Beiträge von Jörg Kokott

    Hi,


    so wie ich es verstanden habe, war das Thobi aber bewußt, weil ja auch noch Weichkorallen drauf waren, und von frisch schrieb er auch nichts. Und warum nicht, die rot/weiße Blastomussa merleti ist gar nicht mehr so häufig im Handel, sondern nur v.a. die rot/grünen Farbmorphen, und offenbar stand der Stein im Licht und in der Stömung und sieht nicht belastet aus, da hätte ich sicherlich auch nicht nein gesagt, wenn ich so einen Stein für meinen Aufbau gesucht hätte.


    Wie gesagt, das ist eine Blastomussa merleti, die Blastomussa wellsii hat z.B. ganz andere Pflegeansprüche, v.a. was das Licht angeht. Aber B. merleti ist ziemlich easy zu pflegen.


    Jörg

    Hallo,


    10fach??? kann ich mir kaum vorstellen, dass Triton das empfielt. Üblicherweise nimmt man das 2-3 fache des Nettovolumens pro Stunde, an sonsten nimmt mit zunehmender Beckengröße die Pumpenleistung auch in absoluten Größen heftig zu, wenn man bei einem 1000 L Becken eine effektive 10 m³ Leistung pro Stunde bei sagen wir 1,5 m Steighöhe erreichen will, braucht man eine 15 m³ Pumpe? Hmm... und was mach ich dann bei einem 3000 L Becken? Schwimmbadtechnik? Und den Wasserfall will ich ehrlich gesagt nicht im Wohnzimmer haben.


    Dazu kommt, das man je nach Wasserbelastung mit einer so hohen Wasserumwälzung den Abschäumer kaum effektiv betreiben kann. Wenn der Schäumer mit seiner Pumpe selbst in der Stunde nur z.B. bei einem 1000 L Becken 1000 L/h Wasser (ohne Luft) zieht, und die anderen 9000 L Wasser durchs Technikbecken durchrauschen, für was soll das denn gut sein?


    Jörg

    Ein Aquarienhändler meinte mal zu mir, je tiefer die Koralle in der Natur lebt (also unterm Wasserspiegel), desto eher würde er 16.000 Kelvin empfehlen.
    Hintergrund: höherer Kelvin wert = mehr blau anteil = mehr Licht mit kurzer Wellenlänge = bessere Eindringtiefe ins Wasser

    Hallo,


    das ist doch Unsinn, in der Natur wird die Strahlungsintensität im Blaubreich mit zunehmender Wassertiefe doch nicht höher, es werden nur andere spektrale Anteile im sichtbaren Licht durch das Meerwasser herausgefiltert. Wenn ich also im Aquarium mit einem Leuchtmittel eine Strahlungsintensität von z.B. 400 µmol photonen /cm² pro Sekunde (das nennt man (Photonenflussdichte) erzeuge, dann ist das schon ein Unterschied, ob sich das auf ein breites Emissionsspektrum verteilt oder auf einen einzigen peak bei z.B. 450 nm. Wer also eine hohe Strahlungsintensität anlegt und dabei einen extrem blaulastigen Brenner nimmt, der erzeugt mehr Strahlungsstress als jemand, der die gleiche Energie auf ein weißes Spektrum verteilt. Nur weil das menschliche Auge aufgrund einer verringerten Anzahl an Blaurezeptoren blaues Licht als dunkel empfindet, heißt das nicht, dass man LPS mit einem Blaubrenner nicht auch verbrutzeln könnte.


    Wir erzeugen also nicht dadurch weniger Licht, in dem wir den Blaunanteil im Gesamtspektrum erhöhen, sondern genau umgekehrt, weil Blaustrahlung energiereicher ist als längerwellige Anteile.


    Jörg

    Hallo Fredy,


    Du solltest Dich schon beim Kauf informieren, was das für ein Tier ist. Das ist eine Echinophyllia, also eine LPS, und die mag es nicht, mit ihrem Wachstumsrand an einem Stein oder an der Rückwand aufzuliegen, weil sie dadurch Schäden am Kalkskelett und am Gewebe bekommt. Nur weil die jetzt vielleicht die Farbe verändert, heißt das aber nicht, dass die gleich stirbt. Wenn ich rate, dass Du früh besetzen sollst, dann setzt das aber immer noch einen Plan voraus. Einfach in den Laden fahren, irgendwas kaufen, es irgendwo ins Becken stellen, und dann zu fragen, was das eigentlich ist, das ist wohl eher ein Beispiel dafür, wie man es nicht machen sollte. Du hast doch Kontakt mit mir, warum besprichst Du es also nicht vorher mit mir?


    Hast Du die bei Joe Woschnik gekauft? Du hättest Joe ruhig fragen können, wie sie heißt und wo Du sie am besten platzierst.


    Die sollte nicht voll ins Licht, sondern die kommt eher mit einem moderater beleuchteten Standort im unteren Beckendrittel zurecht.


    Das mit den Fotos ist allerdings wirklich schwierig, viel erkennen kann man da nicht.


    Wie hoch bzw. niedrig ist jetzt derzeit Nitrat und Phosphat? Ich befürchte eher, dass Du zu wenig Nitrat hast, so wie die ausschaut. Wenn Du dann noch einen Nährstoffmangel hast, dann brutzelt Dir die Koralle so weg. Vielleicht ist das auch jetzt eben schon ein akuter Zustand. Also nicht nach oben setzen, sondern weiter nach UNTEN und so, dass die Kolonie schön gerade steht und nirgendwo mit dem Rand anstößt!


    Also bitte einfach mal die Werte posten, und wie es auch schon von einem anderen User gesagt wurde, nicht so hektisch sein.


    Grüße
    Jörg

    Hi Micha,


    nein, das hat nichts mit der sangokai Methode zu tun. Die wiederum sorgt, dafür dass man die neu eingesetzten Korallen auch gleich besser versorgt und man insgesamt mit den dosierten Nährstoffen für eine schnelle Entwicklung der aquarienbiologischen Stoffwechselabläufe sorgt. ABER: so oder so ist ein schneller Besatz der richtige Ansatz und ermöglicht dem Aquarianer eine Kontrolloption über das Becken zu erlangen.


    Jörg

    Hi Fredy,


    warum setzt Du die Korallen auf den Boden, es geht darum, die Steine zu besetzen, und nicht den Sand!!!
    Offenbar stehen die Korallen aber gut, was mich jezt nicht wirklich verwundert, also solltest Du möglichst bald weitere Korallen einsetzen. Bald heißt in den nächsten Tagen, und nicht in einer oder zwei Wochen! wenn Deine ersten Korallen signalisieren, dass es ihnen gut geht, dann kann man mit dem weiteren Korallenbesatz auch deutlich umfangreicher weiter machen!


    Grüße
    Jörg

    Hi Fredy, klar, das kann ich verstehen. Meine Vorgehensweise habe ich hier bis ins Detail erläutert. Welche Erklärung steht denn dahinter, dass Du dreifach Geduld aufbringen sollst, und wie deutest Du diese Erklärungen, wenn Du sie mit meinen vergleichst?


    Jörg

    Hallo Harald,


    naja, warum wird einem der Kopf abgerissen? Mit mir hat das jedenfalls noch keiner gemacht, man kann über alle möglichen Dinge diskutieren und unterschiedlicher Ansicht sein, aber mir gegenüber ist noch nie jemand ausfällig oder unsachlich geworden. Es ist ja immer die Frage, wie man Dinge erklärt, und darüber kann man dann ja sprechen und eben mögliche Szenarien durchspielen.


    In dem Moment, wenn die meisten Leute selbst nur andere Leute zitieren oder Gelesenes rezitieren, kann man auch erleben, dass viele Schreihälse dann plötzlich auch ganz schnell ruhig werden. Deshalb sage ich auch immer, dass man als Aquarianer grundsätzlich nachfragen soll, warum und weshalb Sachverhalte so zustande kommen, wie sie geschildert werden. Und dann kommt sowas wie "das hat mir mein Händler so erzählt", und der Händler sagt dann "so macht man das halt"... dann sollte man mal einfach nachhaken, finde ich, und darüber bekommt man dann auch mit, wer zuverlässig ist und wer eben vielleicht auch nicht.


    Grüße
    Jörg

    Hallo Tom,


    das ich bisher nur von Korallen sprach, liegt einfach daran, dass ich das Thema nicht noch weiter prozessieren wollte, die meisten müssen vermutlich erstmal verdauen, dass ich schon nach 3-4 Tagen besetze und meine Aussage damit in absoutem Gegensatz zur Aquaristikliteratur steht.


    Eine festgeöegte Zeitreihe gibt es bei mir nicht, wenn ich nach einer oder nach zwei oder von mir aus auch drei Wochen sehe, dass Nitrat oder Phosphat durch das Wachstum der Korallen und Makroalgen runtergeht, dann muss ich mit dem Fischbesatz anfangen zu handeln, damit ich den Nährstoffhaushalt ausbalancieren kann. Wie gesagt, wenn das nach einer Woche ist und das Becken in Richtung einer Nähstoffmangelsituation läuft, dann muss ich eben schon nach einer Woche entsprechend handeln. Wem das für die Fische zu früh ist, weil Bedenken bestehen, dass das Milieu für den Fisch noch nicht gut genug sei (was aber mehr ein Kopfproblem als ein reales aquaristisches Problem ist), dann muss man eben mit Produkten wie dem sango nutri-complete arbeiten, also einer aktiven Zufuhr von anorganischen Makronährstoffen, um den Nährstoffbedarf abzudecken. Fakt ist aber, dass der Zeitpunkt für den ersten Fischbesatz davon abhängt, wie das Aquarium in der Lage ist, Makronährstoffe wie Ammonium, Nitrat oder Phosphat abzubauen. Das kann nach einer Woche sein, oder erst nach vier Wochen, dass muss man im individuellen Fall prüfen.


    Mit "Putzkolonnen" arbeite ich auch nicht, und halte eine solche Vorgehensweise für wenig hilfreich im pflegerischen Sinne. Wer solche Tiere pflegen möchte, kann das gerne tun und sich für ausgewählte Arten entscheiden. Aber wenn ich keine Einsiedler oder keine Schnecken möchte, dann setze ich auch keine ein. Ich würde niemals einem Aquarianer vorschreiben, was in ein Aquarium gehört und was nicht. Ich habe da schon Fälle erlebt, dass bei massiven Algenproblem 100 Einsiedlerkrebse eingesetzt wurden, die dann später bis auf ein paar wenige alle verhungert sind. Das kann kein aquaristisch sinnvoller Ansatz sein.


    Man muss das Becken nach der Gestaltung und nach dem Einbringen der Korallen beobachten. Es gibt keine fixe Zeitreihe oder kein Manifest, dass den Aquarianer chronologisch dazu zwingt, bestimmte Dinge umzusetzen.


    Grüße
    Jörg

    Hallo Dieter,


    das ist Strahlungsstress, die hoffmeisteri hat eine andere Chromoprotein-Zusammensetzung und kann mit dem grünen GFP offenbar die vorhandene Strahlungsenergie effizienter ableiten. Das ganze kann sich dann auch bei einem sehr niedrigen Makronährstofflevel und ggf. auch einem leichten Spurenelementmangel so darstellen. Ich würde Dir also empfehlen, dass Du Dein Beleuchtungskonzept einer generellen Leistungsprüfung unterziehst und ggf. einfach mal die Intensität runterregelst.


    Grüße
    Jörg

    Ich denke deine Vorgehensweise ist eher was für Fortgeschrittene die wissen was zu tun ist und erkennen wo mögliche Fehlerquellen sind. Auf Fachhändler ist kein Verlass, die wollen meistens nur sinnloses Zeug verkaufen, zumindest meine Erfahrung. Die mehrwöchige Einfahrphase ist in der Literatur so weit verbreitet das man als Anfänger garnicht drum herum kommt, ausser man hat dich als Nachbarn oder ist mir dir verwandt


    Ich hab bisher auch noch nie gehört das eine 6-wöchige EInfahrphase einem Becken geschadet hat? Ich denke es ist eine gute Zeit in der man als absoluter Neuling ein Gefühl für das Becken kriegt und so bisel Routine gewinnt. Für einen Routinier ist eine Einfahrphase bestimmt "langweilig", für einen Anfänger ist es eine Achterbahnfahrt

    Servus Serkan,


    genau das mit der Literatur ist ja das Problem, bis ich irgendwann mal mein eigenes Buch schreibe, wird es wohl noch dauern, aber da wird definitiv nicht das gleiche drin stehen wie in den anderen bekannten "Lehrbüchern". Es gibt eben leider viele antiquierte Dinge, die bis heute wenig hinterfragt werden und entsprechend auch keine Umsetzung in heute moderne Praktiken finden, mal vom sangokai System abgesehen, oder auch Fauna Marin oder Korallenzucht arbeiten viel schneller mit dem Besatz, als es in Büchern steht.


    Mag sein, dass ich so ein bißchen den Bezug dazu verloren habe, wie man sich als Einsteiger fühlt, das liegt bei mir einfach viel zu lange zurück und sowas vergißt man eben auch einfach. Aber, das heißt doch nicht, dass ich dem Einsteiger keine Alternativen bieten sollte, wie man es eigentlich richtig macht. Genau dieses ständige Neuerfinden von "Problemen" wie Du, Serkan, sie selbst erlebt hast, macht doch in einer modernen und aufgeklärten Riffaquaristik keinen Sinn. Es kann mir doch niemand erzählen, dass er sich freiwillig ein halbes Jahr lang durch fette Algenprobleme wühlen muss, um dann festzustellen, wie man es eigentlich richtig macht. Nur, hier sind wir dann in der Schlußfolgerung alle gefragt, den jeweiligen eigenen Lernprozess auch weiterzugeben, anstatt für den Einsteiger trotz individuell konträrer Erfahrungen immer den gleichen Modus zu predigen.


    Was das lernen angeht: es ist doch viel einfacher, an einem gesunden Aquarium zu lernen, man wird immer mal wieder hier und da irgendwo mit Algen, Cyanos, etc. konfrontiert werden. Aber solche kleinen Algenstellen kann man auch als Einsteiger kontrollieren. Aber teils wirklich massiv zugewucherte Algenbecken wieder in den Griff zu bekommen, das schafft doch kein Einsteiger, wie auch? Das klingt immer so wie eine Feuertaufe, durch die man durch muss, aber das ist doch absolut unsinnig.


    Erik: ich würde, wenn es denn geht, den Aufbau schlanker machen, wie Du mir schon per PN schreibst, ist das wohl an der ein oder anderen Stelle möglich. Wichtigste Aufgabe ist aber nun die Überlegung, welche Korallen einziehen sollen und wo Du was hinsetzen möchtest. Wäre das mein Aquarium, dann wären auch schon Korallen drin, ich beginne wie gesagt 2-3 Tage nach dem Beckenstart mit dem Korallenbesatz und dazu läuft dann auch gleich die sangokai Versorgung. Das Du nicht mit einer 200 euro Acanthastrea anfangen musst, steht glaube ich auch gar nicht zur Debatte. Aber wenn Du Dir Deine Wunschkorallen überlegt hast, dann beginne mit 2-3 Korallen, die nicht so viel Geld kosten, dann wirst Du sehen, wie diese stehen und wie sie sich entwickeln. Erst jetzt bekommst Du von Deinem Becken eine Reaktion, mit der Du weiter arbeiten kannst. Das Wichtigste in der Startphase ist es, über das Becken Kontrolle zu erlangen, und die bekommst Du erst, wenn Du das Ökosystem so geformt und besetzt hast, wie es später auch laufen soll. Und diese Handlung erzeugt eben diese Reaktion des Beckens und darüber weiß man dann auch, an welchen Schrauben man ggf. drehen muss. Eine mehrwöchige Einfahrphase läßt Dich doch nur im Dunkeln tappen, wie das Becken denn eigentlich tickt, was fehlt und was nicht, etc. Vor allem läuft das Becken dann u.U. in eine Richtung, die für den langfristigen Betrieb ungünstig ist, spricht z.B. Algen, die das Wasser nicht korallengünstig beeinflussen, sondern durch die Abgabe von wuchshemmenden chemischen "Kampfstoffen" das Milieu für ihre eigenen Bedürfnisse optimieren. Eine 6-Wöchige Einlaufphase kann also potentiell schädlich sein!


    Die meisten Leute gehen natürlich v.a. aufgrund der Angst vor einem finanziellen Schaden davon aus, dass die Korallen in einem frischen Becken sterben könnten. Ich frage dann immer gerne mal provokant, warum sie sterben sollten? Dann kommt meistens die Nitrifikation auf den Tisch, weil das so in Büchern steht. Dazu hatte ich ja schon etwas geschrieben. Einer Korallen ist das völlig wurscht, ob Nitrifikanten im Becken sind oder nicht, Hauptsache, sie können selbst Ammonium aus dem Wasser aufnehmen, und darauf kommt es an!


    Ich kann Dich, Erik, und alle anderen hier, also nur dazu ermutigen, den Besatz zügig, im Sinne einer Aufgabenstellung und Verantwortung für den langfristigen Aquarienbetrieb, anzugehen. Und hierzu stehe ich auch jedem gerne beratend zur Seite, und wenn mehr und mehr Leute mit dieser Art und Weise dieses einfachen Beckenstarts ihre Erfahrungen gesammelt haben, dann werden irgendwann auch mal Bücher anders geschrieben werden.


    Jörg

    Guten Morgen,


    Thomas: das kann ich nicht machen, ich bin Hersteller und kann und will nicht öffentlich über Methoden von Mitbewerbern sprechen, die mir und sonst auch niemandem anderes überhaupt seitens der Wirkstoffe etc. genau bekannt sind. Es liegt im Ermessen der jeweiligen Hersteller, ihre Produkte und Methoden zu erklären.


    Die von Hans-Werner Balling in den 90er Jahren publizierte und schon von Pavlowski kurz vorher ebenfalls entwickelte Methode zur Stabilisierung des Kalkhaushalts ist ja sogesehen kein Gesamtkonzept, alo kein spezialisiertes Aquariensystem, sonder war und ist einfach nur eine Möglichkeit, anstelle eines Kalkreaktors oder Kalkwasser Calcium und Carbonat ins Becken zu bringen. Die Balling-Methode bzw. Balling-light Methode, die Fauna Marin als Produkt rechtlich geschützt hat, ist eine Erweiterung und kombiniert das noch mit Spurenelementen und anderen Komponenten des Meerwassers. Aber auch das kann man nicht als Aquariensystem verstehen.



    @Serkan: das sangokai System hat nichts mit Balling zu tun, das hast Du richtig erkannt. Man wird nach wie vor mit den Ballingsalzen oder einem Kalkreaktor arbeiten können, um Defizite im gelösten Kalkhaushalt auszugleichen. Produkte wie das kai mineral oder das kai geos dosieren partikuläre Kalk- und Magnesiumminerale, die wiederum solchen Organismen zur Verfügung stehen, die sich weniger dem gelösten Calcium oder Carbonat bedienen, sondern kalkminerale filtrieren und diese dann nach der Aufnahme ins Kalkskelett einlagern, z.B. Muscheln, Kalkschwämme, auch viele Weichkorallen bei der Skelritenbildung oder auch SPS und LPS können das.


    Genau ausgedrückt, die sangokai Grundnährstoffversorgung erhöht die Organismenvielfalt im Riffaquarium, dadurch wird die Nahrungskette erweitert und stärker vernetzt, und Nährelemente wie Stickstoff und Phosphor, die sich schnell als Nitrat oder Phosphat anreichern, werden effizienter umgesetzt und bleiben in wirksameren reduzierten Formen erhalten. Dadurch spielt die Absenkung von Nitrat und Phosphat keine primäre Rolle mehr, weil es bei einer optimalen Beckenplanung und Umsetzung und einer entsprechenden Besatzstruktur dazu nicht mehr in hohem Maße kommen wird.


    So könnte man es beschreiben. Das mit dem Farbsystem geht auch für Nano Becken, klar ;)


    Grüße
    Jörg

    Ach so, und zum Thema "Steine sind auch Filter". Steine sind erst einmal nur ein Siedlungsraum, und hier werden sich z.B. Bakterien entwickeln, die je nach Umgebung irgend etwas machen, also in Abhängigkeit vom Sauerstoffgehalt und vom Nährstoffgehalt. Je dichter der Aufbau wird, desto schlechter wird die Strömungsversorgung im Inneren, die Steine haben einen zu geringen Gas- und Stoffaustausch, wodurch die Bakterienvielfalt schon bald extrem stark abnimmt. Viel schlimmer ist aber, dass sich hier Sedimente und organische partikuläre Stoffe ablagern und die noch stattfindende Bakterienaktivität v.a. sauerstoffzehrend ist und dadurch auf das Redoxpotential reduzierend wirkt. Das mögen die wenigsten Korallen, v.a. nicht in sehr kleinen Nanobecken.


    Entscheidend ist, dass die Korallen anorganische Nährstoffe aufnehmen, wie z.B. Ammonium, und diese in ihre Biomasse einbauen. Ein zügiger Korallenbesatz mit einem entsprechend schnell einsetzenden Wachstum erzeugt ein stabiles und effektives Nährstoffexportsystem. Eine hohe Siedliungsfläche für einen bakteriellen Stoffwechsel, wie Du es beschreibst, z.B. die Nitrifkation, erzeugt nur einen negativen Konkurrenzkampf um Ammonium. Für die Korallen ist Ammonium eine energetisch günstige Stickstoffform. Je höher also die Nitrifikationsleistung in Deinem Becken als proportionales Maß zur Menge an Steinen (also der Siedlungsfläche) ist, desto weniger konkurrenzfähig sind die Korallen gegenüber den Bakterien in Bezug auf den Stickstoffmetabolismus, und das kann kein günstiger Zustand sein, wenn Du Koralen pflegen möchtest. Für mich ist die Nitrifikation ein Puffersystem für überschüssiges Ammonium, das von Korallen nicht mehr gebraucht wird. Leider schütten die Leute eher Unmengen an Bakterien ins Becken und greifen darüber negativ in den Stickstoffkreislauf ein, und denken, dass sie sogar noch etwas Gutes tun. Wir dürfen nicht den historischen Hintergrund vergessen, das Thema Nitrifikation und Rieselfilter etc. stammt aus einer Zeit, als es v.a. reine Fischaquarien gab. Leider hat es bis heute keiner der aktuellen Autoren verstanden, diesen Bezug mal auf die Moderne zu übetragen. Wir haben heute kein Problem mehr mit Ammonium oder Nitrit, weil wir alle das Becken voller Korallen haben, handeln aber noch so, wie vor 40 Jahren.


    Was ich sagen will, ist: "Steine sind auch Filter" ist nur ein kleiner Teil der Wahrheit.


    Jörg

    Hallo Erik,


    konstruktiv soll mein Kommentar auch sein, nicht unsachlich oder gar persönlich.


    Es geht nicht darum, die Natur zu überlisten, sondern einen anthropogen gestaltetes Ökosystem mit den Organismen zu besetzen, die dort auch gedeihen sollen. Was meinst Du denn mit "überlisten", oder was möchtest Du überlisten? Du schaffst einen Lebensraum, da ist Wasser, Sauerstoff, Siedlungsfläche, Nährstoffe... Du bist Mediziner, wie ich lese. Was möchtest Du überlisten?


    Ich sagte ja, im Idealfall ist es einfach nur Zeit, die ins Land zieht, ohne das Du etwas gwinnst, es gibt aber unzählige andere Fälle, in denen die Einfahphase nicht das gewünschte Resultat hervorbringt, sondern nur Frustration erzeugt.


    Du schreibst, dass jede Einfahrphase anders verläuft. Das darf man aber nicht als Funktionsprinzip ansehen, sondern es als die Konsequenz aus einem in meinen Augen gravierenden Fehlansatz verstehen, nämlich dem mangelden Entscheidungswillen, das Ökosystem und seine Bewohner zu definieren. Ich richte jedes Becken so ein, dass ich nach der Gestaltung sofort 2-3 Tage später mit dem Korallenbesatz starte und wenig dem Zufall überlasse, dadurch wird die "Einfahrphase", die für mich ich so als Begriff gar nicht mehr existiert, stringent!


    Ich verstehe das Argument, dass man insbesondere auch als Einsteiger gerne etwas Zeit hat, um sich alle möglichen Dinge anzulesen, während das Becken "vor sich hin dümpelt". Für mich ist das aber ein falscher Ansatz, man lernt v.a. an der Praxis, und wenn man das Becken zügig besetzt und damit die Grundlage für eine korallenoptimierte Umgebung schafft, dann ist man als Einsteiger nicht u.U. gleich mit heftigen Algenproblemen beschäftigt, die ja nicht nur einen Einsteiger, sondern auch den Fortgeschrittenen überfordern, sondern man lernt etnspannt, während das Becken schön wächst und gedeiht.


    Ich möchte hier nur anregen, die Einfahrphase einmal kritisch zu überdenken und den Sinn dieser Vorgehensweise zu hinterfragen. Gerne stehe ich auch für alle Diskussionen zur Verfügung!


    Aber, weil es hier um Dein Becken geht, Erik, natürlich wünsche ich Dir viel Erfolg und hoffe auch, dass man zusammen produktiv ein Aquarienprojekt optimiert und fördert.


    Beste Grüße
    Jörg

    Hallo,


    ich schreibe mal ganz unverblümt, und frage Dich erst einmal, was Du denn für Korallen pflegen möchtest und wo Du die entsprechend auch sinnvoll platzieren wirst. Idealerweise weiß man das vorher, und baut die Gestaltung so, dass sie für den individuellen Korallenbesatz optimiert ist.


    Aber so oder so sind das dass deutlich zu viele Steine, selbst wenn Du nur mit krustenförmig wachsenden Arten besetzen würdest, hätte die Hälfte an Steinen locker gereicht. Propotional zum Durchmesser der Gestaltung nimmt die Stellfläche für Korallen (die ich als spezifische Expositionsfläche definiere) nur unwesenlich mehr zu, dafür steigt aber die Dichte des Aufbaus auf ein Niveau an, dass es Dir schwer macht, genug Wasser in den Aufbau rein zu bekommen. Deswegen hast Du auch schon die eine Pumpe so ausgerichtet, dass sich nicht gleich auf den Stein strömt. Das zeugt eigentlich immer davon, dass der Aufbau zu üppig ist.


    Letztlich geht es doch darum, Korallen oder anderen sessile Wirbellose optimal zu präsentieren, und die finden hier schon kaum mehr Platz, in den freien Raum hineinzuwachsen. Beim Riffaufbau ist weniger meistens mehr, sofern man denn optimales Ausgangsmaterial hat, v.a. wird die Strömungsverteilung im Becken einfacher und besser.


    Und dann noch ein Punkt, der mir unter den Nägeln brennt: seit zwei Tagen lese ich nun bestimmst schon ein dutzend mal: "warten, warten, warten"... und "Geduld, geduld, Geduld". Darf ich mal fragen, worauf ihr alle wartet? Gerade bei Nanobecken ist das doch total einfach, 25 L eingefahrenes Wasser vom Händler, sofern der denn eine halbwegs taugliche Korallenanlage dastehen hat, und morgen kommen die Korallen rein. Selbst bei frisch angesetzem Meerwasser, mit einem guten Salz, kann und sollte man 2-3 Tage nach der Gestaltung mit den Korallen anfangen, damit man eben NICHT irgend welche Algenplagen bekommt, die man nachher kaum mehr los wird. Besser wird es jedenfalls nicht, wenn man zu lange wartet, im besten Fall hat man einfach nur wochen verschwendet, im schlimmmsten Fall hat man eine Algendominanz erzeugt, die es dem Korallenerstbesatz teils extrem erschwert, sich in der Umgebung zu etablieren.


    Grüße
    Jörg

    Nein ich denke wir sollten dir danken, denn so ein Engagement hab ich selten erlebt.

    Naja, ich habe mir über Jahre hinweg im Einzelhandel was Beratung angeht kaum Grenzen gesetzt und zusammen mit meinem damaligen Partner Michael immer versucht, optimal und individuell zu beraten, und dabei eben auch komplizierte Probleme gelöst, wo nur wenige andere weiter wußten. Für uns war und ist das normal! Unsere Riffaquarien mit allem theoretischen und praktischen dahinter sind eben sehr komplex und man kann nicht immer nur Produkte auf den Markt werfen und das Geld einstecken, sondern muss auch da stehen und mal ab und an was von der Sache erklären. :dance:


    Das geht jetzt leider offtopic, ist aber für mich eben ein wichtiger Punkt. Wenn das ganze dann ein Geben und ein Nehmen ist, passt doch alles!


    Grüße und nochmals Danke,
    Jörg

    Hallo zusammen,


    also an mir soll's nicht scheitern! Die Dreiteilung der sango nutri-basic Produkte beruht darauf, dass man darüber je nach Besatzstruktur die Dosierungen variieren kann, z.B. kann man bei LPS oder Weichkorallen mit der nutri-element Dosierung oder auch mit der nutri-amin basic Dosierung hochgehen, und die Spurenelemente bei einer normalen Dosierung von 0,5 mL/100 L halten. Bei SPS Becken wird man hier aber farblich an Grenzen stoßen, weil die Korallen dann bei hohen Dosen eindunkeln würden. Die Wirkstoffe im element basic und auch im amin basic wirken auch im allgemeinen Betriebs- und Energiestoffwechsel von Korallen, und gerade azooxanthellate Korallen, oder heikle LPS wie Goniopora oder Alveopora kann man darüber sehr gut versorgen. Aber wie gesagt, je nach Besatz und Spezialisierung auf eine bestimmte Korallengruppe, kann man dann individuell variieren und die optimale Dosierung einstellen.


    Letztlich kann man die Dosierung wie schon bei Stef beschrieben auf Tröpfchen umrechnen, eine normale 1 mL Pasteurpipette und das ganze ist einfach, man hat eben einen großen Vorrat, da ich aber eine Mindesthaltbarkeit von 2 Jahren deklariere, wird das auch bei einem kleinen Becken ausreichen.


    In einer nano edition --- eigentlich kein schlechter Name :) werden dann die Wirkstoffe bei einer All-in-1 Lösung alle auf dem gleichen Konzentrationsniveau dosiert, was eben Nachteile haben kann. Ich bekomme also z.B. bei einem abgesättigten Spurenelementhaushalt nicht mehr Energie über die organischen Bestandteile ins Becken, so wie man es eben mit der normalen sangokai Grundversorgung machen kann. Die wird also immer effizienter bleiben und auch vom Wirkstoffniveau hochwertiger angesiedelt sein, aber ich denke mal, für Nanobecken mit einem normalen breit gefächerten Mischbesatz wird das ausreichend sein. Sinn und Zweck soll eben immer der Anstieg der Artenvielfalt sein, und da kann man mit einem all-in-one Produkt sicherlich etwas erreichen.


    Mir fällt da schon was ein, ich setze mich da gleich mal ran und rechne die Konzentrationsbereiche neu durch und schau mal, was dabei so raus kommt. Wie schon gesagt, für eine Testreihe würde ich dann gerne ein paar von Euch auswählen. Da ich aber weiß, welcher Wirkstoff in welcher Konzentration was bewirken kann, wird es da jetzt nicht wirklich große Überraschungen geben :)



    Ich finde es sehr toll, dass Ihr Euch mit so regem Interesse an meiner Marke sangokai beteiligt! Herzlichen Dank dafür!


    Grüße
    Jörg

    Hallo,


    danke für Deinen Beitrag. Ich hatte das gestern mal so in den Raum geworfen ;) Ich werde mal schauen, wie sich hier der Bedarf zeigt, ich bin ja erst seit zwei Tagen hier registriert. Vielleicht mache ich auch für Nanobecken eine All-in-One Geschichte, nur mit einer Auswahl der wichtigsten Mikronährstoffe, also nur ein Produkt, dazu dann kai mineral in der normalen 50 mL Flasche und kai geos in einer 50 mL Variante. Für sehr kleine Becken bis 100 L sollte das zur Versorgung ausreichen.


    Wegen einem Test, so einen hatte ich 2012 schon im Riffaquaristik Forum zusammen mit Peter Thalmann gemacht, und einer der Probanden schreibt auch glaube ich hier im Forum, oder hat dazu einiges geschrieben. Es gibt mittlerweile genügend Anwender und von meiner Seite aus macht ein Test nicht wirklich viel Sinn. Ich denke, dass ich hier als Hersteller und auch mit den Informationen auf meiner Webseite sehr viel dazu beitrage, dass jeder Aquarianer generell an meinem Wissen teil hat und vom sangokai System profitiert.


    Für ein neues All-in-One Produkt für die Nano-Riffler kann man aber einen kleinen Testlauf sicherlich organisieren :)


    Liebe Grüße
    Jörg

    Ach so, Du schreibst Du hast nutri-complete? Das gehört nicht zur Grundnährstoffversorgung, sondern das sind Makronährstoffe (Stickstoff, Phosphor, Kalium). Kann es sein dass Dir jetzt das nutri-spur basic fehlt?


    Jörg