Hallo Hans Werner,
Ich merke gerade, dass die vielen eingebrachten Theorien deinerseits Richtung Spurenelemente und auch zur ICP, Grenzwerte LOD, etc. sehr vom eigentlichen Thema ablenken.
Speziell das Thema Barium, was hier als harmlos abgetan wird, verwundert mich sehr. Du kannst dir ganz sein, dass wir beim Thema Spurenelemente sehr viel wissen haben. Auch bei Barium.
Hier ist sogar unser Wissen wie gefährliche Grenzwerte, mögliche Ursachen, Auswirkungen, wie kann gegengearbeitet werden, usw. schon seit Beginn der ICP 2012 in unsere Hilfestellung und Handlungsempfehlung mit eingeflossen.
Ich würde hier aber gerne nochmal beim Thema bleiben.
Alles anzeigenHallo Marco
Das habe ich auch nirgends behauptet. Ich spreche ausschließlich über die von mir entwickelte, auf Skelettanalysen von Korallen und Kalkrotalgen basierende Spurenelemente-Versorgung in einem bestimmten Verhältnis zum Calcium, die angeblich veraltet sein soll. Diese beinhaltet nämlich als wesentliche Standbeine:
1) Sie liegt zwischen dem relativ zum Calcium geringen Spurenelemente-Verbrauch von Steinkorallen und dem im Verhältnis zum Calcium hohen Spurenelemente-Verbrauch von Kalkrotalgen.
2) Die Anreicherung in den Skeletten ist zumindest bei Steinkorallen geringer als im lebenden Gewebe, auch in dieser Hinsicht ist die Spurenelemente-Versorgung keinesfalls übertrieben.
Somit reicht im Grunde die Messung der Karbonathärte um die richtige Dosierung für Ca, KH und Spurenelemente zu finden.
Ich muss dir hier erneut widersprechen. Dies ist definitiv nicht korrekt. Ich habe den Kernsatz in rot markiert.
Es mag sein, dass du auf Basis von Literatur über Korallenskelettzusammensetzungen eine Spurenelementmischung festgelegt hast. Da du aber behauptest, dass Korallen selbst in der Natur Spurenelementschwankungen ausgesetzt sind und somit unterschiedliche Mengen an Spurenelementen beinhalten können, besteht meiner Meinung nach bereits schon hier das erste Fragezeichen, wie genau eine solche Festlegung sein kann! Weiterhin würde mich interessieren wann eine solche Messung stattgefunden hat und mit welcher Analysemethode diese Messung gemacht wurde.
Dies ist aber vorerst nicht das Thema was ich meine.
Nun zum Thema:
Eine Spurenelementmischung lediglich auf Basis der Zusammensetzung eines Kalkskeletts herzustellen und für grundsätzlich für alle Aquarien passend zu befinden ist nicht nur falsch, sondern kann auch sehr gefährlich für ein Aquarium sein.
Auf diesen Fehler hat Ehsan bereits weiter oben hingewiesen, deswegen habe ich Post 82 erneut hier drunter gehängt.
Wie bereits erwähnt wurde, gibt es deutlich mehr Verbraucher als nur die Koralle. Jedes Tier, jedes Kleinstlebewesen und schließlich jede Bakterie ist ein Verbraucher und benötigt Spurenelemente. Diese Lebewesen benötigen teilweise auch andere Spurenelemente und zwar in anderer Konzentration wie sie evtl. in einem Kalkskelett zu finden sind.
Dennoch spielen diese Kleinstlebewesen usw. in Form von Futter, Transporteur, Katalysator, Enzyme, Nährstoffminimierer und und und.... eine große Rolle bei der Erhaltung der Vitalität und Farbgebung der Koralle und schließlich für das gesamte Aquarium.
Der Zweite sehr große Fehler ist, dass bei deiner Theorie, die Art der Filterung keine Rolle spielt. Es ist zwingend notwendig den Filter zu betrachten, um anschließend auch herausgefilterte Spurenelemente ggfs. zusätzlich zu berücksichtigen. Auch Filtermedien oder Futter die ggfs. sogar Dinge abgeben, müssen in einer solchen Zugabe Berücksichtigung finden.
Selbst Armin Glaser hat diese variablen Faktoren in seinem Vortrag, auf den du oben sogar selbst hingewiesen hast, erwähnt und berücksichtigt.
Auch wenn der Inhalt dieses Vortrags für Triton bei weitem keine neue Erkenntnis darstellt und eher ein Bericht eines Selbstversuches bei der Dosierung verschiedener Spurenelemente ist.
Infos und Richtigstellungen zur ICP wird Ehsan sicherlich bald posten.
Auch werden wir hier Stück für Stück auf verschiedene Themen eingehen.
Viele Grüße Marco
Alles anzeigenHallo Ehsan,
Diese Aussage ist aus zwei Gründen falsch: Zum einen wurden vor der Pflege von SPS kaum Spurenelemente-Mängel akut, im Weichgewebe von Leder- und Weichkorallen können die Spurenelemente scheinbar leichter mobilisiert und dahin transportiert werden, wo sie benötigt werden. Bei Steinkorallen-Skeletten werden die Spurenelemente nichtmal freigesetzt und mobilisiert, wenn die Koralle abstirbt. Das ist ein entscheidender Unterschied zwischen Kalkskeletten und Weichgeweben, die dauerhafte Festlegung.
Davon abgesehen sind bei den Steinkorallen und insbesondere bei den SPS nunmal >99% der Trockenmasse Kalkskelett, da spielt es überhaupt keine Rolle, ob da noch ein paar Spurenelemente in dem dünnen Gewebshäutchen, das fast eher im ppm- als im Promille-Bereich der Trockenmasse liegen dürfte, angereichert werden. Diese Aussage ist einfach nicht durchdacht und war es noch nie. Im Endeffekt ist sie so alt, wie die Veröffentlichung der Spurenelemente-Rezepturen.
Klar, macht aber keinen Unterschied. Die Skelette sind der Haupt-Verbraucher, der Haupt-Sink, und weg ist weg.
Diese Aussage ist so zu lesen, dass Lebewesen ihre Umwelt gestalten, immer, gezielt oder ungerichtet. Wenn Korallen überschüssiges Eisen fällen und in ihren Skeletten scheinbar unsinnig deponieren, dient das möglicherweise dazu, Raum- und Nahrungskonkurrenten klein zu halten, sprich, die machen das möglicherweise, um Algen und Cyanos in den Riffen das Leben etwas schwerer zu machen. Du wirst aber viele Aussagen finden, die das eher konträr sehen und Eisen als eines der wichtigeren Spurenelemente-Ansehen, weil es für so viele biochemische Prozesse, die uns vertraut sind, benötigt wird. Was hilft Dir da diverses Wissen, wenn die Denke in ökologischen Zusammenhängen fehlt?
Ich denke, da ist die Sache mit dem Algenfilter bestenfalls eine Krücke, die eigentlich nur halb funktioniert. Um bei den Hauptnährstoffen einen gewissen Effekt zu erreichen, benötigt er eine Spurenelemente-Garnitur, die mehr auf Algen als auf Korallen abgestimmt ist. Eigentlich suboptimal.
Ich denke schon. Eigentlich hat man dafür ein ganz gutes Gespür, was gut und fit aussieht und was eher schwach und kränklich. Auch die Reaktionen benötigen keiner ausgiebigen Interpretation und Bewertung, meines Erachtens. Da hilft Lehrmeistern meiner Meinung nach nicht viel.
Genau so ist es. Und weil man kaum alle Prozesse in einem so komplexen System wie dem Aquarium kennen und beherrschen kann, hilft am Ende doch der Wasserwechsel sehr oft. So schlecht ist das frische Wasser oft nicht, sonst würden nicht viele Tiere und höhere Algen in der Einfahrphase gedeihen, die später nur noch schwer zu halten sind. Wenn Du Seescheiden und andere schwierige Tiere hältst, dann kannst du sagen, Dein Triton-Wasser ist besser als frisches Wasser.
Grüße
Hans-Werner