Beiträge von Jörg Kokott

    Wegen iod: wenn Du Iodid von Aqua Medic hast, kannst Du das erstmal aufbrauchen. Man kann Iod auch nach optischen Kriterien dosieren, das geht v.a. bei elementarem Iod sehr gut, weil man einen raschen Effekt hat. Aber eine Analyse ist dahingehend auch ganz brauchbar.
    Nimm einfach mal das Iod von Aqua Medic und dosiere es so, wie es bei denen auf der Flasche steht.


    Refugium: ah, okay, das ist wichtig, dass notiere ich mir dann noch im Anamnesebogen. Dann musst Du eben nur die Frontscheibe im TB immer schön putzen :)


    Licht: Du kannst das auch auf 100% fahren, die Lampe hängt ja auch nicht direkt über der Wasseroberfläche und es soll ja auch unten noch was ankommen. Wenn Du das Gefühl hast, dass das zu viel ist, dann Regel die Lampe auch gerne auf 90% runter. Das überlasse ich Dir, immerhin stehst Du auch live vor dem Becken.


    Wichtiger wäre, die Strömungsleistung zu erhöhen und die Pumpen etwas nach Innen auszurichten, um den oberen Gestaltungsbereich besser zu "erwischen".


    Grüße
    Jörg

    Hallo Timo,


    hier nur mein erster Eindruck sowie die Auswertung des Bogens.


    Die Frage nach dem Kalkhaushalt habe ich Dir ja schon gestellt und eine Klärung dieser Problematik ist sehr wichtig.


    Du schreibst in Deinem "Anschreiben", dass Du Probleme mit Algen hast und erwähnst Fadenalgen und Kieselalgen.
    Was für Fadenalgen sind das denn? Und liegt Dir bei der Bestimmung der Mikroalgen ein mikroskopischer Befund vor, oder woher weißt Du, dass es Kieselalgen sind?


    Ansonsten hat das Becken ja keine grundsätzliche Probleme. Wie Du selbst sagst, sterben keine Korallen. Wir müssen nur schauen, warum Du so hohe Nährstoffwerte hast, und warum Deine Korallen nicht so gut wachsen.


    Zum Anamnesebogen:


    1) Dein effektives Durchflussvolumen ist im Verhältnis zur Notwendigkeit einer effektiven Filterung deutlich zu gering. In einer Nährstoffmangelsituation kann man auf das 1-1,5fache des Beckennettovolumens pro Stunde runter regeln. Aber Du willst ja möglichst effektiv abschäumen, daher solltest Du mind. das 2-fache, je nach Ansaugleistung Deines Abschäumers auch das 3-fache des Beckennettovolumens pro Stunde fördern. Das wären bei Dir also mind. 1100 L/h, wenn möglich (und das sollte Deine Speedy schaffen) auch bis zu 1500 L/h. Dann kannst Du Deinen Abschäumer auch voll auslasten.


    2) Zeolithfilterung: auch hier gilt, dass das Zeolith nur dann Stickstoff entfernen kann, wenn Ammonium im Wasser ist und nicht im Becken schon irgendwo Nitrat entsteht. Wenn Du also für Ammonium die Verweilzeit im Becken verlängerst (durch Dein geringes effektives Durchflussvolumen), dann wird dort auch schnell die Nitrifikationsrate dafür sorgen, dass aus dem Ammonium Nitrat entsteht. Damit kann Zeolith aber wenig anfangen.


    Zwar versucht Du, die Zeolithfilterung über das nutribacter I zu koppeln, aber das wird Dein Problem offensichtlich nicht kompensieren können.


    3) Beleuchtung: Deine Einstellung ist prinzipiell okay, da würde ich jetzt erstmal nichts dran ändern.


    4) Beströmung: Deine Pumpen sind von der Dimensionierung denke ich im Moment ausreichend, aber was man sieht ist, dass Du Deine Pumpen nicht außen platziert hast und nach innen strömen lässt, sondern die Pumpen (zumindest sehe ich zwei) nach außen hin zur Seitenscheibe richtest. Du willst aber Deine Korallen und Deinen Aufbau beströmen und möchtest einen möglichst langen aktiven Strömungsweg haben und nicht die Strömung an der Seitenscheibe verpuffen lassen. Dazu kannst Du dIr gerne meine SANGOKAI Empfehlungen A-Z zum Stichwort "Strömungskonzept" durchlesen. Dort habe ich das alles thematisiert und auch erläutert. Ich würde Deine Pumpen anders ausrichten, so dass Du einen Strömungsweg quer über das Riff von außen nach innen ermöglichst! Darüber hast Du insgesamt die beste Strömungsverteilung im Riff. Man sieht auch, dass rechts kein Sand ist, links aber schon. Offensichtlich hast Du also links und rechts verschiedene Strömungsmuster. Das liegt wohl v.a. daran, dass Du rechts zwei Pumpen hast und links nur eine. Wesentlich ist aber auch, dass Du rechts eben eine Pumpe hast, die näher mittig am Schacht liegt und sich darüber rechts vielleicht eine bessere Strömungsverteilung ergibt.
    Ich würde wie gesagt die Pumpen anders ausrichten, und sie nach innen quer über das Riff strömen lassen und nicht wie Du nach außen!


    Das Thema Kalkhaushalt ist wie gesagt als Rückfrage schon thematisiert.


    In Deinem Fall würde ich sagen, ist das Thema mit einer Erhöhung des effektiven Durchflussvolumens sowie einer Änderung der Beströmung im Becken aber schon fast erledigt.


    Nur das Thema Versorgung sollten wir besprechen, bei 380 mg/L Calcium ist es klar, dass Steinkorallen nicht gerade glücklich sind...


    Liebe Grüße
    Jörg

    Hallo Basti,


    ich denke, wenn Du die angesprochenen Punkte mal umsetzen, dann bekommst Du vom Becken eine Reaktion, mit der wir dann auch weiterarbeiten können.


    Dass Du einige Glasrosen im Becken hast, ist mir auch aufgefallen, hatte ich dann aber nicht thematisiert. Ich arbeite am liebsten mit Lysmata kuekenthali oder seticauda/wurdemanni. Aeolidiella (Berghai) ist doch arg empfindlich und die sieht eine Pumpe dann auch nur einmal...


    Iod solltest Du unbedingt nachdosieren. Du musst den Wert aber im Labor messen lassen. Wen Du WW mit NSW machst, stiegt vielleicht der Wert, wird aber u.U. wieder schnell verbraucht. Was in den essential drin ist, müsstest Du bei ATI anfragen, ob das eine aktive Erhöhung bewirkt, oder zur Chlorid/Natrium-Anreicherung den Wert anteilig mit dosiert. Letzteres wäre viel zu wenig und damit kannst Du kein Defizit ausgleichen. Ich selbst habe Iod z.B. von den übrigen Nährstoff- und auch Kalkhaushalt-Dosierung entkoppelt, weil sich Iod weder zu dem einen, noch dem anderen äquivalent verhält. Daher ist eine individuelle Anpassung in Deinem Fall notwendig und sehr wichtig. Wie Du den Wert langfristig stabil hältst, ist dann eine Sache, die man jetzt nicht entscheiden muss.


    Zum Refugium: sauber machen würde ich es schon, also mal Anlage stilllegen, alles rausnehmen, Lichtrasterplatte rausholen und säubern und absaugen. Deine Hydro Pumpe würde sich auch drüber freuen :) Du kannst im übrigen auch mit dem Durchfluss beströmen, dadurch erhöht sich ja nur die Fliessgeschwindigkeit im Refugium und das kann ggf. ja erwünscht sein.


    Du kannst natürlich sowohl den Stein, als auch die Chaetomorpha weiterhin im Refugium pflegen.


    Wieso beleuchtest Du denn von der Seite? Auf dem einen Bild ist auf dem Technikbecken doch ein Leuchtbalken zu sehen!?


    Grüße
    Jörg

    was hat das mit den Nährstoffen zutun? Habe das nicht so ganz verstanden.


    Hi Jan


    je größer die Gesamtdekorationsoberfläche im Becken ist, desto großer ist auch der Nährstoffbedarf, weil Du eben viele Organismen ernähren musst, die dort siedeln.
    Sind ja nicht nur Korallen im Becken, sondern auch Bakterien und andere Mikroben.


    Daher arbeitet man lieber mit weniger Dekorationsmaterial, um den Gesamtnährstoffbedarf klein zu halten.


    Grüße
    Jörg

    Kann man schlecht ausrechnen, weil es von mehreren Faktoren abhängig ist, ob und wie schnell Kalk ausfällt (Strömung, Konzentration beim Eintropfen ins Meerwasser, Calciumgehalt, Temperatur, etc.).


    Darum geht es aber auch nicht, wichtig ist, dass Du ein Volumen X dosierst und sich erstmal überhaupt was tut.


    Wenn Du siehst (oder besser gesagt misst), dass Du nach einer rechnerischen Erhöhung auf 7°dKH nur auf 6,5°dkH kommst, dann musst Du halt nochmal im zweiten Schritt die 0,5°dKH angleichen.


    Jörg

    Danke Timo,


    was mich am meisten stutzig macht im Anamnesebogen, und das greife ich mal vorweg:


    Du hast eine KH von 8°dKH und einen akteuellen Calciumgehalt von 380 mg/L.
    Im Anamnesebogen hast Du angegeben, weder einen Kalkreaktor, noch eine Balling-Anwendung und auch kein käufliches Produkt zu nutzen.


    Dafür, dass Du nichts benutzt, ist Deine KH hoch (auch etwas zu hoch). Wie machst Du das?
    Dein Calciumgehalt ist wiederum deutlich und zwar kritisch zu niedrig und der benötigt dringend eine Anpassung.


    Wäre super, wenn Du das kurz beschreibst, wie hier die Zusammenhänge sind!


    Jörg

    Ah, okay, dann stimmt die Rechnung, dann hast Du jetzt bei einem Sollwert von 7°dKH ein Defizit von 2,5°dKH. Entspricht einer Dosiermenge bei 50 L Netto von 50 mL. Da wirst Du durch den hohen Ca-Gehalt aber nicht hinkommen, d.h. Du wirst nochmal einen zweiten Dosierschritt machen müssen, weil Du mit Ausfällungen rechnen musst.


    Ist das NaHCO3 was Du hast pudrig/melig oder eher kristallin wie Salz?
    Wenn Du das mit CaCl2 verwechselt hast, dann würde es Dein Problem erklären, das sagte ja Ingrid schon...


    LG
    Jörg

    Hallo Norbert,


    ist ja echt schick geworden und schön offen und locker :EVERYD~313:


    Klebst Du an die ganzen PVC Rohr auch noch Korallen ran :10_small20:


    Was hast Du da jetzt für einen Bodengrund gewählt? Sind das nur PVC Platten mit Sandbeschichtung?


    Jörg

    Hallo Timo,


    danke für Deine Unterlagen. Die sind soweit vollständig, aber ich würde Dich noch um folgendes bitten:


    1) von Deiner Lampe brauche ich die Einstellung der jeweiligen Kanäle, glaube das sind bei der 16K Variante nur 2. Wie hast Du die verteilt?


    2) Da Du Nitrat mit Tropic Marin gestestet hast, und das ein Kombi-Test ist, würde ich Dich bitten, auch einmal Nitrit zu messen.


    Deine Auswertung kommt heute auch noch online hier ins Forum. Werde Deine Unterlagen jetzt bearbeiten.


    Grüße
    Jörg

    Danke für die Einstellungen. Habe mir das und Deine Umstellungen im Anamnesebogen alle notiert.
    Wenn Du noch Fragen hast oder auf einzelne Punkte aus der Auswertung des Anamnesebogens eingehen möchtest, dann schreib gern!


    Jörg

    Der CA-Wert liegt allerdings bei > 500. Ich werde dann erst mal einen Wasserwechsel machen, um Ca zu senken. Und in Zukunft immer KH und Ca zusammen messen.


    Mach doch nicht so viel, halte einfach die KH stabil auf 7, der Calciumgehalt kommt von alleine wieder runter. Ein Wasserwechsel kostet nur Geld und bringt nichts, damit nimmst Du Calcium raus und führst auch wieder neues zu. Das ist wenig effizient.


    Einfach die KH täglich einstellen und warten, bis Calcium runtergekommen ist.


    Jörg

    Ich empfehle wenn dann ein weißes Mondlicht, würde das aber auf 1% senken und das ist bei der Sirius noch wirklich sehr hell... Würde dann lieber das Becken so einstellen, dass Du nach dem Sonnenuntergang nochmal 30-45 min. ein Cluster mit 1% weiß als Mondlicht laufen lässt, bis wirklich jeder Fisch seinen Schlafplatz gefunden hat. Dann würde ich aber auch ohne Mondlicht fahren!


    Wenn Du springfreudige Fische hast, ist ein effektiver Springschutz so oder so Pflicht!


    Grüße
    Jörg

    Hi Basti,


    danke für die Unterlagen, die Du noch eingereicht hast. Ich fange dann mal mit meinem ersten Eindruck an und gehe dann den Anamnesebogen Stück für Stück durch.


    Deine umfassende Problembeschreibung zeigt zumindest schon einmal deutlich, dass Du mit keiner der bisherigen Maßnahmen die Probleme "getroffen" hast. Letztlich sind einzelne Methode wie anderes Licht, andere Nährstoffversorgung und auch andere Kalkhaushalt-Versorgung nur dann wirksam, wenn das Becken damit auch was anfangen kann. Und hier ist wieder die Frage nach der eigentlichen Ursache, die in dem Fall irgendwo im System steckt. Ich nenne das immer ein "systemisches" Problem.


    Auch bei Dir ist das Thema Konstanz ein wichtiger Punkt. Wie Du sicherlich mittlerweile selbst gemerkt hast, bringt es nichts, eine gute Lampe gegen eine andere gute Lampe zu tauschen oder ein gutes Additivsystem gegen das nächste. Ist ja nicht so, dass Du mit der Radion eine schlechte Lampe gehabt hast. Die war vielleicht für Dein Becken nicht gut eingestellt, wie auch immer, aber letztlich ist das alles nicht der entscheidende Punkt.


    Daher hoffe ich, dass wir mit dem Anamnsebogen und den Bildern jetzt auch gezielte "systemische" Punkte ansprechen und korrigieren, damit Dein Becken mit dem Licht und ggf. auch mit Nährstoffen besser arbeiten kann.


    1) Technikbecken und Refugium: Das Eheim Technikbecken ist wirklich gut konzipiert und von der Anordnung her auch so okay. Im Refugium hast Du glaube ich recht wenig drin. Wäre schön, wenn Du das mal beleuchtet zeigst. Da Du invertiert beleuchtest, könntest Du es ja ausnahmsweise mal kurz am Tag einschalten und ein Bild posten, damit man sieht, was Du da genau drin hast.
    Zunächst, ohne die Bilder zu kennen, hätte ich einen Konkurrenzeffekt durch die Algen für nicht unwahrscheinlich gehalten, aber so wie es scheint, ist das alles soweit okay. Dass Du das Refugium extra beströmst ist sehr gut und daher macht ein solches Refugium auch durchaus viel Sinn. Inwiefern Dein Becken trotzdem z.B. mit Mulm beladen ist, kann ich nicht sehen und daher auch nicht beurteilen. Ein TB muss jetzt nicht blitzeblank sauber sein, aber achte darauf, dass sich die Mulmbildung in Grenzen hält!


    2) Abschäumer: nach dem Schaum im Abschäumtopf zu urteilen, ist der Abschäumer etwas zu feucht eingestellt. Ich würde Dir raten, den etwas trockener einzustellen (etwas weniger Luft). Das Adsorbat könnte dunkler sein.


    3) Beleuchtung: Von der T5-Konstellation her ist das okay, aber ich würde auf 12 Stunden maximal reduzieren. Kann man sich streiten, ob 30 min. mehr oder weniger etwas ausmacht, aber ich ziehe va. in Problembecken bei 12 Stunden die Grenze. Gut laufende Becken kann man gerne auch mal bis 13 Stunden "quälen", aber sobald Probleme da sind, würde ich die Beleuchtung kompakt in definierten Grenzen halten.
    Auch Dein Beleuchtungsverlauf ist nach dem Diagramm nicht gleichmäßig. Ich rate dazu, über den ganzen Tag die gleiche Lichteinstellung zu nutzen. Du fährst also mit alle Röhren gleichzeitig hoch und abends gleichzeitig wieder runter. Dabei kannst Du idealerweise auch symmetrisch arbeiten und den Tageshöhepunkt genau in der Mitte wählen. In diesem Zusammenhang poche ich wieder auf das Thema Konstanz und versuche einheitliche Umweltbedingungen zu schaffen, auf die sich das Becken konkret einstellen kann.


    4) Strömung: das ist der wichtigste und in meinen Augen kritischste Punkt in Deinem System!
    Du hast mit den beiden Pumpen sicherlich genug Leistung, aber in Anbetracht Deiner Gestaltung ist die Frage, wie sich die Strömung verteilt und welche Bereiche in Deinem Becken ausreichend geströmt sind, und welche nicht. Gerade diese "Schneise" nach oben schreibt optisch schon danach, dass es genau dort an Strömung fehlt. Das Wasser wird sich von den Seiten hinten nach vorne zur Scheibe aktiv ausbreiten , dann wird sie an der Scheibe nach unten passiv abgeleitet und bleibt dann am unteren Aufbau "hängen" und sucht sich von dort aus den einfachsten Weg. Da die Pumpen links und rechts angeordnet sind, saugen die Pumpen das Wasser auch wieder schräg an, d.h. das Wasser strömt sich weiter geradeaus den "Hang" noch oben, sondern wird seitlich angezogen. Dadurch entsteht im oberen Beckendrittel bei Dir einen ein Strömungsloch.


    Das ist aber nicht das einzige Problem. Du gibst im Ananesebogen an, dass Du nachts auf eine minimale Beströmung runterfährst! Warum machst Du das? Gerade nachts fehlt die Sauerstoffproduktion durch die Photosynthese und eine Koralle, v.a. eine SPS mit starrem Skelett, wird in inneren Bereichen schnell hypoxisch und der CO2-Gehalt steigt an, was den pH-Wert stark absenkt. Daher ist nachts eine gute Beströmung noch wichtiger als am Tag! Die komplette Kolonie atmet nur noch, inkl. aller Bakterien im Korallenschleim, die Zooxanthellen und das Korallengewebe selbst auch!


    Stelle also die Strömung bitte so ein, dass Du nachts eine genaue effektive Beströmung hast wie am Tag.


    Ich würde Deine Pumpen versuchen, insgesamt etwas weiter nach innen zu richten, damit Du im mittleren Bereich etwas mehr Turbulenz erzeugst, die den genannten hinteren Bereich erfasst. Was Du auch machen kannst, sofern die Controllereinstellungen das mitmachen, dass Du beide Pumpen im Wechsel ansteuerst, d.h. die Leistung ist einmal von links und einmal von rechts jeweils für 30-45 sek. stärker. Dadurch verschiebt sich die Turbulenz-Linie im Becken immer etwas von rechts nach links und darüber kannst Du auch eine bessere Verteilung schaffen.


    Achte darauf, dass Du in einem Strömungsmodus arbeitest, die auch in einem niedrigen Wellenschlag immer noch genug Strömung erzeugt. Manchmal sind die Pumpen soweit runtergeregelt, dass die Pumpen bei niedriger Leistung nichts mehr machen. Wenn das in einem random Mode abläuft, kann es sein, dass sich manchmal im Becken 10 min. gar nichts bewegt. Nacht, wie gesagt, bei Sauerstoffmangel, ist das echt kritisch!


    5) Futter: auch bei Dir würde ich raten, dass Du auch Frostfutter fütterst und das Ausmaß der Trockenfuttermittel reduzierst. Gerade Pellets sinken schnell ab und beladen dann das Becken mit organischem Mulm. Deine Fische mögen bestimmt auch trockenes Futter, aber eben auch Frostfutter, und das kannst Du auch gezielter füttern als mit einem Futterautomat.


    Flocken sind länger im Wasser als Pellets, daher arbeite ich nur mir Flocken und nicht mit schnellsinkenden Pellets! Lieber nur einmal am Tag eine Portion Trockenfutter und dafür abends eine gute Portion Frostfutter.


    Durch diese Veränderungen wird Dein Becken weniger belastet! Auf Staubfuttermittel solltest Du aus dem gleichen Grund verzichten, auch wenn es nur einmal die Woche ist.


    6) Kalkhaushalt: Du bist mit der KH etwas grenzwertig hoch und mit Calcium auch, ich würde die essentials soweit einstellen, dass sich die KH bei 7 einpendelt. Ansonsten kann es v.a. auch bei dem erhöhten Calciumgehalt zu KH-Fällungen kommen.
    Ich habe gesehen, dass Du mit einer 4-Kanal arbeitest und auch alle 4 Kanäle belegt hast. Ist der vierte Kanal für die Meerwasserentnahmen zum Salinitätsausgleich, oder was hängt da genau dran?


    7) Eine Sache noch, die ich nur bemerkt habe. Bei Wasserzusätzen hast Du im Anamnesebogen angeklickt "gelegentlich", hast aber nicht gesagt, was Du zugibst. Kannst Du das noch vervollständigen?


    8 ) Die Triton-Analys aus März hatte ich mir angeschaut. Da sind einige Werte erhöht, allerdings nicht kritisch und wenn ein Becken richtig ans wachsen kommt, verbraucht sich das auch recht schnell wieder. Iod war auf jeden Fall deutlich zu niedrig. Dosiert Du mittlerweile Iod nach oder hast Du den Wert angepasst? Ein Iodmangel kann durchaus auch Symptome wie Deine verursachen und begünstigen.


    Wie gesagt, Strömung ist in meinen Augen das größte Problem, gefolgt von den Lichteinstellungen und va. auch der Fütterungen, und wenn der Iodgehalt nicht angepasst wurde, würde ich das auch dringend empfehlen.


    Soweit erstmal zur Auswertung und ersten Beurteilung.


    Liebe Grüße
    Jörg

    Hallo,


    wie hoch ist denn Calcium? In dem Mess-Protokoll misst Du immer nur die KH. Calcium und KH beeinflussen sich aber chemisch gegenseitig und daher solltest Du auch immer beides messen.


    Biologisch betrachtet ist eine Absenkung der KH auf 4,5°dKH kaum möglich, weil die Verbrauchsprozesse bei sinkender Konzentration langsamer werden bzw. ins Stocken kommen. Bei einer KH von unter 6°dKH wird z.B. kaum eine Koralle mehr calcifizieren, d.h. der KH-Verbrauch würde stoppen und nicht tiefer fallen.


    Daher sind in diesem Fall Ausfällungen mit Calcium sehr wahrscheinlich.


    Grüße
    jörg

    Hallo Ingrid,


    danke für den sachlichen Kommentar.


    Aber bisher hat das doch in den ganz normalen Threads, in denen sich Jörg dankenswerterweise eingebracht hat, auch ganz gut funktioniert.


    Genau das ist aber auch ein Punkt, das hat "ganz gut funktioniert". Mehr aber auch nicht. Bei einem der Fälle wird 16 Stunden lang beleuchtet und im Ausgangswasser sind 50 mg/L Nitrat drin, bei einer Nitrat-Problematik im Becken selbst. Wie groß denkst Du ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese Fehler in einer normalen Foren-Beratung auftauchen? Dem Nutzer ist es nicht bewusst, das 16 Stunden zu lang sind und dadurch Strahlungsstress entstehen kann. Also erwähnt er es auch nicht. Beim Ausgangswasser wird er schreiben, ich benutze Osmose und Harzfilter. Damit ist das Thema eigentlich auch schon abgehakt. Mir fällt es aber im Anamnesebogen auf! Und das ist der Punkt, weil ich oft hier im Forum selbst hinter den Kulissen den usern eine Nachricht schreibe und um den Anamnesebogen bitte, weil ich im Forum selbst mit den wagen Infos nicht richtig arbeiten kann. Dann läuft der Rest der Beratung meistens per email ab und keiner hat was davon!


    Und diese Threads habe ich auch gelesen. Bei dem jetzigen Projekt fehlt mir die Geduld, mich durch die Themen und Anamnesebögen durchzuarbeiten, um halbwegs den Überblick zu bekommen.


    Das kann ich nachvollziehen, dass die Beiträge lang sind. Aus meiner persönlichen Sicht - unabhängig von dem Nanoriffe.de Team - kann ich nur sagen, dass ich anhand dieser Beispiele hier zeigen möchte, wie sich in einer Problemsituation möglicherweise einzelne, aber auch mehrere Faktoren auswirken und man das auch in einem Forum wie diesem richtig thematisieren muss.


    Wofür ist ein Forum wie dieses, das auch Anlaufstation für Problemstellungen ist, gut, wenn man bei einer Problemfrage immer nur schreibt "wahrscheinlich ist Deine Beckenbiologie durcheinander".


    Es geht nicht darum, dass jeder User meine Auswertungen zigfach durchliest. Das ist v.a. etwas für die jeweiligen Teilnehmer, die das Becken pflegen.


    Ich möchte einfach mit meiner Arbeitsweise Vorbild dafür sein, wie man ein Beckenproblem richtig beleuchtet. Wenn sich davon jemand angesprochen fühlt, habe ich das erreicht, was ich möchte. Wenn nicht, dann ist es eben Pech und es hat nicht funktioniert.


    Mit geht es nur darum, den Wissensstand und die Vorgehensweisen in unserer Branche zu verbessern. Wenn mir dabei jemand Geschäftssinn oder Geschäftstüchtigkeit unterstellt, kann ich das verstehen, ist aber nicht meine Intention bei dieser Sache hier und ehrlich gesagt ist mir das auch wurscht. Wie gesagt, wer viel arbeitet, hat auch was verdient.


    Dem Team geht es vorrangig darum, dieses Forum interessant für User zu machen, die sich mit ihren Beckenproblemen nicht trauen. Auch hier wird man sehen, ob das klappt.


    Grüße
    Jörg

    Hallo Tobias.


    danke für die Fotos. Im Prinzip reicht immer nur ein Foto, mehr Bilder bringen nicht viel und machen den thread nur langsam und unübersichtlich. Daher bitte wenn möglich nur die Bilder posten, die ich auch anfrage.


    Dein Beleuchtungsprofil musst Du dringend ändern. dazu gleich mehr.
    Was aber prima wäre: kannst Du die Einstellungen der Sirius bitte einfach hier reinschreiben, d.h. rot, weiß, blau und royalblau einmal nur die Werte abgehen. Das Auslesen des Profil-Files ist etwas unübersichtlich.
    Allerdings würde ich Dir eben raten, dass Du die Einstellungen über einen custom Kanal einprogrammierst, die ich Dir gestern schon genannt hatte.


    Zum Verlauf: wie gesagt, bitte maximal nur 12 Stunden beleuchten. Wenn Du bis 23 Uhr beleuchten willst, ist das kein Problem, dann sollte das Licht aber auch erst um 11 Uhr vormittags angehen.


    Nutze bitte über den Tag verteilt nur eine Led-Einstellung, damit sich Deine Tiere und Pflanzen nicht auf verschiedene Licht-Einstellungen akklimatisieren müssen. In der Natur geht auch nicht zuerst blau auf und dann kommt weiß dazu. Das ist mehr oder weniger sehr konstant, weil in den Tropen die Sonne auch sehr schnell hochsteigt und es kaum zu Morgen-Abend-Effekten kommt.


    Fahre das Licht also morgens genauso schnell hoch, wie abends wieder runter. Ich rate dazu, innerhalb von 30 min. das Licht auf 70% der Tagesmaximalleistung hochzufahren. Abends dann auch wieder in 30 min. runterfahren. Du hast also am Tag insg. 60 min. Sonnenauf- und Untergang. Bleiben also noch 11 Stunden über.


    Die Tagesmaximalleistung ist übrigens nicht die maximale Lampenleistung! Nicht verwechseln! Die Sirius würde ich jetzt bei Dir mal auf 75% Gesamtleistung einstellen. Höher kann man dann immer noch fahren, aber das reicht jetzt erstmal.


    70% von 75% Lampenleistung wären nach Dreisatz gerundet 53% Lampenleistung. Ist auch wurscht, ob das jetzt bisschen mehr oder weniger ist.


    Von den 70% fährst Du dann innerhalb von 3 Stunden hoch auf 90% der Tagesmaximalleistung. Das gleiche abends vor dem Sonnenuntergang auch wieder runter. Sind also 6 Stunden, die Du von 70% auf 90% hoch und wieder runterfährst.


    Bleiben noch 5 Stunden über, die Du dann von den 90% auf 100% Tagesleistung hoch und runterfahren kannst, sozusagen der Höhepunkt in der Tagesmitte.


    Das wäre ein Standardprofil, dass ich gerne empfehle. Kann man natürlich immer noch individuell etwas abändern und entweder die Tageshöchstleistung verlängern oder die Steigungsphasen vor und nach dem Mittags-Höhepunkt länger fahren. Wie auch immer.


    Das wäre aber ein gleichmäßiges Profil, und darauf können sich Organismen ohne Probleme anpassen!


    Versuche das mal umzusetzen, weil es in meinen Augen in Deinem Fall die wahrscheinlich größte Problematik darstellt.


    Grüße
    Jörg

    Und ich habe lediglich meine Bedenken im Zusammenhang mit der Erscheinung der ATI Essentials gebracht ....mehr nicht!


    Rudi,


    ich möchte das jetzt nicht ausdehnen, aber was hat SANGOKAI mit den ATI essentials zu tun? Das eine ist ein Nährstoffsytem, das andere eine Kalkhaushalt-Stabilisierung. Das ich mit meinem BALANCE System auch ein solches Produkt schon lange vor den ATI essentials auf dem Markt habe und den Begriff Kalkhaushalt-Stabilisierung auch in meinen SANGOKAI Empfehlungen geprägt habe, ist sicherlich richtig, aber ansonsten haben ATI und SANGOKAI doch im Produktsortiment gar keine Berührungsstellen.


    Ich verkaufe weder Abschäumer noch Lampen. Und ob jemand Balling nutzt, Kalkreaktor, ATI essentials oder das BALANCE-System, ist nun wirklich wurscht. SANGOKAI ist ein Nährstoffsystem und das BALANCE-System läuft als separate Produktschiene mit. Nicht mehr und nicht weniger.


    Jörg

    Trotzdem werde ich das Gefuehl nicht los, dass hier versucht wird, die Sangokai Produkte zu forcieren. Und ich glaube nicht, dass die ganze Aktion uneigennützig von Joerg ist.


    Hallo Rudi,


    ich verweise auf meine SANGOKAI Empfehlungen an geeigneter Stelle, die absolut sachlich und fachlich geschrieben sind. Ansonsten schreibe ich nichts zu meinen Produkten, sondern werte Becken umfangreich aus und analysiere Dinge,die sonst kein Hersteller macht.


    Jetzt mal im ernst, selbst wenn Du mit Deiner Annahme recht hättest, das hier sei nur eine Geschäftsidee (was aber nicht so stimmt), dann arbeite ich wenigstens dafür und poste als Hersteller nicht nur stumpf schicke Bilder von SANGOKAI Becken in einem SANGOKAI thread in meinem SANGOKAI Board und lehne mich zurück und genieße meinen Erfolg.


    Ich bin Hersteller und habe meine Hobby zu meinem Beruf gemacht, daher berate ich auch gerne Aquarianer, ohne dabei in jedem zweiten Satz meine Produkte zu erwähnen. Wenn ich geschäftlich was von dieser Aktion hier habe, dann soll mir das recht sein, aber ich muss mir dann nicht selbst, auch auch nicht von Außen den Vorwurf machen, dass ich das mit fauler Werbung erreicht habe, sondern dass ich dafür gearbeitet habe.


    ....ich koennte hier ja eine "Oninesprechstunde" anbieten , schickt mir einfach Eure Krankheitsgeschichte, Symptome, aktuelle Medikation und ein aktuelles Foto von euch...


    Wäre wohl mal nicht schlecht, dann siehst Du wenigstens, was man zu tun hat, wenn man eben nicht nur Produkte verkauft, sondern auch ordentliche Beratung macht. Darfst gerne auch meinen Anamnesebogen nutzen!


    Liebe Grüße
    Jörg

    Morgen zusammen,


    wegen des Lichts: ich empfehle grundsätzlich keine übertriebene Blaustrahlung, aber durchaus verschiedene Konstellationen.


    Bei 6x T5 kann man natürlich auch 3x blau und 3x kaltweiß nehmen (ob das jetzt AquaSciene, ATI, Giesemann, etc sind, spielt da keine Rolle). Ich persönlich mag es eher etwas heller und nehme dann auch gerne mal z.B. 2 blue+ und 4 coral plus oder von AquaScience 2 blue, 4 duo. Man kann auch 3 coral plus/dup und 1 spezial nehmen. Wie auch immer und je nachdem, wie man es mag.


    Aber mal ganz allgmein gesagt, schaue ich, welche Lichtkonstellationen in z.B. Auswertungen mit Anamnesebögen die meisten Probleme mit Cyanos, Wachstumsströroungen etc. verursachen. Das sind sehr blaulastige Einstellungen, meistens noch mit aktinischen Röhren, oder auch wenn man bei einer 4er T5 Konstellation noch eine purple reinnimmt, die ich wenn dann überhaupt erst in eine 6er T5-Konstellation einbauen würde.


    Allerdings gibt es auch Becken, die damit keine Probleme haben. Dann fällt das für mich in die Kategorie "Geschmacksache", aber wenn das Becken gesund ist und damit klar kommt, warum nicht? Wenn dann Probleme auftauchen, würde ich auch in den Becken die Lichteinstellungen korrigieren.


    Bei LED ist das Thema noch viel komplizierter, weil die Lampen alle unterschiedlichen aufgebaut sind.
    Für Riffaquarianer, die viel Fluoreszenz erzeugen wollen, mag das ja dann passen, aber man darf einen nicht vergessen, dass Fluoreszenz ist den meisten Fällen (bis auf einige Tiefwasser-Adaptionen) ein Strahlungsabwehr-Mechanismus ist. Das sieht zwar hübsch aus, aber kostet die Koralle eben Energie und Nährstoffe, damit Sie mit dem Licht klar kommt. Wenn also sonst was im Becken nicht stimmt, dann ist Licht ein absolut stressiger Faktor.


    Daher schaue ich mir die Lichtkonstellationen in jedem Becken auch individuell an.


    Grüße
    Jörg