Ab wann ist eine GR wirklich unschädlich?

  • Hallo


    Ich würde mich gerne meiner beiden Glasrosen annehmen, die ich von Beginn an (noch unvermehrt) in meinem Becken habe.
    Die verschiedenen Methoden hab ich mir schon länger angeschaut und ich habe mir noch vor Beckenstart geich je einmal Aiptasia-X und einmal Salzsäure (das TM Produkt) gekauft.


    Nun hatte ich auf dem Stein meiner allerersten Weichkoralle gestern abend auch gleich drei kleine sitzen und habe den Stein zu Übungszwecken in eine große Glasschüsse gelegt, um besser sehen zu können, wie das mit den Mittelchen funktioniert.
    Das Injizieren (Tropic Marine Salzsäure) hat prima geklappt und dass die GR innerhalb von wenigen Momenten zu einem matschigen Klumpen geworden ist, zeigt mir zumindest den Erfolg.


    Ich frage mich jetzt nur, ob das, was da als toter, matschiger, wabbeliger Klumpen immer noch auf den Steinen geklebt hat, ebenfalls noch Sporen aussenden kann, oder ob aus dem Klumpen am Ende nach ein paar Tagen wieder GR entstehen können, wie man das bei anderweitig verletzten GR immer so liest.
    ich hab an diesem "Übungsstein" dann den Klumpen mit einer feinen Zeckenpinzette abgezogen, wobei milchiges Sekret ausgetreten ist. (Salzäure-Reste? GR-Innereien?). Ist auch dieses Zeux wirklich frei von Vermehrungsgefahr? Denn das lupenreine Entfernen der Reste wird mir tief im Riff im Becken nicht gelingen, da muss es mit dem Spritzen getan sein, dass nichts mehr nachkommt. Auch wenn da dann noch ein paar Tage ein verwesender Klumpen im Stein hängt.


    ich wüsste einfach gerne, wie ich das Risiko minimiere, dass die GR kurz vor dem Exodus noch mal "wirft" oder dass ich mir mit dem Verbleib / Entfernen ihrer (von Salzsäure zersetzten) Überreste noch weitere Sporen / Gefahren im Becken halte.


    Vielleicht hat da ja jemand Erfahrung mit.


    Danke und Grüße,
    Christoph

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  • Hallo Christoph,


    Wenn ich meine Erfahrungen mit Glasrosen einmal zusammenfasseso würde ich folgendes sagen:


    1. nach jedem Versuch Glassosen zu entfernen, egal ab mechanisch oder mit irgendwelchen Mittelchen, kommen nach ein paar Wochen neue und mehr als je zuvor.


    2. Solange Fressfeinde im Becken sind hat man Ruhe, nimmt man diese heraus passiert das selbe wie oben beschrieben.
    Leider gehen viele Fressfeinde aber an Korallen wenn sie keine Glasrosen mehr finden, z.B. der Seegras Tangfeilenfisch oder der Kleini Falter. Andere, wie etwa die Berghia Schnecke, sind Nahrungsspezialisten die ohne Glasrosen schlichtweg verhungern.


    Zudem sind je nach Riffaufbau manche Stellen nicht mehr zugänglich, da ist man ohnehin auf die Hilfe von Fressfeinden angewiesen und mit jedem neuen Stein und jedem neuen Ableger besteht ohnehin die Gefahr sich neue Glasrosen oder andere ungebetene Gäste ins Becken zu holen. Auch stehen verschiedene Futtersorten im Verdacht entsprechende "Sporen" zu enthalten.


    Damit müssen wir wohl alle leben, aber es ist schon richtig es gar nicht erst zur Plage werden zu lassen.


    Gruß Guido

  • Hi!


    Danke Dir für die Info.


    Trotzdem wäre es interessant, ab wann so ein Tier wirklich nichts mehr "weitergeben" kann und was passieren muss, dass ihre Sporen bei ihrem Ableben nicht mehr "funktionieren". Wo sitzen diese eigentlich? Im Fuß? In den Tentakeln? Im Gastralraum?


    Würde jedwede Art des Sterbens immer und grundsätzlich eine Vervielfältigung der Glasrosen bedeuten, wäre es ja auch recht unsinnig, Fressfeinde wie Wurdemannis oder Feilenfische einzusetzen. Diese beißen ja auch Stück für Stück ab und verschlingen nicht die ganze GR rückstandlos und auf einen Haps. Im Gunde wäre es dann doch viel besser, man würde die GR sauber unten mit einem Skalpell abtrennen. Dann hat man eine einzige Schnittstelle, während man die Zerfledderung der GR mit Fressfeinden ja eher in die Länge zieht und dem Tier viel mehr Zeit und Gelegenheit gibt, ihre Sporen noch zu verteilen. So gesehen würde der Einsatz von Fressfeinden das GR Problem ja eher verschlimmern...


    Hmmm. Naja, noch hab ich bloß zwei, von daher hab ich keinen aktuen Drang, aber das muss doch irgendwie zu lösen sein...


    Grüße,
    Christoph

  • Hallo Christoph,


    Glasrosen können sich sexuell und asexuell vermehren.


    Wenn du wirklich nur zwei Glasrosen hast würde ich die befallenen Steine rausnehmen und das Substrat mit der Glasrose "abmeißeln" ohne die Glasrose zu beschädigen.


    Hängt natürlich immmer davon ab wo die Glasrose sitz, da sie sich ja sehr gerne in einem Loch festmachen.


    Ich habe auch schon Glasrosen mit einem Gaslötkolben weggebrannt, da überlebt garantierte nichts, man braucht aber einen guten Magen.


    Gruß Guido

  • Die Steine gehen nicht raus, alles fest ver"reefbonded"...
    Ich find's gar nicht sooo schlimm. In 4 Wochen sind aus 3 Stück 2 geworden, und wenn noch irgendwo 3 sitzen, die ich nicht sehe, dann isses halt so.


    Hätte mich einfach mal interessiert, was an den Viechern diesen biologischen Kernspaltungseffekt hervorruft.


    Danke und Grüße,
    Christoph

  • Hallo Christoph,


    das Problem ist die teils explosive Vermehrungskraft dieser Tiere. In der Einfahrphase bist Du nicht am Füttern und denkst noch, dass all das Gerede über die Vermehrungswut der Glasrose nur Panikmache ist. In dieser Zeit ist das Wachstum sehr begrenzt, weil sie fast nur Licht aufnehmen und noch nicht durch zusätzliche Fütterung den Turbo zünden können.
    Sobald Du aber Fische im Becken hast und diese fütterst, dann geht die Post ab. Die Glasrosen holen sich ihren Anteil und können loslegen!


    Auch wenn Glasrosen noch ziemlich klein sind, teilweise erst einen Zentimeter groß, streuen sie bereits oft winzige Ableger aus, die man normalerweise nicht auf dem strukturierten Gestein sehen kann. Als sich bei mir eine Glasrose mal an die Seite des Aquariums gesetzt hatte, konnte ich die winzigen Stipsel aber sehr gut sehen. Diese sind teils mehrere Zentimeter vom Muttertier entfernt und warten auf den Startschuss. Deshalb kommt es oft, dass man das Muttertier vernichtet und sich wundert, woher dann einige Wochen später ein ganzer Teppich kleiner Glasrosen an dieser Stelle erscheint.
    Ich gehe davon aus, dass die kleinen Klone sich sonst mit der Strömung wegtreiben lassen, wenn das Muttertier noch aktiv ist. Ohne dieses bildet sich halt das Glasrosenfeld.


    Gefährlich ist die Glasrose halt, weil sie sehr schnell wachsen kann und sich sehr schnell vermehrt. Dabei kann sie sich mit ihrem Nesselgift gegen den Großteil der sessilen Tiere durchsetzen. Sie kennt auch keine Gnade und setzt sich gerne mitten in einer Krustenkolonie oder direkt in eine Monti rein. Die Entfernung dort ist nicht einfach, was ein weiterer Grund ihrer Einstufung als Plage ist.


    Gruß
    Sandy

  • ich habe KuekenthaliGarnelen gegen die Glasrosen. Da sie auch anderes Futter fressen wird das kein Problem, wenns mal keine Gl mehr hat.


    Vermehren können sie sich,indem sie "Sporen" aus der Mundöffnung abgeben und auch am Fuss sollen sie sowas wie "Kindel" haben ( laut einem Buch, weiss jetzt grad nicht ob im Lexikon oder im Buch über unerwünschte Bewohner im Becken ) .
    Also wenn zerstören, dann muss möglichst alles abgesaugt werden. Mit einer Pipette geht das ganz gut. (Konditor-Pipette- 30cm lang , vorne ca 3cm sehr dünn, man kommt sehr tief in den Stein damit & der Sog der sie macht ist auch relativ kräftig )

    LG Doris


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  • Hi Christop,


    die beiden Produkte habe ich auch.
    Mir wurde aber eher zu Aiptasia-X geraten, da bei der Injektion mit der Salzsäure wohl die Möglichkeit besteht,
    dass sie noch Sporen absondert.
    Dies wird bei A-X wohl verhindert, da die Gelmasse dort die Komplette Mundöffnung "verklebt".
    Habe es gestern selber getestet und es funzt super!
    Außer dass die Spritze etwas sehr leichtgängig ist und man extrem aufpassen muss, dass ein nicht zu großer
    "schwall" herauskommt, habe ich nichts zu "beanstanden".


    Da die GR bei mir noch extrem klein sind, wäre eine Anwendung mit (TM) Salzsäure nicht möglich gewesen.


    Beste Grüße
    Sven

  • hi,


    glasrosen geben keine fertigen tiere durch die mundöffnung ab - nur eier und spermien.


    allerdings vermehren sie sich stark durch abschnüren winziger teilchen von der fussscheibe.


    das mit den fertigen anemonen gibt es aber bei anderen gattungen.


    wer dann noch viel mit feinstfutter - hier in der hauptsache frofu oder zooplankton - arbeitet, ruft geradezu eine explosionsartiges verbreiten hervor.

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