Im Meer gibt es vorallem jahreszeitliche Schwankungen. Die sind besonders gut ersichtlich un unserer Nord- und Ostsee. In den tropischen Regionen unterliegen die Werte nur geringen Schwankungen, oder bleiben konstant, weil viele Bedingungen konstant sind (keine Jahreszeiten).
Hier in den gemäßigten Breiten ändern sich Temperatur und Licht im Laufedes Jahres. Dies hat Einfluss auf Algenblüten, dadurch auf die Nährstoffe, und nicht zuletzt auf die Konsumenten wie Tiere. Genauso verhält es sich mit vielen Bakterien.
Deshalb sind im Winter die Nährstoffe besonders hoch und das Wasser klar. Das Leben ruht, kein Nährstoffverbrauch. Und außerdem durchmischen Stürme im Herbst und Winter die Wasserschichten.
Im Sommer hingegen bildet sich oben eine undurchmischte warme Wasserschicht, die mit der Zeit an Nährstoffen verarmt weil viel verbraucht wird.
Die Schwankungen an den Polkappen sind besonders extrem, die Zeit der Produktion nur sehr kurz, dafür aber extrem hoch im Vergleich zu anderen Klimazonen. In den Tropen ist die Produktion eher konstant und gering. Daher ziehen auch große Tiere wie Fischschwärme oder Wale regelmäßig in die kalten Regionen zum Fressen.
Dazu kommen dann noch die Strömungen. Wo kaltes Tiefenwasser aufsteigt (i. d. Regel an den Westküsten) herrschen gute Bedingungen, es gibt eine hohe Produktion weil Nährstoffe eingetragen werden. So z.B. vor den Küsten Perus. Verändert sich das Wetter, drehen sich Luft- und Wasserströmungen um. Das Tiefenwasser steigt nicht vor der Westküste Südamerikas auf und hat zahlreiche Folgen, zum einen den Rückgang der Fischpopulation vor Peru. Dieses Phänomen passiert regelmäßig, aber man kann den Zeitpunkt nicht vorhersehen.
Und im Zuge der Klimaveränderung ändern sich viele Werte im Meer!
Außerdem gelangen viele Nährstoffe vom Land ins Meer (Eutrophierung) und fördern dort das Wachstum. Wenn zu viele Algen wachsen trübt sich das Wasser, es kommt zum Absterben und Abbau durch Sauerstoff verbrauchende Mikroorganismen. Und dann entstehen hypoxische oder anoxische Zonen, wo das Leben für höhere Tiere schwer wird.
Alles ist im Wandel, und das Wunder der Natur ist die Anpassung. Lebewesen können besonders gut an gleichbleibende Bedingungen angepasst sein und sich behaupten. Oder sie können mit breiten Bedingungen gut zurecht kommen und auch widrige Bedingungen ertragen.
Und letztlich ist die Natur immer wieder fähig, sich nach Katastrophen zu erholen. Wie nach einem Waldbrand erfolgt dann eine Wiederbesiedlung in verschiedenen Phasen.
Nature rocks

Mir fällt da noch ein Vergleich ein: Du kannst ein Korallenriff mit einem tropischen Regenwald vergleichen. Wenig freie Nährstoffe. Schneller Verbrauch von freiwerdenden Nährstoffen. Im Regenwald gibt es keine nährstoffreiche Humusschicht. Kommt es zum Abbau eines Organismus, werden diese Nährstoffe schnell von den Pflanzen aufgenommen.
Und die hohen Termperaturen fördern die schnellen Stoffumsätze.
Daraus ergibt sich eine sehr diverse Population mit vielen verschiedenen Arten, die alle miteinander konkurrieren. Bei Ausfällen ersetzt sofort eine andere Art die frei werdende Lücke.
Und es können sich schwer wenige Arten so erfolgreich durchsetzen, um den Lebensraum zu dominieren.