Ist unser Trinkwasser noch trinkbar?

  • Zitat

    Wie kommt denn so ein Sch... ins Wasser.

    Relativ einfach, alles was im Abwasserkanal landet (da reichen Ausscheidungen von Tier und Mensch), kommt auch in den Wasserkreislauf. Sehr viele Stoffe reichern sich in der Umwelt an. Aktuell gibt es dazu sehr viele Forschungen (die betreffen meinen Bereich der Abwasserbehandlung und Entsorgung). Allein Koffein ist in Flüssen richtig fett nachweisbar. Das doofe ist, was unsere Kläranlagen gut abbauen können geht bei mittleren bis starken Ereignissen ungefiltert über unsere Abwasserentlastungsbauwerke im Kanalnetz, die anderen Stoffe laufen mehr oder weniger durch unsere Kläranlagen durch...


    Hier mal exemplarische Beispiele (VORSICHT, Ihr werdet plötzlich kein Leitungswasser mehr trinken 8) :boing: ):


    http://www.oekotoxzentrum.ch/m…roverunreinigungen_de.pdf



    http://www.koms-bw.de/pulsepro…ploads/Sammelmappe(1).pdf



    Wir schlagen uns tatsächlich gerade heftig mit diesen Problemen rum. M.E. gibt es klärtechnisch für viele der gelösten Stoffe keine Möglichkeit. Es muss (gerade auch bei landwirtschaftlichen Einträgen) die Vermeidungsstrategie zum Zug kommen und nicht am Ende der Röhre ALLES was da ankommt, behandeln wollen. Warum z.B. im Jahr 2016 noch Insektizide usw. ausgebracht werden müssen, ist mir persönlich ein Rätsel...
    Die ökologische Landwirtschaft beweist doch schon lange, dass es auch anders geht. Daher bräuchten wir wieder neue ethische Wertmaßstäbe - dringender denn je. Warum wird eine Krankenschwester schlechter bezahlt als ein Bangster usw.


    Nur mal als kleiner Einblick / Ausflug in unseren Kampf gegen Windmühlen...


    Gruss


    Immo


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    3 Mal editiert, zuletzt von Darkforce ()

  • Danke Immo.
    Tolle Wurst, da kommt der Sch... her.
    Selbst Herbizide (ist toll gegen Algenwachstum) gelangen durch Fassadenschutz und Flachdachschutz ins Wasser und später wieder ins Trinkwasser und dann ins Becken. Wohl dem der ein Algenrefugium betreibt...
    Es gibt auch Städte die ein Mischwasser verwenden und sich zum Teil Wasser aus Flüssen holen um die Wasserqualität des Trinkwassers zu mischen. Wenn dort jedoch anreicherungen diverser Stoffe drin sind die durch Kläranlagen nicht herausgefiltert werden können oder durch ein Unwetter direkt ins Wasser kommen, dann ist mir klar das immer mehr krank werden...

  • ...naja, das ist ja nicht nur ein Problem der Flüsse, sondern auch z.T. bereits des angereicherten Grundwassers.
    Wir haben schon Messwerte aus Quellgebieten, da sind so viel Östrogene etc. (Stichwort:Antibabypille) drinnen, das es nur noch weibliche Fischlarven gibt !


    Also es ist schon langsam ein Umdenken angesagt...


    Gruss


    Immo


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  • Hallo,
    interessante Entwicklung des Threads.


    Ja ja, die Klärwerke ;) Habe ja selber mal im Labor einer großen Entwässerungsgesellschaft gearbeitet, daher erschrecken mich viele Sachen nicht mehr.


    Sven: Epeditionen hört sich schön an, werde ich nicht machen können, sonst mach hier keiner die Arbeit. Es gibt einige Kunden, die sagen mir, wohin Sie in den Urlaub fahren. Von diesen lasse ich mir dann immer Wasser mitbringen.


    @Angelika: meine Tochter arbeitet in der Radiologie....... ;) Da geht schon einiges an Kontrastmittel am Tag durch, was später in der Toilette landet.


    Darkforce: schön, dass noch ein Fachmann hier unterwegs ist der Kläranlagen und ihre Probleme kennt. Dann sollte die Klärtechnik im Aquarium kein Problem für dich darstellen :D Das mit Koffein wusste ich noch nicht. Muss ich wohl mal weniger Kaffee trinken, dann sind die Flüsse auch sauberer ;) Bei Ereignissen hättest du besser Hochwasser oder starker Regen hinschreiben sollen. Das weiß hier keiner ;)


    Gruß,
    Peter

    :dh: Chemie ist schön :dh:

  • Hi Peter,

    bei Ereignissen hättest du besser Hochwasser oder starker Regen hinschreiben sollen. Das weiß hier keiner ;)

    leider stimmt das auch nicht. Kläranlagen werden in der Regel auf den 2,5-fachen Trockenwetterabfluss ausgelegt.
    Grob rechnet man 4l pro Sekunde und 1000 Einwohner, also bei 1000 EW und Regenwetter kann die grad mal 10 l/s.


    Bei Regenwetter kommen aber selbst bei kleinen bis mittleren Ereignissen das Zigfache an.


    Da kommen dann die Regenwasserauslässe in's Spiel (Regenüberlaufbecken usw.). Die sedimentieren bestenfalls und dann geht das
    "verdünnte" Abwasser direkt in die Vorflut (Bäche, Flüsse, Gräben usw.).


    Gruss


    Immo


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  • Bei Regenwetter kommen aber selbst bei kleinen bis mittleren Ereignissen das Zigfache an.


    Da kommen dann die Regenwasserauslässe in's Spiel (Regenüberlaufbecken usw.). Die sedimentieren bestenfalls und dann geht das
    "verdünnte" Abwasser direkt in die Vorflug (Bäche, Flüsse, Gräben usw.).

    Ja bravo :EV3584~124:


    Soviel zum Thema Umweltschutz und blauer Engel und so.

  • Zitat

    Ja bravo :EV3584~124:

    Geht halt technisch und wirtschaftlich nicht anders.
    Daher habe ich ja gesagt, dass man in meinen Augen zwar gewisse Dinge in der Abwasserbehandlung verbessern- und optimieren kann. Am Ende des Tages wird und kann es aber m.E. nur auf eine Vermeidungsstrategie rauslaufen.


    Also Lady's die Pille ist gestorben - wir brauchen eh Nachwuchs :phat:


    Gruss


    Immo




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  • Ist das ein Aufruf Immo?


    Könnte man den Multiplikator für den Trockenwetterabfluss nicht deutlich vergrößern das nicht bei jedem Gewitter alles ins Meer geleitet wird und wir den Dreck durch unsere Nahrung (Fisch) wieder aufnehmen?


    Peter: Kann man bei dir auch Osmosewasser messen um mal bis in den kleinsten Bereich und andere Elemente die mit der OES nicht messbar sind zu messen?

  • Darkforce: ich hatte es noch anders in Erinnerung. Das der Überlauf in die Vorfluter geht, fällt mir jetzt gerade auch wieder ein. Aber du hast recht. Es beginnt beim "Begin of the Pipe-Prinzip" und nicht beim "End-of-the-Pipe-Prinzip" , also nur noch Kondome oder Knaus Ogino oder corpus interruptus :D :D


    Sven: Osmosewasser ist ein leichtes Spiel, weil die Salzstörungen wegfallen.

    :dh: Chemie ist schön :dh:

    Einmal editiert, zuletzt von Peter Gilbers ()

  • corpus interruptus

    war das nicht der coitus ?


    :phat: :phat: :phat: :phat: :phat:


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  • Sven: Osmosewasser ist ein leichtes Spiel, weil die Salzstörungen wegfallen.

    Dann komm ich nach meinem Urlaub mal auf dich zu. Das will ich nämlich auch mal wissen wie gut Eifelwasser (Gefiltert durch Vulkane) ist und was nach meinen ganzen Filtern doch noch ALLES raus kommt.

  • Sven: Was ist das für ein Eifelwasser? Geh mal davon aus, das Verwitterungsrückstände im Wasser sind. Welche Geschichte hat das Wasser?

    :dh: Chemie ist schön :dh:

  • Sven: Was ist das für ein Eifelwasser? Geh mal davon aus, das Verwitterungsrückstände im Wasser sind. Welche Geschichte hat das Wasser?

    Trier bekommt das Trinkwasser aus der Eifel über Brunnen und hauptsächlich aus Quelle. Wofür andere viel Geld zahlen für Gerolsteiner usw. mache ich meinen Wasserwechsel mit. Ach nein, ich mache ja keine mehr. 8) Ich mache aber Osmosewasser/Reinstwasser draus.


    Im Trinkwasser wird sicher viel Magnesium, Kanzium und irgend welche anderen Spurenelemente drin sein. Ich hoffe keine Uran oder so. Die ganzen Berge bestehen hier hauptsächlich aus Schiefer, daher auch Weinland, und deshalb sollten ohne Ende Mineralien drin sein durch Sickerwasser so wie du es schon schreibst.

  • Hallo Sven,

    Trier bekommt das Trinkwasser aus der Eifel über Brunnen und hauptsächlich aus Quelle

    ich würde mal behaupten, dass nicht die Quellen das Problem sind sondern die Städtischen Versorgungsleitungen, bestes Beispiel Stuttgart, das Leitungs/Trinkwasser wird in rund 10-15 m aus dem Bodensee abgesaugt und "aufbereitet", da ist m.A.n. die Qualität ganz gut aber bis das ganze durch das Kanalnetz in Stuttgart ankommt ist es nur noch eine Brühe ... Immo hats ja vorher erwähnt, der Landwirtschaft sei dank, haben wir tolle Mittel im Wasser, hinzu kommen dann noch marode Gemeinden die ihre Wasserleitungen seit 100 Jahren nicht modernisiert haben (oder nur abschnittsweise ...).


    Kannst dir ja vorstellen was man vor 100 Jahren an Leitungsmaterial verbaut hat ... meine Eltern wohnen in so einem Ort, 300 Einwohner rund 2,3 Millionen Euro Schulden :dash:


    Gruß
    Daniel

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  • ...aber.. es gibt doch Grenzwerte, die die Versorger einhalten müssen :D

    ... Aber ... Das Testprotokoll wird ja nicht jeden Tag kontrolliert in einem angrenzenden Landkreis war in einem Wasserhochbehälter ein Totes Tier, sie habens erst bemerkt als aus einer Ortschaft rund 30-50 Leute wegen Magendarm im Krankenhaus waren ...


    Aber eigentlich sollten wir uns nicht beschweren die Leitungsqualitäten in D sind verdammt gut 8)


    Gruß
    Daniel

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  • Hallo Sven,


    wie in der MW-Aquaristik ist es verdammt schwer sehr gute Werte zu halten :whistling:

    Aber eigentlich sollten wir uns nicht beschweren die Leitungsqualitäten in D sind verdammt gut 8)
    Und werden immer schlimmer... Thema Anreicherung von bestimmten Stoffen.

    Solltest du mal in Südeuropäische Länder fahren wirst du spätestens beim Zähneputzen den Unterschied merken, ich benutzt noch nicht mal dafür das Wasser dort. Im nicht EU-Ausland wirds nur noch schlimmer. Bestes Beispiel eine Industrienation, USA und Fracking Regionen, die können ihr Leitungswasser anzünden (wirklich anzünden) ...


    Ich hab da Vertrauen in die behördlichen Institutionen, die sind zwar alle etwas lahm und unterbezahlt machen Ihre Arbeit aber sehr Gewissenhaft, es scheitert ja nicht an den Wasserämtern und den Kontrollinstitutionen sonderen eher an den "Verschmutzern" ... Die Innovationsrate vor allem bei Pestiziden und in der Industrie ist einfach unglaublich wenns darum geht Umweltschädliche Stoffe zu erzeugen ...


    Gruß
    Daniel

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  • Solltest du mal in Südeuropäische Länder fahren wirst du spätestens beim Zähneputzen den Unterschied merken, ich benutzt noch nicht mal dafür das Wasser dort. Im nicht EU-Ausland wirds nur noch schlimmer. Bestes Beispiel eine Industrienation, USA und Fracking Regionen, die können ihr Leitungswasser anzünden (wirklich anzünden) ...

    Ich bin kommende Woche in Ägypten und habe mir schon mal Mittel gegen Übelkeit und Durchfall geholt da ich die Problematik kenne. Das sollte aber kein Standard sein/werden.

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