Hallo Forum,
Ich lese nun schon eine Weile hier im Forum mit und dachte mir, es ist jetzt mal Zeit sich vorzustellen.
Ich komme aus Berlin, bin schon etliche Jahre Aquarianer, hatte aber bis vor einigen Monaten nur Süßwasserpötte.
Wie die Jungfrau zum Kinde bin ich zu ein paar Brocken gut bewachsenen Lebendgesteins gekommen, die von mir recht spontan in einem leeren Aquarium untergebracht wurden. Ein paar Xenien und Krusten waren schon mit dabei und nach 1 oder 2 Tagen, in denen wiederholtes Klopfen zu hören war, entdeckte ich auch einen kleinen Fangi.
Anfangs war die Freude noch groß, rechnete ich doch gar nicht mit so spannendem Getier. Nach einiger Recherche stellte ich dann aber fest, dass der Fangi alles schneckige und gepanzerte zum Fressen gern hat
Das das ein Problem werden könnte, machte sich dann später noch bemerkbar, als die Algenblüte begann...
Die Kusten erwiesen sich leider als Palythoa und Protopalythoa, also als potenziell sehr giftig. Das machte mir anfangs erstmal ein sehr mulmiges Gefühl, nach gründlichem googeln erfuhr ich immerhin, dass diese Krusten im Hobby weit verbreitet sind und eher selten Probleme machen, solange man einige Sicherheitshinweise einhält.
Nach einer Woche legten dann diverse Algen mit dem Wachstum los. Leider vor allem auch sehr unerwünschte Arten wie Kugelalgen, Drahtalgen (unerwünscht, weil bei mir direkt aus dem LS wachsend), einige zum Glück nur winzige Bryopsis Stückchen und am schlimmsten eine unkontrollierbar wuchernde Menge an Polysiphonia. Wer dieses schreckliche rotbraune Algenzeugs kennt, weiß sicherlich, wie frustrierend die sind...
Außerdem wuchsen noch einige nicht unbedingt unerwünschte Arten wie Caulerpa, und mehrere verschiedene, teils fadige, teils thallöse dunkelrote Algen wie Halimedia oder sowas ähnliches.
Die Algenblüte hielt ungefähr 2 Monate, danach begannen die Polysiphonia plötzlich zu erbleichen, während die Caulerpa, die bis dahin eher wenig bis gar nicht wuchsen, nun merklich zu wachsen begannen. Das freute mich natürlich, da dank des immer noch anwesenden Fangis ja keine Putzcrew eingesetzt werden konnte. Ich bemühte mich nun etwas mehr, die Polysiphonia und Drahtalgen aus dem Becken zu bekommen, was mir leider nur dürftig gelang, da sie immer wieder unter oder hinter LS gespült wurden.
Nach 3 Monaten konnte ich glücklicherweise den Fangi abgeben und beschloss in diesem Zusammenhang den Besatz des jetzige Beckens in ein anderes freies zu überführen und bei dieser Gelegenheit das LS weitestmöglich von den lästigen Algen zu befreien. Gesagt getan. Die Steine mit ihrem Aufwuchs an nunmehr nur noch nicht störenden Algen, einigen Röhrenwürmern, unzähligen kleinen Gammariden, Copepoden, etc. und den Krusten und Xenien, zog in das vorbereitete Aquarium. Zeitgleich kamen noch einige Brocken LS mit Scheibenanemonen und Weichkorallen sowie diversem Getier dazu.
In der neuen Konstellation läuft das Becken seit 4 Wochen und es traten keine unerwünschten Algen mehr auf. Die "guten" Algen und auch die Weichkorallen wachsen steitig
Leider habe ich die ersten Glasrosen entdeckt. Auch wachsen mindestens zwei verschiedene wuchernde Röhrenkorallenarten auf dem neuen LS und einige fast 10cm große Borstenwürmer habe ich auch schon entdeckt. Meine schon seit Monaten immer mal wieder zus sehende Ohrenschnecke hat sich inzwischen vermehrt und es sind jetzt viele Dutzend kleine Ohrenschnecken in Beige und Schwarz unterwegs. Mal sehen wie viele davon übrig bleiben.
Nun hatte ich in den vergangenen Monaten so viel zum Thema Meerwasseraquaristik recherchiert, dass es jetzt ein richtiges Miniriff werden soll. Mit verschiedensten Korallen, Wirbellosen und Fischen.
In meinem völlig techniklosen Minipott, der ausschließlich über Wasserwechsel in Balance gehalten wird, wäre das aber nicht zu realisieren, also plane ich nun ein größeres Aquarium. Dazu dann an passenderer Stelle mehr und dann hoffentlich auch mit Bildern, sofern meine Handycam brauchbares Material fabriziert
LG aus Berlin