ATI Powercone 200iS Modell 2014/2015 ATI Powercone 200 iS Erfahrungsbericht Seit 15. November 2015 habe ich den ATI Powercone 200iS als Nachfolger eines Tunze bzw. Deltec Abschäumers in meinem 500l Aquarium mit Technikbecken und Fliesfilter im Einsatz. Grund dafür war die verstärkte Fütterung meiner 7 Gonioporas, 3 Alveoporas und 2 Gorgonien, welche immer größer wurden. Der weitere Besatz sind viele LPS und 2 SPS-Korallen, Scheiben- und Krustenanemonen sowie 3 Doktoren, 6 Fahnenbarsche und 3 Kardinale, Einsiedler und Schnecken. Der neue AI Powercone 200iS wurde beim Hersteller überarbeitet und verdient nun eher die Bezeichnung ATI Powercone 200i „SPAR“, denn ATI hat einige bauliche Veränderungen vorgenommen, welche die Produktion vereinfachen und die Fertigungskosten senken, das Produkt aber nicht verbessert haben - anmerken möchte ich noch, dass weder auf der Homepage der Firma ATI, noch bei den Vertriebspartnern eine Beschreibung oder Bilder des neuen 200IS zu finden ist, welche die „Vereinfachungen“ beschreibt: Die stufenlos regelbare Pumpe wurde durch eine 8-fach regelbare DC Pumpe ersetzt, somit ist auch die beschriebene Stopfunktion / Luft Regelfunktion nicht mehr vorhanden. Die Pumpe ist die gleiche wie im 250IS Das Führungsrohr im Einstrombereich ist entfernt, die Lochplatte überarbeitet worden. Fertigungstechnisch ist die Platte rauh und wird mit einer Mutter gehalten, welche von Hand nicht geöffnet werden kann, dafür benötigt man eine Nuss mit Verlängerung. Eine Reinigung der Lochplatte ist nicht einfach, da diese nicht durch die Öffnung passt. Somit kann man sie nur im „Cone“ saubermachen. Der Auslaufstutzen kann nur noch an einer Position befestigt werden und ist höher als beim Vorgänger – bei einem Wasserstand von 18cm plätschert das Wasser im TB wenn der Auslauf zu 50% geschlossen ist. Abhilfe schafft ein 40er Winkel der nicht mitgeliefert wird. Der Auslaufstutzen wackelt beim Drehen des Einstellrades extrem. Die neue hochgelobte Venturidüse ist aus rauem Kunststoff und verkrustet im Einzugsrohr mit einem Salz/Kalk Gemisch innerhalb kürzester Zeit (keine 14 Tage) – eine Reinigung mit Kalkreiniger ist langwierig, mit einer Bürste unmöglich, bei mir half nur ein Schraubenzieher. Im Gitterkreuz verfängt sich der Biofilm und reduziert die Luftzufuhr, was zum Überlaufen führte – eine wöchentliche Reinigung ist wichtig. Das „Handbuch“ ist allgemein gehalten und hilft nicht bei der Inbetriebnahme, weil keine Mittelwerte angegeben sind. Der Betrieb: Nach dem Plazieren im Technikbecken lief der Powercone 200iS auf Stufe 6 mit 100% offenem Auslass für 5 Stunden, dann kochte er über. Logisch? Fertigungsrückstände können die Abschäumung verhindern, somit nichts ungewöhnliches, leider passierte dies in der Nacht, was dazu führte, dass das Salzwasser durch die Luftauslässe im Schaumbecher spritzte und an den Schrankwänden herunterlief. Also die Pumpe am nächsten Morgen auf Stufe 5 reduziert und weiter eingefahren. Nach 2 Stunden Betrieb kochte der Abschäumer wieder über – auch bei Stufe 4 und weiteren Stunden Laufzeit wiederholte sich der Vorgang, dies selbst nach einer 10 tägigen Laufzeit. Nach jeder Fütterung mit Staub- und Frostfutter brach der Powercone 200iS zusammen und für 5-6 Stunden kam die Abschäumung nicht mehr in die Gänge. Nur die Reduzierung des Auslass auf über 50% schaffte hier Abhilfe – bis zum Überkochen. Dazu kommt noch, dass am Auslauf zu viele Luftblasen austreten und im Hauptbecken landen. Es verging kein Tag wo nicht eine trockene Abschäumung stattfand oder der Abschäumer nicht überlief – auch das Verstopfen der Venturidüse kam noch hinzu – egal wie man Ihn einstellte. Der Support: Ein Anruf bei ATI ergab folgende Hilfestellung: Mein Wasser hätte nicht die richtige Oberflächenspannung. Ich soll mal 2 Tage nicht füttern und nicht ins Becken fassen. Der 200iS sollte nur mit Stufe 3 laufen, so wie ihrer im Testaquarium, die Wasser Trennlinie / Schaumgrenze soll sich ca. 2cm unter dem Ring der Halterung des Schalldämpfers einpegeln – die Pumpe verleitet zu einer zu hohen Einstellung, da sie ja auch für andere Geräte ist. Das Problem mit der Venturidüse ist bekannt – liegt aber am Wasser (Anmerkung: Ich verwende ATI Meersalz in meinem Becken, 10% Wasserwechsel die Woche, flüssiges Magnesium und keine weiteren Kalkprodukte) Die Luftblasen lassen sich nicht vermeiden – ich soll über Filterschaum laufen lassen - da steht aber was anderes in der ATI Produktbeschreibung! ?( Nach 2 Tagen hatte ich zwar kein Überkochen mehr, aber auch kaum Adsorbat – der Becher war immer noch leer, weitere 2 Tage hatte ich 5mm im Becher. Eingestellt habe ich genau nach Angabe, der Wasserpegel ist konstant zwischen 18,5cm – 19cm, Auslass 50% offen, Pumpe Stufe 3. Bei einer Fütterung brach die Schaumkrone bis zur Trennlinie zusammen und erholte sich erst nach 4 Stunden. Beim Umstellen auf Stufe 4 kochte der Abschäumer sofort über und nur die Öffnung von 100% am Auslass bringt Abhilfe für einige Zeit. Die Luftblasen sind immer noch da... weil einfach die Verwirbelungen im Cone zu groß sind. Das Plätschern ist ewig nervig und ich musste einen 45 Grad Bogen anbringen, damit ich unterhalb der Wasserlinie auslaufen kann. Fazit: - Die neue Pumpe ist durch ihre 8 Stufen schlecht zu justieren – zwischen Stufe 3 und Stufe 4 sind zu große Unterschiede in der Förderung respektive Luftmenge. - Die Venturidüse ist zu anfällig für größere Fremdstoffe – eine Reinigung zu filigran. Die Oberfläche im Luftansaugstutzen zu anfällig für Verkrustungen, besonders bei der feuchten Luft im TB. - Der Powercone 200iS ist nicht zu zerlegen, eine Reinigung zur Entfernung von Ablagerungen, Biofilm und Fetten nur durch die Becheröffnung möglich. - Die gezeigte Abschäumleistung mit der neuen reduzierten Pumpe erreichen kleinere Geräte für weniger Geld in erheblich größerem Ausmaß, ohne bei jeder der Fütterung zu einzubrechen, einen Vergleich zu RE Produkten habe ich nicht, daher kann ich über teurere Geräte nichts sagen – was mich aber extrem ärgert ist die Tatsache, dass es keine Informationen vor einer Bestellung gibt und ATI sagt, sie haben keine neuen Bilder... Ich dachte immer man verbessert Produkte durch Weiterentwicklung – aber scheinbar entwickelt man nur Sparmaßnahmen... ANMERKUNG: Ich bin weder vom Mitbewerb noch ein Vertriebspartner anderer Produkte - die sind meine selbst gemachten Erfahrungen!