465 Liter Riff ohne Technikbecken

  • Hallo zusammen,


    nachdem ich hier in den vergangen Monaten hauptsächlich mitgelesen und Fragen zur Vorbereitung meines neuen Beckens gestellt habe, möchte ich euch dieses kurz vorstellen.


    Das Aquarium hat die Maße 140x70x60 (BxTxH), wobei ich dies nur mir einem 50 Wasserstand betreibe. Es hat also ein Volumen von 465 Litern netto.
    Ich habe kein Poolbecken daraus gemacht, da ich alles an Technik (auch den Abschäumer) im Aquarium unterbringen wollte. Damit der Abschäumer nicht oben aus dem Becken rausschaut, habe ich das Becken etwas höher als den Wasserstand gemacht. Zeitgleich ermöglich dies eine Unterbringung von einer innenliegenden Beleuchtung, auch wenn ich diese aktuell nicht umsetze. Das Aquarium soll aber nun für viele Jahre im Einsatz sein und notfalls später als Süßwasseraquarium betrieben werden, falls ich mich irgendwann aus welchen Gründen auch immer gegen Meerwasser entscheiden werde. Ein externes Filterbecken und Abläufe hierfür im Aquarium sind also nicht vorhanden.
    Mein Ziel ist es, dass das Aquarium vom Betrieb her so „einfach“ wie möglich ist/wird. Besetzt ist und wird es hauptsächlich mit Weichkorallen und LPS.
    An Technik eingesetzt habe ich aktuell einen Tunze 9004 Abschäumer, einen Eheim Oberflächenabsauger, einen Schnellfilter, zwei Maxspect Gyre XF350 und zwei AquaBar 120HC+ LED. Unter. Becken steht noch ein GHL Doser 2.1 für die EZ DSR Methode und ein Tunze Osmolator.
    Das Becken betreibe ich „Bare Bottom“, also ohne Untergrund. Ich finde Sand zwar eigentlich auch sehr schön, allerdings habe ich mich aus einigen Gründen dagegen entschieden:
    - weniger Mulmablagerungen und damit weniger Nährstoffdepots/-Ansammlungen
    - bessere Beströmungung möglich. Was ich bei Sand auch unattraktiv finde, sind freigelegte Glasfläche im Sand. Dann finde ich nur Glas besser.
    - das Becken ist aus Plexiglas. Kein Sand reduziert die Gefahr von Kratzer ein wenig.
    Hauptgrund war aber Punkt Nummer eins, da ich das Becken auch nicht mit einem großen Abschäumer betreibe und keine externen Filter (Zeolith, etc.) einsetzen möchte. Irgendwann soll der Boden mit Kalkrotalgen oder Korallen bewachsen sein.
    Ich nutze die EZ DSR Variante, kann als Anfänger aber noch keine große Meinung oder Vergleiche hierzu abgeben. Bisher komme ich aber gut damit zu recht.
    Eingerichtet ist das Becken übrigens mit Epo Reef von Norbert Dammers und drei kleinen lebenden Steinen aus Australien.
    Gestartet habe ich das Becken Anfang Juni. Es war ein schweren Start, da ich nach kurzer Zeit eine heftige Bakterienblüte mit dicken schleimigen Belägen an allen Oberflächen hatte. Es hat einige Zeit gedauert bis diese nach UVC Einsatz und viel Geduld verschwunden sind. Vor einigen Tagen hatte ich dann nach der Reinigung meines Beckens eine schöne Algenblüte, das Wasser war komplett grün. Mittlerweile ist das Wasser glasklar und es wachsen Grünalgen (soweit ich diese Beläge richtig erkenne) an Scheiben und Dekoration.
    Das Becken ist aktuell mit diversen Schnecken und fünf Fischen besetzt. Es sind zwei Pseudochromis fridmani, zwei Pterapogon kauderni und eine Koumansetta rainfordi im Becken.
    Seit einigen Wochen muss ich täglich PO4 dosieren, da meine Nährstoffe bei null liegen. NO3 dosiere ich nicht jeden Tag, aber spätestens alle drei Tage.
    Ich hoffe, dass sich das irgendwann reguliert und ich PO4 und NO3 nicht mehr dazu dosieren muss.
    Ich würde nun so langsam gerne de Fischbesatz etwas erhöhen, bin aber nich unschlüssig. Bisher habe ich aufgrund der schwierigen Einfahrphase langsam mit Fischen gestartet, um das Becken nich zu „überfordern“. Um die Nähstoffe etwas höher zu halten, würde ich nun aber Fische hinzusetzen. Oder wäre das aus eurer Sicht noch zu früh?
    Fest eingeplant ist ein Paar Anemonenfische, 1 Paar Doryrhamphus excicus und 1 Paar Synchyropus. Ersteres erst, wenn ich eine Anemone eingesetzt habe. Die letzteren beiden, wenn das Becken länger läuft und sie mehr Kleintiere finden können.
    Aktuell habe ich keine fischigen Algenfressem im Becken, aber der Zebrasoma flavescens wird leider zu groß für mein Becken. Eine Alternative ist mir nicht bekannt, einen Salarias möchte ich nicht.
    Kann ich zur vorhandenen Rainfordi Grundel eine zweite hinzusetzen? Wie erhalte ich das richtige Geschlecht?
    Beim zusätzlichen Besatz hatte ich noch an Meiacanthus gedacht. In der frühen Planungsphase wollte ich auch Centropyge argi oder acanthus einsetzen (2-4). Habe aber mittlerweile gelesen, dass diese irgendwann immer an Korallen zupfen.
    Hätte gerne eine kleinere Gruppe von Fischen im Becken. Pseudanthias sind mir nach den Beschreibungen zu empfindlich und Chromis dezimieren sich offensichtlich irgendwann.
    Welche Anzahl an Fischen ist für euch bei 465 Liter netto in Ordnung? Habt ihr Tipps für mich?


    Was ich auch nicht einfach finde, ist der Aufbau des Riffs. Das heißt, wo soll ich welche Koralle platzieren. Aktuell ist das bei mir noch nicht so festgelegt, und die ein oder andere Koralle steht noch auf dem Boden rum. Vielleicht gibt hier ja einen Riffdesigner, der mir helfen will. ;)


    Vielen Dank für eure bisherige und zukünftige Hilfe,


    Viele Grüße
    Thomas

  • Na das klingt doch erstmal nach einem Start! :)


    Der Abschäumer wird wohl nicht lange durchhalten, wenn du mehr Fisch haben möchtest.
    Man kann da keine Zahl oder Größe sagen. Das kommt viel drauf an, wie die Fische sich verhalten und welche Möglichkeiten sie haben.


    Meistens ist der Abschäumer der limitierende Faktor.


    Du wirst auch an JEDEM Fisch irgendein negativ finden. Es gibt nur extrem wenige "perfekte" Fische. Sie brauchen Platz oder gehen unter Umständen an irgendwelche Tiere oder brauchen Sand oder andere Symbiosetiere oder Springen gern...


    Möglich wären Dekorgrundeln. Fahnenbarsche (Achtung! Nährstoffe!). Demoisellen (Meistens aggressiv). Schleimfische. Lippfische (zB Art Cirrhilabrus exquisitus ohne Sandboden)…. Da gibt es schon einige Auswahl :)

    SPS Hauptbecken: DIY Weißglas 295x70x55
    - 5x ATI Straton - Tunze 6105 - Tunze Stream 3 - Deltec 3000i - Jebao DCP-10000 -
    - Tunze Osmolator - Aqua Medic T controller twin 2018 - GHL Doser 2.1 4-fach -

  • Hallo Curi,
    da Du so ganz anders Dein Becken als ich selbst betreibe, sehr konträr, möchte ich mich diesbezüglich auch nicht äußern. Auch nicht zum "scaping".


    Fische: So, wie Du es momentan betreibst oder auch zukünftig betreiben willst, sind eher wenig Fisch als Endbesatz angesagt.
    Einen Algenvertilger würde ich aber schon einsetzen.
    Der Hawaii wäre schon machbar, ist aber auch nicht so eine Algenfressmaschine wie andere Doktoren und wird Dir ja auch zu groß.
    Ist aber der haltbarste Doc überhaupt.
    Empfehlen kann ich Dir vom praktischen Nutzen her den Kohledoktor.
    Der ist als Borstenzahner immer am Ablutschen von Algen, wird auch nicht allzu groß und auch nicht garstig werdend.
    Empfindlicher aber schon, UV zumindest für die Anfangszeit empfehlenswert (wegen Cryptocarion).
    Den würde ich jedenfalls bei Dir Einsetzen. Auch wenn der jetzt nicht die Knallerfarben hat, trotzdem ein sehr schönes und vor allem nützliches Tier, wie ich finde.
    Viel Erfolg noch.
    Gruß
    Thomas

  • Hallo,


    als Abschäumer würde ich dir ganz dringend den Deltec MC 501 empfehlen. Nicht ganz billig, aber mit regelbarer DC-Pumpe und - im Gegensatz zu seinem Vorgänger MC 500 -absolut leise.


    Ist ausgelegt bis 600 l. Ich habe ihn in 300l im Einsatz und er funktioniert ganz hervorragend, kein vergelich zu den Tunze-Innenabschäumern, sowohl von der Qualität als auch von der Geräuschentwicklung.


    VG David


  • Hallo Saithron,


    Danke dir.


    Ja, der Abschäumer mag nicht der leistungsfähigste im Vergleich mit anderen Abschäumern für ein Filterbecken zu sein. Mein Ziel ist es das Becken so zu besetzen, dass es mit den gegebenen Voraussetzungen möglichst stabil läuft. Wenn das am Ende bedeutet, dass nur 8 Fische im Becken schwimmen, dann ist das so.
    Aktuell habe ich aber eher das Problem, dass ich zu wenig Nährstoffe habe. Ich bin mal gespannt, wie lange das so geht, bzw. ab wann die Nähstoffe steigen. Phosphat ist trotz Dosierung am Folgetag quasi nicht mehr messbar.


    Das stimmt, dass ich zu quasi jeden Fisch etwas negatives finden kann. Die Dekorgrundeln haben mir bspw. zu starke Selbstmordgelüste (rausspringen) An Lippfische habe ich auch schon gedacht, die dürfen nur keine Sand benötigen.


    Gibt es hier jemanden, der die Koumansetta rainfordi als paar hält? Und bekommt man Pterapogon kauderni an Trockenfutter?


    Viele Grüße
    Thomas



    Hallo Thomas,


    ich würde gerne einen bzw. zwei Docs einsetzen. Denke nur, dass das nicht mehr so schön aussieht, wenn diese groß sind. Abgesehen davon, dass das Verhalten bei zu wenig Schwimmplatz vermutlich auch nicht optimal ist?!
    Ich überlege nochmal,


    Viele Grüße
    Thomas



    Hallo David,


    vielen Dank für deinen Tipp. Den Deltec bekomm ich bei mir nicht angebracht. Der Tunze ist mit der Magnethalterung optimal, das bräuchte der Deltec auch.


    Grüße

    Einmal editiert, zuletzt von Curi ()

  • An Lippfische habe ich auch schon gedacht, die dürfen nur keine Sand benötigen.


    Dann schau dich mal, wie oben geschrieben, bei den Cirrhilabrus um.
    Da gibt es viele Arten, die auch in kleinere Becken passen. Für gewöhnlich sind die sehr zutraulich und aufgeweckt. Wenig ängstlich. Springen konnte ich nicht beobachten. Und sie benötigen nicht zwangsläufig Sand, weil sie nicht darin schlafen.

    SPS Hauptbecken: DIY Weißglas 295x70x55
    - 5x ATI Straton - Tunze 6105 - Tunze Stream 3 - Deltec 3000i - Jebao DCP-10000 -
    - Tunze Osmolator - Aqua Medic T controller twin 2018 - GHL Doser 2.1 4-fach -

  • Das werde ich machen. Die Paracheilinus Arten finde ich auch interessant.


    Ist eine Paar- oder Gruppenhaltung dauerhaft umsetzbar?


    Kann ich eigentlich zu meinen Lysmata wurdemanni auch zwei Lysmata debelius setzen, oder gibt das Probleme zwischen den Lysmata Arten? Wenn ich das richtig gelesen habe, dann sind ja mehr als zwei Tiere einer Art dauerhaft schwierig bei nicht allzu großen Becken.


    Grüße

  • Also ich habe beide Arten zusammen (90l) ...jeweils 2 Tiere ...funktioniert gut LG

    Becken Waterbox Cube 10...Kessil A80 Tuna blue LED...Lebendgestein... RFP Tunze...Versorgung mit All for Reef

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