicher wie eine normale Osmoseanlage auf diese Schwankungen reagiert.
    Die Anlage mit Booster würde ich dann vor der Hauspumpe im Keller anschließen damit ein gleich bleibender Druck von rund 1,5 bar anliegt. Bei den Boosterpumpen steht meistens max. 4 bar am Eingang. Hat sicher seinen Grund.
    Alternative wäre noch eine normale kleine Anlage bei Verwandschaft im selben Ort aber im Tal zu platzieren. Dort liegen konstant 7 bar an. Da muss ich das Wasser zwar auch wieder in Kanister füllen und hoch fahren, wäre aber zu verschmerzen.


    Wie ihr seht, alles nicht so einfach. Darum die Gedanken mit den zwei Ionentauschern, speziell bei meinem weichen unbelastetem Wasser.
    Die schließe ich an mit einem Durchflussbegrenzer und welcher Druck dann anliegt ist völlig egal. Von 1 bis 6,5 bar alles kein Problem.
    Wie die Regeneration aber abläuft habe ich noch niergends genau finden können

  • Es ist nun eine 2 Liter Mischbettpatrone von Aquarichtig geworden.
    Rechnerisch sollte ich damit auf 1200l Wasser kommen. Wenn ich von 80% ausgehe, dann sind es knapp 1000l.
    Eine neue Füllung Harz kostet rund 10€, was 1 Cent/l Herstellungskosten ergibt. Find ich ok, dafür ein kompaktes System, lautlos und recht schnell.
    Der 20l Kanister ist in etwa 1,5h voll, wobei ich den Durchfluss noch erhöhen konnte. Kurzfristig war nur ein 500er Flow Restrictor greifbar.


    Wenn die Kapazität doch deutlich geringer ist, oder ich deutlich mehr Wasser benötige, werde ich doch eine OA mit Druckpumpe anschaffen.

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