Lust oder Frust?

  • Oft ist es nur ein schmaler Grad, auf dem wir uns bewegen, wenn es darum geht, Fische, niedere Tiere oder Pflanzen im Aquarium zu fotografieren. Das, was wir sehen, in entsprechende Bilder zu verwandeln, ist oft verteufelt schwer. Warum eigentlich? Nun, das ist eigentlich ganz einfach: wir sind in der Lage, unsere Augen ein bißchen zu überlisten - praktisch bildwichtige Informationen zu ergänzen, unwichtige können wir ausblenden, das, was wir sehen, auf gewisse Weise korrigieren. Eine Kamera kann das natürlich nicht, und so ergibt sich oft ein Unterschied zwischen dem, was wir sehen und dem, was dann abgebildet ist.


    Das zu berücksichtigen ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu brauchbaren Fotos. Natürlich müssen die Voraussetzungen stimmen, es ist kaum möglich, gute Bilder zu erstellen, wenn das Equipment nicht mit den Anforderungen übereinstimmt. Das heißt aber keinesfalls, daß unbedingt eine bestens ausgestattete Spiegelreflexkamera und ein Haufen Zubehör erforderlich ist. Auch mit einer halbwegs guten Kompaktkamera lassen sich absolut beeindruckende Fotos machen - nicht unbedingt von schnellschwimmenden Fischen, weil da die Auslöseverzögerung oftmals einen Strich durch die Rechnung macht. Korallen oder ruhige Motive sind aber immer "drin", und wenn die Möglichkeit besteht, eine Vorsatzlinse anzubringen, können so durchaus beeindruckende Nahaufnahmen entstehen.


    Natürlich bietet ein "professionelleres" Equipment erheblich weitergehende Möglichkeiten, aber werden die immer benötigt? Wohl jeder von uns hat schon die beeindruckenden Makroaufnahmen von irgendwelchen Insekten oder Blüten gesehen. Klar, früh am Morgen, wenn Insekten noch die Kühle der Nacht "in den Knochen haben", bleibt Zeit, ein Stativ aufzustellen, die Kamera einzurichten usw., um letztlich ein Foto zu schießen, auf dem die kleinsten Details noch knackscharf abgebildet sind. Blüten etwa lassen sich mit einer Batterie von Blitzgeräten so ausleuchten, daß nicht der kleinste Schlagschatten stört usw.


    Natürlich können derart umfangreiche Vorarbeiten auch bei der Aquarienfotografie vorgenommen werden. Bei etlichen, eher ruhig schwimmenden Fischen im Süßwasseraquarium auch sinnvoll, ebenso, wenn es um niedere Tiere im Meerwasserbecken geht. Bei Fischen sieht es da jedoch schon deutlich anders aus: die Burschen sind meist pausenlos in Bewegung. Hinzu kommt, daß LED-Beleuchtungen uns das Fotografieren nicht unbedingt erleichtern. Auch lassen sich brauchbare Bilder nur erstellen, wenn die Kamera praktisch rechtwinkelig zum Motiv ausgerichtet ist.


    Es macht meines Erachtens wenig Sinn, zwei oder drei Blitzgeräte auszurichten und evtl. noch ein Stativ zu verwenden, wenn sich ein Fisch pausenlos bewegt und sich somit nicht im gewünschten Bereich aufhält - das ja auch noch so, daß er möglichst die "Schokoladenseite" zeigt. Auch ist es unsinnig, bei eher scheuen Fischen die erwähnten Vorbereitungen zu treffen - der Fisch ist schnell wieder verschwunden und unsere Fotobegeisterung erfährt 'ne Menge Tiefschläge...


    Ich selbst bevorzuge mittlerweile fast nur noch die "einfache" Lösung: keine ausgerichteten Blitzgeräte, kein Stativ und verzichte in der Regel auf eine Spiegelreflexkamera. Lieber benutze ich ein sogenannte Systemkamera (relativ kleine, spiegellose Kamera mit Wechselobjektiven), die ein ausklappbares Display besitzt. Bestückt mit einem Makro-Objektiv verwende ich sogar meist nur den eingebauten Blitz. Der Autofokus dieser Kameras ist recht schnell und auch genau auf den gewünschten Bereich zu setzen, so daß ich nicht unbedingt eine manuelle Fokussierung vornehmen muß. Der Vorteil ist schlicht der, daß ich scheue Fische nicht dadurch vergräme, indem ich vor dem Becken großartig 'rumhampeln muß.


    Klar, damit verzichte ich in aller Regel auf ein Quentchen Abbildungsqualität, aber die Resultate sind immer noch brauchbar, und ein Foto "mal eben so" ist mehr als kein Foto, nur weil das Zeugs nicht schnell genug aufgebaut und eingestellt werden konnte.


    Das Beispiel einer meiner Yasha-Grundeln, die ich jetzt auch wieder sehe, nachdem die Pseudochromis fridmani sie nicht mehr verscheuchen, mag verdeutlichen, was ich geschrieben habe...





    Gruß, Dieter


  • Hallo Dieter,


    da ist schon viel dran in deinen Bemerkungen, insbesondere, was Schnappschüsse und Videos angeht. Halt eben das, was bei einem Meerwasseraquarium so reizvoll ist: die vielen kleinen Entdeckungen, die häufig nur kurz zu sehen sind. Manchmal wünscht man sich jedoch auch den Blitz, insbesondere bei LED oder Blauphase. Deshalb kann es bestimmt nicht schaden, wenn man auch den Blitz direkt auf der Kamera bereit hat.


    Gruß
    Sandy

  • Hallo ;


    also ich bin gegen Blitze am Aquarium ^^
    Da nehm ich doch lieber eine Taschenlampe o.ä. und leuchte das Objekt meiner Bergierde an.
    Wobei ich die Fotos ohne Blitz durchsbandweg schöner finde.

    LG Doris


    Zeig einem schlauen Menschen einen Fehler
    und er bedankt sich.
    Zeig einem dummen Menschen einen Fehler
    und er beleidigt dich.

  • also ich bin gegen Blitze am Aquarium ^^
    Da nehm ich doch lieber eine Taschenlampe o.ä. und leuchte das Objekt meiner Bergierde an.

    ...gerade versuche ich, mir die Nummer vorzustellen. Und bei welchen Blenden u. Verschlußzeiten soll das dann abgehen? ?(

    Wobei ich die Fotos ohne Blitz durchsbandweg schöner finde.

    ...weil es so hübsche, kontrastarme, schlecht belichtete und verwaschene Resultate bringt?


    Ohne Blitz lassen sich unbewegte oder kaum bewegliche Motive sicherlich fotografieren, aber Fische? Zeig' doch bitte mal ein paar solcher Aufnahmen, ich bin da sehr gespannt...

    Gruß, Dieter


  • Hallo Dieter,


    Ich muss Doris schon ein wenig beipflichten, dass Bilder ohne Blitz die schönere Wirkung haben. Der Ausschuss ohne Blitz ist zugegebenermaßen größer, aber wen stört das
    schon bei der digitalen Fotografie?


    Meine Bilder in den beiden Beiträgen sind alle ohne Blitz gemacht


    http://nanoriffe.de/index.php?page=Thread&threadID=2612


    http://nanoriffe.de/index.php?page=Thread&threadID=2589


    LG Dirk


  • Meine Bilder in den beiden Beiträgen sind alle ohne Blitz gemacht

    ...habe ich nicht erwähnt, daß sich bei unbewegten oder kaum beweglichen Motiven auch ohne Blitz gute Resultate erzielen lassen? Zeigt einfach mal gute, farbgetreue und detaillierte Abbildungen von Fischen, die ohne Blitz fotografiert wurden, dann können wir uns gerne darüber austauschen, welche Bilder den besseren Eindruck vermitteln. Es gibt übrigens keine nachvollziehbaren Begründungen, in der Aquarienfotografie auf Blitzgeräte zu verzichten - selbst sehr schreckhafte Fische reagieren nicht panisch oder erleiden einen Schock, man könnte danach füttern und sie würden völlig normal ans Futter gehen.


    Der Altmeister der Fisch- bzw. Aquarienfotografie schlechthin, Arend van den Nievenhuizen, hätte ohne Blitz seine beeindruckenden Resultate nie und nimmer erhalten.


    Ich mag mich auch nicht auf ein Für und Wider hinsichtlich der Verwendung von Blitzgeräten einlassen - ich habe schon ziemlich viele Aufnahmen von Fischen u. Amphibien gemacht und mir braucht niemand zu erklären, wie's geht. Mir ging es in meinen Anmerkungen lediglich darum, daß es nicht zwingend nötig ist, auf ein ausgefeiltes Equipment zurückzugreifen. Wie erwähnt, ist eine einfach zu handhabende Lösung, die schnell einsetzbar ist, in vielen Fällen ausreichend - nichts anderes war mein Thema.

    Gruß, Dieter


  • Nun liebe Leute


    Hört euch bitte auf zu streiten, letzendlich ist doch egal wie jemand seine Fotos macht. Wir sind ja hier auch kein Fotoforum. Sicher gefallen mir gestochen scharfe Fotos auch, aber ich würde auch nie meckern, wenn jemand seine Fotos nicht ganz so dolle hin bekommt.

    Beste Grüße
    Harald


    Freunde gibt es viele. Nur die Echten wird man erkennen.

  • Ich blitze fast immer :whistling: Allerdings nur von oben, das sieht natürlicher aus. ich lege außerdem eine weiße Plexiglasplatte unter den Blitz, das macht das Licht weicher.
    Manche Farben kann man allerdings nicht blitzen, meine neonfarbene Caulastrea ist mit Blitz nicht neongrün, sondern eher unscheinbar. Die fluoreszeierenden Farben kriegt man nur ungeblitzt schön abgebildet.


    Aber generell finde ich es auch wurscht, ob geblitzt wird oder nicht, es gibt viele Wege, die nach Rom führen ^^

    Grüße,
    Stef

  • Zeig' doch bitte mal ein paar solcher Aufnahmen, ich bin da sehr gespannt...


    ok.


    Leierfisch
    BlendenZahl F/5,6
    Belichtungszeit 1/60
    Brennweite 43mm

  • noch mehr?


    ps.: ich hab nur über meine Vorlieben geschrieben. Weiss jetzt auch ned genau, wieso wahoo jetzt so abgeht ... :huh:

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