Wenn ich ein laufendes System mit Zeolith, Balling, Aminos und Spurenelementen habe kann ich dann einfach umstellen
und wenn ja von welchen Anfangskosten sprechen wir (ca) zum starten?
Hallo Eric,
prinzipiell ist das Becken an die derzeitigen Nährstoffe angepaßt, d.h. dass Du idealerweise nie abrupt aufhörst, etwas zu dosieren, sondern die Dosierung über einige Tage sukzessive runterfährst. Ob es dann praktisch einen Unterschied macht, kann man nicht sagen, weil man sich grundsätzlich ja für eine vorgehensweise entschiedet und dann nur im gravierend negativen Fall merkt, dass man es besser hätte langsam machen sollen.
Was den Start der sangokai Grundährstoffe angeht, stelle ich auf der sangokai Webseite einen Dosierplan zur Verfügung, der die Dosiermengen über insgesamt drei Wochen von einer Initialdosis bis zu einer üblicherweise ausreichenden Langzeitdosiermenge von 0,5 mL/100 L steigert. Dadurch hast Du als Anwender Zeit, das Becken zu beobachten, vor allem hat aber das Riffaquarium Zeit, sich an die neuen Nährstoffe anzupassen. Nährstoffe "beamen" sich schließlich nicht in eine Zelle, sondern es müssen entsprechende Aufnahmemechanismen entwickelt werden, damit die Zellen die Nährstoffe überhaupt aufnehmen und verabreiten kann. Üblicherweise führt dann eine zu schnelle bzw. zu hohe Anfangsdosiermenge dazu, dass z.B. Pionierorganismen wie Cyanobakterien auftreten, weil deren Zellfunktionen extrem schnell anlaufen im Vergleich zu höheren eukarotischen Zellen.
Zu den Kosten:
1) Zunächst einmal gibt es die Produkte mit entsprechenden Preisstaffelungen in verschiedenen Gebindegrößen, wie immer ist ein kleines Gebinde anteilig teurer als ein größeres Gebinde, weil sich v.a. die Produktionsnebenkosten bei den kleinen Gebinden im Basispreis stärker bemerkbar machen.
2) Wenn man die kleinsten 250 mL Gebinde nimmt und von einer täglichen Dosiermenge von 0,5 mL/100 L ausgeht, dann hat man bei den drei sango nutri-basic Produkten eine täglichen Kostenappart von ca. 9 cent pro 100 L. Zu den drei nutri basic- Produkten dosiert man noch zwei mineralische Suspensionsmedien, kai mineral und kai geos. Diese werden aber nicht täglich dosiert, sondern 2-3x die Woche kai mineral und 1x die Woche kai geos. Dadurch entstehen Kosten von ca. 22 ct pro Woche für kai mineral und 32 ct pro Woche für kai geos bezogen auf 100 L. Pro Woche entstehend also Gesamtkosten von aufgerundet ca. 1,20 €/100 L, also 4,80 € pro Monat.
3) Im sangokai System arbeitet man mit nur 2-3% Wasserwechsel pro Woche, oder auch 5% alle 2 Wochen. Viel mehr Wasser wechsel ich nicht, weil es in der Praxis in einem gesunden Aquarium keinen signifikanten Unterschied macht, wenn man mehr wechselt. Ich kann nur empfehlen, grundsätzlich am eigenen Becken zu prüfen, ob ein höherer Wasserwechsel wie z.B. 10%/w im Vergleich zu nur 2-3%/w einen praktischen Erfolg erzeugt. Darüber spart man deutlich an Betriebskosten: um 10 L Meerwasser herzustellen (also 10% bei 100 L) mit einem Salz für ca. 69€/25 kg kostet nur das eingesetzte Meersalz bei 10% WW ca 1 Euro pro 100 L (Osmosewasserkosten oder generell Wasserkosten nicht mit eingerechnet!).
Pro Monat entstehen also 4 Euro kosten für Salz pro 100 L. Im sangokai System sinken diese Kosten auf nur noch 0,80 - 1,20 € pro 100 L. Die dadurch eingesparten kosten von 3,20 € - 2,80 € können dann in die sangokai Grundnährstoffdosierung investiert werden, und es entsteht ein Differenzbetrag von 1,60 € - 2,00 € pro 100 L.
Wie gesagt, die Kalkulation bezieht sich auf die teuerste 250 mL Gebindegröße (und 50 mL kai mineral und 250 mL kai geos) und jeweils auf 100 L Wasser.
Ich hoffe, dass dieses Rechenexempel hilfreich ist.
Liebe Grüße
Jörg