Nachdem ich jetzt etwas über einem Jahr der Meerwasser-Aquaristik verfallen bin und zur Zeit ein Yasha, sowie ein Scubacube betreibe, wurde der Wunsch nach einem größeren Becken schließlich zu groß und ich bin der Sucht erlegen. Der notwendige Neustart meines Scubacube wegen gammelndem Lebendgesteins (und damit wahrscheinlich verbundenem Problemen mit Dinoflagelatten) gaben schließlich den Anstoß.
Mit Günter Basler im Boot habe ich einen uns allen bekannten und erfahrenen Aquarianer, der mir bei der Planung und Realisierung zur Seite steht. Die Planung sieht derzeit folgendermaßen aus
- Becken in 150x60x60 mit weißem Unterschrank, darunter eine 2cm Siebdruckplatte zur Lastverteilung auf dem Estrich.
- Verzicht auf Optical White Glas zu Gunsten des Budgets, da mir hier mehrfach versichert wurde, dass bei der Glasstärke (12 oder 14mm, ich erfahre erst Montag welche da verwendet wird) kaum ein Unterschied zu sehen sei, wenn das Becken nicht frei im Raum steht.
- Keine Kiesblende, statt dessen werden die Türen und Seitenverkleidungen 3 cm höher gezogen und verdecken somit den Kiesbereich
- Ablaufschacht mit 3 Bohrungen (Überlauf mit Durso Ablauf, Notüberlauf und Zulauf). Der Durso Ablauf soll geräuschmindernd sein und gleichzeitig für einen konstanten Wasserstand im Überlauf sorgen
- 100x50x40 Technikbecken, wobei eine kleinere Version in 80x50x40 zur Diskussion steht. Hier müssen wir nochmal nachrechnen, ob bei dem geplanten Wasserstand von 30cm das Technikbecken ausreichend groß ist, um bei abgeschalteter Rückförderpumpe die Restwassermenge des Hauptbeckens aufzunehmen. Ich würde gerne ein 80er Becken haben, um im Unterschrank noch etwas Platz für Utensilien zu haben. Das würde den WAF extrem erhöhen, da mein ganzer Kram dann nicht mehr in unseren Wohnzimmerschränken Platz finden muss.
- DIY LED Beleuchtung auf Basis meiner existierenden zwei Module. Diese sind 50cm lang und sollen im Abstand von 16cm zum Rand und jeweils 16cm zueinander längs über das Becken platziert werden. Sollte die derzeitige Bestückung nicht ausreichend sein, werde ich ein weiteres Modul bauen.
- Zu Anfang 2 Tunze 6055 oder Tunze 6055 + 6095, später ggf. 3 Pumpe ergänzen wenn der Besatz es erforderlich macht. Multicontroller 7096 oder Wavecontroller, später DIY Arduino Pumpensteuerung. Letztendlich bin ich bei Tunze geblieben, da ich auch hier bislang sehr zufrieden mit Handling, Lautstärke, Verarbeitung und Stromverbrauch war. Die Sicce Voyager Alternative habe ich verworfen, da mir diese zu groß sind und nicht regelbar. Außerdem habe ich dazu öfter gelesen, dass diese im Vergleich zu Tunze wesentlich lauter sein sollen.
- Automatische Nachfüllanlage. Hier habe ich gute Erfahrungen mit der AquaLight Nachfüllpumpe gemacht. Diese war bislang äußerst zuverlässig und preisgünstig: http://www.shop-meeresaquarist…info.php?products_id=8657.
Alternativ wird auch hier auf Basis zweier Schwimmerschalter und einer Arduino Steuerung eine Nachfüllautomatik selbst gebaut. Ein zweiter Schwimmerschalter verhindert ein Trockenlaufen der Pumpe, falls der Osmosebehälter leer ist. Das ist mir bislang 1 mal passiert und die Pumpe hat es glücklicherweise überlebt. Allerdings war der Lärmpegel um 4 Uhr Nachts nicht lustig und der WAF äußerst niedrig. Für meine VE Anlage habe ich derzeit diesen Schwimmerschalter im Einsatz: http://www.amazon.de/Fl%C3%BCs…eywords=schwimmerschalter
Der Nachteil hierbei ist, dass man eine Halterung und ein Gehäuse, welches Wellenbeeinflussung verhindern soll, selber bauen müsste. Ich bin jedenfalls nicht bereit, die horrenden Preise für das bissel Elektronik und Plastik einer AquaMedic oder GHL Nachfüllautomatik zu zahlen.
- 3 oder 4 Kanal Dosierpumpe, ebenfalls DIY auf Basis von Peristaltikpumpe (http://de.wikipedia.org/wiki/Schlauchpumpe). Diese sind teilweise sehr günstig bei eBay zu bekommen und sind oft in Nachfüllstationen für Druckertinte verbaut. Der Preis liegt pro Stück um die 13 Euro.
- New Jet 4000 Rückförderpumpe, Empfehlung von einigen hier im Forum und auch Günter Basler hat damit gute Erfahrung gemacht. Ich habe zwar persönlich sehr gute Erfahrung mit der eHeim Compact+ 2000 gemacht, die bei mir sehr leise war, die eheim compact 3000+ ist aber etwas teurer und hat einen höheren Stromverbrauch als die New Jet. Ich habe mich bewußt gegen eine teuere Mini Red Dragon entschieden, da diese sich im Bezug auf Stromverbrauch erst nach ca. 4 Jahren rechnen würde. Da ich auch in der Vergangenheit mit anderen sogenannten "hochwertigen" Produkten die Erfahrung gemacht habe, dass diese 1 Tag nach Ende der Garantie den Geist aufgeben. Also tut es erstmal eine 55 Euro New Jet.
- Ati Fiji White Sand oder Preis BoraBora, letzteren habe ich teilweise noch da oder kann Restposten vom Nachbarn beziehen. Der Fiji hat den Vorteil etwas schwerer zu sein und damit weniger aufzuwirbeln
- Abschäumer: Tja die Gretchenfrage. Nac7, Curve 7, Turbofloter 3000, Tunze Doc Skimmer...nach intensiven Recherchen in zahlreichen Foren etc. kam ich zu folgendem Ergebnis: Es gibt mehr Abschäumer-Religionsgemeinschaften als Weltreligionen. Der eine ist total begeistert von Abschäumer X, der andere von Y etc. Ich glaube ich werde mal umliegende Aquarianer besuchen und mir vor Ort ein Bild von den jeweiligen Teilen machen.
- Steine: Auch hier tobt der Krieg der Fraktionen im Netz. Während die "Old-Schooler" nachwievor auf Lebende Steine schwören, verhöhnt die Jugend diese überholte vorgehensweise und rät zu Totgestein + Bakterienprodukte für die Einfahrphase. Gemäßigte Stimmen empfehlen die Zugabe kleiner Menge Lebender Steine. Vorteil von totem Gestein: Es ist meist leichter, daher günstiger und man holt sich keine ungebetenen Gäste ins Haus. Nachteil: Laut einigen Berichten würde die Einfahrphase wesentlich länger dauern und das Becken insgesamt nicht die gleiche Stabilität erreichen. ....Tja, wem glaubt man da jetzt. Vielleicht mach ich einfach 50/50
- Besatz: Zunächst zieht natürlich mein Besatz des Scubacube um, der hauptsächlich aus LPS besteht. Langfristig sollen aber auch SPS Einzug halten. Den weiteren Fischbesatz werde ich in den nächsten Monaten noch planen, dafür habe ich ja eh noch Zeit.
- Ozonisator + UV-Anlage: Bei der Verrohrung wird für die UV-Anlage ein Beipass vorgesehen, diese wird aber erst mit dem Fischbesatz angeschafft. Nach meinen sehr guten Erfahrungen mit einem geliehenen Ozonisator tendiere ich dazu, diesen weiterzuverwenden, da die Kosten für Aktivkohle bei der Beckengröße für zu hoch halte.
- Algenrefugium: Im Technikbecken wird es ein Refugium geben, welches mit Drahtalgen bestückt wird.
- Absicherung: FI gesicherter Stromkreis
- Verrohrung: 32mm, ByPass im Ablauf für Anschluss Wasserschlauch für Wasserwechsel, ByPass im Zulauf für Anschluss UV-Anlage, regelbar über Kugelhähne
- Frau: Am besten shoppen schicken während unser Wohnzimmer im Chaos versinkt
- Konto: Tja, auf Lebzeiten gibt's halt nur Aquarienzubehör, Gutscheine etc. zum Geburstag und Weihnachten.
Hab ich nochwas vergessen? Bis hierhin hat wahrscheinlich eh niemand gelesen