Beiträge von oceamo

    Teil 3:
    Und Zu Deinen Fragen Ehsan, ich betreibe seit Kindheitstagen an Aquaristik, und seit Anfang 2013 mit großer (bzw. massiv steigender :9 ) Intensität Riffaquaristik. –Wir haben private Becken, denn schließlich sind wir auch über das Hobby zur MW-Analytik gekommen. Als „professionellen“ Aquarianer würde ich mich nicht bezeichnen, da ich durch den Betrieb von Meerwasseraquarien kein Geld verdiene – eher im Gegenteil :D. Wir konnten heuer z.B. auch privat A. ocellaris selbst nachzüchten, für uns eine tolle Erfahrung, und ein kleiner Beitrag zur Nachhaltigkeit in der Aquaristik. Außerdem betreiben wir neben unserem Riffbecken auch einige Oceamo-Testbecken.


    Oceamo wurde gegründet, da wir selbst mit Laboranalysen nicht zu 100% zufrieden waren, und so Hobby und Beruf unter einen Hut bekommen wollten. Wir ziehen jedoch bald um, und im neuen Oceamo-Büro wird ab August ein 3x1,2x0,7 m -Schaubecken (sicher klein für Triton Maßstäbe) stehen, über dessen Planung und Werdegang wir auch hier auf Nanoriffe.de berichten werden. Du bist dann herzlich (wie andere User auch) eingeladen, das Becken in natura anzusehen.


    Auch würde ich generell vorschlagen sich mal zu treffen (falls du mal in Wien bist – wir haben guten Kaffee hier), um so hoffentlich auch eventuell verbleibende persönliche und fachliche Differenzen auszuräumen.


    Oceamo hat mit Sicherheit deutlich weniger MitarbeiterInnen als Triton (wobei ich nicht weiß, was das zur Sache tut, da eine hohe Mitarbeiterzahl nicht zwingend ein Qualitätsmerkmal sein muss), und verwendet eigene Geräte in einer gemieteten Laborfläche. Die QC unserer Produkte führen wir selbst durch. Von Triton haben wir nichts kopiert, Elementkonzentrationen in Meerwasser sowie Tox-Daten zu Elementen sind ausreichend publiziert, wir haben unsere Sollwerte daraus und aus eigenen Erfahrungen abgeleitet.


    Ich wünsche mir, dass dieser Beitrag hier zur De-eskalation beiträgt, und hoffe, dass wir uns wieder den schönen Seiten der MeWa-Aquaristik zuwenden können.


    Beste Grüße
    Christoph


    PS.: an die Moderatoren: Um die fachliche Diskussion fortzuführen, sollte diese evtl. in einen Thread außerhalb des Hersteller-Boards ausgelagert werden?

    Teil 2:



    Zitat


    Deine Aufzählung ist gut, aber es wurde das Protein vergessen was für die Aquaristik eine sehr wichtige Form von N darstellt.


    Die dominante Form ist keinesfalls in den allermeisten fällen Nitrat. Hast du hierfür einen Beleg oder ist dies nur eine Behauptung?
    Misst ihr auch N als Summenparameter in euren Proben um den Unterschied zu erkennen und wenn Ja wieviele Proben stützen diese Theorie?
    Versteh mich bitte nicht falsch, aber solche Behauptungen, die nicht bewiesen werden, sind nicht hilfreich und sollten immer als „Meinung“ gekennzeichnet werden.


    Proteine, diese hatte ich in meiner Aufzählung gedanklich etwas schlampig bei den Aminosäuren „einsortiert“.


    Nitrat ist ein Parameter, welcher recht gut erfassbar ist, ebenso Nitrit und Ammonium.


    Wir haben selbst keine Summenparameter gemessen, ich beziehe mich da ausschließlich auf Literaturwerte, etwa auch in „Advanced Aquarist“ wurden 2008 Daten von Maerst et. Al. zu TOC-Werten im Riffaquarium veröffentlicht (https://www.advancedaquarist.com/2008/9/aafeature2). Dabei wurden TOC Werte zwischen etwa 0.5 und 5 ppm C ermittelt. Euer Sollwert ist ja bei 4 ppm soweit ich gelesen habe?


    Bei den folgenden Behauptungen handelt es sich um meine Meinung (nicht durch experimentelle Daten belegt, sondern aus Literaturdaten abgeleitet:(
    Wenn man davon ausgeht, dass der gesamte TOC in Form von Protein vorliegt (was sicher übertrieben ist, vermutlich sind es auch diverse Polysaccharide, etwa aus Korallenschleim, die hier einen Teil beitragen, dazu könnt Ihr aber sicher umfangreichere Angaben machen:(


    Der durchschnittliche Kohlenstoffgehalt in Proteinen beträgt laut Literatur ~53%, bei einem TOC von 4 mg/l sind ~7.5 mg/l Protein im Meerwasser zu erwarten.


    Bei einem Stickstoffgehalt in Proteinen von durchschnittlich 16% (ebenfalls Literaturwert) wären bei 4 mg/l TOC also ~1.2 mg/l Protein-N zu erwarten.


    Habt Ihr Erfahrungen, dass Proteine in Meerwasserbecken einen höheren Stickstoffgehalt aufweisen? (dies ist durchaus möglich, wenn die Proteine anteilsmäßig mehr Lysin, Histidin oder kleine Aminosäuren wie Gly oder Ala enthalten).


    Der Stickstoff-Beitrag von Nitrit und Ammonium ist meist recht gering, außer eventuell in frisch eingerichteten Becken.


    Diese 1.2 mg/l Protein-N entsprechen etwa 5.3 mg/l Nitrat-Äquivalent, daher wage ich zu spekulieren, dass Nitrat-N die dominante Stickstoffform in Meerwasseraquarien ist, sobald der Nitratwert 6-7 mg/l übersteigt. Bei niedrigeren Nitratwerten, oder falls ein sehr hoher TOC vorliegt, kann das natürlich anders sein, so dass organisch gebundener Stickstoff die dominante N-Form darstellt.


    Bitte korrigiert mich, wenn das falsch gedacht ist. Was ist eurer Meinung nach die dominante Stickstoff-Form? Habt Ihr schonmal die Verweilzeit von Proteinen in Becken mit Skimmer gemessen, bzw. zu welchem prozentuellen Anteil der Protein-N in bioverfügbarere Formen umgewandelt wird?



    Zitat


    Zitat von »oceamo«


    Leider sind Nitrat-Heimtests sehr anfällig für Interferenzen (etwa durch Nitrit), aber auch z.B. das Alter der Reagentien im Testkit, sowie deren Lagerbedingungen haben einen großen Einfluss auf das Ergebnis. Abweichungen vom Realwert um teilweise mehrere hundert Prozent sind bei Nitrat Testkits keine Seltenheit. - Dieser unsichere Messwert wird dann verwendet um den Nicht-Nitrat-Stickstoff zu bestimmen, und daraus Handlungsempfehlungen abzuleiten. - Dieser Wert ist dann zwangsweise mit denselben Unsicherheiten wie der "Nitrat-Tröpfchentest" behaftet.


    Ich bin mir sicher, dass Eure Gesamt-Stickstoffmessung sehr genau ist, denn das zugehörige Verfahren ist etabliert, und es existieren am Markt wirklich gute Geräte dafür. Es ist mmn jedoch keine gute wissenschaftliche Praxis, einen Laborwert mit einem Testkit-Wert zu korrigieren, um daraus dann Rückschlüsse auf die Konzentration von reduziertem Stickstoff im Becken zu ziehen.


    Zitat


    Welche Grundlage hast du für diese Annahme?
    Vor allem eine Aussage wie „keine Seltenheit“ ist eine eher übertriebene Aussage und nicht von dir fundiert belegt.



    Wir haben uns selbst die Nitrit-Interferenzen bei handelsüblichen Testkits angesehen, und diese sind schon recht beachtlich. Vor allem finde ich, es bei colorimetrischen Tests ohne Photometer schon sehr schwierig den Pink-Farbton zwischen z.B.: 15 und 25 mg/l Nitrat zu unterscheiden. Aber womöglich bin ich da einfach etwas farbenblind, und andere User haben weniger Probleme.


    z.B. folgender Fall, wo z.B. 0.1 mg/l Nitrit und ~0,5 mg/l Nitrat vorhanden sind, das Testkit zeigt dann ~5 mg/l Nitrat an, die Abweichung beträgt also ~1000%. Je nachdem ob man jetzt 0,5 mg/l oder 5 mg/l Nitrat im Becken annimmt, erhält man einen ganz anderen Wert für Nicht-Nitrat-N, wenn man seinen TNb Wert kennt und den Nitrat-N-Wert als User davon abzieht.


    Habt Ihr andere Erfahrungen mit Nitrat-Testkits gemacht? Manche Testkits haben ja auch eine Korrektur-Tabelle für Nitrit dabei, es ist gut vorstellbar, dass sich damit präzisere Aussagen zum Nitratwert treffen lassen.



    Zitat


    Dies hast du falsch dargestellt.
    Auch nutzen wir den Heimtest nicht um unseren gemessenen Wert zu korrigieren.
    Die Eingabe des Nitrat-Wertes ist ein extra, das unserem Support wie auch mir und den anderen Wissenschaftlern im Team helfen kann, eine qualitativ hochwertigere Aussage zu treffen.
    Hierfür ist es notwendig sich sehr gut im Bereich der Aquaristik auszukennen um diese Daten basierend auf sehr langer Erfahrung mit den Tieren und Aquariensystemen auszuwerten.



    Sorry, dann hab ich das falsch verstanden. Welche Aussagen werden anhand des vom User eingegebenen Nitratwerts von Euch getroffen?


    Zitat


    TRITONs Menge an Erfahrung und Wissen zum Thema Tierhaltung in der Aquaristik und Aquariensystemen und deren Chemie und BioChemie ist bewiesenermassen hierbei unübertroffen in unserer Branche.


    Das nehme ich zur Kenntnis.


    Zitat


    Wir bei TRITON empfinden es als grosses Lob, dass viele Menschen auf der Welt unsere Ideen und Innovationen auch nutzen wollen um Geld zu verdienen und wünschen uns, dass das Grundkonzept richtig verstanden wird, und dann erst imitiert, um die Chance zu erhöhen ähnlich erfolgreiche Resultate zu erreichen wie bei TRITON.


    Wie gesagt bieten wir keinen Summenparameter-Test an, und kopieren nichts von Triton. Wir verfolgen keine „more of the same“-Strategie.


    Zitat


    Daher finde ich es gut, dass du bei uns im Bereich liest um dazuzulernen und sehe dies hier keinesfalls als Angriff.
    Allerdings gehört es im professionellen Bereich, in jeglicher Branche, nicht zum guten Ton zu versuchen einen Konkurrenten öffentlich bloßzustellen.


    Wie schon geschrieben war es nicht als Bloßstellung gedacht, sondern als (etwas missglückter) Diskussionsansatz. Natürlich finde ich es interessant und spannend was von anderen Firmen gemacht wird (als Aquarianer und nicht um etwas kommerziell zu kopieren), und es würde mich freuen, wenn das Tabu gebrochen werden würde, sich darüber auch auf Hersteller-Ebene auszutauschen.

    Teil 1, da Posting zu lang:



    Hallo allerseits,


    sorry dass ich jetzt erst antworte, wir hatten ein recht arbeitsreiches Wochenende.


    Es stimmt, dass ich mein Post hier glücklicher formulieren hätte sollen, bzw. auch direkte Fragen daran hätte knüpfen müssen, um einen besseren Startpunkt für eine Diskussion zu geben. Oceamo bietet keine TOC/TNb-Analysen an, wir sehen uns hier also auch nicht als Eure Konkurrenten. Ich habe nur manche Äußerungen hier kritisch gesehen, und wollte ein Statement dazu haben, bzw. eine Diskussion starten (und wie schon erwähnt wäre eine andere Formulierung dazu besser geeignet gewesen).

    Ich wollte jedoch keinesfalls mit meinem Post eine „passive Aggressivität“ zum Ausdruck bringen und provozieren, sondern eigentlich ein freundlich-sachliches Posting formulieren. Scheinbar ist das nicht gut gelungen, und dafür möchte ich mich entschuldigen.


    Auch haben wir offensichtlich gegen einen „Kodex“ verstoßen nicht in fremden Händlerbereichen zu posten. – Das wussten wir nicht, und wir werden zukünftig auch nichts mehr im Triton Bereich posten. Ich möchte anmerken, dass in unserem Forenbereich Postings auf Sachebene auch von anderen Firmen und „Konkurrenten“ absolut ok sind, solange die Umgangsformen nett bleiben.


    Trotz unseres „nicht optimalen Einstiegs“ bin ich etwas verwundert, in welcher Form auf das Posting reagiert wurde. Ich möchte nun aber zu 100% auf der sachlichen Ebene bleiben.


    Zitat

    Als langjähriger Aquarianer würdest du auch wissen, dass Nitrat selbst kein wirklich wichtiger oder aussagekräftiger Wert ist.
    Es gibt sehr viele Aquarien, die wir hier bei TRITON schon 2008, mittels IC, auf Nitrat untersucht haben und diese sahen sehr gut aus und waren sehr gesund ob sie nun 1mg, 5 mg oder 20mg Nitrat aufwiesen, genauso war es umgekehrt auch möglich, dass sie nicht so gut aussahen.
    Nitrat war immer ein Hilfsmittel, dass der Aquarianer genutzt hat um irgendwie Rückschluesse auf den Nährstoffgehalt des Wassers zu ziehen, leider aus vielen Gründen (nicht nur Messgenauigkeit) nur mit mäßigem Erfolg.
    Daher führen wir die Nitrat-Messung mittels IC auch nicht mehr durch da sie überhaupt keinen Mehrwert für den Aquarianer hat.



    Das Vorhandensein von Nitrat zeigt meiner Meinung nach, dass ein gewisser „Überschuss“ an reduzierten Stickstoffverbindungen vorhanden ist, und so ein N-Mangel sehr unwahrscheinlich ist. Meine „Frage“ bezog sich auch nicht darauf, ob Ihr gut Nitrat messen könnt, und wie wichtig dieser Parameter für den Aquarianer ist, sondern darauf ob der Gehalt an Nicht-Nitrat-Stickstoff so gut bestimmt werden kann, und wie mit der Fehleranfälligkeit der Nitrat-Testkits in diesem Zusammenhang umgegangen wird.


    Zitat

    Dazu kommt, dass sie durch den Transport sehr hohe Abweichungen aufweisen kann, die leider nicht wirklich ohne grossen Aufwand vermieden werden können.


    Durch welche chemischen oder biologischen Prozesse kommt es Deiner Meinung nach am Transportweg zu einer Veränderung des Nitratgehalts in sterilfiltrierten Proben? Bei unseren umfangreichen Testreihen war selbst über Wochen bei Raumtemperatur keine Veränderung des Nitratgehalts feststellbar.


    Zitat

    Die TNb Messung gibt einen viel besseren Einblick in den realen Närstoffhaushalt eines Aquariums, daher auch ihr grosser Mehrwert.


    Das habe ich auch keinesfalls angezweifelt.


    Zitat

    In den Messergebnissen ist dies ebenfalls deutlich zu erkennen, der gemessene Parameter heisst TNb und nicht Nitrat.
    Auch unser Support, der sich bestens mit dem Thema auskennt, weist hierauf immer hin wenn dies notwendig ist.
    Die meisten Aquarianer sind sich dessen aber bewusst und benutzen diesen Test aus genau diesem Grund.
    Da er aus den oben genannten Gründen viel aussagekräftiger ist als eine Nitratmessung


    Es ist mir zu 100% bewusst, dass kein Nitrat gemessen wird, sondern TNb. Soweit für mich ersichtlich, gibt es bei der NDOC-Auswertung jedoch ein Feld, wo man den (selbst gemessenen) Nitratwert einträgt.




    Daraus habe ich (fälschlicher Weise - mea culpa) geschlossen, dass dieser Nitratwert in Eure Berechnung und Interpretation mit einfließt, und so indirekt (Subtraktion TNb – N[NO3]) Aussagen zum Nicht-Nitrat-Stickstoff getroffen werden. Und das Zitat von Marko, welches ich auch anfangs zitiert habe, hat mich in dieser falschen Annahme bestätigt:


    Zitat

    Ansonsten zeigt dir der N-DOC,dass dein Gesamtstickstoffwert etwas über unserem vorgegeben Sollwert liegt. Wenn alles Stickstoff in deinem Aquarium in Nitrat gebunden wäre, dann hättest du einen Nitratwert wie du unten als theoretischen NO3 angezeigt bekommst.
    Da du zu Hause aber nur NO3 von 1mg/l angezeigt bekommst, weißt du nun, dass ein Großteil deines Stickstoffes in andere Stickstoffverbindungen gebunden ist.


    Seid Ihr der Meinung, dass dieser Schluss gezogen werden kann? Nur um diesen Punkt ging es mir, und diese Frage hätte ich schon im ersten Posting anbringen sollen.

    Hallo!


    Gut geplant und spitze Ausgeführt! - Top Projekt, herzlichen Glückwunsch!


    Wir hatten adaptierte zylinderförmige Vasen aus dem Möbelhaus im Einsatz zur Planktonkultur, ging auch sehr gut!


    Ein kleiner Hinweis: die Luftausströmung sollte eher grob-perlig erfolgen, also ohne Ausströmerstein. - Du hast sonst den Effekt, dass die Algenzellen eventuell abgeschäumt werden.


    Welche Algen möchtest du kultivieren?


    Beste Grüße,
    Christoph

    Liebes Triton-Team,


    ich hoffe Ihr verzeiht, wenn ich in Eurem Werbebereich poste, aber ich kann das nicht ganz unkommentiert stehen lassen:


    Zitat

    Ansonsten zeigt dir der N-DOC,dass dein Gesamtstickstoffwert etwas über unserem vorgegeben Sollwert liegt. Wenn alles Stickstoff in deinem Aquarium in Nitrat gebunden wäre, dann hättest du einen Nitratwert wie du unten als theoretischen NO3 angezeigt bekommst.
    Da du zu Hause aber nur NO3 von 1mg/l angezeigt bekommst, weißt du nun, dass ein Großteil deines Stickstoffes in andere Stickstoffverbindungen gebunden ist.


    Es ist super, dass Ihr mit eurer TOC/TNb Messung Summenparameter für Kohlenstoff und Stickstoff den Riffaquarianern zugänglich macht. Ich bin überzeugt, dass die Daten in manchen Fällen hilfreich bei der Beurteilung eines Beckens sind. Es ist jedoch wichtig darauf hinzuweisen, dass mit der TNb-Messung nur der Gesamtstickstoff erfasst wird. Gebundener Stickstoff kommt im Beckenwasser in Form von Nitrat, Nitrit, Ammonium, Harnstoff, Aminosäuren, Glucosaminen,... vor, wobei die dominante Form in den allermeisten Fällen das Nitrat darstellt. Es ist bei der Messung nicht möglich, zwischen diesen einzelnen "Stickstoff-Formen" zu unterscheiden.


    Nun wird in Eurer Auswertung vom Gesamt-Stickstoff-Wert ein Nitrat-Stickstoff-Wert abgezogen, um den Nicht-Nitrat-Stickstoff im Becken (also Ammonium, Aminosäuren & Co) indirekt zu bestimmen.


    Gesamtstickstoff - Nitratstickstoff = Nicht-Nitrat Stickstoff


    Dafür wird der Nitrat-Messwert herangezogen, welchen User mittels Testkit zuhause ermittelt haben.


    Leider sind Nitrat-Heimtests sehr anfällig für Interferenzen (etwa durch Nitrit), aber auch z.B. das Alter der Reagentien im Testkit, sowie deren Lagerbedingungen haben einen großen Einfluss auf das Ergebnis. Abweichungen vom Realwert um teilweise mehrere hundert Prozent sind bei Nitrat Testkits keine Seltenheit. - Dieser unsichere Messwert wird dann verwendet um den Nicht-Nitrat-Stickstoff zu bestimmen, und daraus Handlungsempfehlungen abzuleiten. - Dieser Wert ist dann zwangsweise mit denselben Unsicherheiten wie der "Nitrat-Tröpfchentest" behaftet.


    Ich bin mir sicher, dass Eure Gesamt-Stickstoffmessung sehr genau ist, denn das zugehörige Verfahren ist etabliert, und es existieren am Markt wirklich gute Geräte dafür. Es ist mmn jedoch keine gute wissenschaftliche Praxis, einen Laborwert mit einem Testkit-Wert zu korrigieren, um daraus dann Rückschlüsse auf die Konzentration von reduziertem Stickstoff im Becken zu ziehen.


    Ich hoffe Ihr versteht das nicht als "Angriff" (denn das soll es keinesfalls sein!), sondern als guten Ansatzpunkt für eine Diskussion!


    Ich freue mich auf Eure Antwort!


    Beste Grüße,
    Christoph

    Hallo Cei,


    Zitat


    angenommen ich habe anfänglich wenig ca verbrauch und habe 20 ml des add on eingemischt.
    jetzt steigt mein ca verbrauch plötzlich an und ich muss mehr dosieren. besteht nun die gefahr, dass sich über die zeit das add on anreichert bis diese flasche dann verbraucht ist? welche möglichkeit habe ich dann?


    Es ist empfehlenswert bei derartig hohen Add-On-Zugabemengen nur relativ kleine Mengen "Anzusetzen", z.B. einen halben Liter. Wenn dann der tägliche Verbrauch an Ca/KH steigt sollte auf DUO mit weniger Add-On gewechselt werden. Alternativ kann die "Add-on-modifizierte" DUO-Lösung auch mit frischem DUO verdünnt werden. Eine Überdosierung würde man an steigenden Nährstoffwerten und ggf auch an Algenwachstum erkennen.


    LG,
    Christoph

    Hallo allerseits,


    Zitat


    Ich bitte aber nicht zu vergessen, dass es hier nicht um PO4 und NO3 geht. HW hat da schon recht, wenn nur 0,02 ppm PO4 vorliegt und kein P, dann verhundern die Korallen


    Leider faslch, es ist genau anders herum. Wenn Phosphat vorhanden ist, ist zwangsläufig auch Phosphor im Wasser nachweisbar. - Nur weil Phosphor mittels ICP nachweisbar ist, ist aber nicht zwingend bioverfügbares Phosphat vorhanden.


    Mittels ICP kann nur Gesamtphosphor (und nicht direkt Phosphat) bestimmt werden, also sollten tiefe Phosphatwerte welche aus ICP-Phosphorwerten errechnet wurden kritisch hinterfragt werden.


    Viele Grüße,
    Christoph


    Edit:


    Zitat


    Ein wesentlicher Schlüssel zu wirklich Neuem wäre da schon bessere Planktonzucht-Möglichkeiten oder wenigstens wesentlich besserer Planktonersatz...meiner Meinung nach.


    Die Zucht von Phyto (z.B. Tetraselmis)-und Zooplankton (z.B. Brachionus) ist eigentlich simpel und kostengünstig.

    Zitat


    eine info bräuchte ich noch. wenn ich die addons nicht beimische sondern einzeln dosieren möchte; welche menge des jeweiligen addon benötige ich um den wert in 100 liter aquariumwasser um 1 bzw. 0,01 anzuheben?


    Hallo!


    Die Add-Ons sind nur zum "Einmischen" in die Grundversorgung gedacht. Da die Lösungen sehr konzentriert sind, ist bei direkter Dosierung eine Überdosierung sehr wahrscheinlich. - Das ist der Grund, warum wir von einer direkten Dosierung dringend abraten.


    LG,
    Christoph

    Hallo!

    martin & Florian: Vielen Dank fürs Posten der Infos!
    Besser könnt ichs nicht erklären :thumbup:


    Ergänzend anbei sind 2 Tabellen, aus welchen die dosierten Nährstoffmengen durch die Add-Ons hervorgehen.


    Spalte links: Menge an Add-On (ml) welche einem Liter DUO hinzugefügt werden
    Oben: Täglicher Verbrauch an KH, bzw die entsprechende Menge DUO pro 100l um den Verbrauch auszugleichen


    Im Schnittpunkt lässt sich dann ablesen, wieviel Phosphat (Add-On P) oder Stickstoff (angegeben als Nitrat-Äquivalent, Add-On N) täglich dosiert werden.



    Hat man also z.B. ein sehr junges Becken mit wenig Besatz, und damit sehr geringem Verbrauch - aber dennoch eine Nährstofflimitierung, welche die Entwicklung des Aquariums bremst: Entsprechend mehr Add-On zu den DUO-Lösungen dosieren, um schon bei sehr geringem täglichen Verbrauch ausreichend Nährstoffe zur Verfügung zu stellen.


    Hoffe so ist es übersichtlich!


    LG,
    Christoph

    Zitat


    eine sehr sinnvolle produktergänzung.


    ich nehme an die spritzen beinhalten 20 ml? würde dann für genannte max. 10 liter reichen?
    können beide, sowohl N als auch P, in jeweils eine lösung gegeben werden oder auch zusammen in eine?
    hat die zugabe einfluss auf die haltbarkeit der jeweiligen lösung?


    Danke! Genau so wie Florian bereits geschrieben hat, Add-On P (Phosphat) kommt zu DUO KH, Add-On N (Stickstoff) und Add-On Barium sind zum Einmischen in DUO Ca.


    Durch die hohe Salzkonzentration in DUO ist das mikrobiologische Wachstum deutlich gehemmt, so dass die Haltbarkeit von DUO durch die Zugabe der Add-Ons nicht beeinträchtigt wird. - Wir können hier daher auch gänzlich auf Konservierungsstoffe verzichten.


    In den Spritzen sind 20 ml enthalten, die "Reichweite" beträgt daher typischer Weise 10-20 Liter DUO.


    Wenn man kleine Mengen dosieren/zumischen möchte: 1 ml entsprechen etwa 20 Tropfen.


    LG,
    Christoph

    Liebe RiffaquarianerInnen,


    wir hoffen ihr habt einen sonnigen Start in den Sommer! :8)


    Häufig stellen wir bei unseren Analysen einen Nährstoffmangel fest, welcher Probleme bei der Haltung von Korallen sowie unerwünschte Cyanobakterien oder Dinoflagellaten fördern kann.


    In der Regel empfehlen wir, auf zu niedrige Nährstoff-Werte durch gesteigerten Besatz und/oder erhöhte Fütterung zu reagieren. - Das hat den großen Vorteil, dass die Nährstoffe nicht augenblicklich in voller Konzentration zur Verfügung stehen, sondern über einen längeren Zeitraum freigesetzt werden - dadurch ist die Nährstoff-Verfügbarkeit viel kontinuierlicher. - Allerdings ist bei manchen Becken die Versorgung über gesteigerte Fütterung nicht ausreichend oder nicht durchführbar (z.B. bei einem sehr hohem Nährstoffbedarf, oder wenn sich keine oder nur wenige Fische im Aquarium befinden).


    In so einem Fall können die neuen DUO Add-Ons Stickstoff und Phosphor optimal eingesetzt werden.


    Es handelt sich dabei um konzentrierte Nährstofflösungen, welche in geringer Menge dem Versorgungssystem DUO zugemischt werden. Dadurch ergeben sich etliche Vorteile, wie z.B. eine kontinuierlichere Versorgung mit Nährstoffen ohne zusätzlichen Pflegeaufwand für den Aquarianer, da die Nährstoffe automatisch über die Grundversorgung mitdosiert werden (in der Regel mehrmals täglich mittels Dosierpumpe). Die typische Dosierung der DUO Add-Ons beträgt 1-2 ml pro Liter DUO.


    Mehr Informationen findet Ihr auf unserer Homepage.


    Bei Fragen stehen wir hier auf Nanoriffe.de natürlich gerne zur Verfügung!


    Wir wünschen Euch ein schönes Wochenende!


    LG,
    Christoph & Kerstin

    Wir haben unseren Labroides auch selten bis nie an der Muschel (T. squamosa) gesehen, die Muschel verkümmerte aber zunehmend, und ging teils nicht mehr auf.


    Als Fisch und Muschel getrennt wurden besserte sich das Bild schlagartig. Mit einer T. crocea gibt es interessanter Weise keinerlei Probleme.


    Beste Grüße,
    Christoph

    Hallo,

    Zitat


    Kaufe mir mal einen Kupfertest und mache weiter weiter woechenliche Wasserwechsel und schaue, was passiert.


    Spar Dir das geld für den Test, Kupfer-Tröpfchentests sind für so geringe Konzentrationen nicht geeignet.


    Die Hauptquelle für den Eintrag von Kupfer sind das Ausgangswasser (in Trinkwasser dürfen bis zu 2000 µg/l Kupfer enthalten sein), beschädigte Technik (Kupferkabel/Litzen), sowie manche Wasserzusätze.


    20 µg/l sind schon grenzwertig, und können zu Wachstumsstagnation bei Korallen führen. Beachte auch, dass z.B. Frostfutter erhöhte Kupferwerte aufweisen kann. Wenn ein Mikropartikel Futter in die Probe gelangt, ist der Messwert ggf so auch zu erklären.


    Beste Grüße,
    Christoph

    Zitat


    Wenn du magst schick ich ne dir zu


    Hallo Alex,


    ich denke das ist wenig aussagekräftig, denn vermutlich baut sich das Problem erst über eine recht lange Betriebsspanne auf. Das ist dann schwierig im Labor zu replizieren. besser wäre es eine Probe der "schwarzen Brühe" zu haben.



    LG,
    Christoph

    Zitat


    Jetzt bräuchten wir einen Chemiker :D


    Bin schon hier :D


    Also, Ozon oxidiert nicht alle organischen Moleküle, ist aber sehr reaktiv z.B. gegenüber "ungesättigten" Verbindungen, also solchen die eine Doppelbindung haben. Auch werden Amine und Alkohole vermutlich sehr rasch oxidiert. Schadstoffe wie etwa Palytoxin sollten durch Ozon schnell unschädlich gemacht werden. - Dies trifft aber nicht auf alle Schadstoffe zu, diese müssen die "richtigen" chemischen Funktionalitäten mitbringen, um von Ozon angreifbar zu sein.


    Ozon und UV kann eine "synergistische" Wirkung haben, denn wenn noch reaktives Ozon in den UV-Reaktor kommt, entstehen vermutlich Sauerstoffradikale welche noch reaktionsfreudiger als das Ozon selbst sind.


    Zu den Ablagerungen im UV-Klärer:


    Kunststoffe sind durch die ständige Beleuchtung mit UV-C sicher einem großen Stress ausgesetzt, es ist gut denkbar dass diese dadurch spröder werden, und es evtl auch zu Zersetzungserscheinungen kommt. Allerdings sollten die Hersteller Ihre Geräte so konstruiert haben, bzw Material gewählt haben um genau dies zu verhindern. Wie schädlich dieser "Abrieb" für das Becken ist, kann ich leider nicht seriös beurteilen.



    Möglichkeit B hat Alexander-Linz schon angesprochen: "Gammeln" im UV-Klärer und die damit verbundene Freisetzung von Schwefelwasserstoff (H2S). Dieser bildet mit fast allen Spurenelementen schwerlösliche Sulfide, welche dann auch "ausfallen", sich also als Feststoff abscheiden. Die Farbe der Sulfide ist ebenfalls schwarz. Ich würde jedoch meinen, dass die Strömung durch den UV-C die Ausfällungen "hinausbläst", und sich nicht viel im UV-C selbst ansammeln sollte (außer bei fast keiner Strömung -> Gammel -> Sulfide welche im Klärer verbleiben).

    An den/die Nächste wo schwarze Brühe aus dem UV-C kommt:
    Bitte nicht wegwerfen, sondern uns möglichst konzentriert zuschicken. Ich werde das schwarze Zeugs dann mit Säure aufschließen und in der ICP-Messen. dann wissen wir, ob es sich um Spurenelement-Ausfällungen oder um Organik-"Abrieb" aus dem Kunststoff handelt.


    Beste Grüße,
    Christoph

    Guten Morgen allerseits,

    vielen lieben Dank für Euren Support!


    Barium und Silicium waren nur der Anfang, da wir die immer wieder wiederholten "Mantras", dass Barium aus Phosphatadsorbern und Silicium primär aus dem Ausgangswasser kommt "beleuchten" und zur Diskussion stellen wollten. Daten zu weiteren Elementen werden wir selbstverständlich noch nachreichen, auch da sind interessante Resultate dabei.


    Eine Sache, die ich hier nicht unkommentiert stehen lassen möchte, ist folgender Kommentar:


    Zitat


    Was mich stört, ist diese unwissenschaftliche Vorgehensweise.


    Wenn man sowas veröffentlicht, dann sollte man das Zeolith nicht einfach in Wasser geben und dann die Brühe messen. Dann sollte man mindestens mehrere Sorten Zeolith nehmen, sauber mit erhitztem Wasser spülen, mehrere Tage stehen lassen und ohne Abrieb das gefilterte Wasser testen. Ebenso sollte man mit Aktivkohle verfahren.


    Hinzukommt, dass der Tester mit keinem Wort erwähnt, wie die ICP und womit kalibriert wurde? Nur nach Herstellerangaben? Mit welchen Werten? ICP ist nicht ICP! Wenn die Daten nicht stimmen, nützt das gar nix. Wissenschaftlich ist was anderes.


    Ich denke nicht, dass man uns unwissenschaftliche Vorgehensweise unterstellen kann. Ich habe entsprechende Erfahrung im wissenschaftlichen und chemischen Arbeiten, und publiziere auch regelmäßig in chemischen Fachjournalen (mit Peer Review), allerdings zu anderen Themenbereichen. Wenn man Daten publiziert, welche vor allem für AquarianerInnen nützlich sein sollen, wird ein Artikel natürlich anders aufgebaut als in einem wissenschaftlichen Journal. - Selbstverständlich orientieren sich aber unsere Messungen im Labor an wissenschaftlichen Standards, um gut nutzbare, genaue und reproduzierbare Daten zu erhalten (das beginnt bei unsren Meerwasser-Analysen bereits bei der Probenahme -> Stichwort Filtration mit geeigneter Membrane) .


    Die Proben der "Reaktormedien" wurden selbstverständlich nicht als "Brühe" gemessen, sondern wie im Beitrag auch erwähnt vor der Messung durch einen 0.20 µm Filter filtriert. Somit zeigen die Daten tatsächlich gelöste Substanzen und keine "Suspensionsdaten". Auch wurde unsere ICP selbstverständlich ordnungsgemäß kalibriert, wie auch bei der Analyse anderer Meer- und Süßwasserproben. Dabei arbeiten wir mit matrix matched externen Standards (hergestellt aus 5N > 99.999% Reinheit Chemikalien und gekauften zertifizierten Standards), als auch mit einer internen Standardisierung.


    Als ICP-OES verwenden wir ein modernes Gerät mit Dual-View (also axialer und radialer Plasmabetrachtung gleichzeitig), wir können daher im Gegensatz zu vielen andren ICPs Mengen- und Spurenelemente gleichzeitig bestimmen und müssen dazu keine Umbauarbeiten an der ICP durchführen. Auch hat unser Gerät einen weiten Spektralbereich, wodurch auch Elemente wie Rubidium messbar sind, was mit vielen andren ICPs aus technischen Gründen nicht möglich ist.


    Ich wünsche Euch schon jetzt ein schönes Wochenende!


    Viele Grüße,
    Christoph

    Liebe Nanoriffe-User,


    nach der Untersuchung diverser Futtersorten, haben wir uns diesmal einige "typische" Reaktormedien wir Aktivkohle, Zeolith und Phosphatadsorber angesehen.


    Dabei wurden die Medien auf einer Analysenwaage eingewogen, und für 72 Stunden in einer Meerwasser-Matrix geschwenkt. Nach Filtration der Wasserproben wurde eine Analyse mittels ICP-OES durchgeführt.

    Externer Inhalt www.youtube.com
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    An dieser Stelle sei erwähnt dass jeweils nur eine Stichprobe der jeweiligen Medien analysiert wurde. Selbstverständlich kann es Variationen zwischen unterschiedlichen Chargen und Herstellern der Reaktormedien geben. Dieser Artikel dient dazu aufzuzeigen, was durch die Medien an das Wasser abgegeben werden *kann*. Wir planen die Versuchsreihe zukünftig auszuweiten, mehr Medien zu untersuchen, und Euch über Resultate auf dem Laufenden zu halten.

    Hier gehts zu den Ergebnissen.


    Viele Grüße und ein schönes Wochenende!
    Christoph