Nitrat

1 mg/l NO3 ist knapp. Zudosieren würde ich nicht, besser Refugium 1/3 auslichten oder mehr füttern.

Hallo Johannes,
aufgrund deines gemessenen NO3-Wertes würden wir vorerst keine Dosierung von Nitrat empfehlen.
Sehr viele Aquarien haben bei einer Nitratmessung zu Hause überhaupt kein NO3 nachweisbar und die Aquarien stehen häufig sehr gut. Ich möchte auch damit sagen, dass allein ein niedrig gemessener Nitratwert, bei uns nie eine Handlungsempfehlung auslöst.

Wie man ja weiß, hat Nitrat keine große Aussagekraft in Bezug auf Korallen.
Wenn du näheres über den Gesamtstickstoff im Aquarium wissen möchtest, dann funktioniert das nur mit einer N-DOC Analyse.
Algen wie auch Lebewesen, werden wenn sie sterben, immer das abgeben was sie vorher aufgenommen haben und immer noch ins sich tragen. Somit werden sie neben Kohlenhydrate auch N und P abgeben, denn die Elemente verschwinden ja nicht einfach so. Auch andere aufgenommen Elemente, wie evtl. Jod oder auch andere, werden ebenfalls wieder frei werden.

Hallo Johannes,

zu N-DOC: Ich weiß, dass du N-DOC bereits gemacht hattest. Es ging mir aber nicht darum zwingend auf die empfohlenen Maßnahmen abzuzielen, denn diese sind ja im Prinzip Hilfestellungen bei diversen Problemen. Natürlich kann man auch Bio Base einsetzen, wenn man keine Probleme hat, aber darum ging es mir eigentlich nicht.
Da du dich über einen evtl. zu geringen NO3 in deinem Aquarium sorgst, habe ich dir die einzige Möglichkeit genannt, um zusätzlich deinen Gesamtstickstoff zu betrachten. Somit hättest du eine weitere Info mit der man dann weiterarbeiten könnte, wenn man das möchte.
Wenn es aktuell keine Probleme in deinem Aquarium gibt und du in diesem Fall nur wissen wolltest, ob wir bei Nitrat 1mg/l NO3 dosieren würden, dann bleibt die Antwort weiterhin bei “Nein“.

Zum Absterben der Alge: Natürlich wird bei jedem Absterben von Algen ein Zersetzungsprozess in Gang gesetzt, der im Meerwasser noch deutlich schneller abläuft, als es an Land der Fall ist. Dass also eine abgestorbene Alge anschließend eine Nährstofferhöhung im Aquarium bewirkt, ist auf jeden Fall Fakt.
Klar, hat Triton sich sehr intensiv mit der Alge beschäftigt, aber dennoch ist es nichts was Triton herausgefunden hat. Algenrefugien gab es ja schon lange vor der Gründung von Triton und da war dieses Wissen schon verbreitet. Selbst zu dieser Zeit war es schon gängig, dass man um Nährstoffe zu erhöhen, zerriebene Alge ins Becken gegeben hat.
Und genau das haben wir auch vielen Kunden in den letzten Jahren geraten, um zum Beispiel ihren niedrigen PO4 zu erhöhen. Wir würden hierfür allerdings lediglich die Drahtalge verwenden. Caulerpa Arten würden wir für eine solche Anwendung nicht empfehlen.
Man darf auch nicht nur das Abgeben durch Verfall betrachten, sondern auch, dass man alleine schon durch das Absterben der Alge weniger Verbrauch hat und folglich eine Anreicherung von Nährstoffen erzeugt.
Der Nährstoffpuffer durch ein Refugium, ist somit egal welche Methode man betreibt, schon mal ein Vorteil von Vielen, gegenüber Aquarien die Ohne betrieben werden.

Eine genaue Anleitung, wieviel Tote Alge, von welchen Lebewesen wie schnell verwertet wird und anschließend evtl. im Abschäumer landet und wieviel dann verfügbar sein wird oder vielleicht gleich von Korallen verbraucht wird oder doch von der Alge, kann dir sicher keiner geben.
Zu unterschiedlich können, trotz gleicher Methoden, das Milieu und auch die Dimensionierung der Filter usw. sein, um diese Antwort pauschal zu beantworten. Wir sehen hier auch keinen Mehrwert für den Aquarianer.
Klar ist, dass dieser Prozess sehr schnell geht und bei einem akuten Mangel werden alle unterversorgten Tiere sich sehr schnell an frei gewordenen Nährstoffen bedienen, sodass man meist keine Nährstofferhöhung durch das Absterben nachweisen kann.
Ein weiteres Beispiel für einen schnellen Zerfall ist ein toter Fisch, wo man wenige Tage später nur noch das Skelett findet und anschließend erhöhte Nährstoffe messen kann.
Der Vergleich mit einer toten Koralle kann man hier nicht anwenden, da das Kalkskellet einfach eine sehr feste anorganische Verbindung ist im Gegensatz zu einer Alge oder zum Fleisch von Lebewesen.

Ich hoffe, dass dir diese Antwort etwas mehr Aufschluss geben konnte.

Zitat von Marco@Triton

Klar, hat Triton sich sehr intensiv mit der Alge beschäftigt, aber dennoch ist es nichts was Triton herausgefunden hat. Algenrefugien gab es ja schon lange vor der Gründung von Triton und da war dieses Wissen schon verbreitet. Selbst zu dieser Zeit war es schon gängig, dass man um Nährstoffe zu erhöhen, zerriebene Alge ins Becken gegeben hat.

moin marco,

refugium - klaro.

aber nur zum reduzieren von n+p.

zerriebene algen zur nährstoffanreicherung ins becken ist nachvollziehbar aber solche empfehlung hab ich in den letzten jahrzehnten noch nie vernommen.

werde das mal als tip checken.

Hallo Johannes,

bei N-DOC sowie bei der ICP geben wir nach wie vor bei Mangel heraus, dass wir empfehlen NH Alpha oder NO Beta pder P Alpha oder P Beta zu dosieren.
Die Menge der Dosierung und evtl. einer Anfangsdosierung zur Erhaltung, geben wir aktuell immernoch auf Anfrage heraus, da wir einfach sicher sein wollen.

Der Eingriff in die Nährstoffe, und auch in die organsichen Kohlenstoffe, ist nicht ohne Risiken. Somit sind wir sehr vorsichtig mit dem Herausgeben von Dosieranweisung in diese Richtung. Aber es ist ein Update in Planung, was mehr Möglichkeiten mit sich bringen wird. Auch an der Aktualisierung der Webseite wird gerade gearbeitet.

Zu deinem PO4 Thema.
Wenn du akut PO4 Mangel hast, wo die Korallen sichtlich leiden, dann würden wir dir in jedem Fall als Sofortmaßnahme empfehlen den Adsorber komplett zu entfernen.
Wenn das auf Dauer nicht ausreicht kann man die Dauer der Refugiumsbeleuchtung auf 12h reduzieren (weiter nicht). Ein weiterer Stellhebel wäre die Intensität der Beleuchtung im Refugium zu veringern nach Möglichkeit.
Man kann den Abschäumer auch minimal etwas trockner einstellen.
Fischbesatz erhöhen wenn möglich, wenn das nicht geht, dann kann man immer noch über eine dauerhafte Dosierung von Nährstoffen nachdenken, was für uns immer einer der letzteren Optionen sein sollte.