Aquarium Poema del Mar - Gran Canaria

  • Heute möchte ich euch von meinem Besuch des Aquariums Poema del Mar berichten.
    (bitte entschuldigt die schlechte Fotoqualität, es sind alles Handyschnappschüsse, die hoffentlich trotzdem einen Eindruck vremitteln.)


    Wir waren im Urlaub auf Teneriffa und machten mit der Fähre einen Tagesausflug zur Nachbarinsel Gran Canaria.
    Unter anderem wollte ich natürlich unbedingt das erst Anfang 2018 eröffnete und angeblich zweitgrößte Aquarium der Welt besuchen! :thumbup:



    Ähnlich wie schon bei meinem Beitrag zum Loro Parque in 2019 möchte ich gerne mit einem Zitat von der Webseite des AQ beginnen:
    "Die Majestät der Natur in drei spektakulären Umgebungen" oder wie es groß auf allen Werbungen steht: "Discover Nature"!


    (Bevor ich hier weiterschreibe, muss ich sagen dass ich ein großer Fan des Loro Parks bin und auch die gemeinnützige Loro Parque Fundacion regelmäßig finanziell unterstützt habe - leider muss ich das nun in der Vergangenheit schreiben, aber dazu später mehr...)


    Ja, "discover nature", das war meine Erwartung, die leider, muss ich sagen, ganz herbe enttäuscht wurde...!
    Tatsächlich habe ich selten so wenig Natur und so viel Künstlichkeit gesehen, wie an diesem Ort! :fie:


    Schon der Anblick von außen schreckt ab. Ein riesiger Containerklotz, aber okay...


    Beim Betreten informiert eine Schautafel über die Eckdaten:


    Also ein "Naturschutzzentrum" mit Unterstützung der Fundacion...
    9 Millionen Liter Wasser...


    Das AQ selbst ist in drei Bereiche aufgeteilt:
    Dschungel, Tiefsee und Strandriff.
    Im "Dschungel" gibt es hauptsächlich Süßwasser, deshalb lasse ich das mal ganz beiseite.


    Insgesamt ist die gesamte Innen-Gestaltung des Gebäudes leider sehr sehr künstlich. Vom Charme des Loro Parks ist hier NICHTS zu spüren!


    Immer wieder wird im selbsternannten "Naturschutzzentrum" auf die weltweite Plastikproblematik hingewiesen, sogar mit einer eigenen "Strand-Installation" zum Thema...


    Und dann sieht man überall wo man hinschaut nur Plastik...!
    Dass man die riesigen Aquarienbecken dort aufgrund des Pflegeaufwands wahrscheinlich nicht mit ausschließlich natürlicher Deko ausstatten kann, leuchtet mir ja noch irgendwie ein.
    Aber es ging tatsächlich so weit, dass die zahlreichen, in wirklich kleinen Becken gezeigten Seepferdchen, an Plastikschnüren hingen... Alle!!!
    Ich denke die Pflege von ein bisschen Seegras in kleinen Becken dürfte nicht allzu schwierig sein, oder sehe ich das falsch?

    Da blutete mir echt das Herz. ;(


    Im großen "Kids Corner" Becken mit Nemos, Dory und Co. gab es keine einzige echte Koralle, keine Anemone, nichts natürliches...


    Und so ging es weiter... Überall Betonattrappen und Plastikdeko....
    Korallen gab es in einem extra Korallenbecken und einige wenige Anemonenfische hatten das Glück, in einem kleinen Schaubecken zur Thematik der Symbiose tatsächlich echte Anemonen zu haben...




    Irgendwann kommt man dann unweigerlich zur Hauptattraktion des AQ, das riesige Freiwasserbecken, das eine 36 m lange, 6 m hohe und 140 Tonnen schwere, gebogene Acrylglasscheibe besitzt und 5,5 Millionen Liter fasst. Das ist natürlich schon beeindruckend, auch wenn ich persönlich die Fischdichte im Becken zu hoch fand.


    Ich fand es also insgesamt sehr sehr enttäuschend und kann nicht verstehen, wie eine solche für mich gefühlt seelenlose Geldmachattraktion mit dem Anspruch der Fundacion zusammengeht.
    (Auf meinen Bericht auf deren facebook-Seite hin, wollte man mich von der Fundacion kontaktieren und hat meine Email-Adresse angefragt, gemeldet hat sich bis heute aber leider niemand... Schade, mich hätte die Erklärung schon interessiert...)


    Natürlich gab es sehr beeindruckende Tiere zu sehen. Keine Frage. Aber man konnte zum Beispiel kaum natürliches Verhalten bei den Tieren beobachten, weil die Bedingungen dafür einfach nicht geschaffen wurden.


    Was denkt ihr?
    Bin ich zu blauäugig? Ist mein Anspruch zu hoch?


    Ich werde noch ein paar unkommentierte Bilder im nächsten Beitrag anhängen, um noch mehr Eindrücke zu vermitteln.

  • Der große zentrale Riffpfeiler (Atoll):

    Mit Ablaufdetail:


    Wasserwechsel in den kleinen Becken per Hand und mit Eimer:


    Gespenstisch aussehende Riesenkrabben...


    Ein Hai im größten Becken (Deep Sea):


    Eckdaten zur Frontscheibe:


    Die Dicke der Frontscheibe sehr anschaulich:


    Ein kleines Becken mit Feuerfisch und Korallen/Anemonen:


    Wunderschöne Seedrachen:


    Seepferdchen an Plastikdeko:

  • Danke für deinen Bericht :thumbup:


    Ich teile deine Einschätzung nach dem was du dazu berichtest


    Dazu die Plastik-Heuchelei, solch ein Bunker fördert natürlich enorm den Umweltschutz... :whistling:


    Ich bin absolut kein Freund von diesen "Hochsee" "Tiefsee" weiß der Geier "Haigefängnissen"... solche Tiere, auch ist die Scheibe technisch noch so interessant, braucht doch kein Mensch im Aquarium - da fand ich das kürzlich gezeigte Französische noch bekloppter - sie wollen den Lebensraum Hochsee darstellen :dash: ja klar die unendlichen weiten der Weltmeere lassen sich natürlich im Aquarium abbilden


    Wenn ein Aquarium in so sonnigen Breiten, warum dann nicht wie in "Eilat" - die Witterung auf der Insel sollte doch solche Freilicht Aquarien auch möglich machen? Dazu noch direkt das MW durchjagen und dann können sie auch Steinkorallen satt halten ohne Tonnenweise zu dosieren und dank der Sonne sparen sie die Energie für Beleuchtung

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