Elimi Phos rapid

Micha ich gehe von einem Tippfehler bei 0,9 aus oder ?

Es würde Sinn machen wenn du von 0,25 auf 0,09 gesenkt hättest mit dem Mittel

da möchte ich gleich nochmal mit ansetzen.

besteht die möglichkeit, dass das lanthanphosphat durch bakterielle prozesse wieder aufgespalten wird? habt ihr da erkenntnisse? und wie sähe eine adäquate filterung nach einsatz aus? reicht eine kräftige abschäumung zum austrag aus oder sollte man noch eine feinfilterung anstreben? welche probleme könnten bei langzeitanwendung auftreten oder ist diese nicht empfohlen?

Ich war 14 Tage in Urlaub und meine Vertretung hat es geschafft Po4 von 0.075 auf 0.24 steigen zu lassen. Da ich kein Absorber mag habe ich Elimi Phos Rapid eingesetzt. Ich habe in den Ablaufschacht dosiert und die Leitung ist ca 40m bis zum Vliesfilter und Technikbecken. Die Wirkung war enorm. Ich hätte deutlich weniger dosieren müssen. Die ATI Analyse hat auch Lathan angezeigt. Zuvor immer nicht nachweisbar. Aber alles im grünen Bereich. Mir gefällt das Produkt so gut dass ich meine Fütterung erhöht habe und einfach täglich etwas dosiere. Günstig und einfach in der Anwendung. Ich dosiere täglich 10ml auf 9000 Liter. Und senken Po4 damit um ca 0.03. Vermutlich ist es bei mir besonders effektiv da ein weiter Weg von Eintrag bis zum Vliesfilter die Reaktionszeit verlängert und alles sofort entnommen wird und nicht teilweise nur am Abschäumer vorbei läuft. Ich habe ausschließlich SPS im Becken und kann aktuell keine Probleme ausmachen.

Gruß Torben

Hallo Micha, hallo zusammen,

zunächst vielen Dank für Deinen Erfahrungsbericht, Micha.

Ganz so böse scheint Lanthan, wenn man es vorsichtig handhabt, nicht zu sein. In der Human- und Veterinärmedizin wird es ebenfalls als Phosphatbinder bei der Ernährung eingesetzt, um bei Niereninsuffizienz oder Nierenversagen die Phosphatanreicherung im Blut zu verhindern.

Auch in der Aquaristik wird Lanthanchlorid routinemäßig z. B. in öffentlichen Schauaquarien eingesetzt, so z. B. von Joe Yaiullo im Atlantis Marine World Aquarium, Long Island, New York in einem 80.000 l Riffaquarium mit vielen Doktorfischen.

Joe Yaiullo setzt das Lanthanchlorid mit gutem Erfolg vor dem Abschäumer ein, andere öffentliche Schauaquarien dosieren es vor dem Sandfilter, beides funktioniert.

Lanthan gilt als wenig toxisch und gebundenes Phosphat wird unseres Wissens nicht mehr freigesetzt, sonst würde es auch nicht im menschlichen Verdauungstrakt funktionieren.

Die größte Gefahr geht offenbar von einer höheren Dosierung aus. Empfindliche Fischarten, zu denen Doktorfische gehören, erleiden dabei Reizungen und Schäden an den Kiemen und können ersticken. Ähnliches kann auch bei der Phosphatfällung mit Eisen passieren und ist eher ein physikalisches Phänomen durch Kristallbildung und Kristalle und keine Giftwirkung.

Auf Plattwürmer scheint Lanthanchlorid eine besondere Wirkung zu haben, für die in Riffaquarien auftretenden Acoela scheint Lanthanchlorid tatsächlich giftig zu sein. Man kann deshalb Elimi-Phos Rapid gegen Waminoa, Acropora-Strudelwürmer oder geringe Mengen der roten Strudelwürmer Convolutriloba einsetzen. Da Convolutriloba beim Zerfall Giftstoffe freisetzt, können nur geringe Mengen davon im Aquarium bekämpft werden, größere Mengen müssen vorher durch Absaugen beseitigt werden.

Mit Kohle kann Lanthanchlorid problemlos eingesetzt werden (z. B. auch bei Behandlung gegen Convolutriloba) und auch mit Ozon sind mir keine Probleme bekannt geworden.

0,09 mg/l Phosphat halte ich für eine ganz gute Konzentration, weiter würde ich Phosphat gar nicht absenken. Joe Yaiullo hält in seinem tollen Riff-Schauaquarium die Konzentration von Phosphat damit sogar nur unter 0,2 mg/l Phosphat und das Aquarium kann sich sehen lassen und hat viele Bewunderer. Schau also, mit welcher Phosphat-Konzentration Du gut zurecht kommst und bleibe möglichst gleichmäßig dabei.

Grüße

Hans-Werner