Sangokai/Abschäume/Wasserwechsel

  • Guten morgen zusammen, hallo Gemeinde, lieber Jörg :)
    Ich lese mich seit Tagen in die verschiedensten Betriebsweisen, MIneralergänzungs-, Schadstoffaustreibungs-, Ca/Mg-Ersetzungs-, wathevertechniken ein. Für mich als Anfänger erschlagend, teilweise verwirrend. Ursprünglich dachte ich, für mein allererstes MW-Becken wäre die "harte" Tour, also die klassiche Einfahrphase, die lehrreichste. MIttlerweile bin ich mir da nicht mehr so sicher, nachdem ich viel über das Sangokaisystem gelesen habe.
    Also mein Plan ist nun, mein 50er Becken auch mit der Nanoedition zu betreiben, von Anfang an.


    Vorabr ergeben sich mir aber zwei Fragen bezüglich der Thematik Abschäumer und Wasserwechsel. Hierzu habe ich leider keine erschöpfenden Infos finden können:
    Da ich in dem kleinen Nanobecken keine FIsche halten möchte, verzichte ich auf den Abschäumer. Gedacht war, wöchtentlich einen 10%igen Wasserwechsel zwecks Austrag von Schadstoffen und Eintrag von Minerailien vorzunehmen. Wird ja so auch allerorten empfohlen. Wenn ich das Sangokaisystem richtig verstanden habe, wird der Wasserwechsel massiv reduziert auf bis zu 5% pro 14 Tage, da ja die Ergänzung fehlender Mineralien und Spurenelemente, sowie die Aufspaltung von diversen "Abfallstoffen" in wiederverwertbare Bausteine und somit Rückführung in den Kreislauf durch eben Deine Produkte ermöglicht wird.
    Kann ich denn mit der Sangokaimethode trotzdem ohne Abschäumer das Becken betreiben, den Wasserwechsel auf 5%/14 Tage reduzieren oder sollte ich doch bei dem geplanten 10%igen Wechsel/Woche bleiben? Ist das nicht eigentlich dann kontraproduktiv durch den höheren Eintrag der Elemente aus dem Meersalz?
    Eigentlich wollte ich auf den Einsatz eines Abschäumers aus Platzgründen verzichten. Allerdings überzeugt mich der Nutzen von Sangokai, dass ich das gerne ausprobieren möchte.


    Also kurz: Sangokai-> Abschäumer -> 5%WW/14 Tage -> Alles gut!
    oder: Sangokai -> kein Abschäumer -> 5%WW/14 Tage -> Problem?
    oder: Sangokai -> kein Abschäumer -> 10%WW/Woche -> Problem?
    oder: Sangokai -> kein Abschäumer -> 10%WW/Woche -> Kein Problem, nur teuer weil mehr Meersalz :)


    Ich hoffe, mein Verständnisproblem wurde klar und kann gelöst werden :)
    Besten Dank und schönen Sonntag!
    Liebe Grüße, Carsten

  • Ein reines korallenbecken .. ok Einis und Schnecken..


    Erzeugen nicht so viel Dreck das ein AS sein muss....
    Gerade das sango ist Nährstoffsenkend...


    Solange also keine Erzeuger da sind, brauch auch kein AS Arbeit verrichten.
    Dazu ist der nämlich da...


    Ohne AS solltest du nur einen oberflächenabzug haben und für etwas wellengang an der wasseroberfläche sorgen.

    Dirk

  • Hi Dirk,
    danke für Deine Rückmeldung.
    Möglicherweise habe ich mich etwas zu kompliziert ausgedrückt. Aufgrund des gedachten Besatzes wollte ich ja auch auf den AS verzichten, so wie Du richtig beschrieben hast.
    Mir geht es eher um de Frage, wie ich bei Einsatz der Sangokaiprodukte mit dem Wasserwechsel verfahren soll. Ob also, wie von Jörg empfohlen, ein 5% WW/14Tage aureicht, obwohl kein AS läuft.
    Vielleicht so klarer ausgedrückt?

  • Hallo,


    ich fahre die Sangokai Grundversorgung schon seit Mitte 2012 (mit der ein oder anderen beruflich bedingten Unterbrechung). Meine Erfahrung hat bisher gezeigt, dass mein Aquarium mit geringem Besatz (zwei A.ocellaris und einem Schaukelfisch auf knapp 180 Liter netto) und viel biologischer Filtermasse (Gestein) langfristig am stabilsten OHNE Abschäumer und mit einem Wasserwechsel von gut 10%/Woche läuft. Die Wasserwechsel mache ich aber nur für mein gutes Gewissen, denn rein rechnerisch sind diese 10% Wasserwechsel für den Nährstoffaustrag völlig schwachsinnig!


    Wichtig dabei ist eine durchweg gute Oberflächenbewegung wegen des Sauerstoffeintrages. Mit "langfristig stabil" meine ich meine Nährstoffwerte NO3 bei 2-5mg/l und PO4 bei 0,04mg/l zu halten. Mit Abschäumer ist vorallem mein Nitatwert vorher immer Richtung n.n. gesteuert. Meine LPS und einige leichte SPS haben es mir auch gedankt.


    Um noch einem konkret auf deine Frage zurück zu kommen. Ich denke das kann dir keiner pauschal beantworten, ob du ohne Abschäumer und dem Wasserwechselintervall gut zurecht kommst. Das hängt von der Biomasse in deinem Becken ab usw....
    Bei mir hat sich mein Korallenmischbecken mit Sangokai sehr positiv entwickelt und ich habe einfach nach wenigen Monaten den Abschäumer ausgelassen und mehr gefüttert. Wasserwertetechnisch hat es bei mir einen positiven Effekt gehabt.


    Viele Grüße
    Micha

  • Also ich selbst fahre sangokai mit nem 60l Cube. Ohne AS.
    Mache aller zwei Wochen einen wasserwechsel von circa 8%. Sind 5L. Sieht momentan alles Top aus...


    Lg
    Benni


    Gesendet von meinem C6603 mit Tapatalk

    :airborne: Haben Sie schon einmal versucht, ohne Macht verrückt zu werden? Das ist Langweilig :airborne:

  • Ähm,
    ich würde hier an dieser Stelle die möglicherweise ketzerische Frage stellen, warum man überhaupt noch WW machen müsste? Wenn man über Balling die kH/Ca/Mg-Dosierung, über Sangokai die Spurenelementedosierung steuert (grob gesagt), ist doch eigentlich alles getan? Was hülfe dann noch ein 5%iger WW?
    Die Frage ist durchaus ernst gemeint :)

  • Hallo "wendefix",


    die Frage ist wirklich gut, ich habe darauf auch eine gute Antwort.


    1) ich nutze den geringen Wasserwechsel pro Woche oder pro 2 Wochen auch dazu, dass man den Salzgehalt einstellt, der in der Regel durch die Anreicherung von Ballingsalzen oder auch durch den Entzug von Meerwasser durch den Abschäumer nicht grundsätzlich konstant bleibt. Das hat nicht unbedingt etwas mit einem Wechsel an sich zu tun, aber im Rahmen dieses Wasserwechsels kann man die Sanität im Auge behalten und ausbalancieren.


    2) für mich ist der Wasserwechsel nur ein Indikator. Ich nutze grundsätzlich nur ein Salz, dass keine künstlich hohen Kalk- oder Magnesiumwerte hat, und das auch keine zusätzlichen "organischen Additive" verwendet, wie sie manche Hersteller auf dem Markt haben.


    Wenn ich einen Wasserwechsel mache, und danach steht mein Becken besser, dann ist das für mich ein kritischer Zustand, der mir zeigt, dass im Wasser etwas ist, dass das Becken belastet. Klar, wenn man bestimmte organische Additive im Meersalz benutzt, dann gehen die Korallen für ein paar Stunden besser auf, und der Anwender denkt, er tut was gutes. Er erwartet aber auch, dass das Becken nach einem Wasserwechsel besser steht. In diesem Fall wird impliziert, dass der Wasserwechsel eine sinnvolle praktische Methode ist.


    Das ist es aber keinesfalls, sondern zunächst v.a. mal eine reine Effekt-Geschichte.


    Wenn in meinem Wasser Spurenmetalle oder sonst was fehlt, dann kann ich die günstig und v.a. deutlich spezifischer mit einer Spurenmetalllösung wie dem nutri-spur basic zuführen, als das mit einem Wasserwechsel ohne wirkliches Wissen darüber, was eigentlich im Salz drin ist, auszugleichen.


    Vor allem aber sehe ich eine positiven Veränderung nach einem Wasserwechsel mit einem normalen guten Salz als sehr kritisch an. Wo andere Aquarianer gerne Wasserwechsel machen und sich daran erfreuen, dass das Becken vielleicht danach besser steht, mache ich mir eher ernsthafte Gedanken darüber, warum das so ist.


    Meerwasserinhaltsstoffe können natürlich verbraucht werden, aber ansonsten wird Natriumchlorid nicht schlecht. Es ist also tatsächlich so, dass ein Wasserwechsel im Sinne einer Erneuerung der Salze total unsinnig ist.


    Aus diesen beiden Gründen empfehle ich nach wie vor einen Wasserwechsel, aber in deutlich geringerem Maße wie sonst üblicherweise von den Salzherstellern und Händlern empfohlen wird.


    Grüße
    Jörg

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