Hallo zusammen,
im Rahmen des letzten Foren-Workshops, haben wir mit dem Bau von insgesamt 7 LED-Lampen begonnen. Ziel dieses Workshops war, eine speziell auf das eigene Becken ausgerichtete LED-Leuchte preisgünstig, effektiv und mit aktueller Technik herzustellen.
Ich ging bei diesem Workshop direkt mit 2 LED-Lampen an den Start. Eine Lampe soll die 6x 39W-T5-Röhren in meinem Red Sea Max 250 ablösen und eine ist für das neue, noch in Planung befindliche 60er-Becken von Uschi.
Hier möchte ich Euch gerne den Aufbau der größeren Lampe berichten:
Warum LED?
Das RSM ist eigentlich ein sehr schönes Becken, hat aber serienmäßig ein sehr großes Manko: es verbraucht jede Menge Strom und erhitzt durch Abwärme das Wasser auf Temperaturen jenseits von gut und böse. Abschäumer und Strömungspumpen hatte ich schon getauscht, blieb also nur noch die Beleuchtung. Auch wollte ich mir die lästigen Röhrenwechseleien sparen.
Nach zahlreichen Recherchen im Internet, bei Händlern und auch bei einigen Forenmitgliedern musste ich leider feststellen, dass ich wohl auf der Suche nach einer eierlegenden Wollmilchsau war:
- zu teuer, da bei 86 cm Breite meist 2 Lampen erforderllich gewesen wären, um eine gute Ausleuchtung zu erreichen
- keine Lampe aus China, Polen usw., dessen Qualität mir nicht so geheuer ist
- die Lampe sollte möglichst in den Deckel passen, da ich auf diesen nicht verzichten wollte
- LED-Röhren mit T5-Anschluss sind alle zu breit, da Red Sea einen Röhrenabstand von 2,5cm hat. Da hat man kaum Platz, einzelne Röhren rauszudrehen.
- und es sollten bei nur 5cm Abstand zur Wasseroberfläche keine Spotwirkung geben, dafür aber schön kringeln.
Da es dies alles so nicht fertig käuflich zu erwerben war, kam der vom Mark veranstaltete Workshop gerade richtig
Denkphase
Aller Anfang ist schwer. Das war bei diesem Projekt natürlich nicht anders. Aber dank der ständigen internen Abstimmung mit den anderen Workshopteilnehmern, wurde aus den Gedankenspielen langsam ein konkreter Plan. Wir hatten uns sehr schnell abgestimmt, wer was zum Workshop besorgt. Einer beschaffte die LED, der andere die Netzteile, der Nächste Werkzeug, Kabel, Kühlkörper,...
Mit den Grundinfos aus unseren Abstimmungsgesprächen, konnte dann jeder sich schon mal überlegen, was er wie verbauen möchte.
Mein Plan sah wie folgt aus:
Logistik
Für meine LED-Lampe habe ich folgendes Material benötigt:
21x 3W Cree XM-L T6 kaltweiß
12x 3W Cree XP-E Royal Blau
12x 3W Cree XP-E K2 Blau
2x 20W RGB
Alles zusammen also max. 175 W auf ca. 210 Liter netto und 250 Liter brutto
1 Kühlkörper 1000 x 150 x 27mm, manuell zugeschnitten auf 870 mm
1 Netzteil 200W
1 computergesteuerter Controller
fast 60m 0,75 Litze Kabel sowie Schrauben, Lüsterklemmen, Schrauben, Kabelbinder,...
Großbaustelle
Da ich ja den Original-Deckel behalten wollte, musste das Material genau auf den vorhandenen Lichtausschnitt angepasst werden. Der in der Bucht gekaufte Kühlkörper passte da als Meterware und nur 15cm Breite exakt in den Lichtausschnitt.
Bei der Montage habe ich den Reflektor, aber auch die komplette T5-Installation im Deckel belassen - falls doch noch was schief gehen sollte.
Im Vorfeld hatte ich dann den Kühlkörper auf 86 cm gekürzt und die Halterung im Deckel vorbereitet. Dafür habe ich 6 Schlossschrauben verwendet, die ich jeweils paarweise mit den 3 vorhandenen Reflektorhalterungen verbunden habe.
Dann mussten die Kühlkörper vorbereitet werden:
- Bohrstellen für LED-Verschraubung markieren. Immer genau zwischen den Kühlrippen
- Bohren
- Gewinde schneiden 3M
- LED mit Wärmeleitpaste versehen
- verschrauben
- verlöten und verbinden
---------------- so, und schon hatten wir 23 Uhr und waren immer noch nicht fertig
Also mussten die Restarbeiten in Eigenregie erfolgen. Da ich erst noch Kabel kaufen musste, ging es bei mir erst am Dienstag weiter
- weiter verlöten und verbinden
- Testlauf der einzelnen LED-Verbuíndungen - klappt
- EInbau in Deckel
- interne Verkabelung - mit steckbaren Lüsterklemmen (damit bei einer möglichen Reparatur der Ausbau erleichtert wird)
- externe Verkabelung - auch mit steckbaren Lüsterklemmen (falls der Controller mal schlapp macht)
- die 4 Lüfter von Red Sea gegen Papst-Lüfter ausgetauscht. Die Papstlüfter werden bei Bedarf über die alte Lampensteuerung über Schaltuhr dazu geschaltet. Da noch Platz für 2 weitere Lüfter war, habe ich diese an die Controllersteuerung gehangen. Diese wird nun über die Lichtstärke gesteuert.
- Controller angeschlossen und ausprobiert - nix
- alles nachgemessen - nix
- nochmal nachgemessen - immer noch nix
Naja, gestern Fehler gefunden. Ein kleines bisschen Lötzinn ist von der LED-Platine auf den Kühlkörper gekommen. Entfernt - läuft
Wir hatten uns übrigens fast alle entschlossen, die LED zu verschrauben. Klebepads werden aber laut Herstellerhinweis ab 3W nicht mehr empfohlen und Klebeleitpaste hält auch nicht für die Ewigkeit. Hat zwar viel Arbeit gemacht, aber dafür hält es auch.
Männerspielzeug
Der von uns verwendete Controller ist ein CoolTWILED 2.3 mit Display und Temperaturfühler.
Hier haben wir insgesamt 12 Kanäle zur Verfügung, die alle einzelns zeitlich angesteuert werden können. Ob man sowas braucht? Nö, aber es macht Spaß
Durch die Verwendung des Controllers, haben wir aber auch eine Menge an KSQ gespart, da dieser auf der Platine integriert sind. Einfach 24V-Netzteil anschließen, Steuerprogramm auf den PC installieren, per USB verbinden und schon kann die Programmiererei losgehen. Mit einer lernfähigen Fernbedienung, kann man den Controller auch ohne PC steuern.
Auf dem Display werden dann abwechselnd die einzelnen Kanäle mit Kanalbezeichnung, der jeweils eingestellten Stärke, der aktuellen Uhrzeit und falls angeschlossen, auch die Temperatur angezeigt. Den Controller sowie das Display, habe ich dann in einen alten Radiowecker eingebaut. Da, wo die Uhrzeit angezeigt wurde, steckt jetzt das Display und der Rest passte ins Gehäuse, dass Dank Lautsprecher auch über eine Entlüftung verfügt.
Den Thermofühler habe ich rechts von innen in den Kasten verklebt, der auch die Stromverteilung enthält. Einfach ein Papiertaschentuch doppelt auf die Platine gelegt und mit Klebeband fixiert - klappt
Ich gehe mal davon aus, dass hier bestimmt bald in einem separaten Thread der Controller ausgiebig diskutiert wird. Ich bin auf jeden Fall sehr zufrieden damit.
Hier noch meine Kanalbelegung:
Sparbuch
Das von Uschi gesetzte Limit von 500,-€ habe ich nicht überschritten. Mit Kleinkram komme ich insgesamt auf 480,-€. Für Uschis Lampe, kommen noch einmal ca. 100,-€ drauf, da ich für ihr Becken 2 Kanäle in meinem Controller reserviert habe.
Wie die Stromersparnis zukünftig aussehen wird, werde ich noch genau messen und hier posten. Aktuell lasse ich die LED auf max. 60% laufen, was zumindest optisch schon ausreichen könnte.
Auf jeden Fall spare ich mir alle 9 Monate 6x T5-Röhren, so dass ich momentan von einer Amortisation von 2 Jahren ausgehe- Arbeitszeit nicht eingerechnet .
Resumé
Trotz der vielen Arbeit, hat es sich fürs Erste gelohnt. Farblich sieht das Becken jetzt schon viel schöner aus, obwohl ich noch gar nicht viel mit den einzelnen Kanälen gespielt habe. Auch erhitzt sich der Kühlkörper kaum, so dass sich das Wasser auch nicht erhitzt. Die Lüfter brauche ich daher wohl auch nicht - werde ich aber noch testen.
Ach ja, einen super Kringeleffekt habe ich nun auch
Was aufs Auge
Und hier mal ein Video und ein paar Bilder vom Umbau:
Video mit Demo-Modus - ohne Gewitterspielerei (suche noch eine gute Kamera, die auch mit LED-Licht gut klar kommt )
Kühlkörper mit LED und Verkabelung
Einbau Lampe in Deckel
Innenverkabelung mit steckbaren Lüsterklemmen
Deckelansicht - mit und ohne Licht
Thermofühler
Gesamtansicht bei 60%
Controller
An dieser Stelle, möchte ich mich noch einmal bei allen Mitwirkenden des 2. LED-Workshops bedanken. Ohne Euch und Eure Unterstürtzung, hätte ich mich nie an so ein Projekt ran gewagt