Sangokai und LPS Aminosäuren

  • Hallo Jörg,
    hallo zusammen,


    ich fahre nun seit 1,5 Wochen die Nano-Edition in meinem Becken und bin gerade auf die Standard-Dosierung hochgefahren. Ich hätte noch vier Fragen, vllt. könnt ihr mir helfen:


    1) Welches LPS-Futter wird im Kombination zu Sangokai empfohlen? Ich erinnere mich einen Thread gelesen zu haben, in welchem es mit einem Futter zu Problemen (Bak.blüte) kam.
    2) Benötigen die LPS die oftmals empfohlenen Aminosäuren oder ist das im Sangokai quais dabei?
    3) Zwecks KH/CA/MG würde ich gerne die Fluval Zusätze dosieren (Balling wird nicht notwendig sein), spricht was dagegen?
    4) Ich habe in der Einfahrphase mit Sangokai begonnen, gibt es eine Faustregel ab wann der erste Wasserwechsel erfolgen sollte?


    Viele adventliche Grüße


    Boegi

  • Hallo Jörg,
    hallo zusammen,


    ich fahre nun seit 1,5 Wochen die Nano-Edition in meinem Becken und bin gerade auf die Standard-Dosierung hochgefahren. Ich hätte noch vier Fragen, vllt. könnt ihr mir helfen:


    1) Welches LPS-Futter wird im Kombination zu Sangokai empfohlen? Ich erinnere mich einen Thread gelesen zu haben, in welchem es mit einem Futter zu Problemen (Bak.blüte) kam.
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    Zu 1: Ich fahre auch Sangokai und füttere meine LPS "Fauna Marin LPS Grow+Color" . Bis jetzt keine Probleme alles super!

  • Hallo Boegi


    ich kann Dir das nutri amin HED empfehlen. Dies wirkt sehr gut bei LPS Korallen. Auch ich nutze es in meinem Becken und habe damit gute Erfahrungen gemacht.
    Bezüglich der Dosierung schau doch mal in den Dosierplan, dort steht eine Empfehlung.......diese kannst Du dann ja auch an Deinen Besatz anpassen.


    Die fluval Zusätze kenne ich nicht, aber ich gehe einfach mal davon aus das es sich im Endeffekt auch nur um fertige Balling Flüssigkeiten handelt. Wie gesagt Balling ist kein Hexenwerk und um Deinen Laklhaushalt stabil zu halten kannst Du dir die benötigten Flüssigkeiten auch selbst anmischen.


    Wann ich meinen ersten WW gemacht habe kann ich gar nicht mehr sagen, aber ich glaube es war so nach ca. 8 Wochen.


    Gruß


    Dennis

  • Hi Boegi,


    zu 2), auf den 3 Grundstoffen von Sangokai stehen ja die Inhaltsstoffe drauf und das sind meiner Ansicht nach schon alle Aminosäuren die für Korallen essenziell sind.


    zu 3) Es muss nicht unbedingt eine fertige Ballinglösung sein. Es könnte auch sein, dass es sich um gelöstes Kalziumhydrogencarbonat handelt, aber auch dann ist es kein Problem. Jörg schreibt ja in seinem FAQ dass es einem selbst überlassen ist, wie man die CA, MG, KH Versorgung sicherstellt.


    Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen,


    Gruß Chris

  • Hallo,


    leider gibt es kein "fertiges" Calciumhydrogencarbonat, schön wärs.... dann hätten wir alle kein Stress.


    Aber es ist immer günstiger, sich die Balling-Lösungen selbst herzustellen, v.a. weil man sie auch individuell den eigenen Bedürfnissen anpassen kann.


    Was die versorgung mit LPS angeht, hat Dennis schon geschrieben, dass das nutri-amin HED sehr gut auf LPS wirkt. An sonsten arbeite ich wenig bis gar nicht mit partikuläre Futter, sondern nur mit gelösten organischen Nährstoffen. Das sangokai Grundnährstoffsystem schafft hier schon eine sehr umfangreiche Ernährungsgrundlage, so dass ich gar keine zusätzliche Fütterung empfehlen würde.


    Danke für die Antworten der anderen sangokai Anwender, ich freue mich sehr, dass das sangokai System mittlerweile auch sehr erfahrene Anwender hat, die mich hier gut unterstützen .-)


    Beste Grüße
    Jörg

  • Hi Jörg,


    was meinst du damit, dass es fertiges Hydrogencarbonat nicht gibt? Wenn ich doch CA(HCO3)2 in Wasser gebe hab ich doch das Kalziumcarbonat vorliegen oder ist das zu instabil um es länger in Lösung zu halten?

  • Hi,
    naja, wie gibst Du denn Ca(HCO3)2 ins Becken, wenn es gar kein solches Calciumhydrogencarbonat als Festsubstanz gibt?
    Daher müssen wir es über Calciumchlorid und Natriumhydrogencarbonat separat bereitstellen.


    Jörg

  • achso, die Stoffe reagieren erst in wässriger Lösung (also im Becken) zum Hydrogencarbonat. Jetzt hab ichs verstanden. Das NaCl das sich dabei bildet kann man dann vernachlässigen?

  • Hi,
    nein, natürlich ist das nicht vernachlässigbar.
    Prinzipiell sind die Meerwasserorganismen "von haus aus" an die sehr hohen Natrium und Chloridkonzentrationen in der marinen Umgebung adaptiert, d.h. ein Anstieg ist hier nicht das Problem, sondern es geht v.a. um die anteilig bzw. relativ betrachtet verringerte Teilkonzentration der übrigen Hauptkomponenten Kalium, Brom, und Fluor (Sulfat ist in hohen Konzentrationen eher problematisch, hier sehe ich da weniger ein Problem). Hier kann man entweder gezielt nachdosieren (NaCl-freies Salz), oder aber auch mit dem Wasserwechsel eine dauerhaft zu starke Verschiebung verzögern. Ich dosiere z.B. mit dem sango chem-brF sowohl Kalium, Brom und Fluor nach, d.h. darüber kann man ein zu starke NaCl-Anreicherung ausgleichen.


    Grüße
    Jörg

  • Ok, dann noch ne letzte Frage, ich will hier dieses Threat auch nicht vollkommen OT-zumüllen :)


    Ich verwende die 3 Grundmedien + Geos und Mineral, also kann ich die Ballingsalze verwenden und durch einen regelmäßigen WW (5% alle 2 Wochen) das NaCl-freie Meersalz weglassen sondern ganz normales "Wechselwasser" benutzen sprich Meerwsalz + Osmosewasser

  • ja, genau so würde ich das machen, also kein NaCl-freies Salz dosieren, da ist wiederum Sulfat drin, und da bin ich ehrlich gesagt froh, wenn man nicht mehr von ins Becken gibt. Ich halte das aber auch heutzutage für nicht verkehrt, jedes Halbe Jahr einmal eine Laboranalyse über die Hauptkomponenten machen zu lassen, das ist nicht allzu teuer und man hat dann auch Daten anhand derer man sehen kann, wie das Wasser zusammengesetzt ist und kann notfalls ausgleichen.


    Grüße
    Jörg

  • achso, die Stoffe reagieren erst in wässriger Lösung (also im Becken) zum Hydrogencarbonat. Jetzt hab ichs verstanden. Das NaCl das sich dabei bildet kann man dann vernachlässigen?


    nicht ganz korrekt. Natriumhydrogencarbonat ist ein Salz, welches es in trockener Form gibt. Löst Du es im Wasser auf hast Du Natriumkationen (positiv geladen) und Hydrogencarbonatanionen (negativ geladen). Hydrogencarbonat ist allerdings nicht sehr beständig und kann unter gewissen Bedingungen zerfallen in H+ und Carbonatanionen. Das ist die eine Sache. Aber eigentlich verbrauchen Korallen Calciumionen (positiv geladen) und Hydrogencarbonationen. Deshalb wäre es der Clou Calciumhydrogencarbonat hinzuzufügen. Das gibt es jedoch nicht als Trockensalz, weil es während der Trocknung in unlösliches Calciumcarbonat ausfällt. Somit geht man einen Umweg und gibt die Hydrogencarbonationen in Form von Natriumhydrogencarbonat und die Calciumionen in Form von Calciumchlorid. Im Wasser aufgelöst existieren keine Salze, weil sich diese tatsächlich chemisch "spalten" in die positiv geladenen kationen und die negativ geladenen Anionen. Es sind Salzlösungen wo keine Ionen mehr oder weniger zueinander gehören (Anmerkung: das gilt nur für verdünnte Lösungen, nicht für sehr konzentrierte)


    Aber wenn nun die Korallen Calcium und Hydrogencarbonat verbrauchen, bleibt ja in folge dessen Natriumionen und Chloridionen "über". Die würden im trockenen Zustand tatsächlich Kochsalz bilden, was sie aber nicht tun, denn sie sind in Lösung.


    Und die ganzen Ca, Mg usw Lösungen arbeiten alle mit den gleichen oder ähnlichen Salzen, nur zusätzlich geben die Hersteller noch Spurenelemente gezielt hinzu. Also ist das quasi alles Balling.


    In einem LPS oder SPS Becken gibt es auf jeden Fall den Verbrauch an den ganz oben genannten Ionen. Wenn nun das Becken sehr klein ist, kann es sein, dass man mit normalem Wasserwechsel diesen entstehenden Mangel ausgleicht. Mit steigendem Wachstum wird aber vermutlich bald eine gezielte Gabe der Substanzen notwendig werden.


    Ich finde jedoch, dass gerade bei Sangokai, welches gerade den Stoffwechsel und damit auch das Wachstum und gleichzeitig den Verbrauch ankurbelt Balling oder Kalkreaktor sinnvoll sind. Andere diesbezügliche Produkte würde ich nicht nutzen, denn diesen Produkten sind ev Sachen beigemischt, die man mit Sangokai eh zugibt. Es könnte dann zuviel des Guten sein.


    Bezüglich LPS Futter nutze ich auch das von Fauna Marin, aber äußerst selten. Es gibt bei mir für die Micromusas, Acans und LPS, die tatsächlich aktiv fressen auch Frostfutter. Die LPS, die Winzzeug fressen wie Alveoporas, Gonioporas ua. bekommen das, was dank Sangokai an Mikrofauna und Flora wächst. Und das ist mit der Zeit eine ganz schöne Menge :) Dann gibts noch die zB Euphyllias, die scheinbar nur von den Zooxanthellen leben, die profitieren gar nicht von festen größeren Brocken. Aber sie nehmen vermutlich das Feinstzeug auf, was in der Wassersäule schwebt auf.


    lg

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