Planung & Umsetzung meines 150L "Schreibtischbeckens"

  • Bei allem Zuspruch, ich habe gestern 4 Stunden an dem Schrank rumgefingert und versuche ALLES in meiner Wohnung mit Nägeln zu befestigen. Das bischen was gebohrt werden muss kostet mich jedes mal die nerven. Also ICH bohre mein Becken sicher nicht an.


    Auch wenn ich zugeben muss das die entsprechenden Video-Anleitungen sehr simpel aussehen.


    Es gibt ein besonders unterhaltsames Video von einem amerikanischen Sales-Rep der sich seinen billigen Anzug bei der Aktion bekleckert. :D


    Bezüglich Notablauf, nein, dieser war bislang ehrlich gesagt nicht geplant. Müsste ähnlich/genauso kompakt sein wie der Hauptablauf und der kostet mich halt 100€. Wollt ich drauf verzichten und hab mir daher folgende Gedanken gemacht:

    • Technikbecken 30x30x40, 25cm Wasserstand mit separater Pumpenkammer
    • zusätzlicher 5 Liter Behälter mit Osmosewasser für Nachfüllautomatik

    Szenario 1 (Verstopfung des Ablaufs):
    Das Hauptbecken muss zusätzlich ca. 13 Liter Wasser aufnehmen (8 Liter aus der Pumpenkammer sowie max. 5 Liter aus dem Nachfüllbehälter)
    Reserve im Becken insgesamt: ca. 14 Liter (49,5mm von Wasserstand bis Oberkante auf 500x600 abzüglich Glasstärke)
    Passt also...sehr knapp


    Szenario 2 (Ausfall der Rückförderpumpe):
    Das Technikbecken muss zusätzlich ca. 10 Liter Wasser aufnehmen (30mm Wasserstand bis unterhalb Ablauf zzgl. "Schlauchinhalt")
    Reserve im Technikbecken bei 25cm Füllhöhe: 13,5 Liter


    So hatte ich mir das gestern jedenfalls zurecht gerechnet. Ich hoffe ich hab dabei nix übersehen.


  • Also ich habe in meinem Becken damals 2 Lochbohrungen in die Rückwand gemacht und muss dir ganz ehrlich sagen, dass ich dies heute nicht mehr tun würde, sondern hinten lieber ein Abteil abtrennen und die Bohrungen in den Boden mit Notablauf. So läuft dann also nur dein Ablaufschacht soweit leer wie Notablauf, Ablauf in diesen heraufragen. Wichtig zum Selbstbohren war für mich eine gute Zentrierunghilfe, wobei ich 3 getestet habe und letztendlich bei dieser gelandet bin.
    https://www.hansetools.com/zen…RK8Z01yTmwI3oMaArIU8P8HAQ


    Alles was du dazu benötigst ist eine etwas niedrigere Scheibe, die du in dein Becken hinten einkleben kannst und einen Überlaufkamm für diese.



    Aber mal ganz ehrlich, wenn dich der Hauptablauf schon 100 Euro kostet, warum verkaufst du dein 100 Euro Becken nicht und lässt deinen Aquabauer schon eins mit Ablaufschacht und 3 Bohrungen bauen?

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  • Hallo Carmen,


    dein Hinweis und deine Empfehlungen mögen sicherlich vernünftig und sinnvoll sein.


    Rückblickend ärgere ich mich natürlich auch schwarz, dass ich mich quasi eine Woche nach Bestellung des Beckens doch für ein Technikbecken entschieden habe. Diese Entscheidung habe ich allerdings ganz klar unter der Voraussetzung getroffen den Ablauf/Zulauf visuell so unaufdringlich wie möglich zu gestalten.


    Mit einem üblichen separaten Ablaufschacht IM Becken hätte ich beispielsweise keinen nennenswerten optischen Vorteil zu internem Tunze Abschäumer/Filter gehabt. Ich verstehe zwar das dein Vorschlag in eine etwas andere, optisch ebenfalls ansprechende, Richtung geht.


    Aber der Zug ist für mich jetzt ehrlich gesagt abgefahren, ich kriege die Aktion "Beckentausch" weder daheim vernünftig argumentiert noch bin ich selbst bereit diesen Schritt zu gehen. Mein Ablaufsystem kostet mich ja im Prinzip auch nur deshalb 100€, weil sich der Hersteller die Miniaturisierung fürstlich bezahlen lässt und das Produkt "zufällig" noch das Feature Wellenerzeugung ohne bewegliche Komponenten bietet.




    Man darf dabei wie gesagt nicht vergessen das meine Anforderung an so ein System heißt: "maximal 6cm Tiefe hinterm Becken". Da ist die Auswahl dünn und ich bin daher "gern" bereit so viel Geld dafür auszugeben. Nur nicht unbedingt in doppelter Ausführung...daher meine oben geschilderten Überlegungen.


    Das mag in Summe nicht die weiseste Entscheidung sein, aber eine mit der ich mich ästhetisch mit am besten arrangieren kann. Ja, so ein "Ghost" Überlauf hat auch was, gebe ich zu. Aber die dafür notwendigen Maßnahmen möchte ich nicht ergreifen.

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  • Hallo, diesbezüglich habe ich mich natürlich auch umgesehen und die dünnste Box bei Eshopps gefunden. Ein etablierter Anbieter der primär durch Preis nicht zwingend Qualität glänzt. In dem konkreten Fall gibt es einen Kunden der von zwei gebrochenen Abläufen spricht.


    Dafür ist das System mit 7,6cm schön schlank. Damit könnte ich mich evtl arrangieren.



    Wenn jemand ähnlich schlanke Boxen kennt, gerne. :)

  • Ich verstehe dich schon und die Box, die dir vorschwebt ist sicherlich schön, aber ich stelle mir auch gerade vor, dass meine Anemone wandert und ehrlich gesagt, nach deinem Bild wäre sie sogar in der Lage das gesamte Ablaufgitter zu verstopfen. Optik ist bestimmt eine nicht zu verachtetende Komponente, doch wenn diese zu Lasten der Sicherheit geht, würde ich diese doch besser überdenken, ob ich nicht doch lieber 100 Euro abschreibe oder einen Wasserschaden riskiere, bei dem ich mir vorstellen könnte, dass dort auch die Versicherung sich evtl. quer stellt. :EVERYD~16:

  • Das Anemonenszenario dachte ich mit meinen Kalkulationen erschlagen zu haben? So zumindest meine Hoffnung, nasse Füße will ich natürlich auch nicht.

  • Ich würde, wenn ich diese Dinger nehme besser zwei davon einbauen, so wäre man auch dort auf der sicheren Seite. Was ich aber auch als KO-Kriterium sehen würde ist, dass ich dort nichts steuern kann. Dies bedeutet im Klartext, dass du genauso wie ich es mit meiner Selbstbauvariante keine Möglichkeit hast, den Ablauf 100% Geräuscharm zu gestalten. Vorteil ist natürlich, das dort bei Stromausfall sehr wenig Wasser zurück ins TB fließt. :EVERYD~16:

    Einmal editiert, zuletzt von Wassermaus ()

  • Hallo Zusammen,


    kurzer "Zwischenstand" bei mir. Habe inzwischen mit knapp 10 Glasern telefoniert, von denen will mir keiner das Becken bohren (die wollen alle unbedingt von beiden Seiten bohren). Habe noch einen auf der Liste, wenn der ebenfalls absagt machen wir das halt doch selbst. Wird schon schief gehen. :)


    Darüber hinaus suche ich aktuell "meine" Rückförderpumpe. Die Pumpe sollte regelbar sein, energieeffizient (DC) und leise. Das ganze bei einem Fördervolumen von ~2500l/h. Ist da wirklich die einzige verlässliche Antwort Royal Exklusiv? Zu allen anderen Modellen (z.B. Tunze Silence, Eheim Compact, Aqua Medic DC Runner, Jebao etc) finde ich immer mindestens einen der sich über die Lautstärke beklagt...


    Anderes Thema:


    Mein Schwiegervater betreibt das Hobby wie bereits erwähnt seit über 30 Jahren. Er hat auch schon einige sehr schöne und "gesunde" Becken gehabt mit tollem Wachstum und keinen nennenswerten Problemen. Seit seinem letzten Umzug kommt sein aktuelles Becken aber nicht so richtig in Fahrt.


    Ganz aktuell hat er mir Schmieralgen/Kieselalgen/Fadenalgen (bin ich mir nicht 100% sicher) zu kämpfen. Sein aktueller Besatz auf 270 Liter Netto ist auch noch sehr überschaubar (ich glaube eine Acro, Euphyllia, Catalaphyllia, ne Gorgonie und ein oder zwei Krusten). Nährstoffversorgung macht er klassich über Balling und ergänzt mit Spurenelementen.


    Habe im Gespräch mit ihm mitbekommen das er sein Osmosewasser nicht von Silikat befreit. Er hat zwar einen Phosphatadsorber im Einsatz, wenn ich das richtig verstanden habe bindet der aber wenn überhaupt nur geringe Mengen Silikat? Vermutlich nicht genug um die vermeintlich steigende Silikatkonzentration durch sein "unbehandeltes" Osmosewasser aufzuhalten.


    Nun habe ich zwar keinerlei praktische Erfahrung, lese momentan aber natürlich sehr sehr viel. Ich habe ihm daher folgendes empfohlen:


    1) Silikatfilter hinter Osmoseanlage schalten
    2) Spurenelemente aussetzen
    3) Phosphatadsorber gegen Silikatadsorber (Silicarbon) tauschen
    4) einige großzügige Wasserwechsel mit Silikatfreiem Osmosewasser machen


    Danach sollte meines Erachtens nach das vermeintliche Silikatproblem gelöst sein und er kann auf die ATI Essentials umsteigen (das System hat ihm gut gefallen und ist ewas einfacher in der Handhabung).


    Ich hoffe ich hab ihm keinen Blödsinn empfohlen. :D

  • So nach dem, was ich bis jetzt gelesen oder selber durch habe, sind die Tipps ok gewesen.
    Vielleicht noch den Besatz aufstocken.
    Und auch den Silikatwert regelmäßig messen.
    Lg

  • Korallen = Nahrungskonkurrenz für unliebsame Algen. Besatz möglichst erhöhen. Aber ansonsten waren deine Tipps schon genau richtig. Spurizugabe nach gut Düngten ohne die Werte zu kennen ist wirklich suboptimal.

  • Danke für das Feedback. Das mit dem Besatz leuchtet ein, wobei sein Besatz ja aufgrund der Probleme bewusst gering gehalten ist. Da beißt sich die Katze ein wenig in den Schwanz. Wobei der Mut zu mehr Besatz bestimmt bald wieder da ist.


    Er hat in der Zeit auch nen Beleuchtungswechsel von T5 auf LED durch und auch sein Wasserkreislauf/Abschäumung wurde grundlegend überarbeitet.


    Das hat alles ne Weile gedauert bis die passenden Produkte und Einstellungen gefunden waren. Das hat ihn aber neben Zeit, Nerven und Geld auch große Teile seines Besatzes gekostet.


    Inzwischen steht das Becken eigentlich, bis auf die erwähnte Algenproblematik, ganz gut im Saft so das sein Becken hoffentlich bald wieder in altem Glanz erstrahlt.

    Einmal editiert, zuletzt von SinSilla ()

  • Hallo Ingo,


    hab gerade mal in meine Telefonliste geschaut. Den hatte ich tatsächlich auch schon kontaktiert. Die konkrete Begründung warum er es nicht macht habe ich aufgrund der Vielzahl an Telefonaten nicht mehr im Kopf, aber er macht es jedenfalls nicht.

  • Ich würd's wirklich mit einem Becken mit Schacht probieren :D


    Will garnicht wissen wieviel Zeit (und Geld) du mit telefonieren und anderem verbraten hast ...


    Lass dir mittig einen kleinen Schacht bauen, des sieht super aus Links und rechtskannst du dann 2 sp platzieren.
    Zur Pumpe das ist ein ewiges Heckmeck ich hab a billiges fluval Teil was schon etwas vibriert aber mich stört das nicht sonderlich. An sich finde ich elektronisch regelbare pumpen für kleinere Becken <200 l nicht sinnig. Man sollte einfach nicht zu viel Druck durch die kleine düse in das Becken geben da der strahl recht hart und ungelenkt sein kann. Finde da die erwähnte Eheim oder Tunze eigentlich super, vor dem Betrieb manuell die Leistung einstellen und ab in den Sumpf :)
    Das mit der Technik sehen hier einige anderst, ich find aber dass abgesehen von der exklusivitat nicht arg viel für die Royal spricht, ist die gleich Diskussion wie iPhone und android läuft beides gut nur die Zielgruppen(geldbeutel) sind anderst :thumbup:


    Gruß
    Daniel

    Trust me - i´m an engineer. :closed:


    Fluval M40 mit Algenrefugium, ohne Abschäumer und einer Hypernova 34 W ( aufgelöst Fluval Spec 10 mit einer Zetlight ZN1702)

  • Also ein Schacht ist natürlich die simpelste Variante. Allerdings müsste dieser mindestens 10-15cm x 20cm groß sein, um Abschäumer, Rückförderpumpe, Heizer, Nachfüllsensor, Filtermedien/reaktor und Dosierpumpenzulauf unter zu bringen. Du könntest aufgrund der Tatsache, dass dein Becken in der Ecke steht dies natürlich dort realisieren. Allerdings geht dir etwas Volumen flöten.


    Einen Riesen Vorteil hat das ganze jedoch. Du führst kein Wasser aus dem Aquarium. Allerdings sehe ich in deiner bisherigen Planung (Seitliche Bohrung ohne Notüberlauf) das Problem darin, dass du mit dem Ablauf viel Arbeit haben könntest. Gerade dieses schwarze Teil auf dem bild mit ein paar Spalten drin für den Ablauf könnte zum Beispiel der Häutungsrest meiner Garnelen vollständig verstopfen. Und meine Garnelen Häuten sich ca. Alle paar Wochen. Dazu kommen dann noch Schnecken und Algen, die das Teil gut dicht setzen können. Falls du aber mit Technikbeckem arbeiten willst, würde ich zum bewährten Ablaufschacht mit Notüberlauf greifen.

  • Ganz ehrlich, in der Zeit hätte ich die Löcher schon längst selbst versucht und mich für Löcher im Boden, Ablauf, Notablauf, Rücklauf entschieden. Schönen Schacht drumherum geklebt und gut. :EVERYD~16:

  • Hallo ihr beiden (Edit: nu sinds drei) und Danke für eure Meinungen zu dem Thema!


    Was ich in meiner eingehenden Vorstellung vergessen hatte zu erwähnen: Ich neige bei bestimmten Dingen zu Beratungsresistenz. ^^


    Bei aller berücksichtigter und nachvollziehbarer Logik und Vernunft eurer Vorschläge will ich einfach keinen Schacht im Becken.


    Ich bin ja jetzt schon so weit mich beinahe darüber zu ärgern das ich nicht doch gleich ein etwas größeres Becken genommen habe. So wie es jetzt steht kann ich mich letzten Endes aber gut arrangieren, allerdings auch nur wenn ich den vorhandenen Platz auch ausnutzen kann.


    Ein Technikabteil wie im AM Cubicus oder Blenny wäre grundsätzlich eine Option welche optisch auch unauffällig bleibt. Aber: Verlust von Minimum 10cm Tiefe und ich muss trotzdem quetschen und bin langfristig reichlich unflexibel damit.


    Habe mich daher definitiv GEGEN den XAqua InOut entschieden...Hä? ?(


    Habe mich nämlich für eine konzeptuell identische Lösung entschieden (die Kopierkatze sitzt wider erwarten aber nicht in China sondern ebenfalls in Italien).





    Das ist der "Oceanlife Overflow". Preislich fast auf den Cent identisch bei besserer Verarbeitungsqualität. Ihm fehlt gegenüber dem XAqua zwar ein Feature (Wellenerzeugung ohne zusätzliche Mechanik), aber das ist auch einer der Gründe warum ich mich dafür entschieden habe.


    Der Auslass des XAqua verliert bei den meisten Nutzern nach wenigen Monaten sein Wellenfeature und bedarf dann erst einer ordentlichen Reinigung mit Reis und Flaschenreiniger um diese wieder aufzunehmen. Das ist konstruktionsbedingt für mich eher suboptimal.


    Der Oceanlife hat das Feature erst gar nicht, muss mich also tendenziell weniger drum kümmern. Apropos kümmern:
    Der Oceanlife Overflow hat beim Ablauf neben den Schlitzen an der Front auch noch 3 weitere Schlitze zur Sicherheit an der Seite. (nicht von der Größe täuschen lassen, das Ding hat m.E. mehr "Frontfläche" als der XAqua).


    Die restliche "Sicherheit" wollte ich mir wie gesagt mathematisch verschaffen. Wenn in der Pumpenkammer (+Nachfüllreservoir) weniger ist als mein Becken aufnehmen kann, kann mir doch eigentlich überhaupt nichts passieren?


    Das ich das Teil ab und an reinigen muss ist mir bewusst, das wäre aber bei jedem System mit Kamm nichts anderes.


    P.S.: Fürs telefonieren hab ich ne Flatrate. Die Telefonate mit den Glasern machen mich jetzt also nicht arm.


    Der neue Monat steht vor der Tür und somit geht es weiter mit Löchern im Becken, der Bestellung des Ablaufs und ein bisschen Kleinkram-Beschaffung.

    2 Mal editiert, zuletzt von SinSilla ()

  • Alles schön soweit nur traust du dir auch zu präzise zwei Löcher, an der dafür vorgesehenen Stelle ohne Abweichungen zu bohren? :EVERYD~16:

  • Nein, nicht wirklich. Meinem Schwiegervater aber schon. Und wenn ich mich nicht völlig blöd anstelle würde ich das vermutlich auch hinbekommen. Ne Raketewissenschaft ist das ja nun auch nicht.


    Wie wir gemeinsam aber auch schon festgestellt haben wäre der Verlust des Beckens finanziell überschaubar.


    Wird aber nicht passieren. :D

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