So dann melde ich mich als Übeltäter mal
Zunächst einmal, ich heiße Guido, bin 33 Jahre alt und grundsätzlich Süßwasseraquarianer. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mal was in einem Salzwasser-Forum poste
Hintergrund: Als mein 240 Liter Pott Anfang des Jahres besetzt werden sollte, war der Plan, zunächst einen Neonschwarm einzusetzen. Mein dreijähriger Sohn blieb an dem Aquarium mit den Guppys hängen. Trotz heftigem quängeln bin ich nicht weich geworden, Guppys sollten nicht ins Becken (da es vor allem für meine Zwerggarnelen gedacht war). Das Problem ergab sich beim bezahlen, als die dämliche... erm nette Verkäuferin meinte: Ich hab Ihrem Sohn auch ein kleines Geschenk dazu getan... Zu Hause stelle ich dann fest, 2 männliche und ein weiblicher Guppy. Eigentlich wollte ich direkt zum Laden zurück, aber meine Familie protestierte und bestand darauf, die Tiere bleiben bei uns. Naja, in einem Becken ohne Fressfeinde stellen die Guppys schnell unter Beweis, warum die auch Millionenfische heißen... Den immer wiederkehrenden Nachwuchs konnte ich zunächst an Freunde und Bekannte abgeben (sie wollten es so, wirklich, und da die Fische wahrscheinlich nocht nicht geschlechtsreif sind, sprechen sie auch NOCH mit mir).
Mit den Guppys habe ich nun zwei Probleme:
1. Mein Garnelennachwuchs kann sich zwar vor den adulten Neons und Guppys im Gestrüpp verstecken, aber der Guppys-Nachwuchs kommt da auch hin. Insofern habe ich defakto auch keinen Garnelennachwuchs.
2. Am letzten Montag haben die nun geschlechtsreifen Damen aus dem ersten Wurf entlassen... 4 Stück taggleich. Das kleine Becken schwappte fast über, da die Verdrängung der locker 200 Guppybabys so extrem war Ok, ok leicht übertrieben, aber nicht übertrieben ist, dass mein Nitratwert innerhalb von 5 Tagen von den üblichen 10 auf ecklige 40 geklettert ist. Und bei einem derartigen Überbesatz würde nur ein großzügiger täglicher Wasserwechsel helfen. Auf den habe ich keine Lust. Im übrigen bleiben die Babys ja nicht so klein und dann würde es auf dauer definitv zu eng werden.
Die Lösungsansätze mit den natürlichen Fressfeinden sind zwar nicht verkehrt, aber die würden unter Umständen selbst an die ausgewachsenen Garnelen dran... Vom Regen in die Traufe. Ein Arbeitskollege hätte ein Malawi-Becken. Seine Barsche würden sich natürlich auch sehr über etwas Lebendfutter freuen, er wohnt aber über 30 KM entfernt. Daher der Ansatz mit dem Futter für die Salzwasserbarsche.
Das Argument, mit nicht ins Klo sind ja Tiere... Hart ausgedrückt: Ob gefressen oder in der Kloake verreckt, tot ist tot. Ich würde mir eher sorgen machen, dass die in der Kanalisation noch weiterleben... und da hätten die defintiv nichts zu suchen. Man liest ja auch, dass es mittlerweile in bayerischen Flüssen Guppy-Wildbestände gibt, hart im nehmen die kleinen. Andere Alternative, mit Wasser rausfischen und auf dem Rasen ausschütten: Das wäre definitv Tierquälerei (ja auch die Lösung mit der Toilette wäre nix für mein Gewissen gewesen).
Meine langfrist Lösung steht schon fest: Da es so nicht weitergehen kann, werden ich sämtliche Weibchen aus dem Becken raus holen, sobald ich 20 Männchen im Becken habe. Die Weibchen werde ich dann in den Aquarienladen bringen, mit dem Hinweis: Sie haben meinem Sohn vor einem Jahr drei Fische geschenkt, er wollte sich nun revanchieren...
Die Frage hier ging hauptsächlich in die Richtung, kann es für die Meerwasserbewohner gefährlich sein, Süßwasserfische zu verfüttern (Keime, Bakterien, ander Übeltäter, whatever...)
Und das wurde ja netterweise schnell beantwortet. Dafür Danke.
Gruß
Guido