Moin zusammen,
das Becken (Link ), welches jetzt schon seit einigen Jahren mit Höhen und Tiefen läuft, macht mir vermehrt Sorgen.
Ihr wisst ja vllt bereits, dass ich jahrelang auf mein Biologen-Auge vertraut habe, was die Wasserwerte angeht, und damit auch sehr gut fahre (bis jetzt?). Ich mache WW mit NSW eines Dreibuchstaben-Herstellers und da haben sich bisher auch immer alle Beckenbewohner drüber gefreut. Die Makrozoobenthosfauna im Becken besteht immernoch auch zahlreichen Amphipoden und Asseln, was mich schließen lässt, dass die Nahrungskette einigermaßen funktioniert, denn auch der Mandarinfisch dreht imernoch munter seine Runden durchs Becken und pickt was er finden kann, und das ohne Refugium oder sonstiges.
Nun zur Sorge:
Zu Beginn wunderte ich mich, dass manche Korallen bei mir vermehrt zickten, nicht anwuchsen oder eingingen, während andere (vermeintlich viel empfindlichere) munter weiter wuchsen. 2 Verusche, eine Anemone für die Clownfische zu etablieren, scheiterten. Manche meiner Korallen zeigen weiterhin ein schönes Polypenbild, wohingegen andere sehr irritiert sind.
Capnella:
Mein Keniabäumchen, eine meiner ersten Korallen überhaupt, hatte sich Jahrelang toll entwickelt. Aktuell kümmert es vor sich hin, wächst nichtmehr und wird immer kleiner. Ich hatte erst den verdacht, es liegt vllt an irgendwelchen Nährstoffen, aber als das begann, wuchsen alle anderen Korallen noch prächtigst.
Euphyllia:Aktuell sieht es so aus, dass die Euphyllia ihre Polypen kaum noch ausstreckt, wobei sie in den letzten Jahren aus ursprünglich einem Köpfchen auf mitlerweile über 20 Köpfe gewachsen war. Ich hatte demletzt auch ein Makro gepostet von ihren Tentakeln als es ihr noch gut ging.
Fungia:Die Fungia, die ich als Wildling auf einem meiner ersten Ableger (damals noch mit dem klassischen Einsteiger-Dennerle-60er) mit drauf wuchs, fährt auch ihre Polypen nicht aus, obwohl sie gut steht. Die kleinere von beiden, welche ich als "Mutterstock" nutze, da sie auf dem Ablegerstein noch drauf wächst, zeigt das gleiche Stöhrungsbild. Gewebe wird minimal aufgeblasen, aber die Tentakelchen bleiben drin. Auch Futtercluster der Fischpellets werden abgestrudelt anstatt in Richtung Mundöffnung, wenn sie beim Fische füttern drauf fallen.
Discosoma, Rhodactis, Ricordea: Die Scheiben sind mir ein großes Rätsel. Ich hatte demletzt beim Kölle in Karlsruhe einen Stein mit 2 verkümmerten, orangenen Scheiben gekauft. Dachte die sind schön, die kauft eh keiner mehr, her damit, die Peppel ich schnell wieder zu neuer Größe! Sie gingen einfach ein, ohne dass ich was machen konnte. Das wunderte mich bereits stark. Ab da haben ALLE meine Scheibenanemonen ( 2x R. florida, insgesamt bestimmt 15 grüne Rhodactis) angefangen, etwas zu schwächeln und sich mehr und mehr zusammenzuziehen. Die grünen gehen aktuell garnichtmehr auf und sehen so aus, wie ein frisch geschnittener Ableger von ner Weichkoralle. Zusammengeschrumpelt, teilweise mit Gewebeauswurf.
Sarcophyton:Diese wunderschöne Koralle wuchs am Anfang als ich sie vor 2 Jahren gekauft hatte garnicht. Mitlerweile hat sie sich gefangen und steht wie eine 1! Wundervolle, grüne Polypen, pilziges Erscheinungsbild. Nur wachsen will sie nicht so richtig.
Zoanthus: Die Zoanthus in meinem Becken kommen und gehen. Durchgang 1 verlor ich durch Schnecken, durchgang 2 wurde von der Kälte bei einem kaputten Heizer gekillt als ich im Urlaub war, und die jetzigen wuchsen schön, bis vor 2 Tagen. Dazu später mehr.
Protopaly´s: Diese Krusten sind die ersten wirbellosen in meinem Becken. Sie waren auf meinem tollen Lebendgestein mit drauf, dass ich bei einem weißen Korallenanbieter gekauft hatte. Aktueller Stand: stehen noch offen da, haben aber ihre Tentakel häufig nicht draussen.
Briareum sp.: Was soll man dazu sagen? Wächst wie verrückt, schön grün, überall. Muss häufig zurückgeschnitten werden. Tut was eine Briareum so tun soll.
Fische:
Die Clownfische machen der Euphyllia keine großen Probleme. Zwar leben sie zwischen ihren Ästen, jedoch ist kein ständiges "Kuscheln" zu sehen, was das zicken der Koralle erklären würde. Gegen Abend zucken sie teilweise im Becken. Erst dachte ich, das wird Balz. Jedoch zeigen sie das Verhalten auch, wenn der andere am anderen Ende des Beckens ist. Und Putzen tun sie auch nicht, denn sie tun das auch mitten im Freiwasser.Der Mandarinfisch zeigt keine Störung, sieht gesund aus.
Garnelen und Einsiedler:
Mein roter Riffeinsiedler lebt nun auch schon Jahre in meinem Becken. Er ist der letzte verbliebene einer Cleaning-Crew und ihm (oder ihr?) scheint es gut zu gehen. Die L. amboinensis zeigt auch keinerlei Störungsbild und hat sich auch von gestern auf heute gehäutet.
Abschließend lässt sich der auslöser meines Beitrags vllt noch nennen:
Ich habe einen größeren WW gemacht ( wieder mit NSW ) und davor gründlich die Scheiben geputzt. Seither gehen die Scheibenanemonen garnichtmehr auf, die Euphyllia wenig bis 0 und die Fungia zeigt die oben genannten Symptome, Zoanthus bleibt zu, Briareum unverändert schön, Palys etwas irritiert. Es bilden sich aktuell Cyanobeläge am Bodengrund und an manchen stellen an den Steinen. Ich habe seit Jahren die roten Strudelwürchen im Becken, mal mehr, mal weniger. Aktuell komme ich gut zurecht mit Absaugen,jedoch scheinen die Würmchen auch ein Problem zu haben seit dem Eingriff.
Ich bin so in Sorge um mein Heiligtum, dass ich Wassertests gekauft habe:
(alle Salifert)NO3: n.N.
PO4: n.N.
KH: 6.7 < X < 7,0
(Becken in einem Satz: Lido 120er, kein TB, kein AS, regelmäßige WW mit NSW, ab und zu Dosierung von Nyos reef pepper)
Jetzt wäre eine wundersame, handauflegermäßige Ferndiagnose mit sofortiger Heilung super!
Spaß beiseite, was denkt ihr?
Vergiftung?
Nährstofflimitierung?
Was anderes?