Hallo zusammen,
ich befinde mich schon seit einer ganzen Zeit in der Planung eines kleinen
Zweitaquarium und möchte euch gerne auf diese Reise mitnehmen. Daher
habe ich auch schon relativ feste Vorstellungen und mir viele
Gedanken gemacht, an denen es nun an der zeit ist, euch einzubinden.
Vorweg die Ausgangslage:
Ich bin Student und betreibe bereits ein 160L Becken in meinem Elternhaus, in welches ich
unter dem Semester alle 2 Wochen für ein Wochenende einkehre. Die
dreimonatigen Semesterferien verbringe ich meist auch dort. Der
Gedanke an ein kleines Nano reizt mich nun schon eine ganze Weile.
Allerdings gibt es drei maßgebliche Kriterien, die es bei jeder
Entscheidung zu berücksichtigen gilt:
1. Ich bin nicht immer da. Das Becken muss auch ohne mein Zutun 2 Wochen überstehen. Für kleinere Arbeiten ist Papa da.
2. Die Kosten. Ich bin Student, mehr muss ich nicht sagen.
3. Eine Osmoseanlage lässt sich nicht fest installieren. Ich werde auf destilliertes Wasser zurückgreifen müssen.
Nun zum Aquarium:
Um zu wissen, welche Technik man benötigt, ist es ratsam, sich an erster Stelle Gedanken
zu machen, was ich halten möchte. Die Wahl fiel hier leicht.
Aufgrund der nicht ganz so hohen Ansprüche, meinem optischen
Gefallen und der Tatsache, dass die benötige Lichtleistung nicht
ganz so hoch wäre, was die Kosten schonen würde, bin ich schnell
bei LPS/Weichen gelandet. Was andere Wirbellose und Fische angeht
gilt: Alles was sich über einen Futterautomaten ernähren lässt,
ist möglich.
Auf Basis dieser Vorüberlegungen habe ich mir Gedanken gemacht, was für ein Becken
ich möchte, welche Technik ich brauche, wie ich es einrichte und
letztendlich versorge. Die Überlegungen und Entscheidungen zu den
einzelnen Punkten werde ich jetzt hier vorstellen.
Das Becken:
Nun wie soll ich sagen, ich liebe rechteckige Becken. Aufgrund der Tatsache, dass ich
ein Nano möchte, fiel der Fokus schnell auf ein 54L Standartbecken.
Günstig, optisch mein Geschmack, nicht zu klein aber auch nicht zu
groß. Außerdem kein TB. Alles im Hauptbecken.
Die Beleuchtung:
Wie ich bereits schrieb, sollen LPS und Weiche gepflegt werden. Ich benötige daher
keine Unmengen an Licht. Zunächst stellt sich hier die Frage „T5
oder LED?“. Würde ich T5 wollen, liefe es wohl auf 2x24W hinaus.
Allerdings ist eine solche Lampe nicht unter 120 Piepen zu haben. Es
gibt zwar günstige Fabrikate der Firma Aqualight für einen Drittel
des Preises, allerdings kommt mir so ein Teil nicht mehr ins Haus. So
ein Ding hatte ich auch über dem 160er, dessen Beckenrand heute noch
einige Rostspuren von der Lampe schmücken. Da ich über meinem 160er
eh schon rein T5 habe, reizt mich eine LED ohnehin viel mehr.
Aber wo anfangen?
Erstmal bei der Ausleuchtung. Sämtliche Spots kommen aufgrund er
Beckenlänge eigentlich nicht in Frage, es sei denn ich würde zwei
nehmen, was wiederum richtig ins Geld gehen würde. Klassiker wie die
AI Prime, Moon LED und co. Waren also schnell raus. Aufgrund durchweg
positiver Erfahrungen hier im Forum tauchte die Arcadia Classica
Stretch Reihe auf dem Radar auf. Um genau zu sein, dass Modell
CS60XM. 60Cm lang, 26 Watt und für 90€ zu haben. Genau das was ich
gesucht habe also. Die Lampe mag zwar nicht die stärkste sein, aber
sie hat im Vergleich zu vergleichbaren Lampen (AM Oceanlight,
Zetlight etc.) einige RGB LEDs verbaut, was den Tieren zu Gute kommen
würde. Insgesamt sollte die Leistung für meine Zwecke auch reichen.
Und zu dem Preis muss ich nichts mehr sagen.
Die Strömung:
Kurz und knapp: Ich habe hier noch eine Tunze 6015 und eine 6020 rum fliegen. Eine von
den beiden wird das Rennen machen.
Die Filterung:
Auch hier recht simpel gelöst. Aus dem anderen Becken habe ich noch einen Tunze
9002, den ich vor einer Weile ersetzt habe. Den könnte ich als
Abschäumer nutzen. Dazu soll eigentlich nur noch ein Eheim Skim 350
zur Oberflächenreinigung und der Drops ist gelutscht. Vielleicht
probiere ich es auch erstmal ohne Abschäumer, da ich mit totem
Gestein starten möchte.
Die Versorgung:
Dieser Punkt hat mir lange Kopfschmerzen bereitet. Ich brauche hier etwas zuverlässiges,
möglichst automatisches ohne große Kosten.
Wasserwechsel als Versorgungssystem fallen also aus mehren Gründen raus. Ich hätte
einen gigantischen Bedarf an destilliertem Wasser, müsste jede Woche
(wenn nicht öfter) wechseln obwohl ich eigentlich nicht da bin und
hätte auch noch recht starke Schwankungen in meinen Parametern. Also
fiel der Blick auf die großen Systeme alá balling, Triton, Sangokai
und co. Auf alle Fälle müsste das System komplett über eine
Dosierpumpe zu regeln sein und sollte recht einfach in der Anwendung
sein. Lange Zeit war ich daher bei den ATI Nano Essentials gelandet.
Dazu vielleicht eine Jebao DP-2 von Fishstreet und lediglich ein
kleiner Salinitätsausgleich jede Woche. Wäre machbar.
Aber dann kam mir eine noch einfachere Idee. Schlussendlich habe ich hier jetzt eine
Grotech TEC 1 NG (Einkanaldosierpumpe) liegen, die ich für 70€ erworben habe sowie eine
Flasche Tropic Marin All for Reef. Dabei handelt es sich um ein
Kombipräparat, welches anhand er KH dosiert wird und alle Mengen-
und Spurenelemente beinhaltet. Dies beinhaltet jedoch die Gefahr,
dass meine Dosierung nicht zum Verbrauch passt. Eventuell kippe ich
aufgrund des in der Einfahrphase oft hohen KH-Verbrauches so viel
rein, dass ich mein MG und CA in astronomische Höhen treibe, wie es
bei den meisten Anwendern dieses Produktes offenbar passiert ist (hab
mich natürlich gut schlau gemacht ).
Daher mein recht simpler Plan:
Das Zeug verdünnen mit frisch angesetztem Meerwasser (50:50 oder so) und abhängig von
meinem Verbrauch an KH den ich messen werde mit Natron so zu
individualisieren, dass ich den hohen KH Verbrauch damit ausgleichen
kann. Ob es funktioniert? Kein Plan! Aber einen Versuch ist es wert.
Sollte sich mein Verbrauch ändern, ändere ich auch wieder die
Zusammensetzung meiner Lösung. Außerdem erleichtert die Verdünnung
meiner Grotech die Arbeit.
Mir ist allerdings bewusst, dass diese Präparat kleine Wasserwechsel erfordert. Aber
10% (5L) alle 2 Wochen sind machbar.
Die Einrichtung:
Wie ich bereits schrieb, möchte ich mit totem Material starten. Das ist allerdings
nur die halbe Wahrheit. Ich werde mir bei meinem Händler ein paar
schöne Brocken Carib Sea Live Rocks aussuchen und mit zügigem
Besatz leben in die Bude bekommen. Dazu ne 5kg Tüte Korallensand (AM
oder so) und fertig.
Sonstige Technik:
Heizstab darf natürlich nicht fehlen. Außerdem habe ich einen Tunze Osmolator
Nano bereits hier liegen, der mir eine konstante Dichte gewährleisten
soll. Darüber hinaus noch ein JBL Autofood sobald Tiere drin sind,
da dieser wohl auch sehr sehr kleine Futterportionen dosieren kann.
Kleinkram wie Thermometer und Algenmagnet sind natürlich auch am
Start. Ebenso wie die gängigsten Wassertests (Nitrat, Phosphat, KH,
MG, Ca, Nitrit).
Puh, so das war es von meiner Seite. Hier nochmal eine kurze Zusammenfassung der
Planung:
54L Standartbecken
Arcadia Classica
Stretch CS60XM
Tunze 6015 oder 6020
Tunze 9002
Eheim Skim 350
50 Watt Heizstab
Tunze Osmolator Nano
Grotech TEC 1 NG +
Tropic Marin All for Reef
JBL Autofood
Carib Sea Live Rocks
Korallensand
So jetzt freue ich mich auf euren Senf!