Hallo Nanoriffler,
nach 6 Wochen nun mal ein ausführliches Update.
In meinem Becken gab es viele Änderungen, erfreulich sowie nicht erfreuliche aber alles nach der Reihe.
Zuerst zu den Werten:
- Temp: 27,5°
- Karbonathärte: 6
- pH: 8,1
- NH4 (Ammonium): 0,05mg/l
- NO2 (Nitri): 0,05 mg/l
- NO3 (Nitrat): nicht nachweisbar
- PO4 (Phosphat): nicht nachweisbar
Die Einfuhrphase ist nun fast abgeschlossen, ich habe zu schnell den Silikatfilter (aktuell 250ml) entfernt und das Silikat aus der Riffkeramik kam zurück. Es kam daher wieder zu einer kleinen Kieselalgenphase besonders im oberen Bereich des Beckens und etwas am Boden. Die meisten Siedlungsflächen der Lebenden Steine bieten aber keinen freie Raum mehr und die Puterkolone ist fleisig dabei.
Auf der Riffkeramik haben sich nun überall schon kleinere Flecken an Kalkrotalgen gebildet, die ersten Bewohner sind nun auch aus dem Lebendgestein in die Keramik gewandert. Einige Krebse sieht man nun auch Tagsüber durch die Keramik arbeiten und leben in den kleineren Höhlen. Es müssen mindestens ein Dutzend Krebse sein, jeden Abend sehe ich fast eine neue. Die größte ist etwa knapp 3 cm groß und lebt in einer großen Höhle. Es ist eine algenfressende Krabe.
Von meinen 10 Einsiedlern leben noch 9, ein Tricolor verstarb. Alle Schnecken sind noch da, man sieht auch schon Jungtiere die wenige Millimeter groß sind.
Aufgrund einer Beckenauflösung eines Freundes sind einige Tiere eingezogen. Darunter:
2 Nemos (das Weibchen ist ursprünglich ein Wildfang und es liiiiiiiiiiiiiiiebt seine Anemone. Besonders Nachts schmiegt es sich sanft an die fast geschlossene Anenome. Das Männchen muss ein Stück abseits der Anemone an einer kleinen Vertiefung schlafen. Tagsüber wird sich die Anemone geteilt auch wenn das Weibchen häufig dominater zu sein scheint. Beide Tiere leben seit Jahren zusammen und haben einigen Nachwuchs produziert.
Das Weibchen:
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"Sebastian" ist auch mit umgezogen. Sie ist friedfertig und sitzt Tagsüber kopfüber unter einem Vorsprung. Kommt immer angerast wenn es Futter gibt und kennt dann kein halten mehr!
Sebastian sagt hallo:
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Leider habe ich von der Anemone kein schönes Foto hinbekommen, das folgt aber. Sie ist tagsüber etwa 12 cm im Durchmesser und Sesshaft. Ihr Abkömmling, eine etwa 5 cm große Kupferanemone war leider nicht zufrieden mit ihrem Platz und ist gewandert. Innerhalb von 2 Stunden hat sie 60cm Höhe überwunden und ist leider in die Pumpe gekrabbelt. Das ergab dann 3 Tage Aktivkohlefilterung.... Die Pumpen sind nun mit Geo Kunststoff (Böschungsmatte) gesichert, man sagte mir das klappt sehr sehr gut... ich hoffe ich werde es nicht herausfinden.
Eigentlich empfang ich es zu früh Anemonen in diese Umgebung zu setzen aber durch die Auflösung die bis morgen stattfindet (danach kommt das Becken weg - 01.08 ist Umzug) gab es da keine Chance...
Was kam sonst noch?
5 SPS und 5 LPS sind noch hinzugekommen:
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Das Polypenbild ist ganz okay, man sieht schön die jungen Wachstumsspitzen an den Korallen. Alle SPS und LPS waren direkt 2 Stunden nach dem EInsatz ganz offen.
Was fehlt noch? Achja etwa 5 Keniabäumchen Ableger, eine schön Juma (die sich gerade vor dem Shooting drückte), eine Pilzlederkoralle und eine noch sehr kleine Röhrenkoralle.
Einen Gast möchte ich euch vorstellen: er wäre durch meine absolute Falschbehandlung fast gestorben:
Der Röhrenwurm:
Obwohl das nicht mein erstes MW Becken ist (hatte früher ein 50L Nano) und auch Röhrenwürmer hatte ich dieses Exemplar vorschnell als Tot befunden. Direkt nach dem Kauf - der Wurm wurde absolut unfachmännisch "geborgen" und verlierte 2/3 seiner Röhre bei dem Experiment durch den Tierverkäufer, sah das Tier nicht gut aus.
Der Wurm zeigt 0 aber auch wirklich 0 Reaktionen. Die Krohne war aufgefächert und leichte Berührungen, Störmung oder auf andere Reize reagierte der Wurm überhaupt nicht. Ich hatte das schlimmste befürchtet und das Tier zurück in die Folie gepackt um sie zu entsorgen. So lag er dann etwa 2 Stunden, praktisch nur mit einem Tropfen Wasser, nicht mehr als 5ml, zusammengefallen sind seiner Tütte. Es war aus... Beim nächtlichen Gang in die Küche - wo er lag - nahm ich den Beutel erneut hoch und drückte etwas fester am Beutel. Ich spürte einen ruckartigen Wiederstand in meiner Finger ... konnte das wirklich wahr sein? Lebt dieses Tier noch? 2 Stunden fast vollständig an der Luft?
Ich packte das Tier sofort zurück ins Wasser... 0 Reaktion, Tage vergingen. Die Krohne wurde nicht abgestoßen, der Wurm bewegte sich weder Tags noch Nachts. Dann eines Tages hatte ich das Gefühl das die Röhre sich aufrichtet, nachts wenn man ihm mit einer LED Lampe anstrahlte zog sich die Röhre wenige Millimeter zusammen.
Nun nach 2 Wochen ist der Wurm wie ausgewechselt, zeigt schön seine doppelte Krohne und ist flink. Schön bei kleinen Störungen zuckt der Wurm und zieht seine Krohne ein um sie wenige Sekunden später wieder voll zu öffnen. Er wird aktuell direkt gefüttert und es geht im sehr gut.
Daher mein Rat an alle: FINGER WEG von den Röhren, egal wie schlecht es ihnen gehen mag. Hoffentlich macht niemand so einen schlimmen Fehler wie ich.
Hier das Tier:
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"Last Man standing"
Hier noch zwei Fotos von meinem Becken:
Foto eins zeigt eine sehr schöne wilde Kultur an verschiedenen Algen, ich möchte diese Stelle nicht weiter durch Korallen bepflanzen und diese Algen weiter leben lassen. Das Lebendgestein war aus Indonesien und kam als Lebentiertransport in Wasser an. Es war daher sehr frisch und das Ergebnis kann sich - wie ich finde - sehen lassen:
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Auf einem sehr großen Stein hatte sich auch eine Braunalge angesiedelt die ich zu spät als solche erkannte. Sie hatte schon fast den ganzen Stein überzogen. Ich nahm den Stein raus und kratze mit einer harten Bürste (wie man sie in Küchen verwendet) alle Algen ab. Bei dem Süßwasserbad beschwerten sich etwa 3 Krabben die mir entgegen sprangen, alle wurden ins Becken zurück gerettet.
Die Reste der Alge wurde dann auch von Schnecken angegriffen, der Stein und das Becken ist nun wieder Braunalgen frei.
Zum Schluss: das Becken aus der Gesamtansicht:
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PS: morgen gibts noch mehr
Bitte um Meinungen und auch Kritik!