Hallo zusammen,
als Ingenieur bin ich immer bestrebt, möglichst alle Prozesse zu verstehen, um dann bei Auffälligkeiten am richtigen Zahnrad drehen zu können.
Nun gibt es aber ein Gebiet, wo ich wirklich gar keinen Plan von habe. Und das ist Chemie. Das hat mich bis zum Meerwasserbecken auch nie interessiert.
Also habe ich angefangen mittels Literatur, die biochemischen Abläufe in einem Meerwasserbecken für mich aufzuklären.
Mein aktueller Stand - und den gilt es kritisch zu hinterfragen (Ich beziehe mich hier rein auf aquaristische Gesichtspunkte):
1. Ich bin irritiert
Am Anfang habe ich nie verstanden, was alle Hersteller unter "Spurenelemente", "Mikroelemente", "Makroelemente" oder "Mengenlemente" verstanden haben. Somit konnte ich auch nie richtig zuordnen, welche Spurenelemente benötigt man und welche Mikroelemente usw.
2. Ich habe eine Vermutung
Die ganze Einteilung bzw. Unterscheidung in die oben genannten Klassen scheint SchnickSchnack zu sein. Es gibt Mengelemente (Makroelemente) und Spurenelemente (Mikroelemente). Entscheidend ist letztlich nur, wie hoch die Konzentration bzw. der Anteil in einem Medium - in unserem Fall Meerwasser - ist. Soweit korrekt?
3. Aber was ist nun wichtig für die Versorgung?
Zunächst geht es mir ausschließlich um die Versorgung der Korallen. Ich lasse die lieben nicht sessilen Lebewesen also erst einmal außen vor. Wir benötigen zum einen die Grundversorgung. Darunter verstehe ich Mengen- und Spurenelemente, die im Meerwasser vorhanden sind und für das Wachstum der Korallen erforderlich ist, da diese entweder im Kalkskelett mit eingebaut werden, oder diesen Prozess unterstützen. Dazu gehören für mich Ca, KH, Mg sowie gelöste Metalle usw..
Darüber hinaus habe ich für mich festgestellt, dass es auch Energieträger geben muss, damit die Korallen überhaupt wachsen können. Dies wird durch Aminosäuren und organische Kohlenstoffverbindungen sichergestellt (ich weiß nicht einmal, ob das überhaupt so voneinander abgegrenzt werden kann). Weiterhin weiß ich noch aus meiner Schulzeit 10. Klasse, dass der menschliche Muskel Phosphate verwendet, um Energie zu erzeugen (Adenosin-Tri-Phosphat wird bei Tätigkeit zu Adenosin-Di-Phophat runtergeschraubt). Also benötigt man auch immer eine gewisse Konzentration an Phosphat im Wasser (ich kenne den Zielwert 0,01 mg/L).
Ist das auch korrekt?
4. Wie kann ich das realisieren?
So, ich benutze derzeit die ATI-Essentials für meine oben definierte Grundversorgung. Damit glaube ich, einen großen Teil an erforderlichen Elementen zur Verfügung zu stellen. Ich bin mit den Essentials auch sehr zufrieden, denn ich schaffe es damit, die Wasserwerte recht unkompliziert stabil zu halten (bezogen auf KH, Ca und Mg). Die "Spurenelemente" kann ich leider nicht manuell messen. Wird beim großen Becken aber bei einem Profi durchgeführt.
Nun halte ich den Herrn Jörg Kokott für überaus genial, was seine Kenntnisse und Herangehensweise rund um das Thema Meerwasseraquaristik betrifft. Also habe ich mir einige der Sangokai Produkte etwas genauer angesehen. Wenn ich das richtig verstanden habe, muss ich - um hier ganzheitlich unterwegs zu sein - die Produkte Sango nutri-element und Sango nutri-amin entsprechend der Anleitung dosieren. Das Produkt Sango nutri-spur darf ich jedoch nicht anwenden, da hier eine Redundanz zu Essentials besteht.
Ist das ebenfalls korrekt?
5. Nachwort
Ich möchte jetzt hier keine Grundsatzdiskussion zu den genannten Produkten führen, ob die gut oder schlecht sind. Vielmehr interessiert mich, ob ich das richtige Verständnis erlangt habe, denn ich muss zugeben, ich finde hier nirgends eine sehr einfache und transparente Anleitung, was zu tun ist. Sollte dieses Thema doch bereits behandelt worden sein und ich bin der Einzige, der das nicht versteht, bitte nicht übel nehmen.
Mit der Bitte um eine rege Diskussion :SMALL_~12:
Gruß
Steffen