Hi Leute,Hi Jens,
Es gibt eine sehr einfache Erklärung für „WW“ oder „kein WW“, auch in Verbindung mit der Art der Versorgung:
WW wird in der Aquaristik aus zwei Hauptgründen gemacht:
1. Um Stoffe, die zu viel sind, zu entfernen
2. Um Stoffe, die zu wenig sind, zu ersetzen
Das passiert aber nicht so gut wie man meint…
1. Stoffe, die zu viel sind, entfernen:
Wenn man 20% WW macht, entfernt man auch nur 20% des Stoffes, der entfernt werden soll… Dosiert man also 10 mg/L Cobalt zu viel über die Woche, werden mit dem WW nur 2mg/L entfernt…
Nächste Woche gibt man die selbe Menge dazu, also 10mg/l und endet mit
12mg/L…
Dadurch steigt trotz WW der Wert über die Zeit immer weiter, was es so wichtig macht nur reine Produkte einzusetzen und die Stoffe, die zugegeben werden, zu überwachen ( ICP / NDOC )
Bei Spurenelement-Mix Produkten kommt es auch noch zu einer Steigerung dieses Effektes da die Menge, die zugegeben wird oft an den KH-Verbrauch gekoppelt ist.
Das selbe gilt für die sogenannte Ionenverschiebung womit eine Anreicherung von Natrium und Chlorid im Wasser gemeint ist.
Diese lässt sich nicht durch einen 10-20% WW beheben, sondern nur durch den Einsatz von NaCl-freiem Meersalz wie bei Balling Classic.
2. Stoffe, die zu wenig sind, zu ersetzen
Wenn man Spurenelemente ersetzen will, ist dies durch WW auch nicht möglich.
Nicht nur, dass die meisten Salze keine natürlichen Mengen Spurenelemente enthalten und dies bei dem gewohnten „Meerwasseraquaristikpreis“ nicht machbar ist, sondern auch weil die Salze, um bei einem 10% WW alle Spurenelemente zu ersetzen, die 10-fache Menge an Spurenelementen enthalten müssten.
In beiden Fällen führt eine ICP-Messung des Salzes zu einer einfachen Lösung der Frage.
Ein WW ist also leider ein nicht sehr effektives Werkzeug in der Aquaristik, außer man macht einen mit über 50%.
Um zu verstehen welches die beste Methode zur Zufuhr von Spurenelementen ist, muss man wissen wie sie verbraucht werden:
Verbrauch durch Tiere
Verbrauch durch Filterung / Ausfällung
Wenn man sich diese Gründe ansieht, wird sofort klar, dass es nicht so leicht ist eine Mischung für jedes Aquarium zu finden, da Jeder andere Korallen im Aquarium hat.
Auch ist jeder Filter unterschiedlich und nimmt sich dadurch unterschiedliche Stoffe aus dem Wasser.
Die Spurenelementversorgung mit Spuren-Mischungen ist also sehr schwierig und eigentlich logisch nicht nachvollziehbar.
Der Weg eine ICP-Messung durchzuführen ist hier schon deutlich besser und sicherer und viel erfolgreicher, allerdings auch teurer, da man viele Messungen braucht um eine gute Versorgung zu erreichen und je nach Filter sehr viele Spurenelemente verschwendet werden.
Hier kommt es auch auf die Spurenelemente selbst an welche Zusammensetzung und / oder Stabilisatoren etc…
In der modernen Aquaristik haben wir diese Problem gelöst, was den einzigartigen Unterschied ausmacht zwischen der modernen Aquaristik der TRITON Methode und der traditionellen Aquaristik aller anderen Versorgungsmethoden.
Ist aber nicht sofort für jeden umsetzbar.
Aber da dies hier nicht erfragt wurde, gehe ich erstmal nicht weiter darauf ein.
Ich würde dir aus Kostengründen zur Balling-Methode raten, da sich andere Versorgungsmethoden der traditionellen Aquaristik, die hier erwähnt wurden, nicht sonderlich unterscheiden.
(außer organische Kohlenstoffversorgung )