Ich möchte hier den Bau meines 2-Säulen-Vollentsalzers vorstellen.
Bezugsquelle für das Harz (Kati stark sauer, Ani stark basisch) ist hier: http://www.aquarientechnik-gralla.de/eshop/
Mein erster Versuch basierte auf 2 HT-Rohren, die aus PP und damit lebensmittelecht sind. Leider lässt sich PP nicht kleben und so hatte ich durch den Filterwiderstand des Harzes Probleme mit der Dichtigkeit aufgrund des entstehenden Drucks. Der Deckel und auch die Durchführungen waren undicht.
Ich habe mich dann dazu entschlossen, das ganze neu auf Basis von KG Rohren, welche aus PVC sind und sich mit Tangit kleben lassen, neu zu erstellen.
Dafür habe ich zwei 100er KG Rohre, Länge 1m genommen, dazu passende 4 Deckel und zwei Muffen (um die unteren Deckel zu befestigen). Empfehlenswert ist hier, die Dichtungen zu entfernen und sowohl Muffen wie auch Deckel mit Tangit zu kleben. Meine erste Lösung war nicht verklebt, da ich davon ausging, dass die unteren Deckel aufgrund des Eigengewichst der Säulen nicht hochgedrückt werden können und dicht sind. War leider nicht so.
Der Aufbau ist ganz simpel:
1. Leitungswasser wird in den Kati geführt
2. Wird durch das Harz gedrückt
3. Wird über ein Steigrohr wieder rausgeführt (alternativ kann man die Anschlüsse auch irgendwie unten basteln)
4. Gelant in den Ani
5. Wird durch das Harz gedrückt
3. Gelangt über das Steigrohr schließlich raus
ACHTUNG: Bitte erkundigt Euch über die Funktionsweise eines Kati/Anis und wie man diesen regeneriert. Das möchte ich hier in der Bauanleitung nicht nochmal erklären.
1. Deckel vorbereiten
Es werden Schlauchtüllen in den Deckel geklebt. Wie sich bei mir leider herausgestellt hat, waren diese nicht aus PVC, obwohl ich den Händler explizit gefragt habe. Jedenfalls hielt das Tangit nicht zuverlässig. Normalerweise greift Tangit PVC an, so dass es eine feste Verbindung damit eingeht. Achtet also wirklich darauf, PVC zu verwenden.
Auf der Rückseite der Schlauchtüllen wurden diese dann zusätzlich verschraubt. Glücklicherweise waren diese Verschraubungen aus PVC und ließen sich dicht abkleben. Es wurden 3 Anschlüsse erstellt:
1. Zulauf: Dieser wurde zusätzlich mit Gartenflies verklebt, damit man beim späteren Rückspülen/Regenerieren kein Harz mitzieht
2. Ablauf: Hier wird in die Verschraubung noch das Steigrohr geklebt
3. Entlüftung: Hier kann man später entlüften. Ich habe mir dazu auf den Ausgang ein Stück Schlauch, welches ich mit an einem Ende verschweißt habe, als "Stopfen" gesteckt. Dadurch sieht man den Wasserstand im durchsichtigen Schlauch und kann sich so sicher sein, dass die Säule nie trocken läuft, was das Harz zerstören würde
2. Steigrohrfilter
Auch hier wurde doppellagig Gartenflies verklebt, damit kein Harz entweichen kann. Wichtig ist hier jedoch, dass man einen möglichst geringen Filterwiderstand aufbaut. Also lasst Eurer Fantasie freien Lauf, wie man das noch optimieren kann.
Nach dem Einfüllen des Harzes wurden dann die Deckel verklebt. Da ich bei den Entlüftern die rückseitigen PVC Verschraubungen nicht hatte (und die Tüllen ja scheinbar nicht aus PVC waren), hatte ich bei diesen ein Problem mit der Dichtigkeit und daher zusätzlich mit Silikon abgedichtet.
Auf Basis eines Schwimmers und eines Magnetventils habe ich mir dann eine automatische Füllanlage gebaut, die mir 20 Liter Kanister befüllt.
Optimierungspotential: Grundsätzlich ist es gut, wenn die Säulen hoch und schmal sind, da naturgemäß der untere Teil des Harzes nie ganz ausgereizt wird, bis der obere schon regeneriert werden muss. Je größer die Grundfläche der Säule, desto weniger nutzt man quasi das gesamte Harz aus. Generell würde ich im Nachgang aber kürzere Säulen verwenden, um den Druck in den Säulen zu reduzieren.
Das Ausgangswasser hat einen Leitwert von 0. Der PH-Wert lässt sich mit einem digitalen PH-Messer nicht messen, man benötigt einen Tröpfchentest. Dieser zeigt bei mir ziemlich genau PH 7 an.
Gesamtkosten: Harz ca. 120 Euro, Rohre, Deckel, Verschraubungen, Tangit etc. : Ca. 35 Euro