Verständnisfrage zum Wirkprinzip UV/Ozon

  • Hallo zusammen,


    nachdem ich ja erst kürzlich mit einer Pünktcheninvasion zu kämpfen hatte (ich hatte in einem anderen Beitrag berichtet), überlege ich nun, wie ich so etwas künftig vermeiden kann. Ursprünglich dachte ich ja an UV, nachdem mich aber nun zusätzlich zum Tipp von hier auch mein Händler auf das Thema Ozon gebracht hat, bin ich nun unschlüssig und versuche mich nun seit ein paar Tagen ein wenig schlau zu lesen.


    Eine Frage beschäftigt mich besonders: Bei UV heißt es, dass das Wasser im Idealfall aus dem Hauptbecken genommen werden soll und dann durch die UV und zurück ins Hauptbecken läuft. Wenn ich etwas über Ozon lese, ist davon nie die Rede, sondern der Ozonisator soll laut aller Meinungen immer über den Abschäumer angeschlossen werden. Nun verstehe ich aber nicht, warum das Ozon die Schwärmer im TB/AS killt, die UV das aber nicht schaffen soll. Das Ozon behandelt ja genau das gleiche Wasser, welches auch durch die UV fließen würde und durch Aktivkohle dürften ja auch evtl. vorhandenes restliches Ozon eliminiert werden.


    Habe ich einen Denkfehler?


    Momentan tendiere ich eher zu Ozon, da scheinbar wartungsärmer, für Akutfälle geeignet und platzsparender. Empfohlen wurde mir die Anlage von AquaMedic "Ozone 100". Als UV-Anlage bekam ich die Eheim reeflex 800 empfohlen.


    Viele Grüße
    Kate

  • Bei UV heißt es, dass das Wasser im Idealfall aus dem Hauptbecken genommen werden soll und dann durch die UV und zurück ins Hauptbecken läuft.


    so sollte man es machen wenn ein akuter fall auftritt, weil damit die schwärmer direkt im becken bekämpft werden können. wenn man nicht die möglichkeit des betriebs direkt am becken hat, dann geht es auch im technikbecken.
    wenn man es dauerhaft laufen lässt, dann reicht ein betrieb im bypass oder separat im technikbecken ebenfalls aus.
    entscheidender dabei ist aber die leistung des uv gerätes. im akuten fall sollte eine recht hohe leistung gewählt werden, weil dort mehr wasser pro stunde durchlaufen kann und trotzdem eine ausreichende wirkung erzielt wird.
    im dauerbetrieb darf die leistung ruhig niedriger sein, weil damit immer ein gewisser level an erregern gehalten wird.


    uv und ozon haben unterschiedliche wirkweisen und sind daher auch nicht für alle fälle einsetzbar.
    uv arbeitet mit strahlung. welche beeinhaltet ja bereits der name. dabei werden u.a keime, diese besagten schwärmer und bakterien bestrahlt, abgetötet oder das erbmaterial so beschädigt, dass eine fortpflanzung nicht mehr möglich ist. es schädigt und tötet aber auch das gewollte plankton. das ist der minuspunkt dabei.


    ozon wird in unserem bereich duch elektrische entladungen in ozongeneratoren erzeugt. viele abschäumer haben eine direkten anschluss für das ozongerät. dort wird das o3 dann mittels der luftansaugung in den abschäumer gesaugt. ob der abschäumer ozongeeignet ist weiss der hersteller. ist er dies nicht, dann nimmt er früher oder später schaden, weil das ozon auch plastik und andere stoffe angreift. daher bei nem anschluss an den abschäumer nur silikonschläuche benutzen. andere werden in kürzester zeit hart wie plastik und brüchig.
    das ozon verbindet sich im wasser mit anderen stoffen und spaltet diese auf - oxidiert sie. dadurch werden die stoffe abschäumbar. da macht der betrieb direkt am abschäumer dann sinn. ich hoffe ich liege damit nicht ganz daneben.
    da sich dies alles auf einer chemisch-physikalischen ebene abspielt denke ich nicht, dass es unbedingt bei krankheitserregern wie diesen schwärmern wirksam wird. jedenfalls nicht in dem maße und geschwindigkeit wie es uv tut.
    ozon spaltet aber gelbstoffe im wasser auf. dadurch wirkt es bei ozoneinsatz sehr klar. ebenso werden im wasser befindliche algen und keime abgetötet. das hat es dann mit dem uv gemeinsam.


    erwähnen muss man aber auch, dass ozon gefährlich ist. da macht es aber auch, wie bei so vielem, die dosis und der umgang damit. es schädigt mensch und tier, wenn es zu hoch dosiert und nicht nach dem abschäumer neutralisiert wurde. dazu nimmt man aktivkohle. beim abschäumer sowohl am auslauf, als auch bei der abluft.


    wenn du ein wirksames mittel gegen die punktchenkrankheit willst, dann nimmst du ein uv gerät. wenn es nur um gelbstoffe und schwebealgen oder ähnliches im wasser geht, dann KANN man ozon einsetzen. aktivkohle hat die selbe wirkung. würde ich auch dem ozon vorziehen. übrigens wirkt das wasser beim dauereinsatz von uv ebenso klar.
    ozon nur vorsichtig einsetzen. eigentlich kann man da sagen, wenn man es richt, dann ist es schon zu viel.


    bitte verbessern, wenn ich mich irgendwie verrannt habe.


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  • Hi,


    Danke für deine Antwort CeiBaer. :thumbup:


    entscheidender dabei ist aber die leistung des uv gerätes.


    Welche Leistung ist denn für den dauerhaften Betrieb angemessen? Ich bin schon auf die Eheim reeflex 800 gestoßen und fand die gar nicht mal schlecht. Sie ist allerdings für Becken bis 800 Liter angegeben. Mein Becken hat 800 Liter (inkl. TB) brutto. Deko, Überlaufschacht und genauen Wasserstand im Hauptbecken etc. noch nicht abgezogen. Hat die jemand? Bin mir unschlüssig ob die Wattzahl ausreicht. Alternativ vielleicht sonst die de Bary AN-15E? Leider habe ich ein Platzproblem im Unterschrank. 50cm sind, wenn ich sie als Bypass installiere, schon grenzwertig, da ja noch die Zu- und Ableitung dazu kommt und mein Technikbecken längs im Schrank steht...


    denke ich nicht, dass es unbedingt bei krankheitserregern wie diesen schwärmern wirksam wird. jedenfalls nicht in dem maße und geschwindigkeit wie es uv tut.


    Da habe ich gegenteiliges gehört. Ich gebe zu, dass ich meerwassertechnisch sicher noch lange kein Spezialist bin, aber ich habe gerade mal gegoogelt und sehr wohl von einer Desinfizierenden, d.h. keimtötenden Wirkung des Ozons gelesen. Also scheint diese Aussage nicht ganz richtig zu sein. Ich weiß nicht, ob es erlaubt ist, Links zu kopieren, daher googelt mal Ozon und Keime oder ...und Desinfektion. Habe da ein paar interessante Artikel gefunden.


    Viele Grüße Kate

  • und sehr wohl von einer Desinfizierenden, d.h. keimtötenden Wirkung des Ozons gelesen. Also scheint diese Aussage nicht ganz richtig zu sein.


    ich habe aber geschrieben, dass ozon ebenfalls keime abtötet. siehe zitat:

    ozon spaltet aber gelbstoffe im wasser auf. dadurch wirkt es bei ozoneinsatz sehr klar. ebenso werden im wasser befindliche algen und keime abgetötet. das hat es dann mit dem uv gemeinsam.


    ich weiss aber nicht inwiefern es nun tatsächlich und in welchem masse auch die schwärmer der pünktchenkrankheit effektiv bekämpfen kann. weil die arbeitsweise eben eine ganz andere ist als bei uv.


    meiner meinung nach ist das uv bezüglich der schwärmern eben effektiver, weil gleichzeitig mehr masse verarbeitet wird und man die intensität mittels des durchflusses sogar noch regeln kann.


    das ist bei ozon nicht ganz einfach.


    beide uv geräte sind sehr empfehlenswert. ich denke für den dauerbetrieb an 800 l auch ausreichend. für den akuten fall und nur bei bedarf einsetzbar müsste es einiges mehr an leistung haben. eher um und bei 50 watt.


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  • @ CeiBaer: Gerade wollte ich berichten, wie es bei mir in Sachen UV/Ozon in der Zwischenzeit aussieht, da sehe ich, dass ich gar nicht mehr auf deinen Beitrag geantwortet habe. Sorry. Wollte dazu noch sagen, dass ich deine Aussage wohl total falsch gelesen hatte. ?(


    Letztendlich habe ich mich nun für die Eheim Reeflex UV 800 entschieden, welche nun seit ca. 2 Wochen läuft. Ich pumpe das Wasser aus dem Technikbecken hinter dem Abschäumer mit einer AquaMedic DC Runner 2.1 durch die UV-Anlage und führe es dann vor dem Abschäumer wieder ins TB zurück. Die Pumpe läuft auf etwas weniger als halber Leistung, damit die Durchflussrate nicht zu hoch ist. Ich weiß nicht, ob es an der zusätzlichen Behandlung der Pünktchen liegt oder an der UV-Anlage, jedenfalls habe ich den Eindruck, dass es den Fischen viel besser geht. :thumbup:


    Viele Grüße Kate

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