Aquarium Fotographie

  • Hallo,


    ich bin ja Meerwasserneuling und zudem leider auch noch Fotographieneuling. Angeregt durch die ganzen tollen Fotos dachte ich mir ich versuche mich auch mal. Und ich muss sagen, ich bin schwer unzufrieden mit dem Ergebnis.


    Ich habe eine Canon PowerShot S5 IS Bridgekamera und habe versucht mit allen möglichen Einstellungen mit Stativ ein paar Aufnahmen zu machen. Neben Schärfeproblemen hatte ich zudem noch Farbprobleme. Ich habe es einfach nicht geschafft scharfe Makroaufnahmen zu machen bzw. die Farben wie ich sie mit dem Auge sehe in die Kamera zu bekommen. Ich weiss, dass dies generelle Probleme der Aquariumfotographie sind.


    Vielleicht habt ihr ja ein paar Tipps wie ihr alle diese schönen Aufnahmen hinbekommt bzw. vielleicht könnte man ja sogar mal einen Workshop dazu machen?


    Vielen Dank und schöne Grüße,
    Thorsten

    Liebe Grüße,
    Thorsten

  • Hallo Thorsten,


    vor dem gleichen Problem stehe ich mit meiner Kompakt-Kamera auch immer wieder. Die hat zwar neben den Automatikprogrammen auch manuelle Einstellmöglichkeiten, aber so richtig gut sind die Ergebnisse dann doch nicht immer :S


    Die Idee mit einem Fotographie-Workshop finde ich aber gar nicht mal so schlecht. Vielleicht finden sich ja genug - vor allem auch erfahrene Foto-User, die an so etwas im kommenden Jahr Interesse haben ?(

  • Hallo Thorsten,


    du sprichst etwas an, worüber sich schon etliche Aquarianer die Haare gerauft haben - Aquarienfotografie ist in der Tat nicht immer so easy, aber auch kein Hexenwerk...


    Natürlich kommen verschiedene Aspekte zum Tragen - versuchen wir mal, Licht ins Dunkel zu bringen: Keine Kamera und auch das beste Objektiv können das, was das menschliche Auge kann! Wir "überlisten" unsere Augen nicht selten und kommen zu Bildern, die es nicht wirklich so gibt, wie wir sie letztlich "zusammensetzen". Das ist in aller Regel bei Perspektiven zu erkennen, aber auch in Farben, die eine Kamera wiedergeben kann. Es geht immer nur "so ähnlich" wie möglich.


    Ich weiß nicht, ob deine Kamera eine RAW-Verarbeitung ermöglicht - falls ja, verwende für deine Aufnahmen das RAW-Format. Damit kannst du verlustfrei den Weißabgleich und andere Farbparameter so am PC bearbeiten, daß du zumindest dem "Original" nahe kommst. Vergiss aber dabei nicht, daß auch eine Darstellung am PC ein Eigenleben in Sachen Farbe hat (wer hat schon einen perfekt kalibrierten Monitor?).


    Ein Stativ ist natürlich immer nützlich, weil dadurch eben Verwacklungsunschärfe reduziert werden kann - allerdings müssen das schon sehr solide Stative sein. Überdies dürfte die Kamera dann nicht berührt werden - es müßte also per Fernauslöser oder Zeitauslöser aufgenommen werden. Und selbst da ist der vergleichsweise lächerliche Spiegelschlag bei einer DSLR noch störend, weshalb da nach Möglichkeit Spiegel vorausgelöst werden. Das scheidet zwar bei deiner Kamera aus, sollte aber nicht unerwähnt bleiben. Viel bedeutsamer ist, daß auch dann, wenn du die Kamera auf ein Stativ stellst, sich deine Motive in aller Regel noch bewegen und somit für Unschärfen "gut" sind...


    Selbst wenn du das alles abstellen könntest, wäre noch mehr als genug "Luft", um unbefriedigende Bilder zu machen. Für eine bestmögliche Abbildung ist es, gerade bei Meerwasser-Aquarien, erforderlich, möglichst genau im rechten Winkel zu arbeiten - d.h. die Kamera sollte nicht in schrägem Winkel auf das Objekt ausgerichtet sein, weil dadurch eine Scharfstellung massiv beeinträchtigt wird.


    Ganz erheblichen Einfluß auf die Bildqualität hat natürlich die Optik bei einer Kamera. Da bei einer Bridge die Optik fest verbaut ist, scheidet die beste aller Möglichkeiten, nämlich ein gutes Makro-Objektiv zu verwenden, aus. Aber selbst das bedeutet nicht das Ende. Zwar sind die "Makro-Einstellungen" bei Kompaktkameras wie auch etlichen Objektiven nur selten wirklich befriedigend, aber es gibt Auswege. Es lassen sich mit Achromaten durchaus gute Resultate erzielen. Ein Vorsatz-Achromat wie z.B. Raynox passt auf nahezu jedes Objektiv einer Bridge-Kamera, und so sind auch erstklassige Makro-Aufnahmen möglich.


    Auch wenn es andere Meinungen dazu gibt, ich selbst nutze in aller Regel ein oder auch mehrere Blitzgeräte, wenn ich etwas in einem Aquarium fotografiere - es ermöglicht kürzere Verschlußzeiten bei einer brauchbaren Schärfentiefe. Zwar lassen sich auch Makro-Aufnahmen ohne Blitz erstellen (bei Insekten, Blüten usw. ist das sogar die Regel), aber es bleibt dann immer das Problem, entweder eine nur sehr geringe Schärfentiefe zu erreichen oder eine lange Verschlußzeit in Kauf zu nehmen - gerade bei beweglichen Objekten ist das jedoch überhaupt nicht zu gebrauchen.


    Ansonsten bleibt nur der uralte Rat: Üben, üben und nochmals üben! Irgendwann wird's schon... 8)

    Gruß, Dieter


  • Hi,
    Also um aquarien schön fotografieren zu können, habe ich ein makroobjektiv (gehen aber auch makrolinsen) und wichtig ist ein polfilter, der dir die spiegelungen der Scheibe rausfiltert, damit der autofokus richtig arbeiten kann.
    Gruß daniel

    Gruß Daniel



    Licht: 2x ATI Straton
    Strömung: 2x Jebao MLW 30
    Abschäumer: Aquabee 200is
    RFP: Jebao DCP 5000
    Kohlefilter: Bubble Magus
    Dosierung: Jebao Wlan Dosierpumpe
    Heizer: 250w Eheim Heizer

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  • Hoi


    Das wäre doch mal eine schöne weitere Initiative zu den Workshop, muss ja nicht immer ne Funzel sein.


    Die Fotocommunity bietet sehr oft Workshops zu verschiedenen Thematiken in der Fotografie an, jedoch nicht sowas.
    Mal so ein kleiner Gedankengang, gar könnte man eine "Kooperation" mit der Fotocommunity eingehen und ein lokalen Meerwasser-Fotowirkshop auf die Beine bringen.
    Sowas wäre auch eine sehr gute Werbung für unser Forum, weil die Problematik Meerwasserfotografie haben nicht nur hier die User.


    Sven

  • wichtig ist ein polfilter, der dir die spiegelungen der Scheibe rausfiltert, damit der autofokus richtig arbeiten kann.

    Stimmt nicht! Ein Polfilter ist völlig überflüssig und verfälscht überdies die Farben.

    Gruß, Dieter


  • Stimmt nicht! Ein Polfilter ist völlig überflüssig und verfälscht überdies die Farben.

    Sehr interessantes Thema. Ich hab mal eben einige Belichtungsreihen gemacht.
    Setup:
    Canon EOS 650D
    EF-S 18-200 IS
    brauchbares Stativ
    Spiegelverriegelung ein
    200mm, f5.6, ISO 400
    Blitz der Kamera, da mein alter Aufsteckblitz nicht mit der neuen 650D kompatibel ist ;(


    Die Maximalbrennweite is klar, soll ja groß werden. Hab die Blende offen gelassen was zwar miserable Tiefenschärfe gibt aber ich wollt ja Bewegungen einfrieren. Mit der ISO hätte ich noch hochgehen können aber ich denke ISO 400 sollte bei Point&Shoot Cameras das übliche sein und was helfen kurze Belichtungszeiten wenn das Bild verrauscht ist.
    Das Objektiv hab ich immer wenige Millimeter vor der Scheibe.


    Beobachtungen:
    Polfilter brauch ich nicht weil durch den geringen Abstand keine Reflektionen da sind und der Filter ja auch wieder ca. 2 Blenden dunkler macht.
    Farben hat er jedoch kaum verfälscht.
    Blitz ist eine sehr gute idee! Hatte ich noch nie probiert vorher, halbiert meist die Belichtungszeit und hellt den Hintergrund toll auf. Allerdings verfälscht er die Farben je nach Wassertiefe extrem, je weiter unten desto mehr.
    Farbe kommt dem was ich sehe am nächsten wenn ich die Bilder ob mit oder ohne Blitz anschliessend auf ca. 4000K stelle.


    Fazit:
    Hab hier im Forum wieder was gelernt und werd in Zukunft Blitz dazu nehmen und mir jetzt gleich den
    Link von twitch reinziehn! :thumbup:

  • Stimmt nicht! Ein Polfilter ist völlig überflüssig und verfälscht überdies die Farben.


    Ein UV-Blocker fägt aber bei Blau-licht-Fotos ..

    LG Doris


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